Versicherungen & Recht

Handy geklaut – darf ich den Dieb selbst orten? Die Wahrheit überrascht!

Winterberg 2025. 10. 29. 13:10

Handy orten nach Diebstahl – erlaubt ohne Polizei?

Als ich an diesem Freitagabend aus dem Café kam, griff ich in meine Tasche – und mein Herz setzte für einen Moment aus. Das Handy war weg. Ich tastete alle Taschen ab, schaute in meine Jacke, in meinen Rucksack. Nichts. Panik stieg in mir hoch. Ich ging zurück ins Café, fragte die Kellnerin, ob jemand ein Handy abgegeben hatte. Sie schüttelte den Kopf. Ich suchte unter dem Tisch, auf meinem Stuhl, überall. Nichts. Jemand musste es geklaut haben. Während ich kurz auf der Toilette war, oder beim Bezahlen an der Kasse. Es war einfach weg.

Mein Partner saß noch im Café und sah mich verstört zurückkommen. „Was ist los?" – „Mein Handy ist weg. Geklaut, glaube ich." Er zückte sofort sein Handy. „Hast du eine Ortungs-App installiert?" Ich nickte. Vor ein paar Monaten hatte ich „Mein Gerät finden" aktiviert – einfach so, zur Sicherheit. Ich hatte nie gedacht, dass ich es wirklich brauchen würde. Wir loggten uns ein. Und tatsächlich: Ein kleiner blauer Punkt erschien auf der Karte. Mein Handy war noch online. Es befand sich etwa einen Kilometer entfernt, in einer Seitenstraße. Mein erster Gedanke: „Ich fahre da hin und hole es mir zurück!"

Zuletzt aktualisiert: 29.10.2025

🔹 Worum es heute geht: Was rechtlich und praktisch passiert, wenn man sein gestohlenes Handy selbst orten will – und ob man ohne Polizei handeln darf.
🔹 Was wir gelernt haben: Sein eigenes Handy zu orten ist erlaubt, aber Selbstjustiz ist verboten. Wer den Dieb selbst stellen will, riskiert rechtliche Konsequenzen und gefährdet sich selbst.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Konkrete Informationen über Ortungsmöglichkeiten, rechtliche Grenzen, Tipps zur Vorbeugung und wie man am besten mit der Polizei zusammenarbeitet.


In den ersten Minuten nach der Entdeckung des Diebstahls fühlte ich mich völlig überfordert. Mein Partner sah mich eindringlich an. „Fahr da nicht hin. Ruf die Polizei." Ich war hin- und hergerissen. Einerseits wollte ich mein Handy zurück – es waren so viele Fotos, Kontakte, private Nachrichten darauf. Andererseits hatte er recht: Was sollte ich tun, wenn ich den Dieb tatsächlich finden würde? Ihn ansprechen? Ihm das Handy entreißen? Das klang gefährlich und irgendwie auch nicht legal.

Wir beschlossen, erst einmal zur nächsten Polizeidienststelle zu fahren. Unterwegs beobachteten wir den blauen Punkt auf der Karte. Er bewegte sich nicht – das Handy schien irgendwo zu liegen oder zu stehen. Ich hoffte insgeheim, dass der Dieb es einfach weggeworfen hatte und ich es finden könnte.

Auf der Polizeiwache erklärte ich die Situation. Der Beamte war freundlich, aber nicht besonders optimistisch. „Handy-Diebstähle kommen sehr häufig vor", sagte er. „Die Aufklärungsquote ist leider niedrig." Er nahm meine Anzeige auf, notierte die IMEI-Nummer (die hatte ich zum Glück auf einem alten Kassenzettel), und fragte nach der letzten bekannten Position. Ich zeigte ihm die Ortungs-App auf dem Handy meines Partners. Er schaute auf den Bildschirm, nickte. „Wir können da nachschauen, aber ich kann Ihnen nicht versprechen, dass wir das Handy finden. Oft werden gestohlene Geräte schnell ausgeschaltet oder zurückgesetzt."


Später haben wir gemerkt, wie komplex die rechtlichen und praktischen Aspekte der Handy-Ortung sind. Ich war frustriert, aber auch neugierig: Was hätte ich tun können? Was hätte ich tun dürfen? Und was wäre passiert, wenn ich wirklich selbst zu der angezeigten Adresse gefahren wäre?

