Warum eine alte Blumenvase unser bester Schirmständer wurde

Unser Trick gegen tropfende Regenschirme
Jedes Mal dasselbe: Man kommt nach Hause, der Schirm tropft, der Boden ist nass – und irgendwer rutscht fast aus. Wir haben alles probiert: Schirmständer, Handtücher, Zeitungspapier. Nichts half lange. Bis Markus eine alte Blumenvase entdeckte – schmal, hoch, perfekt für nasse Schirme. Unten ein Stück Schwamm, oben genug Platz zum Trocknen. Seitdem bleibt der Boden trocken, der Schirm steht sicher, und wir fragen uns: Warum sind wir da nicht früher drauf gekommen? Kleine Idee, großer Unterschied.
Zuletzt aktualisiert: 9. November 2025
🔹 Worum es heute geht: Wie wir nach Jahren des Ärgers mit tropfenden Regenschirmen im Flur endlich eine praktische, günstige und gleichzeitig dekorative Lösung gefunden haben – ohne spezielle Produkte kaufen zu müssen.
🔹 Was wir gelernt haben: Manchmal liegt die beste Lösung nicht im Kaufen neuer Dinge, sondern im kreativen Nutzen dessen, was man schon zu Hause hat – und ein bisschen Physik schadet auch nicht.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Konkrete DIY-Anleitungen gegen tropfende Schirme, Informationen zu Materialschäden durch Feuchtigkeit, rechtliche Hinweise zur Verkehrssicherungspflicht und erprobte Tipps, die wirklich funktionieren.
In den ersten Herbstwochen nach dem Einzug in unsere Wohnung war alles noch aufregend und neu. Die Räume rochen nach frischer Farbe, die Möbel standen endlich am richtigen Platz, und wir fühlten uns richtig angekommen. Bis der erste Regentag kam. Ich kam von der Arbeit nach Hause, durchnässt vom Herbststurm, stellte meinen tropfenden Regenschirm in die Ecke beim Eingang – und keine zehn Minuten später stand mein Mann da und sagte: „Schatz, da ist eine Pfütze im Flur."
Klar, logisch. Wo sollte das Wasser auch sonst hin? Der Schirm tropft, das Wasser läuft runter, sammelt sich auf dem Boden. Physik, Grundschule, kennt jeder. Aber irgendwie hatte ich nicht drüber nachgedacht. Also holte ich ein Handtuch, legte es unter den Schirm, und gut war's. Dachte ich.
Später haben wir gemerkt, dass ein Handtuch keine dauerhafte Lösung ist. Erstens sieht es nicht besonders schön aus – ein nasses Handtuch im Eingangsbereich, wenn Besuch kommt. Zweitens muss man's ständig wechseln und waschen. Und drittens – das war das eigentliche Problem – haben wir nicht nur einen Schirm. Wir sind vier Leute in der Familie, plus zwei Ersatzschirme für Besuch. An Regentagen stapeln sich da manchmal fünf nasse Schirme, und kein Handtuch der Welt schafft diese Wassermenge.
Also begannen wir, nach Alternativen zu suchen. Der klassische Schirmständer schien die naheliegende Lösung. Du kennst sie sicher – diese zylindrischen Behälter aus Metall oder Kunststoff, in die man Schirme reinstellt. Gibt's in jedem Möbelhaus, kosten zwischen 15 und 40 Euro. Also fuhren wir los, schauten uns verschiedene Modelle an.
Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht, aber Schirmständer sind nicht alle gleich. Manche sind hoch und schmal, andere kurz und breit. Manche haben Löcher im Boden für die Wasserzirkulation, andere sind komplett geschlossen. Wir entschieden uns für ein mittelpreisiges Modell – etwa 25 Euro, Edelstahl, geschlossener Boden mit herausnehmbarer Auffangschale. Sah modern aus, passte zur Einrichtung. Perfekt, dachten wir.
Die ersten Tage funktionierte es auch. Schirme rein, Wasser tropft in den Ständer, fertig. Aber dann kam ein besonders verregnetes Wochenende. Alle waren unterwegs, alle kamen nass zurück, alle Schirme tropften. Der Ständer füllte sich schneller als erwartet. Und weil wir vergessen hatten, die Auffangschale zu leeren, lief das Wasser irgendwann über – direkt auf den Parkettboden.
