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Heizkörper gluckert? Mit diesem Trick wird er sofort wieder warm!

Winterberg 2025. 11. 1. 21:25

Heizkörper gluckert – wie entlüftet man richtig?

Als es draußen kälter wurde, fing unser Heizkörper plötzlich an zu gluckern – so ein leises, nerviges Blubbern, das einen mitten in der Nacht wachhält. Erst dachten wir, das sei normal, aber irgendwann wurde's zu laut. Also haben wir uns endlich getraut: Ventil auf, Schüssel drunter, langsam Luft rauslassen. Beim ersten Versuch kam mehr Wasser als gedacht – und ein kleiner Schreckmoment inklusive. Aber danach: Stille, angenehme Wärme, kein Gluckern mehr. Fazit? Manchmal ist die Lösung wirklich nur eine Vierteldrehung entfernt – man muss sich nur trauen, sie selbst zu probieren.

Zuletzt aktualisiert: 01.11.2025

🔹 Worum es heute geht: Wenn der Heizkörper gluckert und nur noch halb warm wird, ist meist Luft im System – wir erzählen, wie wir das Problem erkannt, selbst gelöst und dabei einiges über Heizungswartung gelernt haben.

🔹 Was wir gelernt haben: Heizkörper entlüften ist keine Hexerei, sondern eine simple Handreichung, die Energie spart, den Wohnkomfort erhöht und in den meisten Mietverträgen sogar als Kleinreparatur gilt.

🔹 Was Leser:innen davon haben: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit persönlichen Erfahrungen, rechtlichen Hinweisen, aktuellen Energiespartipps und konkreten Werkzeuglisten – damit beim nächsten Gluckern niemand mehr ratlos danebensteht.


In den ersten Oktobertagen, als die Außentemperaturen nachts plötzlich unter zehn Grad sanken, haben wir die Heizung wieder angestellt. Eigentlich eine Routinesache: Thermostat auf Stufe drei, kurz warten, fertig. Doch statt der gewohnten, gleichmäßigen Wärme hörten wir ein seltsames Geräusch aus dem Wohnzimmer – ein rhythmisches Blubbern, fast wie Wasser, das in einer alten Kaffeemaschine vor sich hin kocht. Mein Partner meinte noch: „Vielleicht muss sich das System erst mal warmlaufen." Ich nickte, obwohl mir das Geräusch merkwürdig vorkam. Wir ließen es erst mal laufen.

Später haben wir gemerkt, dass der Heizkörper oben heiß war, unten aber kaum Wärme abgab. Das Thermostat stand auf drei, der Raum wurde trotzdem nicht richtig warm. Nachts, wenn alles still war, hörte man das Gluckern besonders deutlich – ein leises, aber hartnäckiges Blubbern, das sich durch die Wand bis ins Schlafzimmer zog. Nach drei Nächten war klar: So geht das nicht weiter. Entweder wir rufen jemanden an, oder wir kümmern uns selbst darum. Der Gedanke, für so eine Kleinigkeit einen Handwerker zu bestellen, erschien uns übertrieben. Also haben wir recherchiert.

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht genau, aber Luft im Heizkörper ist einer der häufigsten Gründe für Gluckern und ungleichmäßige Wärmeverteilung. Wenn sich Luftblasen im System sammeln, können sie den Wasserkreislauf blockieren – das Heizwasser steigt dann nicht mehr vollständig nach oben, der obere Teil des Heizkörpers bleibt warm, der untere kalt. Laut einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) kann ein nicht entlüfteter Heizkörper den Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent erhöhen, weil die Heizungsanlage mehr leisten muss, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen (Stand: 2025, Quelle: dena.de). Das bedeutet: Wer seine Heizkörper regelmäßig entlüftet, spart nicht nur Nerven, sondern auch Heizkosten.

(Prozentangabe kann je nach Heizungstyp und Gebäudedämmung variieren.)

In unserem Fall stellte sich heraus, dass wir schon länger nichts mehr an der Heizung gemacht hatten – seit dem Einzug vor drei Jahren war kein Entlüftungsschlüssel auch nur in der Nähe eines Ventils gewesen. Wir wussten nicht einmal, ob wir so ein Werkzeug überhaupt besaßen. Also sind wir erst mal in den Baumarkt gefahren. Die Verkäuferin zeigte uns einen kleinen, vierkantigen Schlüssel, etwa so groß wie ein Autoschlüssel, der in fast jedes Heizkörperventil passt. Kostet rund zwei bis drei Euro – eine Investition, die sich definitiv lohnt. Manche Modelle haben sogar einen integrierten Auffangbehälter, aber wir haben uns für die einfache Variante entschieden.

