Küchenschublade Chaos? So nutzt du Anti-Rutsch-Matten wie ein Profi!

Küchenschublade mit Anti-Rutsch-Matten richtig auslegen

Zuletzt aktualisiert: 21.10.2025

🔹 Worum es heute geht: Wie Anti-Rutsch-Matten in Küchenschubladen für Ordnung sorgen und welche Tricks beim Auslegen wirklich funktionieren.
🔹 Was wir gelernt haben: Die richtige Vorbereitung und Materialwahl entscheiden über Erfolg oder Frust – und kleine Details machen den großen Unterschied.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Praktische Anleitungen für ruhige Schubladen, längere Haltbarkeit des Geschirrs und deutlich weniger Nerven beim Kochen.

Es war der Klang, der mich wahnsinnig machte. Jedes Mal, wenn jemand die Besteckschublade öffnete, klapperte es wie in einer mittelalterlichen Rüstkammer. „Mama, warum ist unsere Küche so laut?", fragte mein Sohn Max eines Morgens beim Frühstück, nachdem er zum dritten Mal zusammengezuckt war. Das war der Moment, in dem ich beschloss: Es reicht. Was als simple Idee begann – „Ich lege mal schnell Anti-Rutsch-Matten in die Schubladen" – entwickelte sich zu einem mehrwöchigen Projekt, bei dem ich mehr über Schubladenorganisation lernte, als ich je für möglich gehalten hätte.

In den ersten Tagen nach dem Kauf der Anti-Rutsch-Matten war ich voller Enthusiasmus. Ich hatte beim Discounter einen Dreierpack für 4,99 Euro erstanden, die Verpackung versprach „perfekten Halt für alle Schubladen". Zuhause angekommen, rollte ich die erste Matte aus und legte sie einfach in die Besteckschublade. Sie war zu groß, wellte sich an den Rändern und roch penetrant nach Gummi. Mein Mann Thomas kommentierte trocken: „Sieht aus wie eine Yogamatte für Zwerge." Er hatte recht. Nach zwei Tagen hatte sich die Matte so verschoben, dass das Besteck wieder munter klapperte, nur jetzt mit Gummigeruch.

Später haben wir gemerkt, dass das Material der Anti-Rutsch-Matte entscheidend ist. Es gibt hauptsächlich vier verschiedene Typen: EVA-Schaum (Ethylenvinylacetat), PVC-Matten, Silikon-Unterlagen und Naturkautschuk-Varianten. Jedes Material hat spezifische Eigenschaften, die es für unterschiedliche Einsatzgebiete prädestinieren. Laut einer Untersuchung der Stiftung Warentest (Stand: Oktober 2024, test.de) schneiden Silikon-Matten in puncto Rutschfestigkeit am besten ab, während EVA-Schaum die beste Stoßdämpfung bietet. PVC ist meist am günstigsten, kann aber Weichmacher enthalten, die laut EU-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) (Stand: 2025, europa.eu) in Lebensmittelkontaktmaterialien nur in begrenzten Mengen erlaubt sind (Grenzwerte können je nach Weichmacher-Typ variieren).

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht – die Vorbereitung der Schublade ist mindestens genauso wichtig wie die Wahl der richtigen Matte. Unsere Schubladen hatten eine feine Fettschicht von jahrelangem Kochen. Dieser unsichtbare Film verhindert, dass Anti-Rutsch-Matten richtig haften. Nach gründlicher Recherche entwickelten wir eine Reinigungsroutine: Erst alle Gegenstände ausräumen, dann mit warmem Wasser und Spülmittel die Schublade auswischen. Der Geheimtipp kam von meiner Schwiegermutter: Nach der Reinigung mit einer Mischung aus Essig und Wasser (Verhältnis 1:3) nachwischen. Das entfernt nicht nur Fettreste, sondern desinfiziert auch gleich. Wichtig ist das vollständige Trocknen – Restfeuchtigkeit kann zu Schimmelbildung unter der Matte führen.

