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Backofen riecht verbrannt? Diese 3 Tricks retten deine Küche in Minuten

Winterberg 2025. 11. 4. 13:04

Backofen stinkt beim Vorheizen – welche Hausmittel helfen?

Zuletzt aktualisiert: 04.11.2025

🔹 Worum es heute geht: Wir zeigen, warum der Backofen beim Aufheizen unangenehm riecht und welche natürlichen Mittel aus dem Haushalt wirklich helfen – ohne aggressive Chemie.

🔹 Was wir gelernt haben: Die meisten Gerüche entstehen durch eingebrannte Essensreste oder Fettablagerungen – und lassen sich mit Natron, Essig oder Zitrone erstaunlich gut beseitigen.

🔹 Was Leser:innen davon haben: Praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die sofort umsetzbar sind, plus Hintergrundwissen zu Ursachen und Vorbeugung.


In den ersten Tagen nach unserem Umzug in die neue Wohnung freute ich mich riesig auf die erste selbstgekochte Mahlzeit in der eigenen Küche. Ich hatte einen Auflauf vorbereitet, den Ofen auf 180 Grad gestellt – und plötzlich zog dieser merkwürdige Geruch durch die Räume. Nicht nur ein bisschen muffig, nein: Es roch intensiv nach verbranntem Fett, altem Essen und irgendetwas Chemischem. Markus kam aus dem Wohnzimmer und fragte: „Brennt da was?" Ich öffnete die Ofentür, sah aber nichts. Keine Flammen, kein Rauch. Nur dieser penetrante Gestank, der sich in Windeseile in der ganzen Wohnung verteilte.

Später haben wir dann mit der Taschenlampe nachgeschaut und tatsächlich einige eingebrannte Reste entdeckt – wahrscheinlich vom Vormieter oder aus der Produktion. An der Rückwand klebte eine dunkle Schicht, und in den Ecken hatten sich Fettspritzer festgesetzt, die bei jeder Erhitzung anfingen zu brutzeln. Das war der Moment, in dem mir klar wurde: Ein sauberer Backofen ist keine Frage der Ordnungsliebe, sondern eine Frage der Lebensqualität. Niemand möchte bei 200 Grad Innentemperatur eine Aromatherapie der unangenehmen Art erleben.

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht, aber Gerüche aus dem Backofen können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Die häufigste ist tatsächlich simpel: Essensreste. Ein Tropfen Soße, der beim letzten Überbacken auf den Boden gefallen ist, ein Stückchen Käse, das sich in eine Ritze verirrt hat, oder Fettspritzer, die beim Braten entstanden sind – all das kann bei erneutem Erhitzen anfangen zu stinken oder sogar zu qualmen. Laut Verbraucherzentralen und Herstellerangaben sollte ein Backofen idealerweise nach jeder intensiven Nutzung zumindest oberflächlich gereinigt werden, um solche Ablagerungen zu vermeiden (Stand: 2025). (Hinweis: Empfehlungen zur Reinigungshäufigkeit können je nach Nutzungsintensität variieren.)

Manchmal liegt der Grund aber auch tiefer. Bei neuen Geräten kann es sein, dass Produktionsrückstände wie Öle, Schutzlacke oder Verpackungsmaterialien beim ersten Aufheizen ausdünsten. Das ist in der Regel unbedenklich, riecht aber unangenehm. Die meisten Hersteller empfehlen deshalb, neue Backöfen einmal bei höchster Temperatur (oft um 250 Grad) für etwa 30 bis 60 Minuten leer laufen zu lassen – natürlich bei weit geöffnetem Fenster. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass solche Ausdünstungen nach wenigen Durchgängen deutlich nachlassen sollten; bleibt der Geruch bestehen, kann ein technisches Problem vorliegen (Quelle: Umweltbundesamt, Stand: 2025).

In unserem Fall war es definitiv eine Mischung aus beidem: alte Ablagerungen plus ein neuer Ofen, der offenbar noch nicht richtig „eingebrannt" war. Ich hätte am liebsten sofort zu einem scharfen Backofenreiniger gegriffen, aber Markus meinte nur: „Lass uns erst mal schauen, was wir im Schrank haben. Die ganzen Chemiebomben können doch nicht gesünder sein als der Gestank selbst." Und irgendwie hatte er recht. Also begannen wir, im Internet nach Hausmitteln zu suchen – und staunten nicht schlecht, wie viele Optionen es gibt.