Nach intensiver Recherche fand ich heraus: Sein eigenes Handy zu orten ist grundsätzlich erlaubt – schließlich handelt es sich um das eigene Gerät und die eigenen Daten. Moderne Smartphones haben eingebaute Ortungsfunktionen: „Mein iPhone suchen" bei Apple, „Mein Gerät finden" bei Android. Diese Dienste nutzen GPS, WLAN und Mobilfunkdaten, um die Position des Geräts zu bestimmen. Solange man nur sein eigenes Gerät ortet, bewegt man sich rechtlich im grünen Bereich.

Problematisch wird es erst, wenn man zur Selbstjustiz greift. Wer zu der angezeigten Adresse fährt und versucht, das Handy selbst zurückzuholen, begibt sich in eine rechtliche Grauzone – und möglicherweise in Gefahr. Denn: Man darf niemanden einfach durchsuchen, in fremde Wohnungen eindringen oder Gewalt anwenden. Das wäre Hausfriedensbruch (§ 123 StGB), Nötigung (§ 240 StGB) oder sogar Körperverletzung (§ 223 StGB).

Laut Bundeskriminalamt werden in Deutschland jährlich etwa 200.000 Handy-Diebstähle gemeldet (Stand: 2025). Die Aufklärungsquote liegt bei nur etwa 5 Prozent – eine der niedrigsten Quoten überhaupt. Das liegt daran, dass Handys klein, leicht zu verkaufen und schwer zurückzuverfolgen sind.

(Beispielangabe – die Zahlen können je nach Erhebungsjahr und Region variieren.)


Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht: Die Polizei kann die Ortungsdaten nutzen, aber auch sie muss sich an rechtliche Vorgaben halten. Der Beamte auf der Wache erklärte mir, dass sie nicht einfach jedes Haus durchsuchen können, nur weil ein Handy dort geortet wurde. Dafür bräuchten sie einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss – und den bekommen sie nur, wenn es sich um schwere Straftaten handelt oder wenn ein dringender Tatverdacht besteht. Ein gestohlenes Handy reicht dafür in der Regel nicht aus.

„Aber was ist, wenn ich sehe, dass mein Handy in einer bestimmten Wohnung ist?", fragte ich. Er zuckte mit den Schultern. „Dann können wir dort klingeln und nachfragen. Aber wenn niemand öffnet oder das Handy leugnet, können wir nicht viel machen." Das war ernüchternd. Ich hatte gedacht, die Ortungsfunktion wäre wie ein Beweis – aber rechtlich ist es komplizierter.

Ein Punkt, den ich erst später verstand: GPS-Ortung ist nicht immer genau. Je nach Umgebung kann die Position um mehrere Meter oder sogar hundert Meter abweichen. In einem dicht bebauten Gebiet mit vielen Wohnungen ist es oft unmöglich zu sagen, in welcher Wohnung sich das Handy genau befindet. Das macht die Sache für die Polizei noch schwieriger.


In den Tagen nach dem Diebstahl beobachtete ich die Position meines Handys weiter. Der blaue Punkt bewegte sich nicht. Nach etwa 24 Stunden war das Handy offline – vermutlich hatte der Dieb es ausgeschaltet oder die SIM-Karte entfernt. Ab diesem Moment war es praktisch nicht mehr zu orten. Ich versuchte, das Gerät aus der Ferne zu sperren und alle Daten zu löschen – eine Funktion, die sowohl Apple als auch Android anbieten. Das funktionierte zum Glück, bevor das Handy offline ging. Immerhin wusste ich, dass meine Daten jetzt sicher waren.

Aber das Handy war trotzdem weg. Die Polizei meldete sich nie wieder bei mir. Nach ein paar Wochen gab ich die Hoffnung auf. Ich kaufte ein neues Handy, installierte alle Apps neu und versuchte, das Ganze abzuhaken. Aber der Ärger blieb. Nicht nur wegen des Geldes, sondern auch wegen des Gefühls von Hilflosigkeit.


Nachdem ich diese Erfahrung gemacht hatte, wollte ich verstehen, welche Möglichkeiten man als Opfer eines Handy-Diebstahls hat – und was man vorher tun kann, um sich zu schützen. Ich recherchierte intensiv und fand heraus, dass es im Wesentlichen drei Phasen gibt: Vorbeugung, Ortung und Wiederbeschaffung.

