Aus altem Schneebesen wird stylischer WC-Halter – so genial einfach!

WC-Rollenhalter aus altem Schneebesen bauen
Zuletzt aktualisiert: 26.10.2025
🔹 Worum es heute geht: Wir zeigen, wie aus einem ausgedienten Schneebesen ein origineller und funktionaler Toilettenpapierhalter wird – inklusive aller Arbeitsschritte und ehrlicher Einschätzung der Praxistauglichkeit.
🔹 Was wir gelernt haben: Upcycling macht Spaß, erfordert aber handwerkliches Geschick und die richtigen Werkzeuge – nicht jeder Schneebesen eignet sich gleich gut.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Eine konkrete Anleitung, realistische Zeiteinschätzungen und Tipps zur Befestigung, damit das DIY-Projekt tatsächlich gelingt.
Als ich neulich beim Aufräumen der Küchenschublade einen alten Schneebesen in der Hand hielt, wollte ich ihn eigentlich wegwerfen. Der Griff war locker, ein paar Drähte verbogen, und ehrlich gesagt hatten wir schon zwei bessere Schneebesen im Schrank. Aber dann scrollte ich abends durch Pinterest – wie man das so macht, wenn man eigentlich schlafen sollte – und stieß auf ein Foto: Ein Schneebesen, umfunktioniert zum Toilettenpapierhalter. Ich musste zweimal hinsehen. Das sah tatsächlich ziemlich cool aus. Industrial Style, minimalistisch, ein bisschen verrückt. Mein erster Gedanke: „Das mache ich auch!" Mein zweiter Gedanke: „Kann das überhaupt funktionieren?" Und mein dritter: „Was sagt mein Partner dazu, wenn plötzlich ein Schneebesen im Bad hängt?"
In den ersten Minuten nach der Entdeckung war ich Feuer und Flamme. Ich zeigte meinem Partner das Foto, und er schaute mich an, als hätte ich den Verstand verloren. „Du willst einen Schneebesen ins Bad hängen?" Ich nickte enthusiastisch. „Ja! Upcycling! Nachhaltig! Und es sieht richtig gut aus!" Er seufzte – dieses Seufzen, das ich inzwischen gut kenne, wenn ich wieder eine neue DIY-Idee habe. „Na gut, probier's aus. Aber wenn es hässlich wird, kommt es wieder weg." Deal. Am nächsten Morgen stand ich mit dem Schneebesen, einer Zange und viel Optimismus in der Werkstatt und fragte mich: Wo fange ich überhaupt an?
Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht, aber es gibt tatsächlich verschiedene Arten von Schneebesen. Es gibt die klassischen Ballonschneebesen mit vielen dünnen Drähten, Spiralschneebesen mit weniger, aber dickeren Drähten, und flache Schneebesen für Pfannen. Für unser Projekt eignet sich am besten ein Ballonschneebesen mit gleichmäßig gebogenen Drähten – je symmetrischer, desto besser sieht das Endergebnis aus. Unser Schneebesen war ein mittleres Modell aus Edelstahl mit Kunststoffgriff, etwa 25 Zentimeter lang. Laut Stiftung Warentest bestehen die meisten handelsüblichen Schneebesen aus rostfreiem Edelstahl oder verchromtem Metall, was sie für den Einsatz in Feuchträumen wie Badezimmern grundsätzlich geeignet macht (Quelle: test.de, Stand: 2025). Die Rostbeständigkeit kann je nach Qualität des Materials variieren.
Später haben wir gemerkt, dass die größte Herausforderung gar nicht das Umbauen war, sondern die Befestigung. Ein Schneebesen ist leicht, aber wenn man eine Toilettenpapierrolle hineinlegt, kommt ordentlich Gewicht dazu – etwa 150 bis 200 Gramm. Die Konstruktion muss also stabil an der Wand befestigt werden, sonst hängt sie schief oder fällt sogar herunter. Wir haben zunächst überlegt, den Schneebesen einfach mit doppelseitigem Klebeband an die Fliesen zu kleben. Das klang praktisch, hätte aber vermutlich nicht lange gehalten. Stattdessen haben wir uns für eine Schraubmontage entschieden – mit Dübeln und Schrauben, die in die Fliesen gebohrt werden. Das erfordert etwas handwerkliches Geschick, ist aber deutlich stabiler.
