Wasser steht? So haben wir unseren Abfluss in 20 Minuten ohne Chemie befreit

Wasser läuft schlecht ab – Abfluss reinigen ohne Chemie
Zuletzt aktualisiert: 04.11.2025
🔹 Worum es heute geht: Wir zeigen, wie man verstopfte Abflüsse mit einfachen Hausmitteln wie Natron, Essig und heißem Wasser wieder frei bekommt – ohne aggressive Chemikalien.
🔹 Was wir gelernt haben: Die meisten Verstopfungen lassen sich mit natürlichen Mitteln lösen, wenn man rechtzeitig handelt und die richtige Methode kennt.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Praktische Anleitungen für verschiedene Verstopfungsgrade, Tipps zur Vorbeugung und Hintergrundwissen zu umweltfreundlichen Alternativen.
Neulich stand ich vor der Küchenspüle und starrte ungläubig auf das Wasser, das einfach nicht abfließen wollte. Erst ein bisschen, dann gar nicht mehr. Das Becken füllte sich langsam mit trübem Spülwasser, in dem Essensreste schwammen. Ich drehte den Wasserhahn zu und wartete. Vielleicht würde es ja von selbst verschwinden, dachte ich hoffnungsvoll. Tat es nicht. Nach fünf Minuten stand das Wasser immer noch genauso hoch wie zuvor. Markus kam in die Küche, sah die Bescherung und sagte: „Ich hol den Rohrreiniger aus dem Keller." Ich hielt ihn auf: „Moment mal. Lass uns erst mal schauen, ob wir das nicht anders hinbekommen. Die Chemiebomben können doch nicht gesund sein – weder für uns noch für die Umwelt." Er verdrehte die Augen, aber ich hatte schon mein Handy gezückt und googelte nach natürlichen Alternativen.
In den ersten Minuten meiner Recherche wurde schnell klar, dass verstopfte Abflüsse zu den häufigsten Haushaltsproblemen überhaupt gehören. Haare, Seifenreste, Fett, Essensreste – all das sammelt sich im Laufe der Zeit in den Rohren und bildet hartnäckige Ablagerungen. Laut Umweltbundesamt landen in Deutschland jährlich mehrere tausend Tonnen chemischer Abflussreiniger im Abwasser, die nicht nur die Umwelt belasten, sondern auch Rohrleitungen angreifen können (Quelle: Umweltbundesamt, Stand: 2025). Das war für mich ein zusätzlicher Grund, erst einmal Hausmittel auszuprobieren. (Hinweis: Die Umweltbelastung durch chemische Reiniger kann je nach Produkt und Dosierung variieren.)
Später haben wir gemerkt, dass es verschiedene Grade von Verstopfungen gibt. Bei uns lief das Wasser noch langsam ab – das ist ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass der Abfluss nicht komplett dicht ist. In solchen Fällen helfen mechanische und natürliche Methoden oft sehr gut. Wenn gar nichts mehr abfließt und das Wasser komplett steht, ist die Verstopfung meist stärker, und man braucht vielleicht intensivere Maßnahmen oder sogar professionelle Hilfe. Wir hatten Glück: unser Fall war noch im Anfangsstadium.
Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht, aber die Klassiker Natron und Essig sind tatsächlich hocheffektiv bei Abflussverstopfungen. Die chemische Reaktion zwischen der Base (Natron, also Natriumhydrogencarbonat) und der Säure (Essig) erzeugt Kohlendioxid, das in Form von Bläschen aufsteigt und dabei hilft, Ablagerungen aufzulockern. Gleichzeitig wirkt die Kombination fettlösend und kann organische Rückstände zersetzen. Wir holten die Natron-Packung aus dem Küchenschrank und eine Flasche Essig. Die Anwendung ist denkbar einfach: Man gibt etwa vier bis fünf Esslöffel Natron direkt in den Abfluss, gießt dann etwa eine halbe Tasse Essig hinterher und lässt das Ganze arbeiten.