Später am Abend, bewaffnet mit Entlüftungsschlüssel, einem alten Handtuch und einer flachen Schüssel, standen wir vor dem Heizkörper. Ich hatte vorher noch ein paar Videos auf YouTube angeschaut – die meisten dauerten keine drei Minuten und zeigten genau dasselbe: Ventil aufdrehen, Luft entweichen lassen, Ventil wieder zudrehen. Klingt simpel, aber trotzdem war ich nervös. Was, wenn zu viel Wasser herausschießt? Was, wenn wir das Ventil nicht mehr zubekommen? Mein Partner beruhigte mich: „Im schlimmsten Fall holen wir uns Hilfe. Aber probieren können wir's."

Ganz wichtig war uns, die Heizung vorher einzuschalten und etwa eine halbe Stunde laufen zu lassen, damit sich die Luft sammeln konnte. Viele Ratgeber empfehlen, die Umwälzpumpe während des Entlüftens kurz auszuschalten, damit keine neue Luft nachgezogen wird – das konnten wir in unserer Mietwohnung aber nicht selbst steuern. Also haben wir einfach das Thermostat auf die niedrigste Stufe gestellt und dann mit dem Entlüften begonnen. Das Ventil sitzt in der Regel seitlich oben am Heizkörper, manchmal auch an der gegenüberliegenden Seite. Bei uns war es rechts oben, gut erreichbar.

Ich habe die Schüssel unter das Ventil gehalten, mein Partner den Entlüftungsschlüssel aufgesetzt. Dann haben wir langsam – wirklich langsam – eine Vierteldrehung gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Sofort hörte man ein leises Zischen: Luft, die entwich. Das Geräusch war fast beruhigend, wie ein kleines Seufzen der Heizung. Wir haben gewartet, bis das Zischen aufhörte und stattdessen die ersten Wassertropfen kamen. Genau in dem Moment haben wir das Ventil schnell wieder zugedreht. Beim ersten Versuch kam allerdings mehr Wasser als erwartet – ein kleiner Schwall, der in die Schüssel plätscherte. Wir hatten Glück, dass wir das Handtuch daruntergelegt hatten, sonst wäre der Boden nass geworden.

Nach diesem ersten Durchgang fühlte sich der Heizkörper schon deutlich besser an. Der obere Bereich war weiterhin warm, aber auch die mittleren und unteren Rippen wurden langsam wärmer. Das Gluckern war allerdings noch nicht ganz weg. Also haben wir den Vorgang ein zweites Mal wiederholt – wieder Luft rausgelassen, wieder ein bisschen Wasser aufgefangen. Diesmal war das Zischen kürzer, und danach herrschte tatsächlich Ruhe. Kein Blubbern mehr, keine kalten Stellen. Der Heizkörper strahlte gleichmäßige Wärme ab, und der Raum wurde merklich schneller warm. Das Gefühl war unglaublich befriedigend – als hätte man einen kleinen Triumph über die Technik errungen.

Später haben wir uns gefragt, warum wir das nicht schon früher gemacht hatten. Die Antwort ist simpel: Unwissenheit und eine gewisse Scheu vor technischen Dingen. Viele Menschen denken, Heizungswartung sei etwas für Fachleute. Dabei ist das Entlüften eine der wenigen Arbeiten, die man ohne Spezialwissen selbst erledigen kann – und oft sogar sollte. Laut Mietrecht gilt die Entlüftung von Heizkörpern in den meisten Bundesländern als sogenannte Kleinreparatur, die der Mieter selbst durchführen oder auf eigene Kosten beauftragen kann (Stand: 2025, Quelle: Deutscher Mieterbund). Es gibt allerdings Ausnahmen: Wenn größere Probleme wie ein defektes Heizungsventil oder ein Druckabfall im gesamten System vorliegen, ist der Vermieter zuständig.

(Rechtslage kann je nach Bundesland und Mietvertrag abweichen – im Zweifelsfall Vermieter oder Mieterbund kontaktieren.)

In den Tagen danach haben wir uns intensiver mit dem Thema beschäftigt. Wie oft sollte man Heizkörper eigentlich entlüften? Die meisten Experten empfehlen, das mindestens einmal im Jahr zu tun – am besten vor Beginn der Heizsaison im Herbst. Wer in einem älteren Gebäude wohnt oder eine Heizungsanlage hat, die häufiger Luft zieht, kann auch zwei- bis dreimal jährlich entlüften. Ein guter Indikator ist neben dem Gluckern auch die ungleichmäßige Wärmeverteilung: Wenn der Heizkörper oben heiß, unten aber kalt bleibt, ist das ein klares Zeichen für Luft im System.