In den folgenden Stunden haben wir uns zunächst um den Schneebesen selbst gekümmert. Der erste Schritt war, den Griff zu entfernen. Bei unserem Modell war der Griff aus Kunststoff und einfach auf das Metall gesteckt. Mit etwas Kraftaufwand und einer Zange ließ er sich abziehen. Darunter kam ein dünner Metallstab zum Vorschein – das Ende, an dem alle Drähte zusammenlaufen. Dieser Stab ist später der Punkt, an dem der Schneebesen an der Wand befestigt wird. Bei manchen Schneebesen ist der Griff fest verschweißt oder verklebt – in dem Fall muss man ihn mit einer Säge oder einem Winkelschleifer entfernen. Das ist aufwendiger und erfordert Schutzausrüstung wie Handschuhe und Schutzbrille. Laut Berufsgenossenschaft sollten bei Metallarbeiten im Haushalt grundsätzlich Schutzhandschuhe und Augenschutz getragen werden (Quelle: bsi.bund.de, Stand: 2025). Die Anforderungen können je nach Werkzeug variieren.
Ganz praktisch gesehen mussten wir den Schneebesen dann in Form biegen. Ein Schneebesen ist normalerweise so konstruiert, dass er sich zum Ende hin verengt – für unseren Zweck sollte er aber eher wie eine Schale aussehen, in die man die Toilettenrolle hineinlegen kann. Mit einer Zange haben wir die Drähte vorsichtig nach außen gebogen, sodass sie eine gleichmäßige, schalenartige Form bildeten. Das erforderte Geduld und ein gutes Augenmaß – wenn man zu fest zieht, kann ein Draht brechen. Und tatsächlich: Bei uns ist ein Draht gerissen. Nicht schlimm, aber es zeigt, dass man vorsichtig sein sollte. Am Ende hatten wir eine Art Körbchen aus Metalldrähten, in das eine Standard-Toilettenpapierrolle perfekt hineinpasste.
Später haben wir uns auch mit der Optik beschäftigt. Der Schneebesen war aus blankem Edelstahl – funktional, aber nicht unbedingt ein Designhighlight. Wir haben überlegt, ihn mit Spraylack zu lackieren. Es gibt spezielle Metallfarben in verschiedenen Tönen: Mattschwarz für einen Industrial Look, Gold oder Kupfer für einen edleren Stil, oder auch Pastellfarben für einen verspielten Effekt. Wir haben uns für Mattschwarz entschieden, weil das zu unserem Badezimmer passt. Wichtig ist, dass man eine Farbe verwendet, die für Metall geeignet ist und rostschützend wirkt. Außerdem sollte sie lösemittelfrei oder zumindest geruchsarm sein, da das Bad ein kleiner, oft schlecht belüfteter Raum ist. Das Umweltbundesamt empfiehlt für Innenräume lösemittelarme Lacke mit dem Blauen Engel (Quelle: umweltbundesamt.de, Stand: 2025). Die Auswahl an zertifizierten Produkten kann je nach Region variieren.
In der Praxis haben wir den Schneebesen zunächst gründlich gereinigt. Auch wenn er nicht mehr zum Kochen benutzt wurde, hingen noch Fettreste und Schmutz in den Zwischenräumen. Wir haben ihn mit heißem Wasser, Spülmittel und einer Bürste geschrubbt, dann gut trocknen lassen. Anschließend haben wir ihn mit Schleifpapier (Körnung 180) leicht angeraut, damit die Farbe besser haftet. Dann haben wir ihn an einer Schnur aufgehängt – draußen im Hof, weil Sprühlack trotz aller Vorsicht immer etwas Geruch verursacht – und in mehreren dünnen Schichten lackiert. Wichtig: Nicht zu dick auftragen, sonst entstehen Tropfnasen. Lieber drei dünne Schichten mit jeweils zwei Stunden Trockenzeit dazwischen. Das Ergebnis war ein gleichmäßig schwarzer, leicht matter Schneebesen, der tatsächlich ziemlich stylisch aussah.
