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Wie uns ein einfacher Glasstrohhalm gezeigt hat, wie viel Müll wir wirklich produzieren

Winterberg 2025. 11. 16. 07:17

Wenn Glas den Unterschied macht

Zuletzt aktualisiert: 16. November 2025

🔹 Worum es heute geht: Wie der Wechsel von Plastik- zu Glasstrohhalmen uns zum Nachdenken über Alltagsgewohnheiten gebracht hat – mit allem, was wir über Material, Hygiene, Sicherheit und rechtliche Aspekte gelernt haben.

🔹 Was wir gelernt haben: Nachhaltigkeit beginnt oft mit kleinen, konkreten Entscheidungen im Alltag, die mehr bewirken können als große Vorsätze – wenn man sie konsequent umsetzt und versteht, worauf es ankommt.

🔹 Was Leser:innen davon haben: Praktische Erfahrungen mit Glasstrohhalmen, Informationen zu Sicherheit und Pflege, rechtliche Hinweise zur Produktsicherheit und ein paar ehrliche Gedanken darüber, warum kleine Veränderungen manchmal schwerer fallen als erwartet.


Es war eigentlich ein ganz gewöhnlicher Abend. Wir saßen am Küchentisch, Trinkgläser vor uns, und die Kinder hatten wieder diese bunten Plastikstrohhalme benutzt. Überall lagen sie herum, manche angeknickt, manche schon halb zerbissen. Markus hat sie eingesammelt, seufzend, und meinte: „Das kann doch nicht unser Ernst sein... wir werfen die doch nach einmal benutzen weg." Irgendwie hat mich das getroffen. Wir reden ständig davon, weniger Müll zu produzieren, aber in kleinen Dingen scheitern wir oft. Am nächsten Tag haben wir Glasstrohhalme ausprobiert. Erst war ich skeptisch – zu empfindlich, dachte ich. Aber überraschend: Die fühlen sich anders an. Schwerer, wertiger. Die Kinder fanden es sogar spannend, sie sauber zu spülen und ordentlich zurück in die Schublade zu legen.

In den ersten Tagen war alles neu und aufregend. Die Kinder wollten unbedingt mit den Glasstrohhalmen trinken, haben sie vorsichtig aus der Schublade geholt und nach dem Benutzen stolz in die Spülmaschine gestellt. Es war, als hätten wir ein kleines Ritual eingeführt. Aber dann kam der Moment, den wir alle befürchtet hatten: Ein Strohhalm fiel aus der Hand, auf die Fliesen, zersplitterte. Zum Glück war niemand verletzt, aber es war ein Weckruf. Glas ist eben Glas. Und mit Kindern im Haushalt muss man sich bewusst sein, dass Dinge kaputtgehen können.

Später haben wir uns intensiver mit dem Thema beschäftigt. Was unterscheidet Glasstrohhalme eigentlich von anderen Alternativen? Warum gibt es so viele verschiedene Materialien – Edelstahl, Bambus, Silikon, Papier? Und vor allem: Ist Glas wirklich die beste Wahl, oder folgen wir nur einem Trend? Diese Fragen haben uns beschäftigt, und je mehr wir recherchierten, desto klarer wurde: Es gibt keine pauschale Antwort. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile, und was für den einen Haushalt perfekt funktioniert, passt für den anderen überhaupt nicht.

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht. Wir haben einfach Glasstrohhalme gekauft, weil eine Freundin sie empfohlen hatte. Aber dann sind wir tiefer eingestiegen. Laut Angaben des Umweltbundesamts werden in Deutschland jährlich mehrere Milliarden Einwegstrohhalme verbraucht, die meisten davon aus Plastik (Stand: 2025, Quelle: umweltbundesamt.de). Seit Juli 2021 gilt in der EU ein Verbot für bestimmte Einwegplastikprodukte, darunter auch Plastikstrohhalme, sofern sie nicht aus biologisch abbaubaren Materialien bestehen (Stand: 2025, Quelle: europa.eu). Das hat den Markt für Alternativen regelrecht explodieren lassen. Plötzlich gab es überall wiederverwendbare Strohhalme in allen möglichen Varianten.