Und ehrlich gesagt, das war ein Schock. Nicht wegen der paar Tropfen Wasser, sondern weil wir begriffen: Parkett und Wasser vertragen sich nicht. Das Holz kann aufquellen, sich verfärben, im schlimmsten Fall dauerhaft beschädigt werden. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft gehören Wasserschäden zu den häufigsten Schadensursachen in deutschen Haushalten, wobei auch kleinere, wiederholte Feuchtigkeitseinwirkungen langfristig zu erheblichen Schäden führen können (Stand: 2025, Quelle: gdv.de). (Beispielangabe – Art und Ausmaß von Wasserschäden können je nach Bodenbelag und Einwirkdauer stark variieren.)
Also mussten wir aufpassen. Von da an wurde es zur Routine: Nach jedem Regentag die Auffangschale leeren. Klingt simpel, aber in der Praxis nervte es. Man vergisst es, man hat keine Zeit, man ist müde. Und jedes Mal, wenn man's vergaß, gab's wieder eine Pfütze.
Zwischendurch probierten wir auch andere Methoden. Zeitungspapier zum Beispiel – ein Klassiker, den schon unsere Großeltern nutzten. Einfach alte Zeitungen im Flur auslegen, Schirme draufstellen, das Papier saugt das Wasser auf. Funktioniert theoretisch, aber praktisch? Das Papier weicht durch, klebt am Boden fest, und wenn jemand drauftritt, verteilt sich die Nässe erst recht. Außerdem sieht es nicht schön aus – matschiges Zeitungspapier im Eingangsbereich.
Dann gab es die Phase mit den Plastiktüten. Jemand hatte uns geraten, durchnässte Schirme einfach in Plastiktüten zu stecken, bevor man sie reinstellt. Klingt praktisch, und tatsächlich gibt es sogar spezielle Schirmhüllen zu kaufen – dünne Plastiktüten für etwa 0,50 Euro pro Stück. Haben wir ausprobiert. Ergebnis? Das Wasser sammelt sich in der Tüte, die Tüte wird schwer, irgendwann läuft sie über oder reißt. Und dann hat man nicht nur nasse Schirme, sondern auch nasse Plastiktüten im Müll. Ökologisch fragwürdig, praktisch unpraktisch.
In dieser Zeit der Experimente fragten wir uns oft: Wie machen das andere Leute? Haben die alle dieselben Probleme, oder sind wir einfach zu umständlich? Also schaute ich online nach. Foren, Blogs, YouTube-Videos – überall fand ich ähnliche Geschichten. Tropfende Schirme im Flur scheinen ein universelles Problem zu sein, besonders in Mietwohnungen mit empfindlichen Böden.
Später haben wir uns auch mit der rechtlichen Seite beschäftigt. Als Mieter hat man nämlich eine Obhutspflicht gegenüber der Wohnung. Wenn durch eigenes Verschulden Schäden entstehen – etwa Wasserschäden am Parkett durch jahrelanges Tropfen – kann der Vermieter theoretisch Schadensersatz verlangen. Das Bürgerliche Gesetzbuch regelt in § 280, dass man für Schäden haftet, die durch Verletzung der Sorgfaltspflicht entstehen (Stand: 2025, Quelle: gesetze-im-internet.de). (Beispielangabe – Haftungsfragen sind komplex und hängen vom Einzelfall ab; im Zweifel rechtliche Beratung einholen.)
Das wollten wir natürlich vermeiden. Nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch, weil wir die Wohnung in gutem Zustand zurückgeben wollen, wenn wir irgendwann ausziehen. Also wurde die Suche nach einer praktischen Lösung plötzlich dringlicher.
Dann kam der Tag, an dem Markus – mein Mann – beim Aufräumen im Keller eine alte Blumenvase fand. Groß, schlank, etwa 50 Zentimeter hoch, aus Keramik, unten leicht bauchig. Sie hatte mal meiner Großmutter gehört, war beim Umzug irgendwie bei uns gelandet, und wir hatten nie gewusst, wohin damit. Zu groß für normale Blumen, zu speziell für unseren Einrichtungsstil. Also stand sie im Keller.