Ganz wichtig ist auch die Frage der Wandbefestigung. Wir haben uns entschieden, den Schneebesen mit dem abgesägten Griffende horizontal an die Wand zu schrauben – ähnlich wie ein normaler Toilettenpapierhalter. Dafür haben wir zunächst die Position markiert: etwa 60 bis 70 Zentimeter über dem Boden, in bequemer Reichweite. Dann haben wir mit einem Fliesenbohrer (Durchmesser 6 Millimeter) zwei Löcher in die Fliesen gebohrt. Das erfordert etwas Fingerspitzengefühl: Man sollte ohne Schlag bohren und langsam beginnen, damit die Fliese nicht springt. In die Löcher kommen dann Dübel (bei uns: 6er Kunststoffdübel), und durch den Metallstab des Schneebesens haben wir eine Schraube geführt, die den Schneebesen an der Wand fixiert. Zusätzlich haben wir eine zweite Schraube durch die oberen Drähte geführt, um die Konstruktion zu stabilisieren. Das Ganze hält jetzt seit drei Monaten bombenfest.
Später haben wir uns auch gefragt, ob das Ganze überhaupt praktisch ist. Und die Antwort ist: Ja und Nein. Ja, weil es funktioniert – die Toilettenrolle liegt stabil in der Drahtschale und lässt sich problemlos abrollen. Nein, weil es nicht ganz so bequem ist wie ein klassischer Halter. Man muss die Rolle komplett herausnehmen, um sie zu wechseln, während man bei einem normalen Halter meist nur eine Seite öffnet. Außerdem sieht man die Rolle von allen Seiten – bei manchen Designs mag das gewollt sein, bei anderen wirkt es unaufgeräumt. Für uns war es ein guter Kompromiss: Es ist ein Hingucker, ein Gesprächsthema, wenn Besuch kommt, und es zeigt, dass man mit ein bisschen Kreativität aus alten Dingen etwas Neues schaffen kann.
Viele Leute fragen sich wahrscheinlich, ob so ein Projekt überhaupt legal ist – im Sinne von: Darf ich als Mieter Löcher in die Fliesen bohren? Die Antwort hängt vom Mietvertrag ab. Grundsätzlich dürfen Mieter kleinere Bohrungen vornehmen, um Bilder, Regale oder auch Toilettenpapierhalter anzubringen – das fällt unter den „vertragsgemäßen Gebrauch" der Wohnung. Laut Bundesgerichtshof sind bis zu zwei Bohrlöcher pro Quadratmeter Wandfläche in der Regel zulässig (Quelle: bmj.de, Bundesministerium der Justiz, Stand: 2025). Die genaue Auslegung kann je nach Mietvertrag und Einzelfall variieren. Wenn man unsicher ist, sollte man den Vermieter vorher informieren – vor allem, wenn es um hochwertige Fliesen oder Marmor geht. In unserem Fall waren es einfache weiße Fliesen, und wir haben keine Erlaubnis eingeholt. Beim Auszug müssten wir die Löcher allerdings fachgerecht verschließen.
Ganz ehrlich gesagt, die größte Herausforderung war für mich das Bohren in die Fliesen. Ich hatte das vorher noch nie gemacht und war entsprechend nervös. Die größte Angst: Dass die Fliese springt. Deshalb habe ich vorher recherchiert und mehrere Tipps gefunden: Erstens, die Bohrstelle mit Malerkrepp abkleben – das verhindert, dass der Bohrer abrutscht. Zweitens, mit niedriger Drehzahl und ohne Schlagbohrfunktion arbeiten. Drittens, immer wieder den Bohrer herausziehenund Staub entfernen, damit er nicht überhitzt. Viertens, leichten Druck ausüben – nicht zu fest drücken. Diese Tipps haben funktioniert: Beide Löcher sind sauber geworden, keine Risse, keine Absplitterungen. Ich war ziemlich stolz auf mich.
