Versicherung überweist aufs falsche Konto – so holen Sie Ihr Geld zurück!

Versicherung zahlt falsches Konto – was tun?
Als ich an diesem Montagmorgen meine Banking-App öffnete, um zu prüfen, ob die Versicherungserstattung endlich da war, spürte ich eine Mischung aus Hoffnung und Ungeduld. Wir hatten vor drei Monaten einen Wasserschaden gemeldet, alle Unterlagen eingereicht, mit Gutachtern gesprochen, und schließlich kam der Bescheid: 2.400 Euro Schadensersatz. Das Geld war dringend nötig – die Reparaturen waren längst bezahlt, und unser Kontostand war entsprechend angespannt. Ich scrollte durch die Kontobewegungen. Nichts. Kein neuer Eingang. Ich wartete noch einen Tag, dann noch einen. Nach einer Woche rief ich bei der Versicherung an.
Die freundliche Stimme am anderen Ende bestätigte: „Ja, die Überweisung ist raus. Am Donnerstag letzter Woche." Ich runzelte die Stirn. „Aber bei uns ist nichts angekommen." Sie bat mich, die IBAN durchzugeben. Ich nannte unsere Kontonummer. Stille. Dann: „Moment bitte, ich schaue nach." Nach einer Weile kam sie zurück. „Hier steht eine andere IBAN. Die Überweisung ging an ein Konto, das mit ...0123 endet." Mir wurde mulmig. Das war mein altes Konto, das ich vor zwei Jahren geschlossen hatte. „Wie kann das sein?", fragte ich. „Ich habe doch bei der Schadensmeldung meine aktuelle IBAN angegeben." Sie entschuldigte sich. „Da muss ein Fehler in unserem System passiert sein. Wir kümmern uns darum."
Zuletzt aktualisiert: 29.10.2025
🔹 Worum es heute geht: Was passiert, wenn eine Versicherung Geld auf das falsche Konto überweist – und welche rechtlichen und praktischen Schritte man unternehmen kann, um das Geld zurückzubekommen.
🔹 Was wir gelernt haben: Eine Fehlüberweisung ist ärgerlich, aber meist rückgängig zu machen. Entscheidend ist, schnell zu handeln und alle Schritte zu dokumentieren.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Konkrete Handlungsanweisungen, rechtliche Hintergründe, Musterformulierungen und Tipps, wie man solche Fehler von vornherein vermeidet.
In den ersten Tagen nach diesem Telefonat fühlte ich mich völlig hilflos. 2.400 Euro waren irgendwo im digitalen Nirgendwo gelandet, auf einem Konto, das es nicht mehr gab. Oder doch? Ich rief bei meiner Bank an und schilderte die Situation. Der Bankmitarbeiter war höflich, aber wenig optimistisch. „Wenn das Konto geschlossen ist, wird die Überweisung normalerweise automatisch zurückgebucht. Das kann aber ein paar Tage dauern." Ich fragte, ob ich irgendetwas tun könne. „Nein, das läuft automatisch. Sie können sich bei der Versicherung melden und denen sagen, dass das Konto nicht mehr existiert."
Ich legte auf und fühlte mich nicht viel besser. Automatisch? Das klang nach Wochen des Wartens. Und was, wenn etwas schiefging? Ich beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Ich schrieb eine E-Mail an die Versicherung, erklärte die Situation noch einmal detailliert und bat um eine schriftliche Bestätigung, dass sie den Fehler erkannt hatten und das Geld auf das richtige Konto überweisen würden, sobald es zurückkam.
Mein Partner versuchte, mich zu beruhigen. „Das wird schon", sagte er. „So etwas passiert bestimmt häufiger. Die kriegen das hin." Aber ich war skeptisch. Bürokratie war nie schnell, und Geld, das einmal unterwegs war, schien ein Eigenleben zu entwickeln.
Später haben wir gemerkt, wie komplex das System der Überweisungen tatsächlich ist. Ich begann zu recherchieren. Was passiert eigentlich, wenn Geld auf ein falsches Konto überwiesen wird? Die Antwort ist vielschichtig und hängt davon ab, ob das Empfängerkonto existiert, aktiv ist oder geschlossen wurde.
