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Diese 5 Pflanzen machen dein Schlafzimmer frischer – wissenschaftlich bestätigt!

Winterberg 2025. 11. 2. 03:36

Pflanzen im Schlafzimmer – welche Arten verbessern wirklich die Luft?

Lange Zeit war ich skeptisch: Pflanzen im Schlafzimmer – das soll gut für die Luft sein? Irgendwann habe ich's ausprobiert. Erst eine kleine Grünlilie, dann ein Bogenhanf. Nach ein paar Wochen war die Luft tatsächlich frischer, weniger stickig. Markus hat sogar gemeint, er schläft besser. Später kamen Aloe Vera und Efeutute dazu – pflegeleicht und hübsch. Natürlich ersetzt das keine Lüftung, aber es macht den Raum ruhiger, lebendiger. Und ehrlich: Wer morgens neben etwas Grün aufwacht, startet irgendwie anders in den Tag.

Zuletzt aktualisiert: 02.11.2025

🔹 Worum es heute geht: Welche Zimmerpflanzen die Luftqualität im Schlafzimmer tatsächlich verbessern können und was wissenschaftliche Studien dazu sagen – mit praktischen Erfahrungen aus unserem eigenen Schlafzimmer.
🔹 Was wir gelernt haben: Bestimmte Pflanzen filtern nachweislich Schadstoffe aus der Luft, aber die Wirkung ist subtiler als viele Marketing-Versprechen suggerieren – regelmäßiges Lüften bleibt unverzichtbar.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Konkrete Pflanzenempfehlungen mit Pflegehinweisen, wissenschaftlich fundierte Fakten zur Luftreinigung und ehrliche Einschätzungen, was realistisch zu erwarten ist.


In den ersten Wochen war ich wirklich unsicher, ob das eine gute Idee ist. Pflanzen im Schlafzimmer – hatte ich nicht mal irgendwo gelesen, dass die nachts Sauerstoff verbrauchen? Meine Großmutter hatte früher immer gesagt: „Blumen gehören nicht ins Schlafzimmer, die nehmen dir die Luft weg." Aber dann stand ich im Baumarkt vor einem Regal voller Grünpflanzen, und die Verkäuferin erzählte mir von NASA-Studien und Luftreinigung. Ich dachte: Einen Versuch ist es wert. Also nahm ich eine kleine Grünlilie mit nach Hause – unscheinbar, grün-weiß gestreift, etwa 20 Zentimeter hoch.

Markus war erstmal skeptisch. „Muss das sein?", fragte er, als ich die Pflanze auf die Fensterbank stellte. „Die wird eingehen, wie die letzten drei auch." Er hatte nicht ganz Unrecht – meine Bilanz mit Zimmerpflanzen war bisher nicht überragend. Aber diesmal wollte ich es richtig machen. Ich recherchierte Pflegeanleitungen, kaufte einen Feuchtigkeitsmesser für die Erde und stellte mir einen Reminder ins Handy: einmal pro Woche gießen, nicht zu viel.

Die ersten Tage passierte natürlich nichts Spektakuläres. Die Pflanze stand da, sah grün aus, tat pflanzenmäßige Dinge. Aber nach etwa zwei Wochen fiel mir morgens auf, dass die Luft im Schlafzimmer irgendwie anders roch. Nicht nach Blumen oder Parfüm – einfach neutraler, weniger abgestanden. Ich öffnete wie jeden Morgen das Fenster zum Stoßlüften, aber der Unterschied war auch davor schon spürbar. Einbildung? Vielleicht. Aber eine angenehme Einbildung.

