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Wohnen & Alltagstipps

Warmwasser sparen ohne Verzicht: Unsere Tricks senken die Stromrechnung um 35 %

by Winterberg 2025. 9. 26.

Wie wir unsere Warmwasserkosten halbierten – und dabei mehr Komfort gewannen

Es war ein grauer Novembermorgen, als mein Mann Stefan unter der Dusche stand und plötzlich rief: „Schatz, wie lange läuft eigentlich unser Durchlauferhitzer schon auf Vollgas?" Diese Frage sollte der Startschuss für ein Experiment werden, das unsere Einstellung zu Warmwasser komplett veränderte. Ich stand gerade mit meiner Kaffeetasse am Küchentisch und musste lachen – typisch Stefan, philosophische Fragen unter der Dusche. Aber als unsere Stromrechnung zwei Wochen später kam, verging uns das Lachen. Fast 40 Prozent unseres Stromverbrauchs ging fürs Warmwasser drauf, und wir hatten keine Ahnung gehabt.

An diesem Abend saßen wir zusammen und nahmen uns vor, das Thema Warmwasser einmal richtig anzugehen. Nicht mit Verzicht und kalten Duschen, sondern clever und durchdacht. Was dann folgte, waren vier Wochen voller Experimente, Messungen und überraschender Erkenntnisse. Wir haben gelernt, dass man mit kleinen Änderungen große Wirkung erzielen kann, und dass weniger Wasserverbrauch nicht weniger Lebensqualität bedeuten muss – im Gegenteil.

Der erste Schritt war eine Bestandsaufnahme unseres Warmwasserverbrauchs. Stefan hatte die glorreiche Idee, unsere Duschzeiten zu messen. Eine Woche lang stand die Küchenuhr im Bad, und wir notierten akribisch, wie lange jeder duschte. Das Ergebnis war erschreckend: Ich duschte durchschnittlich 12 Minuten, Stefan sogar 15. „Das ist doch normal", dachten wir. Bis wir nachgerechnet haben: Bei unserem alten Duschkopf flossen etwa 15 Liter pro Minute durch. Das macht bei Stefan 225 Liter pro Dusche! Ein ganzes Vollbad verbraucht nur etwa 150 Liter. Er duschte also jeden Morgen anderthalb Badewannen leer.

Diese Erkenntnis war der Weckruf, den wir brauchten. Aber anstatt uns gegenseitig Vorwürfe zu machen, wurden wir neugierig. Wie könnte man das besser machen? Die erste Maßnahme war naheliegend: ein neuer Duschkopf musste her. Im Baumarkt standen wir dann vor einem Regal mit gefühlt hundert verschiedenen Modellen. Sparduschköpfe, Regenduschköpfe, Massageduschköpfe – die Auswahl war überwältigend. Die Verkäuferin erklärte uns geduldig die Unterschiede. Ein guter Sparduschkopf reduziert den Wasserdurchfluss auf 6 bis 9 Liter pro Minute, ohne dass man das Gefühl hat, unter einem Rinnsal zu stehen. Das Geheimnis liegt in der Luftbeimischung – das Wasser wird mit Luft vermischt, wodurch der Strahl voluminöser wirkt, obwohl weniger Wasser fließt.

Nach langem Hin und Her entschieden wir uns für ein Modell mit 8 Litern Durchfluss und verschiedenen Strahlarten. Kostenpunkt: 35 Euro. Stefan war skeptisch – „Das wird sich wie Nieselregen anfühlen!" Aber schon bei der ersten Dusche war er begeistert. Der Strahl fühlte sich kräftig an, fast wie vorher. Nur die Wassermenge hatte sich fast halbiert. Bei seinen 15 Minuten Duschzeit sparte er jetzt über 100 Liter pro Dusche. Aufs Jahr gerechnet sind das über 35.000 Liter – nur durch einen neuen Duschkopf!

Die nächste Baustelle war unser Durchlauferhitzer. Das Ding lief seit Jahren auf maximaler Temperatur – 60 Grad. Dabei mischt man beim Duschen sowieso kaltes Wasser dazu, um auf angenehme 38 bis 40 Grad zu kommen. Warum also das Wasser erst auf 60 Grad erhitzen, um es dann wieder runterzukühlen? Wir stellten den Durchlauferhitzer auf 42 Grad ein. Das reicht vollkommen zum Duschen und Händewaschen. Nur wenn wir mal richtig heißes Wasser brauchen, zum Beispiel zum Abspülen von fettigem Geschirr, drehen wir kurz hoch. Die Ersparnis war sofort auf der Stromrechnung sichtbar – etwa 15 Prozent weniger Verbrauch.