Erstens: Vorbeugung. Das Wichtigste ist, das Handy so einzurichten, dass man es im Fall eines Diebstahls orten und sperren kann. Sowohl Apple als auch Android bieten eingebaute Ortungsfunktionen, die man aktivieren sollte. Außerdem sollte man die IMEI-Nummer notieren – das ist eine einzigartige Identifikationsnummer, die bei der Polizei und beim Sperrservice hilfreich ist. Man findet sie meist auf dem Karton oder in den Geräteeinstellungen.

Zusätzlich kann man eine PIN oder biometrische Sperre (Fingerabdruck, Gesichtserkennung) einrichten. Das verhindert zwar nicht den Diebstahl, macht das Handy aber für den Dieb deutlich weniger nützlich. Viele Diebe verkaufen gestohlene Handys weiter – und ein gesperrtes Gerät ist weniger wert.

Zweitens: Ortung. Sobald man bemerkt, dass das Handy weg ist, sollte man sofort versuchen, es zu orten. Das funktioniert über die Cloud-Dienste von Apple („Wo ist?") oder Google („Mein Gerät finden"). Beide Dienste zeigen die letzte bekannte Position des Geräts an – vorausgesetzt, es ist noch online. Man kann das Handy auch aus der Ferne sperren, eine Nachricht auf dem Sperrbildschirm anzeigen lassen oder alle Daten löschen.

Wichtig: Man sollte die Ortungsdaten sichern – etwa durch Screenshots – bevor das Handy offline geht. Diese Screenshots können später als Beweis dienen, wenn man zur Polizei geht.

Drittens: Wiederbeschaffung. Hier wird es kompliziert. Die Polizei ist die einzige Instanz, die rechtlich befugt ist, das Handy zurückzuholen. Als Privatperson darf man nicht zu der angezeigten Adresse fahren und das Handy selbst holen – das wäre Selbstjustiz und kann strafrechtliche Konsequenzen haben.

(Beispielangabe – die rechtlichen Regelungen können je nach Bundesland und Einzelfall leicht variieren.)


Ein Aspekt, den ich während meiner Recherche besonders interessant fand, ist die Frage nach der Genauigkeit der Ortung. GPS-Ortung klingt nach einem präzisen Werkzeug – aber in der Praxis ist sie oft ungenau. In städtischen Gebieten mit hohen Gebäuden kann das Signal reflektiert werden, was zu Abweichungen von mehreren hundert Metern führt. In Gebäuden funktioniert GPS oft gar nicht, und die Ortung basiert dann auf WLAN- oder Mobilfunkmasten – was noch ungenauer ist.

Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kann die Genauigkeit von GPS-Ortung je nach Umgebung zwischen wenigen Metern und mehreren hundert Metern variieren (Quelle: bsi.bund.de, Stand: 2025). In ländlichen Gebieten mit freier Sicht zum Himmel ist die Ortung meist präziser als in dicht bebauten Stadtvierteln.

(Beispielangabe – die Genauigkeit hängt von vielen Faktoren ab, etwa Wetterbedingungen, Gebäudedichte und Gerätetyp.)

Das bedeutet: Selbst wenn man sieht, dass das Handy in einer bestimmten Straße ist, kann man oft nicht sagen, in welchem Haus oder welcher Wohnung es sich befindet. Das macht die Arbeit der Polizei schwierig – und erklärt, warum viele Fälle nicht aufgeklärt werden.


Nachdem ich mein neues Handy hatte, wollte ich sicherstellen, dass mir das nicht noch einmal passiert. Ich nahm mir vor, ein paar zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Zunächst installierte ich eine zusätzliche Tracking-App – es gibt mehrere Anbieter, die spezialisierte Ortungsdienste anbieten, teils mit erweiterten Funktionen wie Fernlöschung, Alarmton oder Fotofunktion (die heimlich ein Foto des Diebes macht, wenn das Handy entsperrt wird).

Außerdem notierte ich mir die IMEI-Nummer und speicherte sie in der Cloud. Ich machte auch regelmäßige Backups meiner Daten – nicht nur wegen eines möglichen Diebstahls, sondern auch für den Fall, dass das Handy kaputtgeht oder verloren geht.