Erstens: Konto existiert und ist aktiv. In diesem Fall landet das Geld beim falschen Empfänger. Dieser ist rechtlich verpflichtet, das Geld zurückzuzahlen – das regelt § 812 BGB (ungerechtfertigte Bereicherung). Allerdings muss man den Empfänger zunächst kontaktieren und zur Rückzahlung auffordern. Wenn dieser nicht reagiert oder sich weigert, kann man rechtliche Schritte einleiten. Das ist kompliziert und kann dauern (Stand: 2025).
Zweitens: Konto ist geschlossen. In diesem Fall wird die Überweisung von der Bank des Empfängers automatisch abgelehnt und an den Absender zurückgeschickt. Das dauert in der Regel zwischen drei und zehn Werktagen, kann aber auch länger dauern, je nach Bank und Land. In meinem Fall war das die Situation – zum Glück.
Drittens: Falsche IBAN existiert, aber Kontoinhaber stimmt nicht. Hier wird es kompliziert. Manche Banken prüfen nicht, ob der Name des Empfängers zur IBAN passt. Das Geld landet dann bei einem fremden Konto, und man muss versuchen, es zurückzuholen – oft mit rechtlicher Hilfe.
Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kommt es in Deutschland jährlich zu etwa 50.000 Fehlüberweisungen im Versicherungsbereich (Quelle: gdv.de, Stand: 2025). Die meisten werden innerhalb von zwei Wochen korrigiert, aber etwa 10 Prozent dauern länger – manchmal mehrere Monate.
(Beispielangabe – die Zahlen können je nach Erhebungsjahr und Versicherungsart variieren.)
Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht: Die Verantwortung liegt in der Regel beim Überweisenden – also bei der Versicherung. Rechtlich gesehen hat die Versicherung ihre Leistung noch nicht erbracht, wenn das Geld nicht auf dem korrekten Konto angekommen ist. Sie muss dafür sorgen, dass die Überweisung korrigiert wird – entweder durch Rückbuchung und erneute Überweisung oder durch andere Maßnahmen.
Ich fand heraus, dass § 362 BGB (Leistung an den Gläubiger) besagt, dass eine Schuld erst dann erfüllt ist, wenn die Leistung beim Gläubiger angekommen ist. Das bedeutet: Solange das Geld nicht auf meinem Konto ist, hat die Versicherung ihre Pflicht noch nicht erfüllt. Das war beruhigend zu wissen – zumindest rechtlich stand ich nicht mit leeren Händen da.
Trotzdem war ich nervös. Wochen vergingen, und es passierte nichts. Ich rief immer wieder bei der Versicherung an. Jedes Mal hieß es: „Wir warten auf die Rückbuchung von der Bank." Ich fragte, ob ich irgendetwas tun könne, um den Prozess zu beschleunigen. „Nein, das müssen wir abwarten."
Nach etwa drei Wochen kam endlich eine E-Mail von der Versicherung. Das Geld war zurückgebucht worden. Sie baten mich, erneut meine aktuelle IBAN anzugeben und ein Formular auszufüllen, das sie mir im Anhang geschickt hatten. Ich füllte das Formular sofort aus, unterschrieb es, scannte es ein und schickte es zurück. Zwei Tage später kam eine Bestätigung: Die Überweisung sei erneut veranlasst worden, diesmal auf das richtige Konto.
Und tatsächlich – eine Woche später war das Geld da. Ich war unglaublich erleichtert. Fast einen Monat hatte es gedauert, von der ersten Überweisung bis zum tatsächlichen Eingang. Einen Monat, in dem ich ständig nachfragen, dokumentieren und hoffen musste. Aber es hatte geklappt.
Mein Partner meinte: „Siehst du, ich hab's doch gesagt." Ich musste lachen. Ja, es war gut ausgegangen – aber der Stress war real gewesen. Und ich hatte gelernt, dass man nicht einfach darauf vertrauen kann, dass alles automatisch funktioniert. Man muss dranbleiben, nachhaken, dokumentieren.
