
Wenn die Waschmaschine tanzt und die Nachbarn klingeln – eine Spurensuche im Keller
Zuletzt aktualisiert: 24.10.2025
🔹 Worum es heute geht: Waschmaschinen, die beim Schleudern wandern oder heftig vibrieren, sind ein verbreitetes Problem – wir zeigen, welche Ursachen dahinterstecken und wie man sie systematisch behebt.
🔹 Was wir gelernt haben: Die meisten Probleme lassen sich durch einfache Maßnahmen wie korrekte Ausrichtung, ausgewogene Beladung und die Entfernung von Transportsicherungen lösen – oft ohne Fachperson.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Konkrete Anleitungen zur Fehlersuche, technisches Hintergrundwissen zur Funktion von Waschmaschinen und praktische Lösungen für mehr Stabilität und weniger Lärm.
An einem ganz normalen Mittwochabend im Januar stand ich im Keller und hörte ein Geräusch, das ich so noch nie gehört hatte. Ein rhythmisches Dröhnen, begleitet von einem scharrenden Quietschen, als würde jemand mit einem Möbelstück über Beton schleifen. Ich ging der Sache nach und entdeckte unsere Waschmaschine – mitten im Schleudergang – wie sie sich langsam aber stetig von der Wand wegbewegte. Nicht nur ein bisschen. Sie hatte bereits etwa zehn Zentimeter zurückgelegt und tanzte förmlich über den Boden. Mein erster Gedanke war: Das kann nicht normal sein. Mein zweiter: Hoffentlich ist nichts kaputt.
Meine Partnerin kam die Kellertreppe herunter, hörte das Getöse und rief: „Was ist denn da los? Klingt, als würde gleich was explodieren!" Ich drückte hastig den Pausenknopf, und die Maschine kam ruckelnd zum Stillstand. Wir standen beide vor dem Gerät und fragten uns, was hier schiefgelaufen war. Die Waschmaschine war erst zwei Jahre alt, hatte bisher einwandfrei funktioniert, und plötzlich dieses Chaos.
In den ersten Minuten nach diesem Vorfall fühlte ich mich ziemlich hilflos. Sollte ich einen Techniker rufen? War das ein Garantiefall? Oder hatte ich einfach irgendetwas falsch gemacht? Ich öffnete die Tür der Maschine und sah, dass sich die Wäsche zu einem großen Knäuel zusammengeballt hatte – alles auf einer Seite der Trommel. Das sah nicht gut aus. Aber war das wirklich die einzige Ursache? Oder steckte mehr dahinter?
Später haben wir beschlossen, das Problem systematisch anzugehen. Ich begann zu recherchieren – in Foren, auf Herstellerseiten, in Bedienungsanleitungen. Was ich dabei lernte, war überraschend vielfältig. Eine wandernde Waschmaschine hat meistens nicht nur eine einzige Ursache, sondern ist das Ergebnis mehrerer zusammenwirkender Faktoren. Und die gute Nachricht: Viele dieser Faktoren lassen sich mit einfachen Mitteln beheben.
Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir nicht, dass die Position und Ausrichtung der Waschmaschine so entscheidend sind. Waschmaschinen müssen absolut eben stehen – nicht annähernd eben, sondern wirklich präzise waagerecht. Schon eine leichte Neigung von wenigen Grad kann dazu führen, dass die Trommel beim Schleudern aus dem Gleichgewicht gerät und die gesamte Maschine anfängt zu wandern. Moderne Waschmaschinen erreichen beim Schleudern Drehzahlen von 1.000 bis 1.600 Umdrehungen pro Minute. Bei diesen Geschwindigkeiten entstehen enorme Zentrifugalkräfte. Wenn die Wäsche nicht gleichmäßig in der Trommel verteilt ist, bildet sich eine Unwucht – das Gewicht verlagert sich auf eine Seite, und die Trommel beginnt zu schlagen. Die Maschine versucht, diese Unwucht durch ihre Aufhängungssysteme – meist Federn und Stoßdämpfer – abzufangen, aber wenn die Grundausrichtung nicht stimmt, reicht das nicht aus (Angaben basierend auf allgemeinen technischen Kenntnissen zu Waschmaschinenaufbau, Stand: 2025).