In dieser Zeit haben wir auch gelernt, dass Glas als Material durchaus seine Berechtigung hat. Es ist geschmacksneutral, gibt keine Stoffe an Getränke ab und lässt sich hygienisch reinigen – im Gegensatz zu manchen anderen Materialien, die nach häufigem Gebrauch Verfärbungen oder Gerüche entwickeln können. Borosilikatglas, aus dem viele hochwertige Trinkhalme hergestellt werden, ist zudem relativ hitzebeständig und bruchsicherer als normales Glas. Aber „bruchsicherer" heißt nicht „unzerstörbar", wie wir schmerzlich erfahren haben. Kennen Sie das Gefühl, wenn Theorie und Praxis plötzlich aufeinandertreffen?

Später haben wir uns auch mit den rechtlichen Aspekten beschäftigt. Wenn man Glasstrohhalme kauft – gerade für Haushalte mit Kindern – sollte man darauf achten, dass sie den europäischen Sicherheitsstandards entsprechen. Die Produktsicherheitsrichtlinie verlangt, dass Produkte, die in der EU verkauft werden, keine Gefahr für Verbraucher darstellen dürfen (Stand: 2025, Quelle: europa.eu). Bei Glasstrohhalmen bedeutet das unter anderem, dass die Kanten abgerundet sein sollten und das Glas keine sichtbaren Risse oder Splitter aufweisen darf. Seriöse Hersteller weisen darauf in ihren Produktbeschreibungen hin. (Beispielangabe – Sicherheitsstandards können je nach Hersteller und Produktlinie variieren.)

Ganz praktisch gesehen haben wir mittlerweile eine kleine Sammlung von Glasstrohhalmen aufgebaut. Manche sind gerade, andere gebogen, einige dicker für Smoothies, andere dünner für Wasser oder Saft. Jeder Typ hat seinen Einsatzbereich. Die geraden sind leichter zu reinigen, die gebogenen liegen besser am Mund an. Die dicken eignen sich hervorragend für dickflüssige Getränke, verstopfen aber schneller, wenn man nicht gründlich spült. Solche Details lernt man erst mit der Zeit. Und ehrlich gesagt, das macht auch den Reiz aus – man entwickelt eine Routine, die zu einem passt.

In den Wochen danach haben wir auch festgestellt, dass die Reinigung eine zentrale Rolle spielt. Glasstrohhalme sind nur dann hygienisch, wenn man sie richtig säubert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt bei wiederverwendbaren Trinkhalmen eine gründliche Reinigung nach jedem Gebrauch, idealerweise in der Spülmaschine bei mindestens 60 Grad (Stand: 2025, Quelle: bfr.bund.de). Viele Glasstrohhalme werden mit speziellen Reinigungsbürsten geliefert, die es ermöglichen, Rückstände aus dem Inneren zu entfernen. Besonders bei zuckerhaltigen oder milchhaltigen Getränken ist das wichtig, weil sich sonst Bakterien oder Schimmel bilden können.

Später haben wir auch experimentiert, welche Reinigungsmethode am besten funktioniert. Die Spülmaschine ist praktisch, aber man muss die Strohhalme sicher platzieren, damit sie nicht herumfliegen und zerbrechen. Wir legen sie in den Besteckkorb, waagerecht, damit sie nicht zwischen die Stäbe rutschen. Alternativ gibt es spezielle Halterungen für Strohhalme. Die manuelle Reinigung mit der Bürste ist gründlicher, erfordert aber mehr Zeit und Geduld. Gerade bei dickeren Strohhalmen oder solchen mit Kurven kann es mühsam sein, alle Ecken zu erreichen. Haben Sie schon mal versucht, eine gebogene Glasröhre von Hand zu reinigen? Das erfordert eine gewisse Technik.