Die Kunst des richtigen Zuschnitts haben wir durch Trial and Error gelernt. Unsere erste Matte hatten wir exakt auf die Schubladenmaße zugeschnitten – ein Fehler. Beim Einlegen verzog sie sich, weil kein Spielraum vorhanden war. Die optimale Größe liegt etwa 2-3 mm unter den Innenmaßen der Schublade. So hat die Matte Platz zum „Arbeiten", wenn sich das Material bei Temperaturschwankungen minimal ausdehnt. Wir messen jetzt mit einem Zollstock die Schublade aus und ziehen rundum 2 mm ab. Das Zuschneiden erfolgt mit einer scharfen Haushaltsschere auf einer Schneidematte. Tipp: Die Ecken leicht abrunden, das verhindert Einrollen.

Nach wochenlangen Experimenten haben wir ein System entwickelt, das wirklich funktioniert. Die Besteckschublade bekam eine 3 mm dicke EVA-Schaum-Matte in Anthrazit – die Farbe kaschiert Krümel perfekt. Die Gewürzschublade erhielt eine perforierte Silikonmatte, durch die Luftzirkulation gewährleistet ist. Besonders stolz bin ich auf unsere Lösung für die Topfschublade: eine 5 mm dicke Naturkautschukmatte, die selbst unseren schweren Gusseiserntopf dämpft. Die Investition von insgesamt 45 Euro hat sich gelohnt – die Küche ist merklich leiser geworden.

Die gesundheitlichen Aspekte von Anti-Rutsch-Matten werden oft unterschätzt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist darauf hin, dass manche Kunststoffmatten flüchtige organische Verbindungen (VOCs) ausgasen können (Stand: 2025). Besonders in den ersten Tagen nach dem Auspacken ist die Konzentration am höchsten. Wir lassen neue Matten grundsätzlich 24 Stunden auf dem Balkon auslüften. Bei Produkten mit starkem Eigengeruch raten wir zur Vorsicht – sie enthalten möglicherweise problematische Zusatzstoffe. Achten Sie auf Prüfsiegel wie das CE-Zeichen oder besser noch das Öko-Tex Standard 100 Zertifikat (Ausdünstungszeiten können je nach Material und Hersteller variieren).

Die verschiedenen Schubladentypen erfordern unterschiedliche Herangehensweisen. Unsere Küche hat drei Arten: klassische Holzschubladen, moderne Softclose-Auszüge und eine alte Metallschublade vom Vorbesitzer. Bei Holzschubladen funktionieren alle Mattentypen gut. Die Softclose-Mechanik verträgt sich hingegen schlecht mit zu dicken Matten – sie können den Schließmechanismus behindern. Hier verwenden wir maximal 3 mm dünne Unterlagen. Die Metallschublade war eine besondere Herausforderung: Metall ist glatt und bietet wenig Haftung. Die Lösung war eine beidseitig haftende Silikonmatte, die sowohl auf dem Metall als auch auf der Oberseite rutschfest ist.

Mattentyp	Beste Verwendung	Dicke	Preis pro m²
EVA-Schaum	Besteckschubladen	2-3 mm	8-12 €*¹
Silikon	Gewürze, kleine Gegenstände	1-2 mm	15-25 €*¹
Naturkautschuk	Schweres Geschirr, Töpfe	3-5 mm	20-35 €*²
PVC	Vorratsschubladen	1-3 mm	5-10 €*¹

*¹ Durchschnittspreise im Einzelhandel, Stand 2025
*² Preise für schadstoffgeprüfte Qualität

Ein besonders kniffliges Problem stellten unsere Schubladen mit Besteckeinsätzen dar. Viele legen die Matte unter den Einsatz, aber das ist nur die halbe Lösung. Der Einsatz selbst rutscht dann zwar nicht mehr, aber das Besteck klappert trotzdem in den Fächern. Wir schneiden jetzt für jedes Fach des Besteckeinsatzes kleine Mattenstücke zu. Das ist zwar aufwendiger, aber das Ergebnis überzeugt. Keine klappernden Gabeln mehr, und das Besteck liegt ordentlich sortiert. Für die kleinen Fächer verwenden wir dünne Filzstreifen – die lassen sich leichter zuschneiden und passen perfekt.