Markus kam hoch, die Vase in der Hand, und sagte: „Was meinst du, könnte das als Schirmständer funktionieren?" Ich war skeptisch. Eine Blumenvase als Schirmständer? Aber dann überlegten wir: Sie ist hoch genug, dass der Schirm nicht umfällt. Sie ist unten breit genug, dass sie stabil steht. Und sie ist wasserdicht – schließlich ist sie für Blumen gedacht. Warum also nicht?
Also probierten wir es aus. Stellten die Vase in die Ecke beim Eingang, steckten einen nassen Schirm rein. Passte perfekt. Der Schirm stand sicher, tropfte in die Vase, und das Wasser sammelte sich am Boden. Keine Pfütze auf dem Parkett, keine nassen Handtücher. Es funktionierte.
Aber dann merkten wir: Das Wasser stand einfach am Boden der Vase, und der Schirm hing da drin, halb im Wasser. Nicht ideal. Erstens rostet der Schirmmechanismus schneller, wenn er dauerhaft nass bleibt. Zweitens riecht stehendes Wasser irgendwann unangenehm, besonders im geschlossenen Flur. Wir brauchten eine Verbesserung.
Die Lösung kam von unserem Ältesten. Er hatte in der Schule gerade über Kapillarwirkung gelernt – wie Schwämme Wasser aufsaugen und speichern. Also schlug er vor: „Warum legt ihr nicht einen Schwamm in die Vase? Der saugt das Wasser auf, und der Schirm steht nicht mehr direkt drin." Genial einfach.
Wir besorgten einen dicken Haushaltsschwamm – so einen gelben mit grüner Scheuerfläche, kostet vielleicht 2 Euro für drei Stück. Schnitten ihn auf die richtige Größe, legten ihn unten in die Vase. Dann stellten wir den Schirm rein. Das Wasser tropfte auf den Schwamm, wurde aufgesogen, und der Schirmstiel blieb trocken. Perfekt.
Nach ein paar Tagen merkten wir noch einen Vorteil: Der Schwamm konnte man einfach rausnehmen und auswringen. Einmal pro Woche, oder wenn er zu nass war, einfach raus, ausdrücken, wieder rein. Viel praktischer als eine Auffangschale, die man vorsichtig tragen und ausleeren muss, ohne was zu verschütten.
Kennst du das Gefühl, wenn eine simple Idee plötzlich alles verändert? So war das bei uns. Die Vase mit dem Schwamm löste ein Problem, das uns monatelang genervt hatte. Und das Beste: Sie kostete nichts. Die Vase hatten wir schon, der Schwamm war ein paar Euro. Verglichen mit den 25 Euro für den Schirmständer, der am Ende doch nicht funktionierte, war das ein Schnäppchen.
Später haben wir die Lösung noch verfeinert. Die Vase war zwar funktional, aber nicht besonders schön. Also hat Markus sie bemalt – mit wetterfester Farbe, die für Keramik geeignet ist. Ein schlichtes geometrisches Muster, passend zu unserer Einrichtung. Jetzt sieht die Vase nicht nur aus wie ein Schirmständer, sondern wie ein Deko-Element. Gäste denken oft, wir hätten sie extra gekauft.
Was auch wichtig war: die richtige Positionierung. Anfangs stand die Vase direkt neben der Tür, dort wo man automatisch den Schirm abstellt. Aber genau da ist auch der Durchgang, und mehrmals pro Tag stießen wir oder die Kinder dagegen. Eine Vase voller Wasser ist schwer und stabil, aber einen Schirm kann man leicht umschubsen. Also verschoben wir sie leicht nach links, in eine Ecke, wo sie nicht im Weg steht, aber trotzdem gut erreichbar ist.
In den Monaten danach entwickelte sich ein weiteres System. Wir haben inzwischen zwei Vasen – die große für normale Regenschirme und eine kleinere für die Kinderschirme. Die kleine Vase ist nur 30 Zentimeter hoch, perfekt für die kurzen Kinderschirme. Auch da liegt unten ein Schwamm, auch die funktioniert einwandfrei. Kostenpunkt für die zweite Vase: 5 Euro auf dem Flohmarkt.