Ganz ehrlich, am Anfang haben wir die Reinigung unterschätzt. Wir dachten, ein kurzes Abspülen reicht. Aber dann haben wir bei einem Strohhalm im Inneren einen leichten Film entdeckt – vermutlich Rückstände von einem Smoothie, den wir Tage zuvor getrunken hatten. Seitdem sind wir pingelig. Sofort nach Gebrauch ausspülen, gründlich mit der Bürste durchgehen und dann entweder in die Spülmaschine oder gleich trocknen lassen. Es klingt nach Aufwand, ist aber tatsächlich eine Sache von zwei Minuten. Und wenn man bedenkt, wie viele Einwegstrohhalme man dadurch spart, relativiert sich der Aufwand schnell.

In dieser Zeit haben wir uns auch gefragt: Was passiert eigentlich, wenn ein Glasstrohhalm zerbricht und jemand sich verletzt? Haftet man als Privatperson dafür? Die Antwort ist komplex. Grundsätzlich gilt: Wenn man als Gastgeber Glasstrohhalme anbietet und dabei auf mögliche Gefahren hinweist, erfüllt man in der Regel seine Sorgfaltspflicht. Anders sieht es aus, wenn man wissentlich beschädigte Strohhalme verwendet oder sie an kleine Kinder weitergibt, ohne auf die Bruchgefahr hinzuweisen. Im Schadensfall kann die private Haftpflichtversicherung greifen, aber das hängt von den konkreten Umständen ab (Stand: 2025, Quelle: gdv.de). (Beispielangabe – Haftungsfragen können je nach Situation und Versicherer variieren.)

Später kam uns auch die Idee, dass man vor der ersten Nutzung mit Gästen oder bei Kindergeburtstagen ein kurzes Gespräch führen sollte. Nicht belehrend, sondern einfach als Information: „Die Strohhalme sind aus Glas, also bitte vorsichtig sein." Das schafft Bewusstsein und minimiert das Risiko. Wir haben mittlerweile sogar einen kleinen Hinweiszettel in der Schublade liegen, falls wir mal vergessen, es zu erwähnen. Klingt übertrieben? Vielleicht. Aber lieber einmal zu vorsichtig als später bereuen.

In den folgenden Monaten haben wir auch andere Materialien ausprobiert, um zu vergleichen. Edelstahlstrohhalme sind robuster als Glas, fühlen sich aber manchmal metallisch im Mund an – gerade bei kalten Getränken. Bambusstrohhalme sind ökologisch, neigen aber dazu, bei häufigem Gebrauch zu splittern oder zu verfärben. Silikon ist weich und kindersicher, aber nicht jeder mag das Gefühl. Papierstrohhalme sind biologisch abbaubar, werden aber schnell matschig und sind für den Mehrfachgebrauch nicht geeignet. Jedes Material hat seinen Platz. Und wir haben festgestellt, dass wir je nach Situation unterschiedliche Strohhalme verwenden. Für den Alltag Glas, für Kindergeburtstage Silikon, für unterwegs manchmal Edelstahl.

Später haben wir auch begonnen, uns mit den ökologischen Aspekten intensiver zu beschäftigen. Sind Glasstrohhalme wirklich nachhaltiger als Plastik? Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Die Herstellung von Glas ist energieintensiv, weil hohe Temperaturen erforderlich sind. Aber wenn man einen Glasstrohhalm über Jahre hinweg verwendet, relativiert sich der ökologische Fußabdruck schnell. Laut einer Studie des Umweltbundesamts müssen wiederverwendbare Produkte in der Regel mindestens 20 bis 50 Mal verwendet werden, um ökologisch besser abzuschneiden als Einwegprodukte (Stand: 2025, Quelle: umweltbundesamt.de). Bei Glasstrohhalmen ist das durchaus realistisch – vorausgesetzt, sie gehen nicht vorher zu Bruch.

Ganz praktisch gesehen haben wir mittlerweile auch eine kleine Übersicht erstellt, die anderen Haushalten als Orientierung dienen kann. Nicht als strikte Empfehlung, sondern als Zusammenfassung unserer Erfahrungen.