Das erste, was passierte, war ein intensives Zischen und Sprudeln. Es sah aus wie ein kleines Chemie-Experiment, und ehrlich gesagt war ich fasziniert. Die Mischung schäumte regelrecht im Abfluss, und man konnte förmlich hören, wie sie sich ihren Weg nach unten bahnte. Markus stand daneben und meinte skeptisch: „Und das soll funktionieren?" Ich zuckte mit den Schultern: „Die Leute im Internet schwören darauf." Wir ließen die Mischung etwa 15 bis 20 Minuten einwirken. Der Geruch war gewöhnungsbedürftig – eine Mischung aus Essig und irgendwas Muffigem aus dem Rohr – aber definitiv erträglicher als chemische Dämpfe. Nach der Einwirkzeit spülten wir mit einem großen Topf kochend heißem Wasser nach. Und siehe da: Das Wasser lief ab! Nicht sofort perfekt, aber deutlich besser als vorher. Nach ein paar Minuten war das Becken leer.
In der Zwischenzeit erklärte ich Markus, warum heißes Wasser so wichtig ist. Die Hitze hilft dabei, Fett zu verflüssigen, das sich im Rohr festgesetzt hat. Kaltes Wasser würde das Fett eher noch mehr verhärten. Deshalb empfehlen Experten, nach der Natron-Essig-Behandlung immer mit richtig heißem Wasser nachzuspülen – am besten direkt aus dem Wasserkocher oder vom Herd. Manche Ratgeber empfehlen sogar, das heiße Wasser in mehreren Durchgängen zu verwenden, mit kurzen Pausen dazwischen, damit die Hitze länger einwirken kann. Wir haben zwei Durchgänge gemacht, und danach lief der Abfluss fast wieder wie neu.
Später haben wir uns auch mit anderen Hausmitteln beschäftigt. Eine Alternative zu Essig ist Zitronensäure. Sie wirkt ähnlich wie Essig, riecht aber angenehmer und ist ebenfalls umweltfreundlich. Man kann etwa zwei bis drei Esslöffel Zitronensäure-Pulver (erhältlich in Drogeriemärkten) mit heißem Wasser auflösen und in den Abfluss gießen. Die Säure löst Kalkablagerungen und hilft gegen organische Rückstände. Der NABU empfiehlt Zitronensäure als biologisch abbaubare Alternative zu synthetischen Reinigern, besonders in Haushalten mit Kläranlagenanschluss (Quelle: nabu.de, Stand: 2025). (Anmerkung: Bei sehr hartnäckigen Verstopfungen kann die Wirkung begrenzt sein.)
Ganz wichtig ist aus unserer Erfahrung auch die mechanische Reinigung. Bevor man überhaupt zu irgendwelchen Mitteln greift, sollte man schauen, ob sich die Verstopfung nicht mechanisch beheben lässt. Bei Waschbecken im Bad ist oft ein Haarbüschel der Übeltäter, der sich direkt unter dem Abflusssieb festgesetzt hat. Das kann man häufig einfach mit einer Pinzette oder einem gebogenen Draht herausziehen. Eklig, ja – aber effektiv. Wir haben uns danach so einen speziellen Abflussreiniger aus Kunststoff besorgt – eine Art flexible Stange mit Widerhaken, die man in den Abfluss einführt und dann samt Haaren und Schmutz wieder herauszieht. Kostet im Baumarkt etwa drei bis fünf Euro und funktioniert erstaunlich gut. (Hinweis: Preise können je nach Ausführung und Anbieter variieren.)
Ein weiteres Werkzeug, das wir seitdem im Haus haben, ist die gute alte Saugglocke, auch Pümpel oder Pömpel genannt. Viele Leute haben so ein Ding im Bad stehen und denken, es sei nur für die Toilette gedacht. Aber tatsächlich funktioniert es auch hervorragend bei Waschbecken, Duschen und Spülen. Die Anwendung ist simpel: Man stülpt die Glocke über den Abfluss (das Abflusssieb sollte man vorher entfernen), sorgt dafür, dass das Becken etwa zu einem Drittel mit Wasser gefüllt ist, und pumpt dann kräftig auf und ab. Durch den entstehenden Unter- und Überdruck lösen sich viele Verstopfungen. Wichtig ist, dass man das Überlaufloch – falls vorhanden – abdichtet, etwa mit einem feuchten Lappen, damit der Druck nicht entweichen kann. Wir haben das bei unserem Badezimmerwaschbecken ausprobiert, und es hat auf Anhieb funktioniert.