Ein weiterer Punkt, der uns aufgefallen ist: Wir ließen oft das Wasser laufen, während wir uns einseiften oder die Haare shampoonierten. Pure Verschwendung! Jetzt drehen wir zwischendurch ab. Am Anfang war das gewöhnungsbedürftig, besonders im Winter. Aber nach ein paar Tagen war es Routine. Stefan hat sogar einen Sport daraus gemacht – er versucht, seine „Netto-Duschzeit" (also die Zeit, in der tatsächlich Wasser läuft) unter fünf Minuten zu halten. Mit Einseifen und allem drum und dran ist er trotzdem in acht Minuten fertig.

Die Diskussion über Baden versus Duschen war bei uns ein Dauerbrenner. Ich liebe ein heißes Bad zur Entspannung, besonders nach einem stressigen Tag. Stefan meinte immer, das sei pure Verschwendung. Also haben wir es ausgerechnet: Ein Vollbad braucht etwa 150 Liter warmes Wasser. Eine sparsame Dusche von fünf Minuten mit unserem neuen Duschkopf braucht nur 40 Liter. Die Rechnung ist eindeutig. Aber wir haben einen Kompromiss gefunden: Einmal pro Woche gönne ich mir ein Bad – als bewussten Luxus. Die anderen Tage dusche ich, und zwar kurz und effizient. So spare ich trotzdem Wasser und Energie, ohne komplett auf mein Wohlfühlritual zu verzichten.

Besonders interessant wurde es, als wir uns mit der Temperatur des Duschwassers beschäftigten. Die meisten Menschen duschen viel zu heiß. Wir auch. Mit einem Thermometer haben wir gemessen: 42 bis 43 Grad war unsere Wohlfühltemperatur. Dabei reichen 37 bis 38 Grad vollkommen aus – das ist Körpertemperatur. Wir haben uns langsam rangetastet, jeden Tag ein Grad weniger. Nach einer Woche duschten wir bei 38 Grad und fühlten uns pudelwohl. Der Vorteil: Man braucht weniger Energie zum Aufheizen, die Haut trocknet nicht so aus, und man fühlt sich nach der Dusche erfrischt statt erschlagen.

Ein Thema, das wir völlig unterschätzt hatten, waren tropfende Wasserhähne. In unserer Küche tropfte der Hahn schon seit Monaten. „Ist ja nur ein kleiner Tropfen", dachten wir. Bis Stefan aus Neugier einen Eimer drunter stellte. Nach 24 Stunden waren es fast 10 Liter! Aufs Jahr gerechnet verschwendeten wir über 3.500 Liter Wasser durch einen einzigen tropfenden Hahn. Die Reparatur war simpel – neue Dichtung für 2 Euro, zehn Minuten Arbeit. Seitdem kontrollieren wir regelmäßig alle Wasserhähne und reparieren sofort, wenn etwas tropft.

Die Spülmaschine war unsere nächste Entdeckung. Wir spülten oft mit der Hand vor, bevor die Sachen in die Maschine kamen. Totaler Unsinn, wie wir gelernt haben. Moderne Spülmaschinen werden mit normal verschmutztem Geschirr problemlos fertig. Das Vorspülen mit heißem Wasser verschwendet nur Energie. Jetzt kratzen wir grobe Reste ab und ab in die Maschine. Die läuft im Eco-Programm bei 50 Grad statt bei 70 Grad. Das Geschirr wird trotzdem sauber, und wir sparen Wasser und Strom.

Beim Thema Händewaschen hatten wir eine interessante Diskussion. Warmes Wasser zum Händewaschen ist Luxus, kein Muss. Seife löst Schmutz und Bakterien auch mit kaltem Wasser. Trotzdem ist es angenehmer mit warmem Wasser, besonders im Winter. Unser Kompromiss: Im Bad haben wir einen kleinen Durchlauferhitzer auf 35 Grad eingestellt – warm genug zum Händewaschen, aber nicht übertrieben. In der Küche waschen wir oft mit kaltem Wasser, außer wenn wir mit fettigem Zeug hantiert haben.

Die Waschmaschine war ein Kapitel für sich. Wir wuschen fast alles bei 40 oder 60 Grad. Dabei reichen für normal verschmutzte Wäsche 30 Grad vollkommen. Moderne Waschmittel sind darauf ausgelegt. Nur Unterwäsche, Handtücher und Bettwäsche waschen wir noch bei 60 Grad – aus hygienischen Gründen. Die Ersparnis ist enorm: Bei 30 Grad braucht die Maschine nur etwa halb so viel Energie wie bei 60 Grad. Und die Wäsche wird genauso sauber.

Ein Trick, den wir von Stefans Mutter gelernt haben: Wäsche in der Dusche vorbehandeln. Klingt komisch, ist aber genial. Wenn man sowieso duscht und einen Fleck auf einem Kleidungsstück hat, kann man es mit unter die Dusche nehmen und mit Duschgel behandeln. Das warme Wasser und die Seife lösen viele Flecken schon vor. Die Wäsche kommt dann in die Maschine und wird bei niedriger Temperatur sauber. Kein extra Wasserverbrauch fürs Vorbehandeln.