Verschiedene Strohhalmarten im Vergleich – unsere persönlichen Eindrücke

Material Haltbarkeit Reinigung Mundgefühl Für Kinder
Glas Mittel Einfach Angenehm Mit Vorsicht
Edelstahl Hoch Einfach Metallisch Ja
Bambus Mittel Aufwendig Natürlich Bedingt
Silikon Hoch Einfach Weich Sehr gut
Papier Gering Keine Neutral Ja (Einweg)

Diese Übersicht ist natürlich subjektiv und basiert auf unseren eigenen Erfahrungen. Andere Haushalte werden andere Prioritäten setzen. Manche legen mehr Wert auf Ökologie, andere auf Praktikabilität, wieder andere auf Ästhetik. Alles ist legitim. Das Wichtigste ist, dass man überhaupt eine bewusste Entscheidung trifft.

In dieser Zeit haben wir auch festgestellt, dass die Anschaffungskosten eine Rolle spielen. Glasstrohhalme kosten in der Regel zwischen zwei und fünf Euro pro Stück, je nach Qualität und Hersteller. Ein Set mit vier bis sechs Strohhalmen und Reinigungsbürste liegt meist zwischen zehn und zwanzig Euro. Das ist deutlich teurer als eine Packung Einweg-Plastikstrohhalme, die oft nur ein paar Euro kostet. Aber wenn man bedenkt, dass man die Glasstrohhalme jahrelang nutzen kann, rechnet sich die Investition schnell. Wir haben ausgerechnet, dass wir früher etwa alle zwei Wochen eine neue Packung Plastikstrohhalme gekauft haben. Über ein Jahr gesehen waren das gut 30 Euro. Die Glasstrohhalme haben wir seit über einem Jahr und nur zwei sind in dieser Zeit zerbrochen. Ökonomisch hat sich der Wechsel also gelohnt.

Später haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, wie man Glasstrohhalme am besten aufbewahrt. Lose in der Schublade herumliegen zu lassen, ist keine gute Idee – sie können aneinanderstoßen und zerbrechen. Wir haben uns eine kleine Box aus Holz besorgt, in der die Strohhalme einzeln nebeneinander liegen. Das schützt sie und sieht auch noch ordentlich aus. Manche Menschen nutzen auch spezielle Etuis für unterwegs. Wir haben eines ausprobiert, aber festgestellt, dass wir die Strohhalme kaum mitnehmen – zu viel Aufwand, zu groß die Sorge, dass sie unterwegs kaputtgehen.

Ganz ehrlich, am Anfang hatten wir den romantischen Gedanken, die Glasstrohhalme überallhin mitzunehmen. Im Café, im Restaurant, beim Picknick. Aber die Realität sieht anders aus. Es ist umständlich, und manchmal fühlt man sich auch ein bisschen selbstgerecht, wenn man seinen eigenen Strohhalm rausholt, während alle anderen die bereitgestellten nutzen. Wir haben uns mit diesem Kompromiss arrangiert: Zu Hause Glasstrohhalme, unterwegs pragmatisch sein. Manchmal ist weniger Perfektionismus mehr Entspannung.

In den folgenden Wochen haben wir auch begonnen, mit den Kindern über Nachhaltigkeit zu sprechen. Nicht in einem belehrenden Ton, sondern einfach beiläufig. „Warum benutzen wir eigentlich Glasstrohhalme?" – „Weil die nicht nach einmal weggeworfen werden." – „Aber warum ist das wichtig?" Solche Gespräche entstehen von selbst, wenn man Dinge im Alltag umsetzt. Und die Kinder nehmen mehr auf, als man denkt. Die große Tochter hat neulich im Supermarkt gefragt, ob wir wirklich diese Plastiktüte für Obst brauchen. Das hat uns stolz gemacht. Vielleicht ist das der wahre Wert solcher kleinen Veränderungen – nicht die eingesparten Gramm Plastik, sondern das Bewusstsein, das man schafft.

Später haben wir auch festgestellt, dass Glasstrohhalme ein gutes Geschenk sein können. Wir haben einem befreundeten Paar zu Weihnachten ein Set geschenkt, zusammen mit ein paar schönen Gläsern. Die Reaktion war positiv – nicht überschwänglich, aber interessiert. „Ach, das wollten wir auch schon lange mal ausprobieren." Manchmal braucht es nur einen kleinen Anstoß, um ins Handeln zu kommen. Und ein konkretes, durchdachtes Geschenk ist oft mehr wert als irgendein austauschbarer Gegenstand.