Das erste Mittel, das uns überall begegnete, war Natron. Natriumhydrogencarbonat, wie es chemisch heißt, ist ein echtes Multitalent im Haushalt. Es neutralisiert Säuren, löst Fett und wirkt gleichzeitig desodorierend – sprich: Es bindet Gerüche, statt sie nur zu überdecken. Wir hatten zum Glück eine Packung Backnatron im Vorratsschrank. Die Anwendung ist denkbar einfach: Man mischt etwa drei bis vier Esslöffel Natron mit ein wenig Wasser zu einer Paste, verteilt diese auf den verschmutzten Stellen im Backofen und lässt das Ganze über Nacht einwirken. Am nächsten Morgen reibt man die Paste mit einem feuchten Lappen ab – und die meisten Verkrustungen lösen sich fast von selbst.

Bei uns hat das schon beim ersten Versuch erstaunlich gut funktioniert. Die eingebrannten Stellen an der Rückwand, die vorher hart wie Stein waren, ließen sich plötzlich mit minimalem Druck entfernen. Natron hat den Vorteil, dass es auch bei hartnäckigen Verschmutzungen hilft, ohne die Oberflächen anzugreifen. Laut Stiftung Warentest gehört Natron zu den umweltfreundlichsten und gesundheitlich unbedenklichsten Reinigungsmitteln überhaupt (Quelle: test.de, Stand: 2025). (Anmerkung: Wirksamkeit kann je nach Art und Alter der Verschmutzung variieren.)

Die zweite Option, die wir ausprobierten, war Essigwasser. Essig wirkt antibakteriell, löst Kalk und Fett und beseitigt gleichzeitig Gerüche. Markus schwor darauf, weil seine Mutter früher den ganzen Haushalt damit geputzt hat. Wir füllten eine ofenfeste Schüssel etwa zur Hälfte mit Wasser, gaben einen ordentlichen Schuss Essig hinzu (Verhältnis etwa 1:1) und stellten die Schüssel in den kalten Ofen. Dann heizten wir auf 150 Grad auf und ließen das Ganze etwa 30 Minuten laufen. Der Wasserdampf, gemischt mit Essig, legte sich wie ein Nebel über alle Innenflächen. Fett und Schmutz wurden aufgeweicht, und die saure Komponente half zusätzlich beim Lösen.

Allerdings muss ich gestehen: Der Essiggeruch während des Vorgangs ist nicht gerade angenehm. Unser Wohnzimmer roch zeitweise wie eine Pommesbude, in der gerade die Fritteuse gereinigt wird. Aber nach dem Abwischen und kurzem Lüften war nicht nur der Essiggeruch weg, sondern auch der ursprüngliche Mief. Das Ergebnis hat uns überzeugt, auch wenn ich persönlich mittlerweile lieber zur Zitronenvariante greife – die riecht einfach angenehmer und funktioniert nach dem gleichen Prinzip.

Später haben wir gemerkt, dass Zitronensaft eine wunderbare Alternative ist. Man presst zwei bis drei Zitronen aus, gibt den Saft zusammen mit etwa 200 bis 300 Millilitern Wasser in eine hitzebeständige Form und stellt diese in den Ofen. Bei circa 120 bis 150 Grad für rund 30 bis 40 Minuten erhitzen, und schon verteilt sich der zitronige Dampf im Innenraum. Die Säure der Zitrone wirkt ähnlich wie Essig, hat aber den unschlagbaren Vorteil, dass die Küche hinterher frisch und zitronig duftet. Außerdem enthält Zitronensaft natürliche ätherische Öle, die zusätzlich desinfizierend wirken. Der NABU empfiehlt Zitronensäure generell als umweltfreundliche Alternative zu synthetischen Reinigern, da sie biologisch abbaubar ist und keine bedenklichen Rückstände hinterlässt (Quelle: nabu.de, Stand: 2025).

Ein weiteres Hausmittel, das uns empfohlen wurde, war Backpulver. Das klingt erst mal ähnlich wie Natron – und tatsächlich ist Natriumhydrogencarbonat auch die Hauptzutat in den meisten Backpulvern. Allerdings enthält Backpulver zusätzlich Säuerungsmittel und manchmal Stärke. Für die Backofeninigung funktioniert es deshalb prinzipiell auch, ist aber nicht ganz so effektiv wie reines Natron. Trotzdem: Wenn man gerade kein Natron im Haus hat, kann man Backpulver durchaus verwenden. Einfach ein bis zwei Päckchen mit Wasser anrühren und wie beim Natron verfahren.