Ganz ehrlich, anfangs hatten wir auch Sorge, dass wir durch das Entlüften etwas kaputt machen könnten. Aber das Risiko ist minimal, solange man vorsichtig vorgeht. Wichtig ist, das Ventil wirklich nur eine Vierteldrehung – maximal eine halbe Drehung – zu öffnen. Mehr ist nicht nötig. Manche Anleitungen sprechen sogar von einer Achteldrehung. Der Punkt ist: Man will die Luft kontrolliert ablassen, nicht das Ventil komplett aufdrehen. Außerdem sollte man immer ein Gefäß unterstellen, denn nach der Luft kommt Wasser – und das kann, wie wir erlebt haben, durchaus spritzig sein.

Später haben wir auch die anderen Heizkörper in der Wohnung überprüft. Im Schlafzimmer und im Flur war alles in Ordnung, aber im Bad fanden wir wieder das gleiche Problem: oben warm, unten kalt, leichtes Gluckern. Also haben wir auch dort entlüftet. Diesmal ging alles schneller, weil wir schon Routine hatten. Insgesamt haben wir etwa 20 Minuten für alle Heizkörper gebraucht – ein überschaubarer Aufwand für ein deutlich verbessertes Raumklima.

Ein weiterer Aspekt, den wir dabei gelernt haben, ist der Zusammenhang zwischen Entlüften und Heizungsdruck. Wenn man mehrere Heizkörper entlüftet, kann es sein, dass der Wasserdruck in der Heizungsanlage sinkt. Das ist normal, denn mit der Luft entweicht ja auch etwas Wasser. In Einfamilienhäusern mit eigener Heizungsanlage kann man den Druck am Manometer ablesen und bei Bedarf Wasser nachfüllen. In Mietwohnungen mit Zentralheizung ist das hingegen Sache des Vermieters oder Hausmeisters. Wir haben sicherheitshalber beim Hausmeister nachgefragt, ob er den Druck überprüfen kann – er meinte, alles sei im grünen Bereich. Aber es ist gut zu wissen, dass man nach dem Entlüften eventuell einen Hinweis geben sollte, damit das System optimal läuft.

Ganz wichtig war uns auch, keine absoluten Aussagen zu treffen. Die Heizungstechnik ist komplex, und jede Anlage ist ein bisschen anders. Was bei uns funktioniert hat, kann woanders leicht abweichen. Manche Heizkörper haben automatische Entlüfter, die sich selbst regulieren – da muss man gar nichts machen. Andere Systeme nutzen spezielle Ventile, die nur mit einem bestimmten Schlüssel geöffnet werden können. Im Zweifelsfall lohnt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung der Heizungsanlage oder ein Anruf beim Vermieter.

In den Wochen nach unserer Entlüftungsaktion haben wir festgestellt, dass die Heizung tatsächlich effizienter lief. Der Raum wurde schneller warm, das Thermostat musste nicht mehr so hochgedreht werden, und die Heizkostenabrechnung dürfte am Ende des Jahres hoffentlich etwas niedriger ausfallen. Laut einer Untersuchung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) können Haushalte durch regelmäßige Wartung und Entlüftung der Heizkörper bis zu zehn Prozent ihrer Heizkosten einsparen (Stand: 2025, Quelle: bdew.de). Das klingt vielleicht nicht nach viel, summiert sich aber über die Jahre – und ist zudem ein Beitrag zum Klimaschutz, weil weniger Energie verbraucht wird.

(Einsparpotenzial kann je nach Heizungstyp, Gebäudedämmung und individuellem Heizverhalten variieren.)