Ganz praktisch gesehen haben wir mittlerweile auch gelernt, worauf man beim Kauf achten sollte. Nicht alle Glasstrohhalme sind gleich. Manche sind dünnwandig und elegant, aber auch bruchanfälliger. Andere sind dicker und robuster, aber manchmal auch sperriger im Mund. Die Länge spielt ebenfalls eine Rolle – für normale Trinkgläser reichen 20 Zentimeter, für hohe Gläser oder Flaschen sollten es 23 bis 25 Zentimeter sein. Und dann gibt es noch unterschiedliche Durchmesser: schmal für Wasser und Saft, breit für Smoothies und Milchshakes. Wir haben mittlerweile ein gemischtes Set und können je nach Bedarf auswählen.

In dieser Zeit haben wir uns auch mit Sicherheitsaspekten beschäftigt, die über das reine Bruchrisiko hinausgehen. Das BfR weist darauf hin, dass bei allen wiederverwendbaren Trinkhalmen die Hygiene oberstes Gebot sein sollte (Stand: 2025, Quelle: bfr.bund.de). Unzureichend gereinigte Strohhalme können zu Infektionen führen, besonders wenn mehrere Personen sie nutzen oder wenn Kinder mit geschwächtem Immunsystem im Haushalt leben. Deshalb sollte man nicht nur regelmäßig reinigen, sondern auch regelmäßig kontrollieren, ob die Strohhalme unbeschädigt sind. Kleine Risse können Brutstätten für Bakterien sein. (Beispielangabe – Hygienestandards können je nach individueller Situation variieren.)

Später haben wir auch überlegt, ob man bei Schadensfällen eigentlich dokumentieren sollte, was passiert ist. Klingt übertrieben, aber wenn zum Beispiel bei einem Kindergeburtstag ein Glasstrohhalm zerbricht und ein Kind sich verletzt, kann es hilfreich sein, den Vorfall zu notieren – wann, wo, wie, wer war beteiligt, welche Maßnahmen wurden ergriffen. Das ersetzt natürlich keine ärztliche Versorgung und keine rechtliche Beratung, aber es kann im Nachhinein helfen, den Ablauf zu rekonstruieren. Gerade wenn man danach mit der Versicherung oder den Eltern des betroffenen Kindes kommunizieren muss.

Ganz praktisch gesehen haben wir uns dafür eine kleine Checkliste überlegt. Nicht, weil wir davon ausgehen, dass ständig etwas passiert, sondern einfach als Vorsichtsmaßnahme.

Wenn ein Glasstrohhalm zu Bruch geht – wie wir dann vorgehen

Falls tatsächlich einmal ein Strohhalm zerbricht, würden wir zunächst alle Beteiligten von der Stelle wegführen, besonders Kinder. Dann würden wir den Bereich absperren und alle sichtbaren Splitter vorsichtig mit einem feuchten Tuch oder Staubsauger entfernen. Danach würden wir kontrollieren, ob sich jemand verletzt hat. Falls ja, würde die Wunde versorgt und bei Bedarf ein Arzt aufgesucht. Anschließend würden wir notieren, was passiert ist – Datum, Uhrzeit, beteiligte Personen, Hergang. Zum Schluss würden wir prüfen, ob der zerbrochene Strohhalm einen Produktionsfehler hatte oder ob es ein Unfallgeschehen war. Bei Produktfehlern könnte man den Hersteller kontaktieren.

Für den Fall, dass jemand eine schriftliche Bestätigung über verwendete Glasstrohhalme braucht – etwa für eine Versicherung oder aus anderen Gründen – haben wir auch eine kleine Vorlage überlegt:

Kurze Bestätigung über verwendete Glasstrohhalme

Hiermit bestätige ich, dass in unserem Haushalt seit dem 14. November 2024 Glasstrohhalme der Marke XY verwendet werden. Die Strohhalme entsprechen laut Herstellerangaben den europäischen Sicherheitsstandards und werden regelmäßig auf Beschädigungen kontrolliert. Bei der Nutzung durch Gäste weisen wir auf die Bruchgefahr hin. Diese Bestätigung dient als persönliche Dokumentation.