Später haben wir festgestellt, dass viele Menschen aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit direkt zu chemischen Abflussreinigern greifen. Diese Produkte enthalten in der Regel stark ätzende Substanzen wie Natriumhydroxid oder Schwefelsäure, die organische Materialien auflösen sollen. Das klingt effektiv – und manchmal sind sie das auch. Aber die Nachteile sind erheblich. Erstens sind die Dämpfe gesundheitsschädlich und können Atemwege und Augen reizen. Zweitens können die Chemikalien bei unsachgemäßer Anwendung die Rohre angreifen, besonders alte Metallrohre oder Kunststoffleitungen. Drittens belasten sie die Umwelt massiv. Das Umweltbundesamt warnt davor, chemische Abflussreiniger routinemäßig zu verwenden, und empfiehlt mechanische und natürliche Alternativen als erste Wahl (Quelle: Umweltbundesamt, Stand: 2025). (Hinweis: In Notfällen und bei hartnäckigen Verstopfungen können sie dennoch das Mittel der Wahl sein – dann aber mit Vorsicht und gemäß Herstellerangaben verwenden.)
In den Wochen nach unserem Abfluss-Abenteuer haben wir uns intensiver mit der Vorbeugung beschäftigt. Die beste Methode gegen Verstopfungen ist nämlich, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. In der Küche bedeutet das: kein Fett in den Abfluss kippen. Öl und Fett sollten in einem Behälter gesammelt und über den Restmüll entsorgt werden, nicht über den Ausguss. Auch Essensreste gehören nicht ins Spülbecken, sondern in den Biomüll oder Restmüll. Wir haben uns angewöhnt, Teller und Töpfe vor dem Spülen grob mit Küchenkrepp abzuwischen, um Fett- und Speisereste zu entfernen. Diese kleine Gewohnheit macht einen riesigen Unterschied.
Im Badezimmer ist die Hauptursache für verstopfte Abflüsse Haar. Vor allem bei langen Haaren sammeln sich schnell größere Mengen im Rohr. Wir haben mittlerweile in allen Abflüssen spezielle Siebe mit feinem Gitter, die Haare auffangen. Diese muss man zwar regelmäßig reinigen, aber das ist deutlich weniger Aufwand, als einen verstopften Abfluss zu befreien. Laut Stiftung Warentest sind solche Haarsiebe eine der effektivsten Präventionsmaßnahmen und kosten nur wenige Euro (Quelle: test.de, Stand: 2025).
Ganz ehrlich, ich hätte nie gedacht, dass man sich so intensiv mit Abflüssen beschäftigen kann. Aber je mehr wir gelernt haben, desto klarer wurde uns, wie wichtig regelmäßige Pflege ist. Einmal pro Monat gießen wir jetzt vorbeugend heißes Wasser mit etwas Spülmittel in alle Abflüsse. Das Spülmittel hilft, Fettreste zu lösen, bevor sie sich festsetzen. Dieser simple Trick – den uns Markus' Mutter empfohlen hat – funktioniert erstaunlich gut. Seitdem hatten wir keine ernsthafte Verstopfung mehr.
In der Zwischenzeit haben wir auch den Siphon unter der Spüle gereinigt. Der Siphon ist dieses gebogene Rohrstück, das verhindert, dass Gerüche aus dem Abwasserkanal in die Wohnung gelangen. Gleichzeitig sammeln sich dort aber auch alle möglichen Ablagerungen. Die meisten Siphons lassen sich relativ einfach abschrauben – man stellt nur einen Eimer darunter, um das auslaufende Wasser aufzufangen. Dann kann man den Siphon auseinandernehmen und gründlich mit heißem Wasser und einer Bürste reinigen. Bei uns kamen Haare, kleine Essensreste und eine glitschige Schicht aus Seife und Fett zum Vorschein. Nicht appetitlich, aber gut zu wissen, dass es jetzt sauber ist. Nach dem Zusammenbau lief der Abfluss merklich besser. (Hinweis: Bei der Demontage des Siphons vorsichtig vorgehen und Dichtungen auf Verschleiß prüfen – gegebenenfalls austauschen.)