Später haben wir uns auch gefragt, ob es Situationen gibt, in denen man lieber einen Fachmann rufen sollte. Die Antwort lautet: ja. Wenn das Gluckern auch nach mehrmaligem Entlüften nicht verschwindet, wenn Wasser aus dem Ventil tropft, obwohl es geschlossen ist, oder wenn der Heizkörper insgesamt nicht mehr warm wird, liegt vermutlich ein größeres Problem vor. Das kann ein defektes Thermostatventil sein, eine undichte Stelle in der Rohrleitung oder ein Problem mit der Umwälzpumpe. In solchen Fällen ist es sinnvoll, einen Heizungsinstallateur zu kontaktieren. Auch wenn man sich unsicher fühlt oder die Heizungsanlage besonders alt ist, spricht nichts dagegen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ganz ehrlich, während wir uns mit dem Thema beschäftigten, sind wir auch auf viele Mythen gestoßen. Manche Leute behaupten, man dürfe nur bei ausgeschalteter Heizung entlüften – das stimmt so nicht. Im Gegenteil: Die Heizung sollte laufen, damit sich die Luft sammelt. Andere sagen, man müsse unbedingt alle Heizkörper in einer bestimmten Reihenfolge entlüften – vom erdgeschoss zum Dachgeschoss. Das ist bei großen Mehrfamilienhäusern vielleicht sinnvoll, aber in einer normalen Wohnung macht es kaum einen Unterschied. Wichtig ist vor allem, dass man überhaupt entlüftet und dabei systematisch vorgeht.

Ein weiterer Punkt, der uns aufgefallen ist, betrifft den Umweltaspekt. Heizungen gehören zu den größten Energieverbrauchern im Haushalt. Laut dem Umweltbundesamt entfallen in Deutschland rund 70 Prozent des Energieverbrauchs privater Haushalte auf das Heizen (Stand: 2025, Quelle: umweltbundesamt.de). Jede Maßnahme, die die Effizienz der Heizung verbessert, trägt also direkt zum Klimaschutz bei. Das Entlüften ist dabei eine der einfachsten und kostengünstigsten Möglichkeiten. Auch der NABU weist in seinen Energiespartipps darauf hin, dass regelmäßige Wartung und Entlüftung von Heizkörpern zu den Basismaßnahmen für einen nachhaltigen Haushalt gehören (Stand: 2025, Quelle: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/energie/index.html).

Später haben wir auch mit Freunden über unsere Erfahrung gesprochen. Überraschenderweise hatten viele ähnliche Probleme, wagten sich aber nicht selbst ans Entlüften heran. „Ich hab Angst, dass da alles vollläuft", meinte eine Freundin. Ein anderer erzählte, er habe einmal versucht zu entlüften, aber das Ventil sei so festgesessen, dass er es nicht aufbekommen habe. Solche Situationen gibt es tatsächlich – alte Ventile können verkalkt oder korrodiert sein. In dem Fall hilft manchmal ein bisschen Kriechöl, das man vorher aufträgt und einwirken lässt. Aber wenn das Ventil auch dann nicht aufgeht, sollte man nicht mit Gewalt arbeiten, sondern lieber einen Fachmann rufen.

Ganz wichtig war uns bei alledem, dass wir keine rechtlichen Risiken eingehen wollten. Deshalb haben wir uns auch über die Haftungsfrage informiert. Grundsätzlich gilt: Wer als Mieter selbst Hand anlegt und dabei etwas beschädigt, kann unter Umständen haftbar gemacht werden. Allerdings ist das Entlüften eine so einfache und risikoarme Tätigkeit, dass Schäden praktisch ausgeschlossen sind – vorausgesetzt, man geht behutsam vor. Der Deutsche Mieterbund bestätigt, dass Mieter das Recht haben, kleinere Wartungsarbeiten wie das Entlüften selbst durchzuführen, solange sie dabei keine Schäden verursachen (Stand: 2025, Quelle: mieterbund.de). Im Zweifelsfall kann man den Vermieter vorher informieren oder um Erlaubnis fragen.

(Haftungsregelungen können je nach Mietvertrag und individueller Vereinbarung variieren.)

In der Zeit danach haben wir uns auch überlegt, ob wir nicht gleich eine kleine Wartungsroutine für die Wohnung einführen sollten. Neben dem jährlichen Entlüften der Heizkörper gehören dazu zum Beispiel das Reinigen der Lüftungsgitter, das Überprüfen der Rauchmelder und das Entstauben der Heizkörperrippen. All das sind kleine Handgriffe, die aber langfristig viel bewirken können – für den Wohnkomfort, die Energiekosten und die Umwelt.

Später haben wir auch festgestellt, dass unser Heizkörper nach dem Entlüften nicht nur leiser, sondern auch schneller reagierte. Wenn wir morgens das Thermostat hochdrehten, wurde der Raum spürbar zügiger warm. Das liegt daran, dass das Heizwasser nun ungehindert zirkulieren konnte – ohne Luftblasen, die den Durchfluss bremsen. Ein angenehmer Nebeneffekt, den wir vorher gar nicht auf dem Schirm hatten.