Diese Art von Bestätigung ist natürlich nicht rechtlich bindend, kann aber in bestimmten Situationen hilfreich sein. Manche Menschen dokumentieren solche Dinge gerne, andere halten es für überflüssig. Beides ist okay.

In den Monaten danach haben wir auch festgestellt, dass die Umstellung auf Glasstrohhalme uns generell bewusster gemacht hat. Wir achten jetzt mehr darauf, welche Einwegprodukte wir im Alltag verwenden. Wattestäbchen, Kaffeebecher, Plastiktüten – überall gibt es mittlerweile Alternativen. Und auch wenn wir nicht alles perfekt umsetzen, ist doch ein Prozess in Gang gekommen. Manchmal reicht ein kleiner Anstoß, um größere Veränderungen anzustoßen. Kennen Sie das Gefühl, wenn eine Entscheidung plötzlich eine Kettenreaktion auslöst?

Später haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, ob Glasstrohhalme wirklich für jeden Haushalt geeignet sind. Die ehrliche Antwort: nein. Haushalte mit sehr kleinen Kindern (unter drei Jahren) sollten vielleicht auf Silikon setzen, weil das Bruchrisiko bei Glas einfach zu hoch ist. Menschen mit motorischen Einschränkungen oder Zittern finden Edelstahl möglicherweise besser, weil er robuster ist. Und wer viel unterwegs ist, kommt mit Einweg-Papierstrohhalmen vielleicht besser zurecht, auch wenn das ökologisch nicht ideal ist. Es gibt keine Universallösung. Und das ist auch in Ordnung.

Ganz ehrlich, am Anfang hatten wir das Gefühl, eine richtige oder falsche Entscheidung zu treffen. Aber mittlerweile sehen wir es entspannter. Glasstrohhalme funktionieren für uns. Für andere vielleicht nicht. Und das ist völlig legitim. Wichtig ist, dass man überhaupt eine bewusste Wahl trifft und sich Gedanken macht. Ob man dann bei Glas, Edelstahl, Bambus oder einem Mix landet, ist sekundär.

In dieser Zeit haben wir auch begonnen, uns mit dem Thema Entsorgung zu beschäftigen. Was macht man eigentlich mit zerbrochenen Glasstrohhalmen? Sie gehören nicht in den normalen Glascontainer, weil Trinkglas eine andere Zusammensetzung hat als Flaschenglas. In der Regel entsorgt man sie über den Restmüll. Manche Recyclinghöfe nehmen auch Altglas unterschiedlicher Sorten an, aber das ist regional unterschiedlich. Wir haben uns angewöhnt, zerbrochene Strohhalme in Zeitungspapier einzuwickeln, bevor wir sie wegwerfen – das minimiert das Verletzungsrisiko für Müllwerker. Klingt nach Kleinigkeit, ist aber eine Frage des Respekts.

Später haben wir auch festgestellt, dass Glasstrohhalme eine gewisse Symbolkraft haben. Wenn Gäste zu uns kommen und die Glasstrohhalme sehen, entsteht oft ein Gespräch über Nachhaltigkeit. Nicht aufgezwungen, sondern ganz natürlich. „Ach, ihr habt auch welche?" oder „Wie sind eure Erfahrungen damit?" Solche Gespräche sind wertvoll, weil sie Ideen verbreiten und andere ermutigen, ebenfalls umzudenken. Manchmal bewirkt man mehr durch stilles Vorleben als durch große Reden.

Ganz praktisch gesehen haben wir mittlerweile auch andere Familien angesteckt. Eine Nachbarin hat sich nach unserem Vorbild ein Set Glasstrohhalme gekauft. Eine Kollegin hat für ihre Kinder Silikonstrohhalme besorgt. Ein Freund setzt auf Edelstahl. Jeder hat seinen eigenen Weg gefunden. Und genau das ist der Punkt: Es geht nicht darum, alle zu überzeugen, genau dasselbe zu tun. Es geht darum, Impulse zu setzen und Menschen zum Nachdenken anzuregen.