Später haben wir uns auch gefragt, ob es Situationen gibt, in denen man besser einen Fachmann ruft. Die Antwort ist: Ja, definitiv. Wenn der Abfluss trotz aller Bemühungen verstopft bleibt, wenn mehrere Abflüsse im Haus gleichzeitig betroffen sind (das deutet auf ein Problem in der Hauptleitung hin) oder wenn unangenehme Gerüche auftreten, die nicht verschwinden, sollte man einen Installateur kontaktieren. Auch wenn Wasser aus dem Abfluss zurückdrückt, ist das ein Warnsignal. Eine professionelle Rohrreinigung kostet je nach Aufwand und Region zwischen 80 und 200 Euro (Stand: 2025), kann aber langfristig größere Schäden verhindern. (Anmerkung: Preise können stark variieren und hängen von der Art und dem Ort der Verstopfung ab.)
Ganz wichtig ist auch das Thema Mietrecht. In Mietwohnungen stellt sich oft die Frage, wer für verstopfte Abflüsse zuständig ist. Grundsätzlich gilt: Wenn die Verstopfung durch normale Nutzung entstanden ist (etwa durch Haare oder Seifenreste), ist häufig der Mieter für die Beseitigung verantwortlich. Wenn aber ein baulicher Mangel vorliegt (etwa veraltete oder defekte Rohre), muss der Vermieter tätig werden. Im Zweifelsfall sollte man den Vermieter informieren, vor allem wenn es sich um eine hartnäckige Verstopfung handelt, die man selbst nicht beheben kann. Laut Deutschem Mieterbund sollten Mieter bei wiederkehrenden Problemen den Vermieter schriftlich informieren und eine Frist zur Behebung setzen (Quelle: Deutscher Mieterbund, Stand: 2025). (Hinweis: Regelungen können je nach Mietvertrag und konkreter Situation abweichen.)
| Hausmittel | Wirkungsweise | Anwendung | Geeignet für | Kosten | Umweltfreundlichkeit |
| Natron + Essig | Chemische Reaktion lockert Ablagerungen, fettlösend | 4-5 EL Natron + 125ml Essig, 15-20 Min. einwirken, mit heißem Wasser nachspülen | Leichte bis mittlere Verstopfungen | Ca. 2-3 Euro¹ | Sehr hoch |
| Heißes Wasser | Verflüssigt Fett, spült loses Material weg | 1-2 Liter kochendes Wasser langsam in den Abfluss gießen | Präventiv und bei leichten Verstopfungen | Minimal | Sehr hoch |
| Zitronensäure | Löst Kalk, wirkt gegen organische Reste | 2-3 EL Pulver in heißem Wasser auflösen, in Abfluss gießen | Leichte Verstopfungen, Kalkablagerungen | Ca. 3-4 Euro¹ | Sehr hoch |
| Saugglocke | Mechanischer Druck löst Verstopfungen | Über Abfluss stülpen, auf und ab pumpen | Mittlere Verstopfungen | Ca. 5-15 Euro¹ | Sehr hoch |
| Spiralreiniger | Mechanisches Entfernen von Haaren und Ablagerungen | In Abfluss einführen, drehen, herausziehen | Haarverstopfungen | Ca. 3-10 Euro¹ | Sehr hoch |
| Siphon-Reinigung | Direkte Entfernung von Ablagerungen | Siphon abschrauben, reinigen, wieder montieren | Hartnäckige Verstopfungen im Siphonbereich | Keine (nur Arbeitszeit) | Sehr hoch |
¹ Preisangaben sind Richtwerte und können je nach Anbieter, Region und Produktqualität variieren.
In den Monaten nach unserer ersten erfolgreichen Abflussreinigung haben wir noch einiges mehr ausprobiert. Manche Leute schwören auf Backpulver statt Natron. Das funktioniert prinzipiell auch, weil Backpulver Natriumhydrogencarbonat enthält, allerdings in geringerer Konzentration und gemischt mit anderen Zusätzen. Wir finden reines Natron effektiver und günstiger, aber Backpulver ist eine gute Alternative, wenn man gerade kein Natron im Haus hat. Einfach zwei bis drei Päckchen verwenden und ansonsten genauso verfahren wie mit Natron.