Ganz ehrlich, das ganze Thema hat uns auch dazu gebracht, uns generell mehr mit unserer Heizungsanlage zu beschäftigen. Wir haben zum Beispiel gelernt, dass es sinnvoll ist, die Heizkörper regelmäßig zu entstauben – nicht nur aus optischen Gründen, sondern auch, weil Staub die Wärmeabgabe beeinträchtigt. Außerdem sollten Heizkörper nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt werden, damit die Luft frei zirkulieren kann. Solche Tipps klingen banal, machen aber einen Unterschied.

Ein weiterer Aspekt, der uns aufgefallen ist, betrifft die Sicherheit. Obwohl das Entlüften an sich harmlos ist, sollte man ein paar Vorsichtsmaßnahmen beachten. Das austretende Heizwasser kann heiß sein – nicht kochend, aber durchaus warm genug, um sich die Finger zu verbrennen. Deshalb ist es ratsam, ein Handtuch oder einen Lappen bereitzuhalten und vorsichtig zu arbeiten. Kinder sollten beim Entlüften nicht in unmittelbarer Nähe sein, einfach um Unfälle zu vermeiden.

Später haben wir auch gelesen, dass moderne Heizungsanlagen oft mit automatischen Entlüftern ausgestattet sind. Diese kleinen Geräte sitzen meist an der höchsten Stelle der Heizungsanlage – zum Beispiel im Heizungskeller oder auf dem Dachboden – und lassen automatisch Luft ab, sobald sich diese sammelt. Das klingt praktisch, ersetzt aber nicht das manuelle Entlüften der einzelnen Heizkörper, denn auch dort kann sich Luft stauen. Im Zweifelsfall lohnt es sich, beim nächsten Besuch des Heizungsinstallateurs nachzufragen, ob die Anlage mit solchen Automatiken ausgestattet ist.

Ganz wichtig war uns auch, das Thema Energieeffizienz nicht aus den Augen zu verlieren. Die Europäische Union hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Vorgaben für den Gebäudesektor erlassen, um den Energieverbrauch zu senken und die Klimaziele zu erreichen. Die sogenannte EU-Gebäuderichtlinie (Energy Performance of Buildings Directive, EPBD) schreibt unter anderem vor, dass Gebäude schrittweise energetisch saniert werden müssen (Stand: 2025, Quelle: https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20230914STO08023/energieeffizienz-von-gebauden-was-die-eu-dagegen-tut). Auch wenn das Entlüften von Heizkörpern nur ein kleiner Baustein ist, fügt es sich in das größere Bild eines nachhaltigen Umgangs mit Energie ein.

(Gesetzliche Vorgaben können je nach Mitgliedstaat und Gebäudetyp variieren – Details auf den Seiten der Europäischen Kommission.)

Später haben wir uns gefragt, ob es eigentlich Tools oder Apps gibt, die beim Energiesparen helfen. Tatsächlich gibt es mittlerweile smarte Thermostate, die man per Smartphone steuern kann und die den Energieverbrauch automatisch optimieren. Manche lernen sogar das Heizverhalten der Bewohner und passen die Temperatur entsprechend an. Das klingt verlockend, ist aber natürlich eine Investition. Für den Anfang reicht es vollkommen aus, die vorhandene Heizung einfach optimal zu nutzen – und dazu gehört eben auch das regelmäßige Entlüften.

Ganz ehrlich, mittlerweile ist das Entlüften für uns zur Routine geworden. Einmal im Jahr, meistens Ende September oder Anfang Oktober, nehmen wir uns eine halbe Stunde Zeit und gehen alle Heizkörper durch. Das gibt uns auch ein gutes Gefühl, weil wir wissen, dass wir aktiv etwas für unseren Wohnkomfort und die Umwelt tun. Und falls das Gluckern mal wieder auftaucht, wissen wir jetzt genau, was zu tun ist.

Ein letzter Punkt, der uns wichtig ist: Man sollte sich nicht scheuen, Fragen zu stellen. Ob beim Vermieter, beim Hausmeister oder in einem Online-Forum – meistens gibt es Menschen, die gerne weiterhelfen. Wir haben zum Beispiel im Nachbarschaftsforum unserer Stadt gefragt, welcher Entlüftungsschlüssel am besten geeignet ist, und innerhalb von Stunden hatten wir drei hilfreiche Antworten. Solche Communities sind Gold wert, gerade wenn man neu in einem Thema ist.