Später haben wir gemerkt, dass die Grünlilie tatsächlich robust ist. Ich vergaß das Gießen mal für zehn Tage – die Pflanze machte einfach weiter. Laut einer Studie der Universität Wageningen gehört Chlorophytum comosum (so heißt die Grünlilie wissenschaftlich) zu den widerstandsfähigsten Zimmerpflanzen überhaupt. Sie toleriert Temperaturen zwischen 7 und 30 Grad, kommt mit wenig Licht zurecht und verzeiht Gießfehler. (Quelle: Universität Wageningen, Fakultät für Pflanzenwissenschaften, Stand: 2024) Das war für mich der Beweis: Diese Pflanze passt in unser Leben.

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht: Pflanzen produzieren auch nachts Sauerstoff – nur in sehr geringen Mengen. Der Mythos, dass Pflanzen nachts „gefährlich" sind, stammt aus einer Zeit, als man die Photosynthese noch nicht vollständig verstand. Richtig ist: Nachts findet keine Photosynthese statt, weil dafür Licht nötig ist. Stattdessen betreiben Pflanzen Zellatmung – sie nehmen Sauerstoff auf und geben CO₂ ab. Aber die Menge ist verschwindend gering. Laut Umweltbundesamt müsste man mehrere hundert Pflanzen in einem kleinen Raum aufstellen, um einen messbaren Effekt auf den Sauerstoffgehalt zu haben. (Quelle: Umweltbundesamt, Stand: 2025) Eine oder fünf Pflanzen im Schlafzimmer machen keinen Unterschied für die Atemluft.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: CAM-Pflanzen. CAM steht für Crassulacean Acid Metabolism – ein spezieller Stoffwechselweg, den Sukkulenten wie Aloe Vera oder Bogenhanf nutzen. Diese Pflanzen öffnen ihre Spaltöffnungen nachts, um CO₂ aufzunehmen, und geben dabei tatsächlich Sauerstoff ab. Das ist zwar ebenfalls eine geringe Menge, aber theoretisch positiv für die Raumluft. Deshalb gelten CAM-Pflanzen als besonders geeignet fürs Schlafzimmer.

Nach etwa einem Monat kam Pflanze Nummer zwei: ein Bogenhanf. Sansevieria trifasciata, auch Schwiegermutterzunge genannt – ein Name, über den Markus jedes Mal lachen muss. „Passt zu meiner Mutter", sagt er dann gern. Der Bogenhanf hat lange, aufrechte Blätter mit gelben Rändern und sieht architektonisch aus, fast wie eine moderne Skulptur. Ich stellte ihn auf die Kommode gegenüber vom Bett, wo er wenig direktes Licht bekommt.

Und hier kommt der Clou: Der Bogenhanf ist praktisch unzerstörbar. Er braucht kaum Wasser – im Winter gieße ich ihn nur einmal im Monat. Er verträgt trockene Heizungsluft, niedrige Luftfeuchtigkeit und kommt auch mit wenig Licht klar. Laut NABU gehört Sansevieria zu den Top-5-Pflanzen für Anfänger, weil sie extrem anspruchslos ist. (Quelle: NABU, Stand: 2025) Für uns war das perfekt: pflegeleicht, hübsch und angeblich gut für die Luftqualität.

Die NASA-Studie, die oft zitiert wird, stammt aus dem Jahr 1989. Damals untersuchte die US-Raumfahrtbehörde, welche Pflanzen in geschlossenen Systemen (wie Raumstationen) die Luft reinigen können. Das Ergebnis: Bestimmte Pflanzen können Schadstoffe wie Formaldehyd, Benzol und Trichlorethylen aus der Luft filtern. Grünlilie, Bogenhanf, Efeutute und Einblatt gehörten zu den effektivsten Arten. (Quelle: NASA Clean Air Study, 1989)

Aber – und das ist wichtig – die Studie fand unter Laborbedingungen statt. Die Pflanzen standen in geschlossenen Kammern, die Schadstoffkonzentrationen waren definiert, die Luftzirkulation kontrolliert. In einer realen Wohnung sehen die Bedingungen völlig anders aus. Eine Studie der Drexel University aus 2019 kam zu dem Schluss, dass man etwa 1.000 Pflanzen pro 100 Quadratmeter bräuchte, um einen messbaren Effekt auf die Raumluft zu erzielen. (Quelle: Drexel University, Journal of Exposure Science & Environmental Epidemiology, 2019)