Zwischendurch haben wir uns gefragt, ob das wirklich hygienisch ist. Stehendes Wasser in Schwämmen – ist das nicht ein Bakterienherd? Also recherchierten wir. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung können feuchte Schwämme tatsächlich Bakterien und Schimmel beherbergen, besonders wenn sie nicht regelmäßig gereinigt werden (Stand: 2025, Quelle: bfr.bund.de). Die Empfehlung: Schwämme mindestens einmal pro Woche auswringen und an der Luft trocknen lassen, idealerweise alle paar Wochen austauschen. (Beispielangabe – die Häufigkeit kann je nach Nutzung und Umgebungsbedingungen variieren.)
Also machten wir genau das. Einmal pro Woche kommt der Schwamm raus, wird ausgespült, ausgedrückt und trocknet für einen Tag auf dem Balkon. Alle vier bis sechs Wochen kommt ein neuer Schwamm rein. Der alte wandert in die normale Putzmittelsammlung – noch gut genug zum Spülen oder Wischen. So bleibt alles frisch und hygienisch.
Ein anderer Aspekt, den wir bedacht haben, ist die Belüftung. Nasse Schirme in einem geschlossenen Raum können die Luftfeuchtigkeit erhöhen, was langfristig zu Schimmelbildung führen kann. Deswegen achten wir darauf, dass der Flur regelmäßig gelüftet wird – auch im Winter. Stoßlüften für fünf Minuten, zwei- bis dreimal täglich, hält die Luftfeuchtigkeit im Rahmen.
Das Umweltbundesamt empfiehlt eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent in Innenräumen (Stand: 2025, Quelle: umweltbundesamt.de). Höhere Werte über längere Zeit begünstigen Schimmelwachstum, besonders an kalten Außenwänden. Regelmäßiges Lüften ist daher die einfachste und effektivste Präventionsmaßnahme. (Beispielangabe – optimale Luftfeuchtigkeit kann je nach Raumtemperatur und baulichen Gegebenheiten leicht variieren.)
Später haben wir auch ein Hygrometer im Flur aufgehängt – so ein kleines digitales Gerät, das Temperatur und Luftfeuchtigkeit misst. Kostet etwa 10 Euro und zeigt uns auf einen Blick, ob die Werte im grünen Bereich sind. Seitdem lüften wir nicht mehr nach Gefühl, sondern nach Messwerten. Klingt nerdig, aber es funktioniert.
Interessanterweise haben auch andere aus unserem Bekanntenkreis von dem Vasen-Trick erfahren und ihn nachgemacht. Eine Freundin nutzt jetzt eine alte Kupfervase, die bei ihr rumstand. Ein Nachbar hat eine hohe Glasvase genommen, transparent, sodass man sieht, wann der Schwamm gewechselt werden muss. Jeder findet seine eigene Variante, aber das Grundprinzip bleibt gleich.
Was wir auch beobachtet haben: Seit wir die Vasen nutzen, sind die Schirme länger haltbar. Klingt komisch, aber es gibt einen Grund. Früher standen die Schirme oft geöffnet irgendwo zum Trocknen – über Stuhllehnen gehängt, im Bad an die Heizung gelehnt. Das verzieht das Gestänge und macht den Stoff brüchig. Jetzt stehen sie geschlossen in der Vase, trocknen langsam und gleichmäßig, ohne mechanische Belastung. Das schont das Material.
Laut Stiftung Warentest liegt die durchschnittliche Lebensdauer eines Qualitäts-Regenschirms bei etwa fünf bis acht Jahren, abhängig von Nutzung und Pflege (Stand: 2025, Quelle: test.de). Richtige Lagerung und Trocknung können diese Lebensdauer deutlich verlängern. (Beispielangabe – Haltbarkeit variiert je nach Marke, Material und Beanspruchung erheblich.)