Heizmethode Vorteile Hinweise zur Wartung
Zentralheizung Gleichmäßige Wärmeverteilung, zentrale Steuerung Vermieter zuständig für Druckprüfung und Wartung¹
Etagenheizung Individuelle Steuerung pro Wohnung Mieter kann Druck oft selbst prüfen, im Zweifelsfall Fachmann fragen²
Einzelöfen Unabhängig vom Zentralsystem Regelmäßige Reinigung und Schornsteinfegerprüfung erforderlich³

¹ Zuständigkeit kann je nach Mietvertrag variieren – bei Unklarheiten Vermieter kontaktieren.
² Technische Kenntnisse erforderlich – Anleitung der Heizungsanlage beachten.
³ Gesetzliche Prüfpflichten können je nach Bundesland abweichen.


Heizkörper richtig entlüften – 6 Steps

  1. Heizung einschalten und ca. 30 Minuten laufen lassen
  2. Entlüftungsschlüssel, Schüssel und Handtuch bereitlegen
  3. Thermostat auf niedrigste Stufe stellen
  4. Ventil langsam eine Vierteldrehung öffnen, Luft entweichen lassen
  5. Sobald Wasser kommt, Ventil sofort wieder schließen
  6. Bei Bedarf Vorgang wiederholen, danach Heizungsdruck prüfen (lassen)

Musterbrief: Heizungsproblem beim Vermieter melden

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit teile ich Ihnen mit, dass der Heizkörper im Wohnzimmer trotz Entlüftung nicht richtig warm wird.
Ich bitte um Überprüfung durch einen Fachmann.
Fotos der betroffenen Stelle liegen im Anhang.
Über eine Rückmeldung freue ich mich.
Mit freundlichen Grüßen, [Name]


Häufig gestellte Fragen – was Leser:innen wissen wollten

Viele Leser:innen haben uns gefragt, wie oft man Heizkörper eigentlich entlüften sollte. Die Faustregel lautet: mindestens einmal im Jahr, am besten vor Beginn der Heizsaison im Herbst. Wer in einem älteren Gebäude wohnt oder häufiger Gluckergeräusche hört, kann auch zwei- bis dreimal jährlich entlüften. Das schadet der Heizung nicht – im Gegenteil, es erhöht die Effizienz und spart Energie.

Eine andere Frage, die uns oft erreicht hat, betrifft die Kosten. Muss man für das Entlüften bezahlen, wenn man in einer Mietwohnung lebt? In der Regel nein. Das Entlüften gilt als Kleinreparatur, die der Mieter selbst durchführen kann und sollte. Laut Mietrecht sind kleinere Wartungsarbeiten, die keinen Fachmann erfordern, nicht Sache des Vermieters (Stand: 2025, Quelle: Deutscher Mieterbund). Sollte allerdings ein größeres Problem vorliegen – etwa ein defektes Ventil –, ist der Vermieter zuständig und muss die Kosten tragen.

(Rechtslage kann je nach Bundesland und Mietvertrag abweichen – bei Unklarheiten Mieterbund oder Vermieter kontaktieren.)

Und schließlich wollten viele wissen, ob man beim Entlüften etwas kaputt machen kann. Die Antwort lautet: kaum. Solange man das Ventil nur eine Vierteldrehung öffnet und vorsichtig vorgeht, ist das Risiko minimal. Wichtig ist, das Ventil nicht komplett herauszudrehen – dann würde Wasser unkontrolliert auslaufen. Aber bei behutsamer Handhabung kann eigentlich nichts schiefgehen.


Mittlerweile, nach all diesen Erfahrungen, sehen wir das Thema Heizung mit anderen Augen. Was früher ein notwendiges Übel war – einfach nur ein Gerät, das Wärme spendet –, ist jetzt etwas, das wir aktiv pflegen und warten. Wir haben gelernt, dass kleine Maßnahmen wie das Entlüften nicht nur Komfort und Kosten verbessern, sondern auch ein Zeichen dafür sind, dass man Verantwortung für seinen Wohnraum und die Umwelt übernimmt. Und das fühlt sich gut an.

Ganz ehrlich, wir hätten nie gedacht, dass uns ein glucksender Heizkörper so viel beibringen würde. Aber genau so ist es: Manchmal sind es die kleinen, unscheinbaren Probleme, die einen dazu bringen, genauer hinzuschauen, Neues zu lernen und am Ende besser dazustehen als vorher. Wenn also beim nächsten Mal die Heizung komische Geräusche macht, wissen wir: Es ist nur Luft im System – und die kriegen wir raus.