Ganz ehrlich, am Anfang dachten wir, dass diese Hausmittel vielleicht bei leichten Verschmutzungen helfen, aber bei wirklich hartnäckigem Dreck versagen würden. Doch das Gegenteil war der Fall. Nachdem wir den Ofen mit der Natron-Essig-Kombi behandelt hatten, sah er fast aus wie neu. Selbst die Ecken, in denen sich über Monate Fett angesammelt hatte, waren wieder sauber. Und das Beste: Wir hatten keine Bedenken, danach sofort wieder darin zu kochen. Bei chemischen Reinigern liest man ja oft, dass man den Ofen mehrmals leer laufen lassen oder gründlich nachspülen soll, um Rückstände zu entfernen. Bei Natron, Essig und Zitrone ist das nicht nötig – alles Stoffe, die wir ohnehin in Lebensmitteln verwenden.

In den Wochen danach entwickelten wir eine kleine Routine. Nach jedem größeren Koch- oder Backvorgang wischen wir den Ofen kurz aus, solange er noch leicht warm ist. Warme Oberflächen lassen sich nämlich deutlich leichter reinigen als kalte, weil Fett noch nicht vollständig ausgehärtet ist. Einmal im Monat gönnen wir dem Ofen dann eine Intensivreinigung mit Natron oder der Zitronendampf-Methode. Seitdem hatten wir keinen einzigen Geruchsvorfall mehr.

Zwischendurch haben Freunde uns erzählt, dass sie Salz verwenden, um Gerüche zu binden. Die Idee dahinter: Man streut grobes Salz auf den Ofenboden und heizt kurz auf. Das Salz soll Feuchtigkeit und Gerüche aufnehmen. Wir haben das einmal ausprobiert, waren aber nicht restlos überzeugt. Es funktioniert, um leichte Gerüche zu neutralisieren, ersetzt aber keine gründliche Reinigung. Wenn wirklich Fett oder eingebrannte Reste vorhanden sind, hilft Salz allein nicht weiter. Es kann aber als Ergänzung sinnvoll sein, etwa nach einer Dampfreinigung, um restliche Feuchtigkeit zu binden.

Später haben wir auch von der Kaffeesatz-Methode gehört. Kaffeesatz bindet Gerüche hervorragend – das kennt man ja auch aus dem Kühlschrank, wo man ein Schälchen mit Kaffeesatz hinstellt, um unangenehme Düfte zu neutralisieren. Einige Leute stellen eine Schale mit feuchtem Kaffeesatz über Nacht in den ausgeschalteten Ofen. Das kann tatsächlich helfen, wenn der Geruch nicht von Schmutz, sondern von Ausdünstungen kommt. Bei eingebrannten Essensresten ist Kaffeesatz allerdings wirkungslos. Wir haben es einmal probiert – mit mäßigem Erfolg. Der Geruch wurde etwas schwächer, aber nicht komplett beseitigt.

Ganz wichtig ist aus unserer Erfahrung auch die richtige Vorgehensweise beim Reinigen. Man sollte niemals scharfe Scheuermittel oder Stahlwolle verwenden, vor allem nicht bei Öfen mit Emaille-Beschichtung. Diese Beschichtungen sind empfindlich und können verkratzt werden, wodurch sich später noch schneller Schmutz festsetzt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit weist darauf hin, dass beschädigte Ofenoberflächen nicht nur schwerer zu reinigen sind, sondern auch zur Keimbildung beitragen können (Quelle: BVL, Stand: 2025). (Hinweis: Empfindlichkeit kann je nach Hersteller und Beschichtungsart variieren.)

Ein weiterer Punkt, den wir erst später verstanden haben, ist die Bedeutung der Backofendichtung. Diese Gummidichtung rund um die Ofentür wird beim Putzen oft vergessen, sammelt aber jede Menge Schmutz und Fett. Wenn die Dichtung verschmutzt ist, kann sie porös werden, und dann entweicht Hitze – was nicht nur die Energiekosten erhöht, sondern auch dazu führt, dass Gerüche leichter nach außen dringen. Wir wischen die Dichtung jetzt regelmäßig mit einem feuchten Tuch ab und achten darauf, dass keine Speisereste hängen bleiben. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts können undichte Backofentüren den Energieverbrauch um bis zu 20 Prozent erhöhen (Quelle: Fraunhofer ISE, Stand: 2025).