Bei uns halten die Schirme inzwischen deutlich länger. Der Schirm, den ich seit drei Jahren nutze, sieht immer noch fast neu aus. Keine verbogenen Streben, kein ausgefranstes Gewebe. Gut möglich, dass die Vase daran einen Anteil hat.
Ein weiterer Vorteil, den wir nicht bedacht hatten: Die Vase ist schwer genug, dass sie nicht umfallen kann, aber leicht genug, dass man sie problemlos bewegen kann. Wenn wir mal den Flur wischen oder umdekorieren, nehmen wir die Vase einfach hoch, stellen sie woanders hin, fertig. Beim alten Metallständer war das umständlicher – der war entweder leer und wackelig oder voll und schwer.
Zwischendurch haben wir überlegt, ob wir die Idee nicht kommerziell vermarkten sollten. „Der Vasen-Schirmständer – die revolutionäre Lösung für tropfende Schirme!" Aber dann haben wir uns gesagt: Nee, das ist eine Idee, die wir lieber teilen als verkaufen. Deswegen schreiben wir jetzt darüber, damit andere es nachmachen können, ohne Geld ausgeben zu müssen.
Was uns ebenfalls aufgefallen ist: Das System funktioniert nicht nur für Regenschirme. Im Winter nutzen wir die Vase auch für nasse Schneeschaufeln oder Eiskratzer. Im Sommer stehen dort manchmal nasse Gartenwerkzeuge. Die Vase ist unglaublich vielseitig geworden – ein echtes Multifunktionsobjekt.
Haben wir eigentlich jemals bereut, den teuren Schirmständer gekauft zu haben? Ja und nein. Ja, weil er am Ende nicht funktioniert hat und 25 Euro umsonst waren. Nein, weil wir ohne diesen Fehlversuch vielleicht nie auf die Vasen-Idee gekommen wären. Manchmal braucht man Umwege, um die beste Lösung zu finden.
Mittlerweile empfehlen wir die Vasen-Methode allen, die nach einer Lösung für tropfende Schirme suchen. Die meisten sind erst skeptisch – „Eine Vase? Ernsthaft?" – aber wenn wir ihnen unsere zeigen und erklären, wie's funktioniert, sind sie überzeugt. Einige haben uns später berichtet, dass sie es ausprobiert haben und begeistert sind.
Ein Punkt, den man beachten sollte: Nicht jede Vase eignet sich. Sie sollte mindestens 40 Zentimeter hoch sein, sonst kippt der Schirm. Sie sollte unten breit genug sein für Stabilität. Und sie sollte eine Öffnung haben, die groß genug ist für den Schirmgriff, aber nicht so groß, dass der Schirm durchrutscht. Bei uns hat die Öffnung etwa 10 Zentimeter Durchmesser – perfekt für Standard-Regenschirme.
Später haben wir auch experimentiert mit verschiedenen Schwamm-Varianten. Normale Haushaltsschwämme funktionieren gut, aber noch besser sind diese dicken Naturschwämme. Die saugen mehr Wasser auf, riechen nicht so schnell unangenehm und sind biologisch abbaubar. Kosten etwa 5 Euro pro Stück, halten dafür aber mehrere Monate. Für uns ein guter Kompromiss zwischen Funktionalität und Nachhaltigkeit.
Ein anderes Experiment war Kieselstein statt Schwamm. Wir haben kleine Fluss-Kieselsteine unten in die Vase gelegt – sieht dekorativ aus, lässt das Wasser durchlaufen, und der Schirm steht stabil. Nachteil: Das Wasser sammelt sich am Boden und muss regelmäßig ausgegossen werden. Außerdem können die Steine rutschig werden. Für uns war der Schwamm dann doch praktischer.
Was auch wichtig ist: die richtige Anzahl an Vasen. Bei uns reichen zwei – eine große, eine kleine. Aber in größeren Haushalten mit mehr Personen könnten drei oder vier sinnvoll sein. Wichtig ist, dass jeder Schirm einen Platz hat, wo er sicher stehen und trocknen kann. Schirme, die irgendwo gestapelt werden, trocknen schlecht und schimmeln schneller.