Der größte Aha-Moment kam, als wir unseren Warmwasserspeicher unter die Lupe nahmen. Im Keller steht ein 300-Liter-Speicher, der ständig auf 60 Grad gehalten wurde. Dabei sind wir nur zu zweit! Wir brauchen niemals 300 Liter heißes Wasser auf einmal. Also haben wir die Temperatur auf 50 Grad reduziert und eine Zeitschaltuhr installiert. Der Speicher heizt jetzt nur noch nachts auf, wenn der Strom günstiger ist, und hält tagsüber die Temperatur. Einmal pro Woche heizen wir auf 60 Grad auf – wegen der Legionellen. Die müssen abgetötet werden, das ist wichtig. Aber nicht jeden Tag.

Bei der Gelegenheit haben wir auch die Isolierung des Speichers verbessert. Die war nach 15 Jahren ziemlich zusammengesackt. Für 30 Euro gab es im Baumarkt eine Isoliermatte. Stefan hat einen Nachmittag damit verbracht, den Speicher einzupacken. Sieht aus wie ein riesiger Schlafsack, aber die Wärmeverluste haben sich deutlich reduziert. Der Speicher muss jetzt viel seltener nachheizen.

Die Zirkulationspumpe war so ein Ding, von dem wir nicht mal wussten, dass wir es haben. Die pumpt ständig warmes Wasser durch die Leitungen, damit sofort warmes Wasser aus dem Hahn kommt. Praktisch, aber energieintensiv. Wir haben eine Zeitschaltuhr installiert. Die Pumpe läuft jetzt nur noch morgens von 6 bis 8 und abends von 18 bis 22 Uhr. In der übrigen Zeit warten wir halt ein paar Sekunden auf warmes Wasser. Kein Drama, aber deutliche Energieersparnis.

Ein psychologischer Trick hat uns sehr geholfen: Wir haben uns eine Dusch-Playlist gemacht. Zwei Lieder, zusammen etwa 7 Minuten. Wenn die Playlist durch ist, muss die Dusche beendet sein. Das macht Spaß und man verliert nicht das Zeitgefühl. Stefan hat eine Rock-Playlist, ich eine mit Oldies. Manchmal singen wir so laut, dass sich die Nachbarn wundern. Aber hey, wir sparen dabei Wasser!

Die Kinder unserer Nachbarn haben uns auf eine Idee gebracht: Dusch-Challenges. Wer schafft die kürzeste Dusche? Wer verbraucht am wenigsten Wasser in einer Woche? Das haben wir adaptiert. Jeden Sonntag vergleichen wir unsere Duschzeiten der Woche. Der Verlierer kocht das Sonntagsessen. Das motiviert ungemein! Stefan hat mittlerweile seine Duschzeit auf durchschnittlich 6 Minuten reduziert. Ich bin bei 7 Minuten – die Haare brauchen halt ihre Zeit.

Was uns auch aufgefallen ist: Hotels und Fitnessstudios verleiten zu Wasserverschwendung. Da steht man gerne mal 20 Minuten unter der Dusche, „ist ja nicht mein Wasser". Wir versuchen jetzt, auch unterwegs sparsam zu sein. Nicht aus Geiz, sondern aus Überzeugung. Ressourcen sind endlich, egal wer die Rechnung zahlt.

Die Warmwasserbereitung im Sommer haben wir komplett überdacht. Warum mit Strom heizen, wenn die Sonne scheint? Wir überlegen ernsthaft, eine Solarthermie-Anlage zu installieren. Die Anfangsinvestition ist hoch, aber auf lange Sicht spart man enorm. Unser Nachbar hat so eine Anlage und heizt von Mai bis September kein Wasser mit Strom. Das wären bei uns etwa 500 Euro Ersparnis pro Jahr.

Ein lustiger Nebeneffekt unseres Experiments: Wir sind entspannter geworden. Früher habe ich Stefan angemeckert, wenn er zu lange duschte. Er mich, wenn ich badete. Jetzt haben wir klare Regeln und Kompromisse. Jeder weiß, was okay ist. Keine Diskussionen mehr, kein schlechtes Gewissen. Das ist fast so viel wert wie die Geldersparnis.

Die Sache mit dem Abwaschen hat sich auch entwickelt. Früher lief ständig heißes Wasser beim Spülen. Jetzt machen wir's wie Oma: Spülbecken mit heißem Wasser füllen, spülen, in kaltem Wasser nachspülen. Fertig. Verbraucht nur einen Bruchteil des Wassers. Und ehrlich? Das Geschirr wird genauso sauber.