In unserem Bekanntenkreis gibt es auch Leute, die auf die Pyrolyse-Funktion schwören. Moderne Backöfen bieten teilweise ein Selbstreinigungsprogramm an, bei dem der Ofen auf extrem hohe Temperaturen (oft um 500 Grad) erhitzt wird. Dabei werden alle organischen Rückstände regelrecht zu Asche verbrannt, die man dann einfach auswischen kann. Das klingt praktisch – und ist es auch. Allerdings verbraucht eine Pyrolyse-Reinigung deutlich mehr Energie als eine manuelle Reinigung. Laut Berechnungen der Verbraucherzentrale können für einen Pyrolyse-Durchgang zwischen 3 und 6 Kilowattstunden anfallen, was bei aktuellen Strompreisen mehrere Euro kosten kann (Quelle: Verbraucherzentrale, Stand: 2025). (Anmerkung: Kosten können je nach Stromtarif und Gerät variieren.) Wir haben diese Funktion nicht, und ehrlich gesagt vermissen wir sie auch nicht – die Hausmittel reichen uns vollkommen.

Später haben wir uns auch gefragt, ob Gerüche aus dem Backofen gesundheitlich bedenklich sein können. Die Antwort lautet: In den meisten Fällen nein, aber es kommt darauf an. Wenn es sich um verbrannte Essensreste handelt, ist der Geruch zwar unangenehm, aber nicht direkt gefährlich. Anders sieht es aus, wenn der Ofen qualmt oder stark rußt – das kann auf eine fehlerhafte Funktion oder auf zu starke Verschmutzung hindeuten. Rauchgase enthalten häufig Kohlenmonoxid und andere Schadstoffe, die in geschlossenen Räumen problematisch werden können. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, bei ungewöhnlich starker Rauch- oder Geruchsentwicklung den Ofen sofort auszuschalten, gründlich zu lüften und die Ursache zu klären (Quelle: BfR, Stand: 2025).

Auch die Frage, wie oft man den Ofen reinigen sollte, ist nicht pauschal zu beantworten. Es hängt stark davon ab, wie häufig und wofür man ihn nutzt. Wer jeden Tag bäckt oder brät, sollte idealerweise wöchentlich eine Grundreinigung durchführen. Bei gelegentlicher Nutzung reicht meist eine monatliche Reinigung. Wichtig ist vor allem, dass man nicht wartet, bis sich zentimeterdicke Krusten gebildet haben – dann wird die Reinigung nämlich richtig mühsam. Wir haben gelernt, dass Prävention der beste Weg ist. Ein kurzes Auswischen nach jeder Nutzung spart langfristig viel Zeit und Nerven.

In der Zwischenzeit haben wir auch angefangen, beim Kochen vorsichtiger zu sein. Wenn wir etwas Fettiges zubereiten, legen wir ein Backblech oder Alufolie auf den Boden des Ofens, um Spritzer aufzufangen. Das ist zwar ein zusätzlicher Schritt, erleichtert die Reinigung aber enorm. Auch das Abdecken von Auflaufformen mit Deckel oder Folie hilft, Spritzer zu vermeiden. Das sind Kleinigkeiten, die im Alltag aber einen großen Unterschied machen.

Ganz ehrlich, manchmal frage ich mich, warum mir das alles nicht früher klar war. Wahrscheinlich, weil man als junger Mensch einfach nicht so viel über Haushaltsführung nachdenkt. Man kauft ein Gerät, nutzt es und denkt nicht weiter darüber nach – bis es anfängt zu stinken. Erst dann wird einem bewusst, wie wichtig regelmäßige Pflege ist. Ich erinnere mich, dass meine Mutter früher immer gesagt hat: „Ein gepflegter Haushalt ist ein gesunder Haushalt." Damals habe ich die Augen verdreht, heute verstehe ich, was sie meinte.