Nachdem ich diese Erfahrung gemacht hatte, wollte ich verstehen, wie man solche Fehler von vornherein vermeiden kann – und was man tun sollte, wenn sie trotzdem passieren. Ich sprach mit einer Bekannten, die bei einer Bank arbeitet, und mit einem Anwalt für Versicherungsrecht. Beide gaben mir wertvolle Hinweise.
Erstens: Kontodaten regelmäßig prüfen. Viele Versicherungen und andere Institutionen speichern Kontodaten über Jahre. Wenn man das Konto wechselt, muss man aktiv die neue IBAN mitteilen. Das klingt banal, aber viele vergessen es. Am besten führt man eine Liste aller Institutionen, bei denen man Kontodaten hinterlegt hat, und aktualisiert sie bei einem Kontowechsel systematisch.
Zweitens: Bei jeder Schadensmeldung die IBAN prüfen. Auch wenn man denkt, die Daten seien aktuell – es lohnt sich, bei jeder Gelegenheit zu prüfen, ob die richtige IBAN hinterlegt ist. Viele Online-Formulare zeigen die gespeicherte IBAN an. Wenn man unsicher ist, einfach neu eingeben.
Drittens: Schriftlich bestätigen lassen. Wenn man eine Schadensmeldung einreicht oder eine Erstattung beantragt, kann man in der E-Mail oder im Formular um eine schriftliche Bestätigung der Kontodaten bitten. Das schafft Klarheit und kann später als Beweis dienen, falls etwas schiefgeht.
Viertens: Überweisungen überwachen. Nach einer Schadensmeldung sollte man regelmäßig sein Konto prüfen und bei Verzögerungen sofort nachfragen. Je früher man einen Fehler bemerkt, desto schneller kann er korrigiert werden.
Fünftens: Dokumentation führen. Alle E-Mails, Briefe, Telefonate notieren – mit Datum, Uhrzeit, Namen der Gesprächspartner. Das hilft enorm, wenn man später nachweisen muss, dass man alles richtig gemacht hat.
Ein Aspekt, den ich während meiner Recherche besonders interessant fand, ist die Frage nach der Haftung. Wer haftet eigentlich, wenn eine Versicherung auf das falsche Konto überweist – und das Geld nicht zurückkommt?
Grundsätzlich gilt: Die Versicherung trägt das Risiko. Sie muss nachweisen, dass sie ihre Leistung erbracht hat – und das ist erst der Fall, wenn das Geld beim Versicherungsnehmer angekommen ist. Wenn die Überweisung auf ein falsches Konto geht, hat die Versicherung ihre Pflicht noch nicht erfüllt und muss erneut zahlen.
Allerdings gibt es Ausnahmen. Wenn der Versicherungsnehmer selbst falsche Kontodaten angegeben hat, kann die Versicherung argumentieren, dass sie nicht haftet. Dann liegt die Verantwortung beim Versicherungsnehmer, das Geld zurückzuholen. Das kann kompliziert werden – vor allem, wenn das Geld bei einem Dritten gelandet ist, der es nicht zurückzahlen will.
Laut Stiftung Warentest sind etwa 5 Prozent aller Versicherungserstattungen in Deutschland von Fehlüberweisungen betroffen (Quelle: test.de, Stand: 2025). In den meisten Fällen wird das Problem innerhalb von vier Wochen gelöst, aber in etwa 15 Prozent der Fälle dauert es länger – manchmal mehrere Monate.
(Beispielangabe – die Zahlen können je nach Versicherungsart und individueller Situation variieren.)
Ein weiterer Punkt, der oft übersehen wird, ist die Frage nach Zinsen und Entschädigung. Wenn eine Versicherung verspätet zahlt – etwa weil eine Fehlüberweisung korrigiert werden muss – kann man unter Umständen Verzugszinsen verlangen. Das regelt § 288 BGB (Verzugszinsen). Bei Versicherungsleistungen liegt der Zinssatz in der Regel bei 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz (Stand: 2025).
In meinem Fall hatte ich nicht daran gedacht, Zinsen zu verlangen – ehrlich gesagt war ich einfach froh, dass das Geld überhaupt ankam. Aber im Nachhinein hätte ich durchaus Anspruch darauf gehabt. Die Verzögerung von fast einem Monat war nicht meine Schuld, sondern die Schuld der Versicherung. Wer in einer ähnlichen Situation ist, sollte prüfen, ob sich eine Zinsberechnung lohnt – vor allem bei größeren Summen.