Vielleicht fragst du dich jetzt: Ist das nicht ein bisschen übertrieben? So viel Aufwand für ein paar tropfende Schirme? Und die ehrliche Antwort ist: Kommt drauf an. Wenn du in einer Wohnung mit Fliesen im Eingangsbereich lebst, ist das Problem vielleicht weniger dringlich. Aber mit Parkett, Laminat oder Teppich? Da lohnt sich der Aufwand. Wasserschäden an Böden können teuer werden – da sind eine alte Vase und ein Schwamm eine günstige Versicherung.
Mittlerweile ist die Vasen-Lösung so selbstverständlich geworden, dass wir gar nicht mehr drüber nachdenken. Sie steht da, funktioniert, sieht gut aus. Nur wenn Besuch kommt und fragt: „Ist das eine Vase oder ein Schirmständer?", erinnern wir uns daran, wie ungewöhnlich die Idee eigentlich ist. Dann erzählen wir die Geschichte – und oft inspirieren wir damit wieder jemanden, es selbst auszuprobieren.
Ein letzter Gedanke: Die Vase ist auch ein Symbol für etwas Größeres. Sie zeigt, dass man nicht immer Spezialprodukte braucht, um Probleme zu lösen. Manchmal reicht Kreativität und ein offener Blick für das, was man schon hat. Das gilt nicht nur für Regenschirme, sondern für so vieles im Alltag. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, in der es für jedes Problem ein Produkt zu kaufen gibt. Aber oft ist die bessere Lösung schon da – man muss sie nur finden.
Heute Morgen hat es wieder geregnet. Die Kinder kamen von der Schule, durchnässt und lachend, stellten ihre kleinen Schirme in die kleine Vase. Ich kam später von der Arbeit, mein großer Schirm landete in der großen Vase. Der Flur blieb trocken, die Schirme stehen sicher, und irgendwann heute Abend wird Markus den Schwamm kurz auswringen. Routine. Funktioniert. Und sieht dabei auch noch gut aus. Manchmal sind es wirklich die einfachen Dinge, die den Alltag besser machen.
Für alle, die die Vasen-Methode selbst ausprobieren wollen, hier eine praktische Übersicht der verschiedenen Ansätze, die wir getestet haben. Nicht alle funktionieren gleich gut, aber zur Orientierung ganz hilfreich.
Lösungen gegen tropfende Schirme – Unser Vergleich
| Methode | Kosten | Effektivität | Optik | Aufwand | Fazit |
|---|---|---|---|---|---|
| Handtuch | ~3€ | ⭐⭐ | ⭐ | Hoch | Unschön, viel Wäsche |
| Zeitungspapier | Gratis | ⭐⭐ | ⭐ | Mittel | Weicht durch |
| Schirmständer | ~25€ | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ | Mittel | Muss geleert werden |
| Plastiktüten | ~5€ | ⭐⭐ | ⭐ | Hoch | Unpraktisch |
| Vase + Schwamm | ~7€ | ⭐⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐ | Niedrig | Perfekt für uns! |
| Vase + Kiesel | ~10€ | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐⭐ | Mittel | Schön, aber umständlich |
Diese Bewertungen sind natürlich subjektiv und basieren auf unseren Erfahrungen. Bei anderen Wohnsituationen oder Ansprüchen können die Ergebnisse abweichen. Aber als Anhaltspunkt dient die Tabelle ganz gut.
Manchmal passieren trotz aller Vorsicht Missgeschicke. Bei uns war's an einem stürmischen Novembertag: Der Wind hatte die Haustür aufgerissen, die Vase wurde von einem Windstoß umgeworfen, und das ganze Wasser ergoss sich über den Parkettboden. Wir waren zum Glück schnell genug da, um es aufzuwischen, aber der Schreck saß tief.
Für solche Fälle ist schnelles Handeln wichtig. Hier unsere Erkenntnisse zum Umgang mit Wasserschäden durch umgekippte Schirmständer oder -vasen.
Als Erstes: sofort aufwischen. Je länger Wasser auf Holzböden steht, desto tiefer dringt es ein. Altes Handtuch oder Wischmopp, alles aufnehmen, was geht. Auch in die Fugen schauen – dort sammelt sich Wasser gerne.