Hausmittel Hauptwirkung Anwendung Geeignet für Hinweis
Natron Fettlösend, geruchsneutralisierend Als Paste auftragen, über Nacht einwirken Hartnäckige Verkrustungen Sehr umweltfreundlich¹
Essigwasser Antibakteriell, kalklösend Als Dampfbad im Ofen erhitzen Allgemeine Verschmutzungen Starker Geruch während der Anwendung¹
Zitronensaft Fettlösend, desinfizierend, frischer Duft Als Dampfbad im Ofen erhitzen Leichte bis mittlere Verschmutzungen Angenehmer Duft, gut verträglich¹
Backpulver Ähnlich wie Natron Als Paste auftragen Leichte Verschmutzungen Weniger effektiv als reines Natron¹
Salz Geruchsbindend Auf Ofenboden streuen, kurz erhitzen Geruchsneutralisierung Ersetzt keine Grundreinigung¹

¹ Wirksamkeit und Verträglichkeit können je nach Verschmutzungsgrad und Ofentyp variieren.

Ein weiterer Aspekt, der uns erst später bewusst wurde, ist die Umweltbilanz. Chemische Backofenreiniger enthalten oft aggressive Substanzen wie Natriumhydroxid (Ätznatron) oder verschiedene Tenside, die nur schwer biologisch abbaubar sind. Sie können Gewässer belasten und sind in der Herstellung energieintensiv. Der BUND Naturschutz empfiehlt generell, auf solche Produkte zu verzichten, wenn es Alternativen gibt (Quelle: bund-naturschutz.de, Stand: 2025). Natron, Essig und Zitronensäure hingegen sind natürliche Substanzen, die ohne großen Aufwand produziert werden können und in der Umwelt rasch abgebaut werden. Für uns war das ein zusätzliches Argument, bei den Hausmitteln zu bleiben.

Später haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, ob es einen Zusammenhang zwischen Ofenreinheit und Brandgefahr gibt. Tatsächlich ist das so. Stark verschmutzte Backöfen, in denen sich Fett und Essensreste angesammelt haben, können bei hohen Temperaturen tatsächlich Feuer fangen. Das ist zwar selten, kommt aber vor. Die Feuerwehren in Deutschland rücken jährlich zu mehreren hundert Einsätzen aus, die auf Brände in Backöfen zurückzuführen sind (Quelle: Deutscher Feuerwehrverband, Stand: 2025). Ein sauberer Ofen ist also nicht nur eine Frage der Hygiene, sondern auch der Sicherheit. (Hinweis: Risiko hängt von Art und Menge der Ablagerungen ab.)

In den vergangenen Monaten haben wir auch festgestellt, dass verschiedene Ofentypen unterschiedliche Reinigungsansprüche haben. Unser Ofen hat eine glatte Emaille-Beschichtung, die relativ pflegeleicht ist. Freunde von uns haben einen Ofen mit Katalyse-Funktion – dabei sind die Innenwände mit einer speziellen Beschichtung versehen, die bei hohen Temperaturen Fett automatisch zersetzt. Das klingt toll, funktioniert aber nur bedingt. Auch solche Öfen müssen regelmäßig gereinigt werden, weil die Katalyse-Beschichtung nicht alle Verschmutzungen erfasst. Vor allem der Ofenboden und die Tür bleiben davon unberührt. Laut Herstellerangaben sollte man auch Katalyse-Öfen mindestens alle drei bis sechs Monate manuell reinigen (Stand: 2025). (Anmerkung: Intervalle können je nach Nutzungshäufigkeit variieren.)

Ganz ehrlich, ich bin froh, dass wir damals nicht sofort zu teuren Spezialprodukten gegriffen haben. Nicht nur aus Kostengründen, sondern auch, weil die Hausmittel uns ein besseres Gefühl geben. Wir wissen genau, was wir verwenden, müssen keine Warnhinweise auf Etiketten lesen und haben keine Bedenken, dass Rückstände im Ofen bleiben. Das ist gerade dann wichtig, wenn man für die Familie kocht – für Kinder oder ältere Menschen möchte man keine unnötigen Chemikalien in der Nähe von Lebensmitteln haben.

Mittlerweile empfehlen wir unsere Methoden auch im Freundeskreis weiter. Neulich war meine Schwester zu Besuch und klagte über einen müffelnden Backofen. Ich erklärte ihr die Zitronendampf-Methode, und eine Woche später rief sie begeistert an: „Das funktioniert wirklich! Ich hätte nie gedacht, dass so was Einfaches hilft." Solche Momente zeigen mir, wie wertvoll es ist, praktische Alltagstipps zu teilen. Man muss nicht für jedes Problem ein neues Produkt kaufen – oft reicht ein Blick in den Vorratsschrank.