Später haben wir auch von der Salz-Methode gehört. Manche Ratgeber empfehlen, grobes Salz zusammen mit heißem Wasser in den Abfluss zu geben. Das Salz soll eine Art Scheuerwirkung haben und gleichzeitig desinfizierend wirken. Wir haben das einmal ausprobiert und waren nicht vollständig überzeugt. Es kann funktionieren, besonders bei leichten Verstopfungen und zur Geruchsneutralisation, aber bei stärkeren Ablagerungen reicht es unserer Erfahrung nach nicht aus. Als Ergänzung zu anderen Methoden ist es aber durchaus sinnvoll.
Ganz ehrlich, am Anfang war ich skeptisch, ob Hausmittel wirklich eine Alternative zu chemischen Reinigern sein können. Mittlerweile bin ich vollständig überzeugt. Wir haben seit Monaten keinen einzigen chemischen Abflussreiniger mehr gekauft, und unsere Abflüsse funktionieren einwandfrei. Das spart nicht nur Geld, sondern gibt uns auch ein besseres Gefühl. Wir wissen, dass wir keine giftigen Dämpfe einatmen und keine schädlichen Chemikalien ins Abwasser leiten.
In der Zwischenzeit haben wir auch mehr über die Umweltproblematik von Abflussreinigern gelernt. Die aggressiven Chemikalien gelangen über das Abwasser in Kläranlagen, wo sie die biologischen Reinigungsprozesse stören können. Zwar werden viele Schadstoffe in modernen Kläranlagen abgebaut, aber nicht alle – und die Rückstände können in Gewässer gelangen. Der BUND Naturschutz weist darauf hin, dass Verbraucher durch die Wahl umweltfreundlicher Reinigungsmethoden einen wichtigen Beitrag zum Gewässerschutz leisten können (Quelle: bund-naturschutz.de, Stand: 2025). Dieser Aspekt war für uns ein zusätzlicher Grund, bei natürlichen Mitteln zu bleiben.
Später haben wir festgestellt, dass auch das richtige Verhalten nach der Nutzung wichtig ist. In der Küche lassen wir jetzt nach dem Spülen immer noch ein paar Sekunden heißes Wasser nachlaufen. Das spült eventuelle Reste weg, bevor sie sich festsetzen können. Im Bad achten wir darauf, nach dem Duschen kurz mit warmem Wasser nachzuspülen, um Shampoo- und Seifenreste zu entfernen. Diese kleinen Gewohnheiten kosten nichts, erfordern kaum Aufwand und haben präventive Wirkung.
Ein weiterer Tipp, den wir von einem Installateur bekommen haben: Abflüsse mögen keine plötzlichen Temperaturschwankungen. Wenn man kochendes Wasser direkt aus dem Topf in den Abfluss gießt, kann das bei alten oder empfindlichen Rohren zu Problemen führen. Besser ist es, das Wasser kurz abkühlen zu lassen oder mit kaltem Wasser zu mischen, sodass es heiß, aber nicht mehr siedend ist. Bei modernen Kunststoffrohren ist das weniger kritisch, aber bei älteren Installationen sollte man vorsichtig sein. (Hinweis: Bei Unsicherheit über die Beschaffenheit der Rohre lieber auf Nummer sicher gehen und nicht zu heißes Wasser verwenden.)
Ganz interessant fanden wir auch die Frage nach der Häufigkeit von Abflussproblemen. Laut Statistiken der Sanitärbranche gehören verstopfte Abflüsse zu den fünf häufigsten Gründen für Notrufe bei Installateuren (Stand: 2025). Das zeigt, wie verbreitet das Problem ist – und wie wichtig Prävention und Wissen über einfache Lösungen sind. Hätten wir damals nicht nach Hausmitteln gesucht, wären wir vielleicht auch in Panik verfallen und hätten einen teuren Notdienst gerufen.
In der Zwischenzeit haben wir auch gelernt, dass manche Verstopfungen saisonale Muster haben. Im Herbst und Winter, wenn mehr gekocht und gebacken wird, treten Küchen-Verstopfungen häufiger auf. Im Sommer hingegen gibt es mehr Probleme mit Badezimmer-Abflüssen, weil man öfter duscht. Dieses Wissen hilft uns, zur richtigen Zeit besonders aufmerksam zu sein und präventiv zu handeln.