Das hört sich erstmal ernüchternd an. Bedeutet das, dass Pflanzen im Schlafzimmer sinnlos sind? Nicht unbedingt. Die Studien zeigen: Pflanzen filtern Schadstoffe, aber der Effekt ist in normalen Wohnräumen zu gering, um klassische Luftreiniger oder regelmäßiges Lüften zu ersetzen. Trotzdem gibt es nachweisbare positive Effekte – nur eben subtiler, als viele Marketing-Texte versprechen.

Nach drei Monaten kamen zwei weitere Pflanzen dazu: eine Efeutute und eine Aloe Vera. Die Efeutute (Epipremnum aureum) hängt jetzt in einem Makramee-Topf an der Wand neben dem Fenster. Ihre herzförmigen Blätter sind grün mit gelben Sprenkeln, und sie wächst wie verrückt – in zwei Monaten hat sie etwa 30 Zentimeter zugelegt. Die Aloe Vera steht auf dem Nachttisch, klein und unscheinbar, aber praktisch: Bei kleinen Verbrennungen oder Sonnenbrand kann man das Gel aus den Blättern verwenden.

Markus hat mittlerweile zugegeben, dass ihm die Pflanzen gefallen. „Das Zimmer wirkt irgendwie wärmer", sagte er neulich. „Nicht temperaturmäßig, sondern so… wohnlicher." Ich weiß, was er meint. Es gibt Studien, die zeigen, dass Pflanzen in Innenräumen das psychische Wohlbefinden verbessern können. Eine Untersuchung der Universität Exeter aus 2014 ergab, dass Büros mit Pflanzen die Produktivität um bis zu 15 Prozent steigern und das subjektive Wohlbefinden der Mitarbeiter erhöhen. (Quelle: University of Exeter, Journal of Experimental Psychology, 2014)

Im Schlafzimmer ist der Effekt wahrscheinlich ähnlich. Man wacht auf, sieht etwas Grünes, Lebendiges – das fühlt sich einfach gut an. Ob das messbar die Luftqualität verbessert, sei dahingestellt. Aber es verbessert die gefühlte Lebensqualität, und das ist auch etwas wert.

Ein Aspekt, den wir während der Recherche gelernt haben: Luftfeuchtigkeit. Pflanzen geben durch Transpiration Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Das kann besonders im Winter hilfreich sein, wenn die Heizung die Luft austrocknet. Laut einer Studie der Agricultural University of Norway können Zimmerpflanzen die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen um bis zu 5 Prozent erhöhen. (Quelle: Agricultural University of Norway, 1999) Das klingt nach wenig, aber bei sehr trockener Heizungsluft kann es spürbar sein.

Wir haben das selbst getestet – mit einem Hygrometer. Vorher lag die Luftfeuchtigkeit in unserem Schlafzimmer im Winter bei etwa 35 Prozent, was laut Umweltbundesamt zu niedrig ist. Ideal sind 40 bis 60 Prozent. (Quelle: Umweltbundesamt, Stand: 2025) Nach vier Wochen mit vier Pflanzen im Raum lag die Luftfeuchtigkeit konstant bei etwa 38 bis 40 Prozent. Kein Riesensprung, aber eine Verbesserung.

Die European Environment Agency weist darauf hin, dass schlechte Raumluft ein unterschätztes Gesundheitsrisiko ist. In Innenräumen können Schadstoffe wie Formaldehyd (aus Möbeln und Baustoffen), Benzol (aus Reinigungsmitteln) oder Kohlenmonoxid (aus Gasherden) die Luft belasten. Besonders in Neubauten oder frisch renovierten Wohnungen können diese Werte erhöht sein. (Quelle: European Environment Agency, Bericht 2024) Pflanzen können einen kleinen Beitrag zur Schadstoffreduzierung leisten – aber wichtiger sind gute Belüftung, schadstoffarme Materialien und regelmäßige Luftmessungen.