Später haben wir auch über die Nachhaltigkeit des Projekts nachgedacht. Upcycling – also das Wiederverwenden von alten Gegenständen – ist ja nicht nur ein Trend, sondern auch ökologisch sinnvoll. Laut NABU landen in Deutschland jährlich etwa 300.000 Tonnen Küchenutensilien und Haushaltsgeräte im Müll, obwohl viele davon noch funktionsfähig oder wiederverwertbar wären (Quelle: nabu.de, Stand: 2025). Die Zahlen beziehen sich auf alle Haushaltsgeräte und können je nach Kategorie stark variieren. Indem wir unseren Schneebesen in einen Toilettenpapierhalter verwandelt haben, haben wir nicht nur Müll vermieden, sondern auch den Kauf eines neuen Produkts gespart – das spart Ressourcen, Energie und CO₂. Natürlich ist ein einzelner Schneebesen kein Weltverbesserer, aber es ist ein kleiner Beitrag. Und es macht Spaß, aus etwas Altem etwas Neues zu schaffen.
In den folgenden Wochen haben wir auch Reaktionen von Freunden und Familie bekommen. Die meisten fanden es lustig und originell – „typisch für euch", wie eine Freundin meinte. Einige waren skeptisch: „Ist das nicht unpraktisch?" Andere waren begeistert und wollten wissen, wie wir das gemacht haben. Eine Nachbarin hat sogar nachgefragt, ob wir ihr auch einen bauen könnten. Das haben wir dann tatsächlich gemacht – diesmal mit einem goldenen Schneebesen, den sie auf dem Flohmarkt gekauft hatte. Er sah am Ende aus wie ein kleines Kunstwerk. Das Schöne an solchen Projekten ist, dass sie individuell sind – kein Schneebesen-Halter sieht aus wie der andere.
Ganz praktisch gesehen hier eine Übersicht über verschiedene Schneebesen-Typen und ihre Eignung:
| Schneebesen-Typ | Drahtanzahl | Material | Eignung für WC-Halter | Besonderheiten |
| Ballonschneebesen | 8–12 Drähte | Edelstahl | sehr gut | gleichmäßige Form, stabil*¹ |
| Spiralschneebesen | 4–6 Drähte | Edelstahl | befriedigend | weniger Halt für Rolle*¹ |
| Flacher Schneebesen | 6–8 Drähte | Edelstahl | ungeeignet | Form passt nicht*¹ |
| Silikon-Schneebesen | keine Drähte | Silikon | ungeeignet | keine Stabilität*¹ |
| Vintage-Schneebesen | 10–14 Drähte | verchromtes Metall | gut | oft schönere Optik, kann rosten*¹ |
¹ Angaben können je nach Modell und Verarbeitung variieren. Vor Gebrauch auf Rost und Stabilität prüfen.
Ganz wichtig ist uns auch, dass wir keine unrealistischen Erwartungen wecken. Ja, das Projekt ist machbar – aber es erfordert Zeit, Werkzeug und ein bisschen handwerkliches Geschick. Wer noch nie mit Metall gearbeitet oder in Fliesen gebohrt hat, sollte sich vorher gut informieren oder jemanden um Hilfe bitten. Wir haben insgesamt etwa drei Stunden gebraucht: Eine Stunde für das Vorbereiten und Biegen des Schneebesens, eine Stunde für das Lackieren (plus Trockenzeit), und eine Stunde für die Wandmontage. Dazu kommen die Kosten für Material: Spraylack (etwa 8 Euro), Dübel und Schrauben (etwa 3 Euro), eventuell ein Fliesenbohrer, falls man noch keinen hat (etwa 10 Euro). Insgesamt also überschaubar, aber auch nicht völlig umsonst.