Später haben wir uns auch mit biologischen Abflussreinigern beschäftigt. Das sind Produkte, die auf Enzymen oder Bakterien basieren und organische Ablagerungen abbauen. Sie sind deutlich umweltfreundlicher als chemische Reiniger und können langfristig helfen, Abflüsse frei zu halten. Allerdings wirken sie meist langsamer und sind eher zur Prävention als zur akuten Verstopfungsbeseitigung geeignet. Stiftung Warentest hat verschiedene biologische Reiniger getestet und festgestellt, dass ihre Wirksamkeit stark variiert (Quelle: test.de, Stand: 2025). Wir haben sie bisher nicht ausprobiert, weil unsere Hausmittel-Routine so gut funktioniert, aber es ist gut zu wissen, dass es diese Option gibt. (Anmerkung: Biologische Reiniger benötigen oft mehrere Stunden oder Tage Einwirkzeit.)
Ganz wichtig ist aus unserer Erfahrung auch die Dokumentation. Wenn man in einer Mietwohnung lebt und wiederholt Probleme mit verstopften Abflüssen hat, sollte man das schriftlich festhalten. Datum, Art der Verstopfung, ergriffene Maßnahmen – all das kann später wichtig sein, falls es zu einer Auseinandersetzung mit dem Vermieter kommt. Manchmal sind wiederkehrende Verstopfungen nämlich ein Hinweis auf bauliche Mängel, etwa falsch verlegte oder zu enge Rohre. In solchen Fällen ist der Vermieter in der Pflicht, das Problem zu beheben.
In den letzten Wochen haben wir auch andere Leute von unseren Erfahrungen erzählt. Meine Schwester hatte ebenfalls Probleme mit einem langsam ablaufenden Waschbecken. Ich empfahl ihr die Natron-Essig-Methode, und sie war begeistert. „Warum hat mir das noch nie jemand gesagt?", fragte sie am Telefon. Genau das war auch mein Gedanke gewesen. Diese einfachen, effektiven Methoden sollten viel bekannter sein. Stattdessen greifen viele Menschen aus Gewohnheit oder Unwissenheit zu teuren und umweltschädlichen Produkten.
Später haben wir auch festgestellt, dass Abflussreinigung nicht nur eine praktische, sondern auch eine ökonomische Frage ist. Chemische Rohrreiniger kosten oft zwischen fünf und zehn Euro pro Flasche. Natron und Essig zusammen kosten vielleicht zwei bis drei Euro und reichen für mehrere Anwendungen. Auf ein Jahr gerechnet kann man mit Hausmitteln locker 30 bis 50 Euro sparen – und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun. (Hinweis: Preise können je nach Marke und Verkaufsstelle variieren.)
Ganz ehrlich, ich bin mittlerweile richtig stolz darauf, dass wir unsere Abflüsse selbst im Griff haben. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man nicht sofort hilflos ist, wenn mal etwas nicht funktioniert. Und es zeigt, dass man nicht für jedes Problem gleich ein spezielles Produkt kaufen muss. Oft liegen die Lösungen schon im eigenen Haushalt – man muss nur wissen, wie man sie anwendet.
In der Zwischenzeit haben wir auch andere Bereiche im Haushalt unter die Lupe genommen. Wenn Hausmittel bei Abflüssen so gut funktionieren, wo können wir sie noch einsetzen? Inzwischen putzen wir auch mit Natron, Essig und Zitronensäure, wo immer es geht. Das hat nicht nur unsere Sammlung von Putzmitteln drastisch reduziert, sondern auch die Belastung für die Umwelt. Es ist erstaunlich, wie viele Alltagsprobleme sich mit wenigen, einfachen Mitteln lösen lassen.