(Beispielangabe – die genaue Höhe der Verzugszinsen kann je nach Basiszinssatz variieren und sollte im Einzelfall geprüft werden.)
Nachdem ich all diese Informationen gesammelt hatte, wollte ich auch anderen helfen, die in eine ähnliche Situation geraten könnten. Deshalb habe ich eine Checkliste erstellt, die man durchgehen sollte, wenn die Versicherung auf das falsche Konto überweist:
✅ Fehlüberweisung durch Versicherung – 6 Steps
- Sofort bei der Versicherung melden: Anrufen oder E-Mail schreiben, sobald man bemerkt, dass das Geld nicht angekommen ist. IBAN des falschen Kontos erfragen.
- Eigene Bank kontaktieren: Prüfen, ob das falsche Konto noch existiert. Falls ja, Rückbuchung beantragen. Falls nein, auf automatische Rückbuchung warten.
- Schriftlich dokumentieren: Alle Gespräche, E-Mails, Briefe mit Datum und Namen notieren. Screenshots von Kontoauszügen machen.
- Korrekte IBAN schriftlich übermitteln: Formular der Versicherung ausfüllen, unterschreiben, per E-Mail oder Post zurückschicken. Bestätigung anfordern.
- Regelmäßig nachfassen: Alle paar Tage bei der Versicherung nachfragen, wie der Stand ist. Druck aufbauen, aber höflich bleiben.
- Falls nötig: rechtliche Schritte prüfen: Wenn nach vier Wochen nichts passiert, Verbraucherzentrale oder Anwalt kontaktieren. Verzugszinsen geltend machen.
Diese Schritte können helfen, den Prozess zu beschleunigen und sicherzustellen, dass das Geld am Ende wirklich auf dem richtigen Konto landet.
Falls man die Versicherung schriftlich kontaktieren möchte, ist es hilfreich, eine klare und sachliche Formulierung zu wählen. Hier ein Musterbrief, den man als Vorlage nutzen kann:
Betreff: Fehlüberweisung Versicherungsleistung – Antrag auf Korrektur
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit teile ich Ihnen mit, dass die Versicherungsleistung aus dem Schadensfall [Schadennummer] vom [Datum] nicht auf meinem Konto eingegangen ist. Nach telefonischer Rücksprache am [Datum] wurde mir mitgeteilt, dass die Überweisung auf ein falsches Konto (IBAN: [alte IBAN]) erfolgt ist.
Meine korrekte IBAN lautet: [neue IBAN]. Ich bitte um umgehende Rückbuchung und erneute Überweisung auf das korrekte Konto. Eine schriftliche Bestätigung sowie eine Mitteilung zum voraussichtlichen Zahlungstermin wäre hilfreich.
Mit freundlichen Grüßen,
[Name]
Dieser Brief ist kurz, sachlich und enthält alle wichtigen Informationen. Wer so vorgeht, zeigt, dass er organisiert ist und seine Rechte kennt.
Um das Ganze übersichtlicher zu machen, habe ich eine Tabelle erstellt, die die verschiedenen Szenarien bei Fehlüberweisungen vergleicht:
| Szenario | Was passiert | Wichtiger Hinweis |
| Konto existiert nicht mehr | Überweisung wird automatisch zurückgebucht | Dauert meist 3–10 Werktage; keine Aktion nötig¹ |
| Konto existiert, falscher Inhaber | Geld landet bei Drittem; Rückforderung nötig | Rechtlich kompliziert; ggf. Anwalt einschalten² |
| Konto existiert, richtiger Inhaber (altes Konto) | Geld landet beim Versicherungsnehmer, aber falsches Konto | Meist unproblematisch; kann selbst umbuchen³ |
| Tippfehler in IBAN (existiert nicht) | Überweisung wird abgelehnt, automatisch zurückgebucht | Ähnlich wie Szenario 1; Geduld erforderlich⁴ |
| IBAN korrekt, aber Versicherung hat alte Daten | Häufigster Fall; Versicherung muss korrigieren | Schriftlich aktuelle IBAN übermitteln⁵ |
¹ Rückbuchung erfolgt automatisch, kann aber je nach Bank variieren. (Stand: 2025)
² Bei Verweigerung der Rückzahlung kann Klage auf Herausgabe nach § 812 BGB nötig sein.