Ein weiterer Tipp, den ich bekam: Man sollte sein Handy nie unbeaufsichtigt liegen lassen – nicht im Café, nicht im Auto, nicht auf dem Schreibtisch im Büro. Das klingt banal, aber viele Diebstähle passieren genau so: Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, und das Handy ist weg.


Ein Thema, das in diesem Zusammenhang oft aufkommt, ist die Versicherung. Viele Hausratversicherungen decken Handy-Diebstähle ab – aber nur unter bestimmten Bedingungen. In der Regel muss das Handy aus der Wohnung oder einem verschlossenen Raum gestohlen worden sein. Ein Diebstahl im Café oder auf offener Straße ist oft nicht versichert, es sei denn, man hat eine spezielle Elektronikversicherung abgeschlossen.

Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) werden in Deutschland jährlich etwa 50.000 Versicherungsfälle wegen gestohlener Smartphones gemeldet (Quelle: gdv.de, Stand: 2025). Die durchschnittliche Entschädigungssumme liegt bei etwa 300 bis 500 Euro – das reicht oft nicht, um ein neues High-End-Smartphone zu kaufen.

(Beispielangabe – die Zahlen können je nach Versicherer und Tarif variieren.)

Ich hatte keine spezielle Handy-Versicherung, und meine Hausratversicherung deckte den Diebstahl nicht ab, weil er außerhalb meiner Wohnung passiert war. Das war bitter, aber auch eine Lektion: Wer ein teures Handy hat, sollte über eine zusätzliche Versicherung nachdenken.


Ein weiterer Punkt, der mir wichtig erscheint, ist die Frage nach der Selbstgefährdung. Einige Menschen – ich kenne solche Geschichten aus Internetforen – sind tatsächlich zu der angezeigten Adresse gefahren und haben versucht, ihr Handy selbst zurückzuholen. Manche hatten Erfolg, andere gerieten in gefährliche Situationen.

Ein Bekannter erzählte mir von einem Fall, in dem jemand sein Handy zu einer Wohnung ortete, dort klingelte und den Bewohner konfrontierte. Es kam zu einer Auseinandersetzung, und am Ende wurde die Person, die ihr Handy zurückholen wollte, wegen Hausfriedensbruch angezeigt. Der Dieb behauptete, das Handy gefunden zu haben, und es gab keine Beweise für das Gegenteil. Die Polizei konnte nichts machen, und die Person stand am Ende schlechter da als vorher.

Solche Geschichten zeigen: Selbstjustiz ist gefährlich – rechtlich und physisch. Wer nicht weiß, wer auf der anderen Seite der Tür ist, sollte nicht einfach hinfahren. Es könnte eine Gruppe von Kriminellen sein, es könnte jemand mit Waffen sein, es könnte eskalieren. Das Risiko ist es nicht wert.


Um das Ganze übersichtlicher zu machen, habe ich eine Tabelle erstellt, die die verschiedenen Handlungsoptionen bei einem Handy-Diebstahl vergleicht:

Option Vorteil Wichtiger Hinweis
Handy über Cloud-Dienst orten Einfach und schnell; zeigt letzte Position Ortung kann ungenau sein; funktioniert nur, wenn Handy online ist¹
Polizei einschalten Rechtlich sicher; Polizei darf ermitteln Aufklärungsquote niedrig; keine Garantie auf Rückgabe²
Selbst zur Adresse fahren Direktes Handeln; schnelle Reaktion Rechtlich problematisch; Gefahr für Leib und Leben³
Handy aus der Ferne sperren/löschen Schützt persönliche Daten Handy wird dadurch für Dieb unbrauchbar, aber auch für Besitzer
Versicherung kontaktieren Finanzielle Entschädigung möglich Oft nur bei bestimmten Bedingungen; Selbstbeteiligung beachten

¹ GPS-Genauigkeit variiert stark; in Gebäuden oft nur WLAN/Mobilfunk-Ortung möglich. (Stand: 2025)
² Laut BKA liegt die Aufklärungsquote bei Handy-Diebstählen bei etwa 5 Prozent.
³ Selbstjustiz kann strafrechtliche Konsequenzen haben (Hausfriedensbruch, Nötigung).
⁴ Nach Fernlöschung ist das Gerät nicht mehr ortbar; nur als letzte Maßnahme empfohlen.
Beispielangabe – Versicherungsbedingungen variieren stark je nach Anbieter und Tarif.