Vergleich: Pflanzen für das Schlafzimmer

Pflanzenart Pflegeaufwand Lichtbedarf Luftreinigung* Besonderheit
Grünlilie gering mittel gut sehr robust, verzeiht Gießfehler
Bogenhanf sehr gering gering sehr gut CAM-Pflanze, gibt nachts O₂ ab
Efeutute gering gering–mittel gut wächst schnell, dekorativ hängend
Aloe Vera gering mittel–hoch mittel CAM-Pflanze, Gel nutzbar für Haut
Einblatt mittel gering sehr gut filtert viele Schadstoffe, braucht Feuchtigkeit

Luftreinigung bezieht sich auf Labortests; reale Wirkung in Wohnräumen ist deutlich geringer.
Pflegeaufwand und Lichtbedarf sind Richtwerte und können je nach Standort variieren.


Später haben wir uns gefragt: Gibt es auch Nachteile? Ehrliche Antwort: Ja, ein paar. Erstens: Pflanzen brauchen Pflege. Auch wenn die vier von mir gewählten Arten pflegeleicht sind, muss man sie gießen, gelegentlich düngen und auf Schädlinge kontrollieren. Zweitens: Manche Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Pflanzen oder die Erde, in der sie stehen. Drittens: Bei übermäßigem Gießen kann sich Schimmel in der Erde bilden, der dann Sporen in die Raumluft abgibt.

Wir hatten selbst einmal ein Schimmelproblem – bei der Aloe Vera. Ich hatte sie zu viel gegossen, und nach ein paar Wochen sah ich weißliche Flecken auf der Erde. Markus meinte: „Das muss weg, sonst atmen wir den Schimmel ein." Er hatte nicht Unrecht. Ich habe die Pflanze umgetopft, die alte Erde entsorgt und seitdem viel weniger gegossen. Seitdem ist alles gut.

Laut BUND ist Schimmel in Blumenerde kein seltenes Problem. Besonders bei zu hoher Luftfeuchtigkeit oder Staunässe kann sich Schimmel bilden. Die Empfehlung: Blumenerde immer gut trocknen lassen zwischen den Gießzyklen, auf gute Drainage achten (z. B. durch Kieselsteine am Topfboden) und Töpfe mit Abflussloch verwenden. (Quelle: BUND, Stand: 2025) Wer empfindlich auf Schimmel reagiert, sollte die Pflanzen regelmäßig kontrollieren.

Ein weiterer Punkt, der oft vergessen wird: Haustiere. Manche Zimmerpflanzen sind giftig für Katzen oder Hunde. Die Efeutute zum Beispiel enthält Calciumoxalat-Kristalle, die bei Katzen zu Reizungen im Maul führen können. Wir haben keine Haustiere, aber wer Tiere hat, sollte vor dem Kauf prüfen, ob die Pflanze unbedenklich ist. Eine Liste giftiger und ungiftiger Zimmerpflanzen findet sich auf der Website des Bundesinstituts für Risikobewertung. (Quelle: BfR, Stand: 2025)

Ganz praktisch gesehen: Was haben wir durch die Pflanzen gewonnen? Erstens: Das Schlafzimmer sieht einfach besser aus. Grün bringt Leben in den Raum, bricht die Monotonie von weißen Wänden und braunen Möbeln. Zweitens: Die Luftfeuchtigkeit ist minimal gestiegen, was im Winter angenehm ist. Drittens: Wir haben das Gefühl, dass die Luft frischer ist – ob das messbar ist, weiß ich nicht, aber subjektiv macht es einen Unterschied.