Später haben wir uns auch gefragt, ob es Situationen gibt, in denen Hausmittel nicht ausreichen. Und ja, die gibt es. Wenn der Ofen über Jahre hinweg nicht gereinigt wurde und die Verschmutzungen regelrecht festgebacken sind, kann es sein, dass selbst Natron und Essig an ihre Grenzen stoßen. In solchen Fällen kann eine professionelle Ofenreinigung sinnvoll sein. Es gibt Dienstleister, die mit speziellen Geräten und Mitteln selbst härteste Verkrustungen entfernen. Allerdings kostet so eine Reinigung häufig zwischen 50 und 150 Euro, je nach Region und Aufwand (Stand: 2025). (Hinweis: Preise können je nach Anbieter und Verschmutzungsgrad variieren.) Für uns war das bisher nicht nötig, aber es ist gut zu wissen, dass diese Option existiert.

Ein anderer Tipp, den wir irgendwann aufschnappten, war die Verwendung von Rasierschaum. Ja, richtig gelesen: Rasierschaum. Manche Leute schwören darauf, Rasierschaum großzügig im Ofen zu verteilen, einwirken zu lassen und dann abzuwischen. Der Schaum soll Fett lösen und die Oberflächen schonen. Wir haben es ausprobiert und waren überrascht – es funktioniert tatsächlich! Allerdings ist Rasierschaum natürlich kein klassisches Hausmittel und enthält oft synthetische Duftstoffe und Tenside. Deshalb würden wir es nicht als erste Wahl empfehlen, aber für Notfälle, wenn man gerade kein Natron im Haus hat, ist es eine Option.

In der Zwischenzeit haben wir auch gelernt, dass der Geruch manchmal gar nicht aus dem Backofen selbst kommt, sondern aus der Umluft-Funktion. Bei Umluft-Backöfen befindet sich im hinteren Bereich ein Ventilator, der die heiße Luft im Ofen verteilt. Wenn sich dort Fett oder Essensreste ansammeln, werden diese bei jeder Nutzung mit umgewälzt – und verteilen den Geruch im ganzen Ofen. Die Reinigung des Ventilatorbereichs ist allerdings oft schwierig, weil er schwer zugänglich ist. Manche Hersteller bieten abnehmbare Ventilatorabdeckungen an, die man herausnehmen und separat reinigen kann. Falls das nicht möglich ist, kann man versuchen, mit einem feuchten Tuch und einer langen Bürste vorsichtig die Rückwand zu reinigen. (Hinweis: Vor jeder Reinigung im Ventilatorbereich unbedingt den Ofen vom Strom trennen und Bedienungsanleitung beachten.)

Ganz ehrlich, manchmal ist es auch einfach eine Frage der Geduld. Bei sehr hartnäckigen Verschmutzungen kann es sein, dass man den Vorgang mehrmals wiederholen muss. Wir haben bei einem besonders festgebackenen Fleck an der Seitenwand dreimal hintereinander Natron aufgetragen, bevor er sich endlich löste. Aber das ist immer noch weniger Aufwand, als den Ofen komplett auseinanderzubauen oder eine teure Reinigungsfirma zu beauftragen.

Ein weiteres Thema, das uns beschäftigt hat, ist die Sicherheit der Hausmittel. Natron, Essig und Zitronensäure sind zwar ungiftig, aber man sollte trotzdem vorsichtig sein. Essig und Zitronensäure sind Säuren, die bei Kontakt mit den Augen brennen können. Deshalb empfiehlt es sich, beim Reinigen Handschuhe zu tragen und darauf zu achten, dass man sich nicht ins Gesicht fasst. Natron ist hingegen basisch und bei übermäßigem Kontakt mit der Haut ebenfalls irritierend. Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist darauf hin, dass auch natürliche Substanzen Hautreizungen verursachen können, wenn sie in konzentrierter Form verwendet werden (Quelle: BfR, Stand: 2025). (Hinweis: Verträglichkeit kann individuell unterschiedlich sein.)

Später haben wir festgestellt, dass auch die Reinigung der Backbleche und Roste zum Gesamtergebnis beiträgt. Wenn der Ofen sauber ist, die Bleche aber vor Fett triefen, bringt das wenig. Wir weichen die Bleche jetzt regelmäßig in der Badewanne oder im Spülbecken ein – mit heißem Wasser und einem Schuss Spülmittel oder Natron. Nach einer halben Stunde lassen sich selbst eingebrannte Reste problemlos entfernen. Auch hier gilt: Je früher man handelt, desto einfacher wird die Reinigung.