In den letzten Wochen haben wir auch Rückmeldungen von Leserinnen und Lesern bekommen, die nach unserem ersten Beitrag über Nachhaltigkeit ähnliche Schritte unternommen haben. Viele berichten, dass sie überrascht waren, wie einfach der Wechsel zu wiederverwendbaren Strohhalmen ist. Andere haben festgestellt, dass ihre Kinder tatsächlich Spaß daran haben, die Strohhalme zu pflegen. Und wieder andere schätzen vor allem das Gefühl, etwas Konkretes zu tun – statt nur abstrakt über Umweltschutz zu reden.

Später kam uns auch die Idee, eine Art FAQ-Bereich zu erstellen. Nicht, weil wir uns für Experten halten, sondern weil wir in den letzten Monaten immer wieder ähnliche Fragen gestellt bekommen haben. Vielleicht hilft es anderen, wenn wir unsere Erfahrungen teilen.

Fragen, die uns immer wieder erreichen – und unsere ehrlichen Antworten

Viele Leserinnen und Leser haben uns gefragt, ob Glasstrohhalme nicht viel zu gefährlich für Kinder sind. Die kurze Antwort: Es kommt auf das Alter und die Situation an. Für Kinder ab etwa sechs Jahren, die verstehen, dass Glas zerbrechlich ist, funktioniert es in der Regel gut. Für jüngere Kinder empfehlen wir eher Silikon oder Edelstahl. Und in jedem Fall sollte man die Kinder darauf hinweisen, dass Vorsicht geboten ist. Wir haben mit unseren Kindern von Anfang an offen darüber gesprochen, und seitdem gab es nur einen einzigen Bruch – und der passierte, weil ein Strohhalm versehentlich herunterfiel, nicht weil jemand unvorsichtig war.

Eine andere Frage, die häufig aufkommt: Schmeckt man das Glas beim Trinken? Ganz ehrlich: Am Anfang hatten wir diese Befürchtung auch. Aber nein, Glas ist absolut geschmacksneutral. Im Gegenteil, es fühlt sich hochwertiger an als Plastik und verändert den Geschmack des Getränks nicht. Manche Menschen berichten, dass sie Glas als angenehmer empfinden als Edelstahl, weil Metall manchmal einen leichten Nachgeschmack hinterlassen kann – besonders bei säurehaltigen Getränken. Aber das ist sehr individuell.

Und dann gibt es noch die Frage, die uns am häufigsten gestellt wird: Lohnt sich der Aufwand wirklich? Ist es nicht wahnsinnig umständlich, die Strohhalme jedes Mal zu reinigen? Unsere Antwort: Es ist eine Frage der Perspektive. Ja, es ist mehr Aufwand als Plastikstrohhalme einfach wegzuwerfen. Aber der Aufwand ist minimal – zwei Minuten Reinigung nach Gebrauch. Und dafür spart man Müll, Geld und hat ein gutes Gefühl. Für uns überwiegen die Vorteile deutlich. Aber jeder muss das für sich selbst entscheiden.

Danach folgt noch der technische Teil, den wir für Suchmaschinen aufbereiten müssen. Das ist nicht besonders spannend, hilft aber anderen, unsere Erfahrungen zu finden.

Es geht nicht darum, von heute auf morgen perfekt nachhaltig zu leben oder andere von der eigenen Überzeugung zu überzeugen. Es geht darum, kleine, konkrete Schritte zu gehen und dabei ehrlich zu bleiben – mit den Erfolgen und den Rückschlägen. Die Plastikstrohhalme liegen immer noch in der Kiste hinten im Schrank. Wir haben sie nicht weggeworfen, weil das heuchlerisch wäre. Vielleicht brauchen wir sie irgendwann wirklich mal. Vielleicht auch nicht. Aber seit wir die Glasstrohhalme benutzen, fühlt sich unser Alltag bewusster an. Nicht perfekt, nur... ein Schritt in die richtige Richtung. Und manchmal reicht das schon.