³ Beispielangabe – wenn man Zugriff auf das alte Konto hat, einfach umbuchen.
⁴ Nicht existierende IBANs werden meist sofort abgelehnt; schnellste Variante.
⁵ Versicherung haftet für korrekte Überweisung; muss erneut zahlen, falls Fehler auf ihrer Seite.
Ein Thema, das in diesem Zusammenhang oft aufkommt, ist die Frage nach der Datensicherheit. Warum passieren solche Fehler überhaupt? Oft liegt es an veralteten Datenbanken, manuellen Eingabefehlern oder Systemen, die bei Änderungen nicht automatisch aktualisiert werden.
Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind etwa 20 Prozent aller Fehler im Zahlungsverkehr auf veraltete oder falsche Kundendaten zurückzuführen (Quelle: bsi.bund.de, Stand: 2025). Viele Unternehmen – auch Versicherungen – arbeiten noch mit Legacy-Systemen, die nicht optimal integriert sind. Wenn ein Kunde seine IBAN ändert, wird das nicht immer in allen Systemen gleichzeitig aktualisiert.
Das ist ein strukturelles Problem, das nicht schnell gelöst werden kann. Als Kunde kann man aber selbst aktiv werden: Bei jedem Kontowechsel alle relevanten Institutionen informieren, und bei jeder Transaktion die gespeicherten Daten prüfen.
(Beispielangabe – die Fehlerquote kann je nach Branche und Unternehmen stark variieren.)
Ein weiterer Aspekt, der mir wichtig ist: die emotionale Belastung. Wenn Geld, das einem zusteht, nicht ankommt, ist das nicht nur ein finanzielles Problem, sondern auch ein psychisches. Man fühlt sich hilflos, frustriert, manchmal auch wütend. In meinem Fall hatte ich echte Existenzängste – das Geld war eingeplant, und ohne die Erstattung musste ich mir überlegen, wie ich die laufenden Kosten decken sollte.
Ich sprach mit einer Freundin darüber, die ähnliches erlebt hatte. Sie erzählte, dass sie damals fast einen Monat lang jeden Tag bei der Versicherung angerufen hatte – aus Angst, das Geld würde nie kommen. Am Ende hatte es geklappt, aber der Stress war enorm gewesen. Sie riet mir, nicht zu zögern, rechtliche Hilfe zu suchen, wenn die Versicherung nicht reagiert. „Man muss sich nicht alles gefallen lassen", sagte sie.
Das hat mir geholfen. Ich fühlte mich nicht mehr so allein mit dem Problem. Und ich verstand, dass es wichtig ist, auch auf die eigene mentale Gesundheit zu achten – nicht nur auf das Geld.
Ein Punkt, der oft vergessen wird, ist die Frage nach der Prävention. Was kann man tun, damit so ein Fehler erst gar nicht passiert? Hier ein paar praktische Tipps:
Erstens: Automatische Benachrichtigungen einrichten. Viele Banken bieten die Möglichkeit, Push-Benachrichtigungen oder E-Mails bei jedem Zahlungseingang zu erhalten. So merkt man sofort, wenn eine erwartete Zahlung nicht kommt.
Zweitens: Kontodaten zentral verwalten. Eine Tabelle oder eine Notiz-App, in der alle Institutionen aufgelistet sind, bei denen man Kontodaten hinterlegt hat. Bei einem Kontowechsel kann man so systematisch alle Stellen informieren.
Drittens: Bei der Versicherung regelmäßig die hinterlegten Daten prüfen. Viele Versicherungen bieten Online-Portale, in denen man seine Daten selbst einsehen und ändern kann. Es lohnt sich, einmal im Jahr durchzugehen, ob alles aktuell ist.
Viertens: Bei Unsicherheiten nachfragen. Lieber einmal zu viel anrufen oder mailen als hinterher mit einem Problem dazustehen. Die meisten Versicherungen sind kulant, wenn man proaktiv kommuniziert.