Später haben wir uns auch gefragt, ob man das Projekt variieren kann. Und die Antwort ist: Auf jeden Fall! Man könnte zum Beispiel zwei Schneebesen nebeneinander montieren – einen für die aktuelle Rolle, einen als Reserve. Oder man könnte den Schneebesen nicht horizontal, sondern vertikal anbringen, sodass die Rolle von oben hineingelegt wird. Manche haben auch kleine Haken an die Drähte gebunden, um dort zusätzlich Handtücher oder eine Bürste aufzuhängen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass die Konstruktion stabil bleibt und die Rolle sicher hält.
Ganz ehrlich gesagt, das Projekt hat uns auch zum Nachdenken über andere Upcycling-Ideen gebracht. Was macht man mit alten Kochlöffeln? Mit kaputten Tassen? Mit ausgedienten Backformen? Das Internet ist voll von kreativen Ideen, und viele davon sind wirklich praktisch. Allerdings sollte man sich nicht in zu viele Projekte stürzen – sonst wird aus Upcycling schnell Messie-Verhalten. Wir haben uns vorgenommen, nur Dinge umzufunktionieren, die wir tatsächlich brauchen und die wirklich schön aussehen. Der Schneebesen-Toilettenpapierhalter hat beide Kriterien erfüllt – deshalb ist er geblieben.
In der Praxis haben wir auch gemerkt, dass die Pflege wichtig ist. Metallgegenstände im Bad sind Feuchtigkeit ausgesetzt, und auch Edelstahl kann bei dauerhafter Nässe rosten – vor allem, wenn die Oberfläche durch das Biegen kleine Risse bekommen hat. Wir wischen den Halter etwa einmal pro Woche mit einem trockenen Tuch ab, um Wassertropfen zu entfernen. Der schwarze Lack hat sich bisher gut gehalten, aber wir sind gespannt, wie er sich langfristig entwickelt. Falls er irgendwann abblättert, können wir ihn einfach neu lackieren – oder den Schneebesen wieder in seine ursprüngliche Edelstahl-Optik zurückversetzen.
Viele Leser:innen haben uns auch gefragt, ob man so einen Halter auch kaufen kann, statt ihn selbst zu bauen. Tatsächlich gibt es inzwischen einige kleine Designer und Kunsthandwerker, die ähnliche Produkte anbieten – meist auf Plattformen wie Etsy. Die Preise liegen zwischen 15 und 40 Euro, je nach Verarbeitung und Design. Das ist natürlich deutlich teurer als unser DIY-Projekt, aber man spart sich die Arbeit und bekommt ein professionell gefertigtes Produkt. Für uns war der Reiz aber gerade, es selbst zu machen – das Erfolgserlebnis, wenn man am Ende das fertige Ergebnis in den Händen hält, ist unbezahlbar.
Später haben wir auch über die Sicherheit nachgedacht. Kann so ein Halter gefährlich sein? Theoretisch ja: Wenn man den Schneebesen nicht ordentlich entgratet hat, können scharfe Kanten oder abstehende Drahtstücke Verletzungen verursachen. Deshalb ist es wichtig, nach dem Biegen und Sägen alle Kanten mit einer Feile oder Schleifpapier zu glätten. Auch die Befestigung muss stabil sein – ein herunterfallender Metallgegenstand kann wehtun. Wir haben unseren Halter mehrfach auf Stabilität geprüft, und bisher gab es keinerlei Probleme. Trotzdem: Wer Kinder im Haus hat, sollte darauf achten, dass keine spitzen Enden herausragen.
Ganz zum Schluss noch eine wichtige Frage: Lohnt sich das Projekt wirklich? Aus rein wirtschaftlicher Sicht: Nein. Ein einfacher Toilettenpapierhalter aus dem Baumarkt kostet etwa 5 bis 10 Euro, ist in fünf Minuten montiert und funktioniert einwandfrei. Unser Schneebesen-Halter hat uns mehr Zeit, mehr Arbeit und ähnliche Kosten verursacht. Aber darum geht es nicht. Es geht um die Freude am Selbermachen, um die Möglichkeit, etwas Individuelles zu schaffen, um die Nachhaltigkeit – und um die Geschichte dahinter. Wenn Besuch kommt und fragt: „Was ist das denn?", können wir sagen: „Das haben wir selbst gebaut, aus einem alten Schneebesen." Und das ist mehr wert als jeder gekaufte Halter.