✅ Wasserschaden durch Verstopfung dokumentieren – 6 Steps
Falls durch eine schwere Abflussverstopfung ein Wasserschaden entsteht, ist eine gute Dokumentation wichtig für eventuelle Versicherungsansprüche:
- Fotos machen – Schaden, Wasserstand und betroffene Bereiche aus mehreren Perspektiven fotografieren
- Zeugen notieren – Namen und Kontaktdaten von Personen festhalten, die den Vorfall gesehen haben
- Versicherung informieren – Schaden innerhalb der Meldefrist (häufig 7 Tage) bei der Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung melden
- Protokoll anlegen – Zeitpunkt der Entdeckung, vermutete Ursache, Schadensumfang und ergriffene Sofortmaßnahmen schriftlich festhalten
- Unterlagen digital sichern – Fotos, Reparaturbelege, Kostenvoranschläge und Korrespondenz digital speichern
- Frist im Kalender notieren – Wiedervorlage für Rückmeldung der Versicherung einrichten
Musterbrief: Schadensmeldung bei Wasserschaden
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit melde ich einen Wasserschaden vom [Datum] in meiner Wohnung/meinem Haus, verursacht durch eine Abflussverstopfung.
Die erforderlichen Unterlagen (Fotos, Schadensbeschreibung) liegen im Anhang.
Ich bitte um eine schriftliche Bestätigung und zeitnahe Bearbeitung.
Mit freundlichen Grüßen, [Name]
Fragen, die uns Leser:innen gestellt haben
Viele Leser:innen haben uns gefragt: Wie oft sollte man Abflüsse vorbeugend reinigen?
Das hängt von der Nutzungsintensität ab, aber als Faustregel gilt: Einmal im Monat mit heißem Wasser und etwas Spülmittel durchspülen ist eine gute Präventionsmaßnahme. Bei stark beanspruchten Abflüssen (etwa in der Küche bei täglichem Kochen) kann auch eine wöchentliche Heißwasserspülung sinnvoll sein. Die Natron-Essig-Methode eignet sich ebenfalls zur monatlichen Prophylaxe. Laut Verbraucherzentralen ist regelmäßige Pflege der beste Schutz vor hartnäckigen Verstopfungen (Quelle: Verbraucherzentrale, Stand: 2025). (Hinweis: Häufigkeit kann je nach Haushaltsgröße und Nutzungsverhalten variieren.)
Eine andere häufige Frage lautet: Sind chemische Abflussreiniger wirklich so schädlich?
Chemische Abflussreiniger enthalten meist stark ätzende Substanzen wie Natriumhydroxid oder Schwefelsäure. Diese können bei unsachgemäßer Anwendung Verätzungen verursachen, giftige Dämpfe freisetzen und Rohrleitungen angreifen. Zudem belasten sie das Abwasser und können die biologischen Prozesse in Kläranlagen stören. Das Umweltbundesamt rät, chemische Reiniger nur als letztes Mittel zu verwenden und besser auf mechanische oder natürliche Methoden zu setzen (Quelle: Umweltbundesamt, Stand: 2025). Bei korrekter Anwendung und in Notfällen können sie jedoch durchaus ihre Berechtigung haben. (Anmerkung: Bei Verwendung unbedingt Schutzhandschuhe tragen und Herstellerangaben beachten.)
Und schließlich: Wann sollte man einen Installateur rufen statt selbst zu versuchen, den Abfluss zu reinigen?
Wenn der Abfluss trotz aller Hausmittel und mechanischen Methoden verstopft bleibt, wenn mehrere Abflüsse gleichzeitig betroffen sind (Hinweis auf Problem in der Hauptleitung), wenn Wasser aus dem Abfluss zurückdrückt oder wenn unangenehme Gerüche nicht verschwinden, sollte man professionelle Hilfe holen. Auch bei wiederkehrenden Verstopfungen an derselben Stelle kann ein bauliches Problem vorliegen. In Mietwohnungen sollte man bei hartnäckigen Problemen den Vermieter informieren. Ein Installateur kostet zwar Geld, kann aber größere Schäden verhindern und die eigentliche Ursache beheben. Laut Sanitärfachverbänden ist es ratsam, lieber frühzeitig einen Fachmann zu konsultieren, als durch Eigenversuche möglicherweise größeren Schaden anzurichten (Stand: 2025). (Hinweis: Bei Notfällen außerhalb der Geschäftszeiten können Notdienst-Zuschläge anfallen.)