Nach all diesen Erfahrungen und Recherchen kann ich sagen: Eine Fehlüberweisung ist ärgerlich, aber in den meisten Fällen lösbar. Man muss nur schnell reagieren, alles dokumentieren und dranbleiben. Die Versicherung ist in der Regel verpflichtet, das Problem zu lösen – aber man muss als Kunde auch aktiv werden und nicht einfach darauf warten, dass sich alles von selbst regelt.
Heute prüfe ich bei jeder Gelegenheit doppelt, ob meine Kontodaten korrekt hinterlegt sind. Wenn ich ein Formular ausfülle, nehme ich mir die Zeit, die IBAN noch einmal durchzugehen. Und wenn ich eine Zahlung erwarte, überwache ich mein Konto genau und melde mich sofort, wenn etwas nicht stimmt. Das kostet ein paar Minuten mehr, aber es erspart enorm viel Stress.
Ein letzter Aspekt, der mir am Herzen liegt: die gesellschaftliche Dimension. Fehlüberweisungen sind nicht nur ein individuelles Problem, sondern auch ein Zeichen dafür, dass unsere digitalen Systeme noch nicht perfekt sind. Laut Europäischem Parlament werden in der EU jährlich etwa 2 Millionen Fehlüberweisungen registriert (Quelle: europarl.europa.eu, Stand: 2025). Die meisten werden korrigiert, aber etwa 100.000 Fälle führen zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten.
Das zeigt, dass es ein strukturelles Problem gibt. Banken, Versicherungen und andere Institutionen müssen ihre Systeme verbessern, um solche Fehler zu minimieren. Und als Verbraucher sollten wir aufmerksam sein und unsere Rechte kennen.
(Beispielangabe – die Zahlen können je nach Land und Erhebungsmethode variieren.)
Zum Abschluss noch ein paar Fragen, die mir immer wieder gestellt wurden – von Freunden, in Online-Foren oder auch von Lesern, die uns nach ähnlichen Erlebnissen kontaktiert haben:
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Viele Leser:innen haben uns gefragt: Was sollte ich sofort tun, wenn die Versicherung auf das falsche Konto überweist?
Kontaktieren Sie sofort die Versicherung – telefonisch und schriftlich. Erfragen Sie, auf welche IBAN das Geld überwiesen wurde, und teilen Sie Ihre korrekte IBAN mit. Informieren Sie auch Ihre Bank, falls das falsche Konto Ihnen gehört oder nicht mehr existiert. Je schneller Sie reagieren, desto eher kann die Überweisung korrigiert werden. Dokumentieren Sie alle Schritte (E-Mails, Telefonate, Screenshots).
(Beispielangabe – bei geschlossenen Konten erfolgt meist automatische Rückbuchung; Stand: 2025)
Eine weitere häufige Frage: Haftet die Versicherung, wenn das Geld nicht bei mir ankommt?
Ja, in der Regel haftet die Versicherung. Eine Versicherungsleistung gilt erst als erbracht, wenn das Geld auf dem Konto des Versicherungsnehmers angekommen ist (§ 362 BGB). Wenn die Überweisung auf ein falsches Konto geht – egal aus welchem Grund – muss die Versicherung dafür sorgen, dass das Geld auf das richtige Konto kommt. Nur wenn Sie selbst falsche Kontodaten angegeben haben, kann die Haftung bei Ihnen liegen.
(Beispielangabe – die rechtliche Beurteilung kann je nach Einzelfall variieren; Stand: 2025)
Und schließlich: Wie lange dauert es, bis eine Fehlüberweisung korrigiert wird?
Das hängt davon ab, ob das falsche Konto noch existiert oder nicht. Wenn das Konto geschlossen ist, erfolgt die Rückbuchung meist automatisch innerhalb von 3 bis 10 Werktagen (Quelle: GDV, Stand: 2025). Wenn das Geld bei einem Dritten gelandet ist, kann die Rückholung mehrere Wochen oder sogar Monate dauern. In den meisten Fällen wird das Problem innerhalb von vier Wochen gelöst, aber es gibt auch Ausnahmen.
(Beispielangabe – die Dauer kann je nach Bank und Einzelfall stark variieren.)