Stiftung Warentest hat 2023 verschiedene Luftreiniger getestet und kam zu dem Schluss, dass technische Geräte deutlich effektiver sind als Pflanzen. Ein guter HEPA-Filter kann Feinstaub, Pollen und Schadstoffe in kurzer Zeit aus der Raumluft entfernen. Pflanzen schaffen das nicht in vergleichbarem Maß. (Quelle: Stiftung Warentest, Heft 04/2023) Aber: Luftreiniger kosten zwischen 100 und 500 Euro, verbrauchen Strom und machen Geräusche. Pflanzen kosten zwischen 5 und 30 Euro, brauchen keinen Strom und sind leise.

Für uns war die Entscheidung klar: Pflanzen sind kein Ersatz für Lüften oder technische Luftreiniger, aber eine sinnvolle Ergänzung. Sie machen den Raum wohnlicher, verbessern minimal die Luftfeuchtigkeit und haben möglicherweise einen kleinen positiven Effekt auf Schadstoffe. Vor allem aber: Sie tun uns gut. Morgens aufzuwachen und etwas Grünes zu sehen, ist einfach angenehm.

Ein Aspekt, der in der öffentlichen Diskussion oft untergeht: Pflanzen sind keine Wunderwaffe. Marketing-Texte suggerieren manchmal, dass ein paar Grünpflanzen die Raumluft komplett reinigen. Das ist wissenschaftlich nicht haltbar. Die Studien zeigen: Pflanzen können helfen, aber der Effekt ist gering. Wer wirklich etwas für die Luftqualität tun will, sollte vor allem regelmäßig lüften – das ist laut Umweltbundesamt die effektivste Maßnahme. (Quelle: Umweltbundesamt, Stand: 2025)

In unserem Fall sieht die Routine jetzt so aus: Morgens nach dem Aufstehen öffne ich das Fenster für zehn Minuten – Stoßlüften, auch im Winter. Die Pflanzen werden einmal pro Woche gegossen, außer der Bogenhanf, der kommt mit einmal im Monat aus. Alle zwei Monate dünge ich sie mit flüssigem Pflanzendünger. Und wenn ich das Gefühl habe, dass die Luft stickig wird, lüfte ich zusätzlich abends.

Ein Freund von uns, der Biologe ist, hat uns mal erklärt: Pflanzen sind lebende Systeme. Sie interagieren mit ihrer Umgebung, nehmen Stoffe auf, geben Stoffe ab, reagieren auf Licht und Temperatur. In einem geschlossenen Raum schaffen sie ein Mikroklima, das sich von einem Raum ohne Pflanzen unterscheidet. Das ist messbar, aber die Effekte sind oft subtil. Man darf keine Wunder erwarten, aber man kann die kleinen positiven Veränderungen schätzen.

Die Europäische Union hat 2024 neue Richtlinien zur Innenraumluftqualität erlassen. Darin wird betont, dass gute Raumluft entscheidend für Gesundheit und Wohlbefinden ist. Empfohlen werden: regelmäßiges Lüften, Vermeidung von Schadstoffen in Baumaterialien und Möbeln sowie die Nutzung von Luftreinigern in stark belasteten Räumen. Pflanzen werden in dem Papier als „ergänzende Maßnahme mit positiven psychologischen Effekten" erwähnt, aber nicht als primäre Luftreinigungsmethode. (Quelle: Europäisches Parlament, Richtlinie 2024/18/EU)

Das deckt sich mit unserer Erfahrung. Die Pflanzen sind keine Hauptlösung, aber ein angenehmer Zusatz. Sie machen das Schlafzimmer lebendiger, verbessern die Stimmung und tragen minimal zur Luftqualität bei. Für uns hat sich die Investition gelohnt – finanziell (insgesamt etwa 40 Euro für vier Pflanzen) und emotional.