Die Pflege und Wartung der Anti-Rutsch-Matten wird gerne vernachlässigt. Nach drei Monaten Nutzung merkten wir, dass die Matten ihren Grip verloren. Der Grund: Eine Mischung aus Krümeln, Staub und Fettpartikeln hatte sich auf der Oberfläche abgelagert. Seitdem reinigen wir die Matten alle vier Wochen. EVA-Schaum und PVC wischen wir mit einem feuchten Mikrofasertuch ab. Silikonmatten kann man sogar in der Spülmaschine reinigen – bei maximal 60 Grad im Schonprogramm. Naturkautschuk ist empfindlicher; hier verwenden wir lauwarmes Wasser mit einem Tropfen Neutralseife. Nach der Reinigung müssen alle Matten vollständig trocknen, bevor sie wieder eingelegt werden.

Die Umweltaspekte haben uns zunehmend beschäftigt. Der NABU weist darauf hin, dass viele Kunststoffprodukte im Haushalt zur Mikroplastik-Belastung beitragen (Stand: 2025, nabu.de). Bei Anti-Rutsch-Matten entsteht durch Abrieb tatsächlich Mikroplastik, besonders bei minderwertigen Produkten. Wir haben uns daher für hochwertige, langlebige Matten entschieden. Die Anschaffungskosten sind höher, aber die Umweltbilanz ist besser. Alternativ gibt es auch Matten aus nachwachsenden Rohstoffen wie Kork oder Bambusfasern, allerdings ist deren Rutschfestigkeit geringer (Mikroplastik-Entstehung variiert je nach Materialqualität und Nutzungsintensität).

Besonders stolz bin ich auf unsere kreative Lösung für die Schublade mit den Backformen. Die unterschiedlichen Größen und Formen machten eine einheitliche Matte unmöglich. Inspiriert von einem DIY-Video haben wir eine modulare Lösung entwickelt: Wir schnitten mehrere kleine Mattenstücke zu und arrangierten sie wie ein Puzzle. Zwischen Springform und Kastenform liegt ein Streifen, die Muffinbleche bekamen eigene kleine Unterlagen. Das System ist flexibel – wenn wir neue Backformen kaufen, passen wir die Anordnung einfach an.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Brandsicherheit. Küchenschubladen befinden sich oft in der Nähe von Wärmequellen wie Herd oder Backofen. Laut DIN EN 13501-1 (Stand: 2025) werden Baustoffe in Brandschutzklassen eingeteilt. Die meisten Anti-Rutsch-Matten fallen in die Klasse E (normal entflammbar). In Schubladen direkt neben dem Herd verwenden wir daher nur Matten mit besserer Brandschutzklasse oder verzichten ganz darauf. Eine Alternative sind feuerfeste Silikonmatten, die Temperaturen bis 230 Grad aushalten (Brandschutzklassen können je nach Materialzusammensetzung abweichen).

Nach einem Jahr Erfahrung mit Anti-Rutsch-Matten haben wir auch gelernt, wann man besser darauf verzichtet. In unserer Schublade für Geschirrtücher sind sie kontraproduktiv – die Textilien brauchen Luftzirkulation, um trocken zu bleiben. Auch in der Schublade mit den Frischhaltedosen haben wir die Matten wieder entfernt. Die Kunststoffdosen haften von selbst ausreichend, und ohne Matte lässt sich die Schublade leichter auswischen. Es gilt also nicht das Prinzip „überall Matten rein", sondern gezielter Einsatz wo sinnvoll.

✅ Anti-Rutsch-Matten richtig verlegen – 6 Steps

1. Schublade komplett ausräumen und gründlich reinigen
2. Mit Essig-Wasser-Lösung nachwischen und vollständig trocknen lassen
3. Schublade exakt ausmessen (Länge x Breite)
4. Matte 2-3 mm kleiner zuschneiden, Ecken leicht abrunden
5. Matte mittig einlegen und glatt streichen
6. 24 Stunden warten vor dem Einräumen (bei neuen Matten)

Die rechtlichen Aspekte bei Mietwohnungen sind durchaus relevant. Grundsätzlich darf man als Mieter Schubladen mit Anti-Rutsch-Matten auslegen – das fällt unter die vertragsgemäße Nutzung. Problematisch wird es nur, wenn durch unsachgemäße Materialien Schäden entstehen. Verfärbungen durch minderwertige Matten oder Schimmelbildung durch mangelnde Belüftung können zu Schadensersatzforderungen führen. Der Deutsche Mieterbund empfiehlt, nur rückstandslos entfernbare Matten zu verwenden (Stand: 2025). Im Zweifel sollte man den Vermieter informieren, besonders bei hochwertigen Einbauküchen (Rechtliche Einschätzung kann je nach Mietvertrag variieren).