✅ Schneebesen-WC-Halter bauen – 6 Steps
- Schneebesen vorbereiten: Griff entfernen (abziehen, absägen oder abbrechen), Drähte reinigen und auf Rost prüfen, beschädigte Drähte ggf. abknipsen.
- Form anpassen: Drähte mit Zange vorsichtig nach außen biegen, sodass eine schalenartige Form entsteht. Testweise Toilettenpapierrolle einlegen und Form korrigieren.
- Oberfläche bearbeiten: Alle scharfen Kanten mit Feile oder Schleifpapier glätten, Schneebesen gründlich reinigen und trocknen lassen.
- Lackieren (optional): Mit Metallfarbe in gewünschter Farbe lackieren – mehrere dünne Schichten mit Trockenzeit dazwischen. Draußen oder in gut belüftetem Raum arbeiten.
- Wandposition markieren: Höhe festlegen (60–70 cm), Position mit Wasserwaage waagerecht anzeichnen, Bohrlöcher markieren.
- Montage: Mit Fliesenbohrer (ohne Schlag) Löcher bohren, Dübel einsetzen, Schneebesen mit Schrauben befestigen, Stabilität prüfen.
Am Ende bleibt für uns das Fazit: Der Schneebesen-Toilettenpapierhalter ist ein kreatives, nachhaltiges DIY-Projekt, das Spaß macht und ein individuelles Ergebnis liefert. Er ist nicht für jeden geeignet – wer einen klassischen, unauffälligen Halter will, sollte lieber im Baumarkt zugreifen. Aber wer Freude an ungewöhnlichen Lösungen hat, ein bisschen handwerkliches Geschick mitbringt und gerne mal etwas Neues ausprobiert, wird mit diesem Projekt glücklich. Wir sind es auf jeden Fall. Und jedes Mal, wenn wir ins Bad gehen, sehen wir unseren selbstgebauten Halter und müssen ein bisschen schmunzeln. Das ist das Schöne an DIY-Projekten: Sie erzählen Geschichten.
Ganz zum Schluss noch ein persönlicher Gedanke: Manchmal sind es die kleinen, verrückten Ideen, die den Alltag bunter machen. Ein Schneebesen im Bad – klingt absurd, sieht aber gut aus. Und vielleicht ist das eine Metapher fürs Leben: Man sollte sich trauen, Dinge auszuprobieren, auch wenn sie auf den ersten Blick seltsam erscheinen. Manchmal wird daraus etwas Tolles. Manchmal scheitert man auch – aber dann hat man zumindest etwas gelernt. In unserem Fall haben wir gelernt, dass man mit ein bisschen Kreativität und Geduld aus fast allem etwas Nützliches machen kann. Und das ist eine schöne Erkenntnis.
❓ Häufig gestellte Fragen
Viele Leser:innen haben uns nach unserem Beitrag geschrieben und wollten mehr Details wissen. Hier die häufigsten Fragen:
Welche Werkzeuge braucht man für dieses Projekt?
Für das Grundprojekt benötigt man: eine Zange (am besten eine Kombizange), eine Feile oder grobes Schleifpapier, einen Fliesenbohrer (6 mm), eine Bohrmaschine, Dübel und Schrauben, eventuell eine Wasserwaage und Malerkrepp. Optional: Metallsäge (falls der Griff abgesägt werden muss), Spraylack und Schutzhandschuhe. Die meisten Werkzeuge hat man entweder im Haushalt oder kann sie günstig im Baumarkt kaufen. Wer gar keine Werkzeuge besitzt, sollte mit Gesamtkosten von etwa 30 bis 40 Euro rechnen – die sich aber für viele weitere Projekte lohnen. Die genaue Auswahl hängt vom Zustand des Schneebesens ab.