Als Zweites: trocken föhnen. Wenn größere Mengen Wasser im Spiel waren, mit einem Föhn oder Ventilator nachhelfen. Warme Luft beschleunigt die Trocknung und verhindert, dass das Holz aufquillt.
Drittens: dokumentieren. Falls doch ein Schaden entstanden ist – Verfärbungen, Aufquellungen, Risse – sofort Fotos machen. Mit Zeitstempel, am besten auch ein Übersichtsfoto des gesamten Bereichs.
Viertens: Vermieter informieren, falls nötig. Bei sichtbaren Schäden sollte man transparent kommunizieren. Besser frühzeitig Bescheid geben als später versuchen, es zu verheimlichen.
Fünftens: Versicherung prüfen. Manche Hausratversicherungen decken auch Schäden durch ausgelaufenes Wasser ab. Lohnt sich, mal in die Unterlagen zu schauen. Bei uns war's ein kleiner Schaden, der nicht versichert war, aber gut zu wissen ist es trotzdem.
Sechstens: Prävention verbessern. Nach unserem Vorfall haben wir unter die Vase eine rutschfeste Gummimatte gelegt. Kostet 2 Euro, gibt zusätzliche Stabilität und schützt den Boden. Hätten wir früher drauf kommen können, aber besser spät als nie.
Falls tatsächlich ein größerer Schaden entstanden ist und man die Versicherung kontaktieren muss, könnte ein Brief so aussehen:
Sehr geehrte Damen und Herren, am 5. November 2025 ist in unserer Wohnung durch einen umgekippten Schirmständer Wasser ausgelaufen und hat den Parkettboden beschädigt. Trotz sofortiger Trocknung ist eine sichtbare Verfärbung zurückgeblieben. Ich lege Fotos und eine Kostenschätzung für die Reparatur bei und bitte um Prüfung, ob dieser Schaden von unserer Hausratversicherung abgedeckt ist. Mit freundlichen Grüßen.
Sachlich, kurz, mit allen relevanten Infos. So erhöht man die Chancen auf eine positive Antwort.
Zum Abschluss die Fragen, die uns immer wieder gestellt werden – von Freunden, Familie oder online. Wir versuchen, sie so ehrlich und praktisch wie möglich zu beantworten.
Die erste Frage betrifft oft die Vasen-Größe: Welche Vase ist die richtige? Unsere Antwort: mindestens 40 Zentimeter hoch für normale Regenschirme, 30 Zentimeter für Kinderschirme. Die Öffnung sollte 8 bis 12 Zentimeter Durchmesser haben. Unten sollte die Vase stabil und breit sein, damit sie nicht umkippt. Material ist egal – Keramik, Glas, sogar Metall funktioniert, solange es wasserdicht ist.
Die zweite Frage dreht sich um Hygiene: Wird der Schwamm nicht eklig? Ja, wenn man ihn nicht pflegt. Aber mit wöchentlichem Auswringen und monatlichem Austausch bleibt alles frisch. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann den Schwamm auch zwischendurch in der Spülmaschine mitwaschen – bei 60 Grad werden die meisten Bakterien abgetötet. (Beispielangabe – Hygienestandards können je nach persönlichen Ansprüchen variieren.)
Die dritte Frage ist praktischer Natur: Funktioniert das auch mit Stockschirmen? Die sind ja länger als normale Regenschirme. Und ja, es funktioniert – man braucht nur eine höhere Vase. Bei uns ist die große Vase 50 Zentimeter hoch, das reicht auch für Stockschirme. Wer keine so hohe Vase hat, kann den Schirm auch schräg reinstellen, solange er stabil steht und nicht rauskippt.
Weiterführende Informationen:
- Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft – Wasserschäden vermeiden: https://www.gdv.de
- Bundesinstitut für Risikobewertung – Hygiene im Haushalt: https://www.bfr.bund.de
- Umweltbundesamt – Schimmel vorbeugen: https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/schimmel
- Stiftung Warentest – Regenschirme im Test: https://www.test.de
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik – Sicherheit im digitalen Alltag: https://www.bsi.bund.de
- Europäische Kommission – Verbraucherschutz: https://ec.europa.eu/info/consumers_de