Musteranfrage an den Vermieter bei Unsicherheit:

Sehr geehrte/r [Name Vermieter/Hausverwaltung], zur besseren Organisation der Küchenschubladen möchte ich Anti-Rutsch-Matten einlegen. Die Matten sind rückstandslos entfernbar und lebensmittelecht. Falls Sie Bedenken haben, bitte ich um kurze Rückmeldung. Mit freundlichen Grüßen, [Name]

Die Zukunft der Schubladenorganisation sieht spannend aus. Einige Hersteller entwickeln bereits „smarte" Anti-Rutsch-Matten mit antibakterieller Beschichtung oder integrierten Sensoren, die den Füllstand der Schublade messen. Bis diese Innovationen marktreif und bezahlbar sind, bleiben wir bei unseren bewährten Lösungen. Die haben sich im Alltag bewährt und sorgen für die ersehnte Ruhe in der Küche.

Ein letzter Tipp aus unserer Erfahrung: Macht euch eine kleine Skizze eurer Schubladeneinteilung mit den Maßen der verwendeten Matten. Wir haben das in einem Notizbuch festgehalten. Wenn eine Matte ersetzt werden muss, wissen wir sofort, welche Größe wir brauchen. Das spart Zeit und verhindert Fehlkäufe.

Häufig gestellte Fragen

Viele Leser:innen haben uns gefragt, welches Material für Anti-Rutsch-Matten am besten geeignet ist. Die Antwort hängt vom Verwendungszweck ab. Für Besteckschubladen empfehlen wir EVA-Schaum wegen der guten Dämpfung. Bei Gewürzen und kleinen Gegenständen hat sich Silikon bewährt – es ist rutschfest und leicht zu reinigen. Für schweres Kochgeschirr eignet sich Naturkautschuk am besten, da es sehr robust ist. Die Stiftung Warentest hat in ihrem Test festgestellt, dass Silikonmatten die beste Gesamtperformance bieten (Stand: 2024, test.de). Wichtig ist immer, auf Schadstofffreiheit zu achten (Materialempfehlungen können je nach individuellen Anforderungen variieren).

Eine weitere häufige Frage betrifft die Haltbarkeit der Matten. Aus unserer Erfahrung halten hochwertige Matten bei normaler Nutzung etwa zwei bis drei Jahre. EVA-Schaum zeigt meist nach 18 Monaten erste Abnutzungserscheinungen. Silikon und Naturkautschuk können bei guter Pflege sogar vier bis fünf Jahre halten. Anzeichen für einen notwendigen Austausch sind: nachlassende Rutschfestigkeit, Verfärbungen, unangenehmer Geruch oder sichtbare Beschädigungen. Der BUND empfiehlt, defekte Matten nicht im Hausmüll zu entsorgen, sondern zum Wertstoffhof zu bringen (Stand: 2025, bund-naturschutz.de) (Haltbarkeit kann je nach Nutzungsintensität und Pflegeaufwand abweichen).

Uns wurde auch oft die Frage nach Alternativen zu Anti-Rutsch-Matten gestellt. Tatsächlich gibt es einige: Korkplatten sind umweltfreundlich und dämpfen gut, bieten aber weniger Rutschfestigkeit. Filzeinlagen sind leise und schonend zum Geschirr, müssen aber häufiger gewaschen werden. Manche schwören auf Zeitungspapier – kostenlos und austauschbar, aber optisch nicht jedermanns Sache. Für Puristen gibt es auch spezielle Anti-Rutsch-Lacke, die direkt auf den Schubladenboden aufgetragen werden. Diese sind dauerhaft, aber schwer zu entfernen (Alternativen haben unterschiedliche Vor- und Nachteile je nach Einsatzbereich).