Nachdem ich all diese Informationen gesammelt hatte, wollte ich auch anderen helfen, die in eine ähnliche Situation geraten könnten. Deshalb habe ich eine Checkliste erstellt, die man durchgehen sollte, wenn das Handy gestohlen wurde:

Handy gestohlen – 6 Steps zum richtigen Handeln

  1. Sofort orten: Cloud-Dienst öffnen (Apple „Wo ist?", Android „Mein Gerät finden") und Position prüfen. Screenshots machen.
  2. Handy sperren: Aus der Ferne sperren und eine Nachricht auf dem Sperrbildschirm anzeigen (z. B. „Bitte zurückgeben, Finderlohn angeboten").
  3. Polizei informieren: Anzeige erstatten, IMEI-Nummer und Screenshots der Ortung mitbringen. Aktenzeichen notieren.
  4. SIM-Karte sperren: Mobilfunkanbieter kontaktieren und SIM-Karte sperren lassen, um Missbrauch zu verhindern.
  5. Versicherung kontaktieren: Prüfen, ob Hausrat- oder Spezialversicherung den Diebstahl abdeckt. Schaden melden.
  6. Daten aus der Ferne löschen: Wenn keine Hoffnung auf Rückgabe besteht, alle Daten löschen (Achtung: danach ist keine Ortung mehr möglich).

Diese Schritte können helfen, den Schaden zu minimieren und die Chancen auf eine Rückgabe zu erhöhen – auch wenn diese leider gering sind.


Falls man zur Polizei geht, ist es hilfreich, alle relevanten Informationen dabei zu haben. Hier ein kurzer Musterbrief, den man als Ergänzung zur Anzeige vorlegen kann:

Betreff: Diebstahl Smartphone – Anzeige und Ortungsdaten

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erstatte ich Anzeige wegen des Diebstahls meines Smartphones am [Datum], [Uhrzeit], [Ort]. Die IMEI-Nummer lautet: [IMEI]. Das Gerät wurde über Cloud-Dienste geortet; die letzte bekannte Position sowie Screenshots liegen im Anhang.

Ich bitte um Aufnahme der Ermittlungen und um Rückmeldung zum Stand des Verfahrens.

Mit freundlichen Grüßen,
[Name]

Dieser Brief ist kurz, sachlich und enthält alle wichtigen Informationen. Wer so vorgeht, zeigt, dass er kooperativ ist und alle nötigen Daten bereitstellt.


Ein Aspekt, der oft vergessen wird, ist die digitale Sicherheit nach einem Diebstahl. Sobald das Handy weg ist, sollte man alle Passwörter ändern – insbesondere für E-Mail, Online-Banking, Social Media und Cloud-Dienste. Auch wenn das Handy gesperrt ist, könnte ein technisch versierter Dieb Zugang zu bestimmten Daten bekommen.

Laut einer Studie der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2024 ändern nur etwa 40 Prozent aller Diebstahlopfer ihre Passwörter nach einem Handy-Diebstahl (Quelle: test.de, Stand: 2025). Das ist ein großes Risiko, denn viele Menschen speichern Passwörter auf ihrem Handy oder nutzen Auto-Login-Funktionen.

(Beispielangabe – die Zahlen können je nach Erhebung und Nutzergruppe variieren.)

Ich selbst hatte zum Glück eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für meine wichtigsten Konten aktiviert. Das bedeutet, dass ein Dieb selbst mit meinem Handy nicht ohne weiteres auf meine Konten zugreifen konnte. Trotzdem änderte ich vorsichtshalber alle Passwörter – besser sicher als später bereuen.


Ein weiterer Punkt, der mir während meiner Recherche auffiel, ist die internationale Dimension. Viele gestohlene Handys werden ins Ausland verkauft – oft nach Osteuropa, Afrika oder Asien. Dort werden sie entsperrt, zurückgesetzt und weiterverkauft. Die Polizei hat kaum Möglichkeiten, solche Fälle zu verfolgen, weil die grenzüberschreitende Zusammenarbeit kompliziert ist.