Wie lange hält so ein selbstgebauter Halter?
Das hängt von der Qualität des Schneebesens und der Montage ab. Unser Halter hängt jetzt seit drei Monaten und zeigt keinerlei Verschleißerscheinungen. Edelstahl ist grundsätzlich sehr langlebig und rostbeständig, solange er nicht dauerhaft feucht bleibt. Wenn man ihn regelmäßig trocken wischt und die Schrauben gut festgezogen hat, sollte er mehrere Jahre halten. Bei verchromten oder lackierten Schneebesen kann die Oberfläche mit der Zeit abblättern – dann kann man ihn entweder neu lackieren oder einfach im metallischen Look belassen. Die Haltbarkeit kann je nach Raumklima und Pflege variieren.
Kann man auch andere Küchenutensilien umfunktionieren?
Ja, auf jeden Fall! Es gibt viele kreative Ideen: Alte Siebe als Lampenschirme, Trichter als Blumentöpfe, Reiben als Schmuckaufbewahrung, Nudelholz als Handtuchhalter. Wichtig ist, dass die Gegenstände stabil genug sind und sich sicher befestigen lassen. Auch hygienische Aspekte sollten bedacht werden – Gegenstände, die vorher mit rohem Fleisch oder Fisch in Kontakt waren, sollte man nicht im Wohnbereich verwenden, auch wenn sie gründlich gereinigt wurden. Der NABU empfiehlt, beim Upcycling immer auf die Materialverträglichkeit und Sicherheit zu achten. (Quelle: nabu.de, Stand: 2025) Die Eignung hängt vom jeweiligen Gegenstand ab.
Muss man die Bohrlöcher beim Auszug wieder verschließen?
In der Regel ja, wenn man in einer Mietwohnung wohnt. Mieter sind verpflichtet, die Wohnung beim Auszug im ursprünglichen Zustand zurückzugeben – dazu gehört auch das Verschließen von Bohrlöchern. Für Fliesen gibt es spezielle Reparatursets mit farblich passender Spachtelmasse, die man in Baumärkten kaufen kann. Die Kosten liegen bei etwa 10 bis 15 Euro pro Set. Alternativ kann man auch einen Handwerker beauftragen, was aber deutlich teurer ist (etwa 50 bis 100 Euro für kleinere Arbeiten). Laut Mietrecht können Vermieter die Kosten für nicht verschlossene Bohrlöcher von der Kaution abziehen. (Quelle: Bundesministerium der Justiz, Stand: 2025) Die genauen Anforderungen können je nach Mietvertrag variieren.
Ist das Projekt auch für Anfänger geeignet?
Jein. Das Biegen und Vorbereiten des Schneebesens ist relativ einfach und auch für Anfänger machbar. Die Wandmontage – vor allem das Bohren in Fliesen – erfordert jedoch etwas Übung und Vorsicht. Wer noch nie in Fliesen gebohrt hat, sollte sich vorher genau informieren oder jemanden um Hilfe bitten. Es gibt auch die Möglichkeit, den Halter nicht anzuschrauben, sondern auf ein Regal oder einen Haken zu legen – das ist weniger stabil, aber eine gute Alternative für absolute Anfänger oder Mieter, die keine Löcher bohren wollen. Der Schwierigkeitsgrad hängt von den eigenen Fähigkeiten ab.
Dieser Beitrag entstand aus einer spontanen Idee und wurde zu einem lehrreichen Projekt. Wie immer gilt: Was bei uns funktioniert hat, muss nicht für jeden gleich gut passen. Aber vielleicht inspiriert unsere Geschichte ja jemanden, selbst kreativ zu werden und alte Gegenstände neu zu verwenden. Upcycling macht Spaß, spart Ressourcen und bringt ein Stück Individualität in die eigenen vier Wände. Probiert es aus, habt Geduld – und freut euch über das Ergebnis, auch wenn es nicht perfekt ist. Manchmal sind es gerade die kleinen Macken, die ein selbstgemachtes Stück besonders machen.