In den letzten Wochen haben wir auch angefangen, uns intensiver mit dem Thema Energieeffizienz zu beschäftigen. Ein sauberer Backofen arbeitet effizienter, weil die Wärme besser zirkulieren kann und nicht durch Ablagerungen blockiert wird. Laut Angaben der Deutschen Energie-Agentur können Verschmutzungen den Energieverbrauch um bis zu 10 Prozent erhöhen (Quelle: dena, Stand: 2025). Das mag nach wenig klingen, summiert sich aber über die Jahre. Außerdem verlängert regelmäßige Pflege die Lebensdauer des Geräts – und das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. (Anmerkung: Einsparpotenzial kann je nach Ofenmodell und Verschmutzungsgrad variieren.)

Ganz ehrlich, ich hätte nie gedacht, dass ich mich einmal so intensiv mit Backofenreinigung beschäftigen würde. Aber es ist erstaunlich, wie viel man über ein scheinbar banales Haushaltsthema lernen kann. Und wie viel Lebensqualität es bringt, wenn der Ofen einfach funktioniert, ohne zu stinken oder zu qualmen.


Schaden dokumentieren – 6 Steps

Falls durch einen Backofen-Brand oder starke Verschmutzung ein Schaden entsteht, ist eine gute Dokumentation wichtig für eventuelle Versicherungsansprüche:

  1. Fotos machen – Schaden aus mehreren Perspektiven fotografieren
  2. Zeugen notieren – Namen und Kontaktdaten von Anwesenden festhalten
  3. Versicherung informieren – Schaden innerhalb der Meldefrist (häufig 7 Tage) melden
  4. Protokoll anlegen – Zeitpunkt, Ursache und Schadensumfang schriftlich festhalten
  5. Unterlagen digital sichern – Fotos, Kaufbelege, Reparaturrechnungen speichern
  6. Frist im Kalender notieren – Wiedervorlage für Rückmeldung der Versicherung einrichten

Musterbrief: Schadensmeldung

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit melde ich den Schaden vom [Datum].
Die Unterlagen liegen im Anhang.
Ich bitte um eine schriftliche Bestätigung.
Mit freundlichen Grüßen, [Name]


Fragen, die uns Leser:innen gestellt haben

Viele Leser:innen haben uns gefragt: Wie oft sollte man den Backofen reinigen?
Das hängt von der Nutzungshäufigkeit ab. Bei täglicher Nutzung empfiehlt sich eine wöchentliche Grundreinigung, bei gelegentlicher Nutzung reicht meist eine monatliche Pflege. Wichtig ist, dass man nicht wartet, bis sich dicke Krusten bilden – je früher man handelt, desto einfacher wird die Reinigung. (Hinweis: Empfehlungen können je nach Ofentyp und Nutzungsintensität variieren.)

Eine andere häufige Frage lautet: Kann man Essig und Natron zusammen verwenden?
Theoretisch ja, aber es ist nicht besonders sinnvoll. Essig ist eine Säure, Natron eine Base – wenn man sie mischt, neutralisieren sie sich gegenseitig unter Bildung von Kohlendioxid (das sind die Bläschen, die dabei entstehen). Diese Reaktion kann zwar helfen, Schmutz aufzulockern, ist aber weniger effektiv, als beide Mittel getrennt zu verwenden. Besser ist es, erst Natron als Paste aufzutragen, einwirken zu lassen, abzuwischen und danach – falls nötig – mit Essigwasser nachzubehandeln.

Und schließlich: Sind Hausmittel auch bei neuen Backöfen mit Spezial-Beschichtungen geeignet?
In der Regel ja, denn Natron, Essig und Zitronensäure sind deutlich schonender als aggressive Chemikalien. Trotzdem sollte man vorher einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen. Manche Hersteller geben spezifische Reinigungsempfehlungen oder warnen vor bestimmten Substanzen. Bei Emaille-Beschichtungen, Edelstahl und den meisten modernen Oberflächen sind Hausmittel aber unbedenklich. Laut Herstellerangaben führender Ofenproduzenten wie Bosch, Siemens oder Miele sind natürliche Reinigungsmittel für die Mehrzahl ihrer Geräte geeignet (Stand: 2025).
(Anmerkung: Im Zweifelsfall Bedienungsanleitung konsultieren oder Hersteller kontaktieren.)