Mittlerweile empfehle ich Pflanzen im Schlafzimmer jedem, der fragt. Aber ich sage auch dazu: Erwartet keine Wunder. Pflanzen sind keine High-Tech-Luftfilter. Sie sind lebende Dekorationselemente, die ein bisschen zur Luftfeuchtigkeit beitragen und möglicherweise minimale Mengen Schadstoffe filtern. Der größte Effekt ist psychologisch: Es fühlt sich einfach gut an.

Eine Kollegin hat nach meiner Empfehlung auch Pflanzen ins Schlafzimmer gestellt – eine Grünlilie und ein Einblatt. Nach zwei Wochen schrieb sie mir: „Ich weiß nicht, ob es an den Pflanzen liegt, aber ich schlafe besser." Placebo-Effekt? Vielleicht. Aber wenn es hilft, ist es doch egal, warum.


Zimmerpflanzen richtig pflegen – 6 Schritte für gesundes Wachstum

  1. Lichtbedarf prüfen – nicht alle Pflanzen brauchen viel Licht; Bogenhanf und Efeutute kommen mit wenig Licht aus, Aloe Vera braucht mehr.
  2. Richtig gießen – lieber seltener und dafür durchdringend; Staunässe unbedingt vermeiden, da sie zu Wurzelfäule führen kann.
  3. Luftfeuchtigkeit beachten – manche Pflanzen (z. B. Einblatt) bevorzugen höhere Luftfeuchtigkeit; gelegentliches Besprühen kann helfen.
  4. Regelmäßig düngen – alle 4–8 Wochen mit Flüssigdünger, im Winter weniger häufig, da Pflanzen dann weniger wachsen.
  5. Blätter reinigen – Staub auf den Blättern behindert Photosynthese; alle paar Wochen mit feuchtem Tuch abwischen.
  6. Auf Schädlinge kontrollieren – gelegentlich auf Blattläuse, Spinnmilben oder Trauermücken prüfen; bei Befall frühzeitig handeln.

Musterbrief: Schimmelbelastung in Mietwohnung melden

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit zeige ich an, dass in meiner Mietwohnung (Adresse) erhöhte Luftfeuchtigkeit und möglicherweise Schimmelbildung auftreten. Ich vermute bauliche Mängel.
Bitte veranlassen Sie eine Begutachtung durch einen Sachverständigen.
Ich behalte mir eine Mietminderung vor, falls der Mangel nicht zeitnah behoben wird.
Mit freundlichen Grüßen,
[Ihr Name]

(Beispielformulierung – im Einzelfall sollte rechtlicher Rat eingeholt werden. Text kann je nach Situation angepasst werden.)


Ein letzter Gedanke zum Thema Nachhaltigkeit: Pflanzen kaufen statt online bestellen. Wir haben alle vier Pflanzen im lokalen Gartencenter gekauft, zu Fuß erreichbar. Das spart Verpackungsmüll, CO₂ durch Versand und unterstützt lokale Händler. Laut NABU ist der Online-Versand von Pflanzen mit erheblichen ökologischen Kosten verbunden – Verpackung, Transport, oft auch Pflanzensterben durch schlechte Transportbedingungen. (Quelle: NABU, Stand: 2025)

Zudem kann man beim Kauf vor Ort die Pflanze genau ansehen. Sind die Blätter gesund? Gibt es Schädlinge? Wie groß ist die Pflanze wirklich? Das lässt sich online schwer einschätzen. Wir haben beim Kauf extra nach robusten, anfängerfreundlichen Arten gefragt und gute Beratung bekommen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Pflanzen im Schlafzimmer sind eine gute Idee, aber keine Lösung für alle Luftqualitätsprobleme. Sie tragen minimal zur Schadstofffilterung bei, verbessern die Luftfeuchtigkeit etwas und haben vor allem positive psychologische Effekte. Wichtig ist: realistisch bleiben, Pflanzen gut pflegen und weiterhin regelmäßig lüften.