Das Europäische Parlament hat 2024 eine Initiative gestartet, um den Handel mit gestohlenen Elektronikgeräten zu bekämpfen (Quelle: europarl.europa.eu, Stand: 2025). Unter anderem soll eine EU-weite Datenbank für IMEI-Nummern aufgebaut werden, die es ermöglicht, gestohlene Geräte schneller zu identifizieren und zu sperren. Die Umsetzung läuft noch, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.

(Beispielangabe – die Umsetzung der Initiative ist noch im Gange und kann je nach Mitgliedstaat variieren.)


Nach all diesen Erfahrungen und Recherchen kann ich sagen: Ein gestohlenes Handy ist ärgerlich, aber es ist wichtig, richtig zu reagieren. Wer sein Handy orten kann, sollte das tun – aber dann die Polizei einschalten und nicht selbst zur Selbstjustiz greifen. Die Ortungsdaten können der Polizei helfen, auch wenn die Chancen auf eine Rückgabe gering sind. Und selbst wenn das Handy nie zurückkommt: Zumindest kann man die Daten schützen und aus der Erfahrung lernen.

Heute habe ich mein Handy immer im Blick. Ich lasse es nie unbeaufsichtigt liegen, und ich habe alle Sicherheitsfunktionen aktiviert. Ich habe auch gelernt, dass Technik zwar helfen kann, aber kein Ersatz für Vorsicht ist. Und ich weiß jetzt, dass es wichtig ist, die rechtlichen Grenzen zu kennen – denn Selbstjustiz kann mehr Probleme schaffen als lösen.


Zum Abschluss noch ein paar Fragen, die mir immer wieder gestellt wurden – von Freunden, in Online-Foren oder auch von Lesern, die uns nach ähnlichen Erlebnissen kontaktiert haben:


Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Viele Leser:innen haben uns gefragt: Darf ich mein gestohlenes Handy selbst orten und zur angezeigten Adresse fahren?

Sein eigenes Handy zu orten ist erlaubt – das ist Ihr Gerät und Ihre Daten. Problematisch wird es, wenn Sie zur Adresse fahren und versuchen, das Handy selbst zurückzuholen. Das kann als Selbstjustiz gewertet werden und rechtliche Konsequenzen haben – etwa wegen Hausfriedensbruch oder Nötigung. Außerdem kann es gefährlich sein. Die bessere Option ist, die Ortungsdaten der Polizei zu übergeben und diese ermitteln zu lassen.

(Beispielangabe – die rechtliche Beurteilung kann je nach Einzelfall variieren; Stand: 2025)


Eine weitere häufige Frage: Wie genau ist die GPS-Ortung meines Handys?

Die Genauigkeit von GPS-Ortung hängt von vielen Faktoren ab – etwa der Umgebung, der Wetterlage und der Verfügbarkeit von WLAN oder Mobilfunkmasten. In freiem Gelände kann GPS auf wenige Meter genau sein. In städtischen Gebieten mit hohen Gebäuden oder in Innenräumen kann die Abweichung mehrere hundert Meter betragen. (Quelle: BSI, Stand: 2025) Oft basiert die Ortung dann auf WLAN- oder Mobilfunkdaten, was deutlich ungenauer ist.

(Beispielangabe – die Genauigkeit kann stark variieren je nach Gerätetyp und Standort.)


Und schließlich: Was passiert mit meinen Daten, wenn das Handy gestohlen wird?

Wenn Sie Ihr Handy aus der Ferne sperren, kann der Dieb nicht ohne weiteres auf Ihre Daten zugreifen. Viele Cloud-Dienste bieten auch die Möglichkeit, alle Daten aus der Ferne zu löschen. Das sollten Sie tun, wenn Sie keine Hoffnung mehr auf Rückgabe haben. Wichtig: Nach der Löschung ist keine Ortung mehr möglich. Zusätzlich sollten Sie alle Passwörter für wichtige Konten ändern, um Missbrauch zu verhindern. Eine regelmäßige Datensicherung (Backup) hilft, dass Sie nach einem Diebstahl nicht alle Fotos, Kontakte und Dokumente verlieren.

(Beispielangabe – die Sicherheitsmaßnahmen können je nach Betriebssystem und Cloud-Dienst variieren; Stand: 2025)