Besonders clever fanden wir die Idee mit dem Nudelwasser. Wenn wir Nudeln kochen, fangen wir das heiße Wasser in einer Schüssel auf. Damit spülen wir dann ab – das Wasser ist sowieso heiß, warum wegschütten? Die Stärke von den Nudeln hilft sogar beim Lösen von Fett. Kleiner Trick, große Wirkung.

Nach vier Wochen intensiver Beschäftigung mit unserem Warmwasserverbrauch haben wir Bilanz gezogen. Die Zahlen sprechen für sich: Unser Wasserverbrauch hat sich um 40 Prozent reduziert. Der Stromverbrauch für Warmwasser ist um 35 Prozent gesunken. In Euro bedeutet das: etwa 30 Euro weniger im Monat. Aufs Jahr gerechnet 360 Euro. Davon können wir schön essen gehen – oder in die Solarthermie-Anlage investieren.

Aber es geht nicht nur ums Geld. Wir haben ein besseres Gefühl beim Duschen. Kein schlechtes Gewissen mehr, keine Verschwendung. Wir nutzen Ressourcen bewusst und effizient. Das fühlt sich gut an. Und das Verrückte: Unser Komfort hat nicht gelitten. Im Gegenteil – die kühleren, kürzeren Duschen machen fitter. Die Haut ist nicht mehr so trocken. Wir fühlen uns insgesamt wohler.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus unserem Warmwasser-Experiment möchte ich gerne teilen. Erstens: Messen hilft. Nur wer weiß, wie viel er verbraucht, kann sparen. Zweitens: Kleine Änderungen, große Wirkung. Ein neuer Duschkopf, eine Gradzahl weniger, eine Minute kürzer – das summiert sich. Drittens: Technik hilft. Zeitschaltuhren, Thermostate, Sparduschköpfe – die Investition lohnt sich schnell. Viertens: Gewohnheiten kann man ändern. Nach ein paar Wochen ist das neue Verhalten normal. Fünftens: Gemeinsam macht's mehr Spaß. Wenn beide Partner mitmachen, motiviert man sich gegenseitig.

Was würden wir rückblickend anders machen? Wir hätten früher anfangen sollen. Jahrelang haben wir Wasser und Energie verschwendet, ohne darüber nachzudenken. Dabei ist es so einfach, etwas zu ändern. Man muss nur anfangen. Klein anfangen, Schritt für Schritt optimieren. Nach ein paar Wochen läuft alles automatisch.

Für alle, die auch ihren Warmwasserverbrauch reduzieren wollen, hier unsere Top-Tipps: Investiert in einen guten Sparduschkopf – das ist die einfachste und effektivste Maßnahme. Stellt euren Durchlauferhitzer oder Speicher auf maximal 50 Grad. Duscht kürzer und kühler – 38 Grad reichen vollkommen. Dreht das Wasser beim Einseifen ab. Repariert tropfende Hähne sofort. Nutzt die Spülmaschine effizient. Wascht Wäsche bei niedrigen Temperaturen. Isoliert euren Warmwasserspeicher. Installiert Zeitschaltuhren wo möglich. Und das Wichtigste: Habt Spaß dabei! Macht ein Spiel draus, eine Challenge, ein Experiment.

Unser Küchentisch hat schon viele Projekte gesehen, aber dieses war besonders erfolgreich. Wir haben nicht nur Geld gespart, sondern auch viel gelernt. Über Technik, über Gewohnheiten, über uns selbst. Und wir haben gemerkt: Nachhaltigkeit muss nicht Verzicht bedeuten. Man kann bewusst leben und trotzdem – oder gerade deswegen – das Leben genießen.

Nächste Woche starten wir unser neues Projekt: Stromfresser im Haushalt aufspüren. Stefan hat schon ein Strommessgerät besorgt und läuft damit durch die Wohnung wie ein Detektiv. Ich bin gespannt, was wir diesmal entdecken. Eines ist sicher: Langweilig wird es am Küchentisch nie.

Wenn ihr auch Erfahrungen mit dem Wassersparen habt oder Fragen zu unseren Experimenten, schreibt uns gerne. Wir freuen uns über Austausch und neue Ideen. Und schaut mal in unsere anderen Beiträge rein – wie wir unseren Garten in eine Selbstversorger-Oase verwandelt haben, oder warum wir jetzt unseren Müll wiegen. Jeden Monat gibt's neue Geschichten vom Küchentisch, mal praktisch, mal philosophisch, immer aus dem echten Leben.

Bis zum nächsten Mal, Lisa und Stefan

P.S.: Gestern kam die neue Stromrechnung. 140 Euro Rückzahlung! Das feiern wir heute Abend – mit einem schönen Essen. Und danach einem kurzen, effizienten Abwasch. Alte Gewohnheiten wird man eben nicht mehr los.