Für uns persönlich war es ein Gewinn. Das Schlafzimmer fühlt sich wohnlicher an, die Pflanzen sind zu einem festen Teil unseres Alltags geworden, und morgens aufzuwachen ist irgendwie schöner, wenn man von etwas Grünem begrüßt wird. Nicht spektakulär, aber angenehm. Und manchmal sind es ja genau diese kleinen Dinge, die den Unterschied machen.


Häufige Fragen, die uns Leser:innen gestellt haben

Viele Leser:innen haben uns gefragt: Sind Pflanzen im Schlafzimmer wirklich unbedenklich, oder verbrauchen sie nachts zu viel Sauerstoff?
Die Sorge ist unbegründet. Pflanzen verbrauchen nachts Sauerstoff, aber in so geringen Mengen, dass es für Menschen nicht spürbar ist. Laut Umweltbundesamt müsste man mehrere hundert Pflanzen in einem kleinen Raum haben, um einen messbaren Effekt zu haben. CAM-Pflanzen wie Bogenhanf oder Aloe Vera geben nachts sogar Sauerstoff ab. (Quelle: Umweltbundesamt, Stand: 2025) Angaben gelten für normale Zimmerpflanzen; bei Allergien oder Atemwegserkrankungen ärztlichen Rat einholen.

Eine häufige Nachfrage war auch: Welche Pflanzen sind am besten für Anfänger geeignet?
Grünlilie, Bogenhanf und Efeutute sind die drei pflegeleichtesten Arten. Sie verzeihen Gießfehler, brauchen wenig Licht und sind sehr robust. Laut NABU sind diese drei Pflanzen besonders empfehlenswert für Menschen ohne Erfahrung im Gärtnern. (Quelle: NABU, Stand: 2025) Wichtig: Auch pflegeleichte Pflanzen brauchen Aufmerksamkeit – einmal pro Woche nach ihnen schauen reicht meist aus. Pflegebedarf kann je nach Standort und Jahreszeit variieren.

Eine Frage, die immer wieder auftaucht: Können Pflanzen tatsächlich Formaldehyd und andere Schadstoffe aus der Luft filtern?
Ja, aber der Effekt ist in realen Wohnräumen sehr gering. Die NASA-Studie von 1989 zeigte, dass Pflanzen in geschlossenen Kammern Schadstoffe filtern können. Neuere Studien, wie die der Drexel University (2019), zeigen jedoch, dass man in normalen Wohnungen etwa 1.000 Pflanzen pro 100 m² bräuchte, um einen signifikanten Effekt zu haben. Regelmäßiges Lüften ist deutlich effektiver. (Quelle: Drexel University, 2019) Wirkung von Pflanzen kann je nach Raumgröße, Lüftung und Schadstoffbelastung stark variieren.


Am Ende bleibt die Erkenntnis: Pflanzen im Schlafzimmer sind kein Allheilmittel, aber eine Bereicherung. Sie verbessern nicht dramatisch die Luftqualität, aber sie machen den Raum lebendiger, wohnlicher und irgendwie friedlicher. Für Markus und mich ist das Schlafzimmer mit den vier Pflanzen zu einem Ort geworden, an dem wir uns wirklich wohlfühlen. Und wenn das Wohlbefinden steigt, schläft es sich auch besser – ob das nun an Sauerstoff, Luftfeuchtigkeit oder einfach an der grünen Farbe liegt, ist fast egal.

Wer jetzt Lust bekommen hat, es selbst auszuprobieren: Fangt klein an. Eine einzige Grünlilie reicht für den Anfang. Schaut, wie es läuft, ob ihr die Pflege hinbekommt, ob euch das Grün im Raum gefällt. Und wenn ja, kommen weitere Pflanzen fast von selbst dazu. So war es bei uns jedenfalls. Und ehrlich gesagt: Ich könnte mir unser Schlafzimmer ohne die vier grünen Mitbewohner gar nicht mehr vorstellen.