Nachdem ich das verstanden hatte, holte ich eine Wasserwaage aus der Werkzeugkiste. Ich legte sie auf die Oberfläche der Waschmaschine – erst von vorne nach hinten, dann von links nach rechts. Und tatsächlich: Die Maschine stand nicht gerade. Sie neigte sich leicht nach hinten und nach links. Nicht dramatisch, vielleicht ein oder zwei Grad, aber offenbar genug, um Probleme zu verursachen. Also machte ich mich daran, die Füße zu justieren. Waschmaschinen haben typischerweise vier verstellbare Füße – in der Regel sind die vorderen Füße höhenverstellbar, während die hinteren oft fest oder mit einer automatischen Nivellierung ausgestattet sind. Man dreht die vorderen Füße entweder heraus (um die Maschine zu heben) oder hinein (um sie abzusenken), bis die Wasserwaage in beide Richtungen exakt in der Mitte steht. Das klingt einfach, erfordert aber Geduld und mehrere Anläufe, weil man die Position nach jeder Anpassung neu überprüfen muss.
Später haben wir gemerkt, dass es nicht ausreicht, die Maschine nur auszurichten – man muss auch sicherstellen, dass alle vier Füße fest auf dem Boden stehen. Wenn einer der Füße keinen Kontakt zum Boden hat oder nur teilweise aufliegt, entsteht ein instabiler Dreibein-Stand, der die Vibrationen verstärkt. Um das zu prüfen, habe ich die Maschine leicht an allen vier Ecken angeschoben. Wenn sie wackelt, steht mindestens ein Fuß nicht richtig. In unserem Fall war der hintere rechte Fuß das Problem – er lag nur mit der Kante auf, weil der Boden dort eine leichte Unebenheit hatte. Ich habe den vorderen rechten Fuß etwas herausgedreht, um die Maschine minimal anzuheben, und dann war der hintere Fuß fest. Problem gelöst.
Ganz ehrlich gesagt, war ich überrascht, wie viel Unterschied diese kleine Anpassung gemacht hat. Beim nächsten Waschgang stand die Maschine deutlich stabiler, und das Wandern war bereits reduziert. Aber es war noch nicht ganz weg. Also suchte ich weiter nach möglichen Ursachen.
Ein weiterer Faktor, den wir entdeckten, ist die Beladung der Maschine. Viele Menschen – mich eingeschlossen – stopfen die Wäsche einfach in die Trommel, ohne groß darüber nachzudenken. Aber die Art und Weise, wie man eine Waschmaschine belädt, hat direkten Einfluss auf die Unwucht beim Schleudern. Wenn man zum Beispiel eine schwere Decke zusammen mit ein paar leichten Handtüchern wäscht, kann es passieren, dass sich die Decke während des Waschgangs zu einem kompakten Klumpen zusammenballt und sich auf einer Seite der Trommel festsetzt. Das erzeugt eine massive Unwucht, die die Maschine kaum ausgleichen kann. Die Stiftung Warentest empfiehlt in ihren Ratgebern zur Wäschepflege, große und kleine Wäschestücke zu mischen und darauf zu achten, dass die Trommel nicht überladen wird – als Faustregel sollte etwa eine Handbreit Platz zwischen der Wäsche und dem oberen Trommelrand bleiben (Quelle: test.de, Stand: 2025).
Wir haben begonnen, unsere Wäsche bewusster zu sortieren und zu laden. Schwere Teile wie Jeans oder Bettwäsche mischen wir jetzt mit leichteren Sachen wie T-Shirts oder Unterwäsche. Außerdem achten wir darauf, die Trommel nicht zu vollzustopfen, auch wenn das bedeutet, dass wir manchmal einen Waschgang mehr machen müssen. Das Ergebnis: Die Maschine läuft ruhiger, die Wäsche wird besser geschleudert und kommt trockener aus der Maschine – was wiederum Energie beim Trocknen spart.
Später haben wir auch herausgefunden, dass es spezielle Programme gibt, die für ungleichmäßige oder schwere Ladungen besser geeignet sind. Viele moderne Waschmaschinen haben einen Sensor, der die Unwucht erkennt und die Schleuderdrehzahl automatisch reduziert, wenn nötig. Manche Geräte versuchen sogar, die Wäsche durch mehrfaches Anfahren und Stoppen gleichmäßiger zu verteilen, bevor sie in den Hauptschleudergang gehen. Bei unserer Maschine gibt es ein Programm namens „Mix" oder „Pflegeleicht", das genau das macht. Seitdem wir das nutzen, gibt es deutlich weniger Probleme.
Ein Aspekt, den wir völlig übersehen hatten, waren die Transportsicherungen. Neue Waschmaschinen werden mit Transportsicherungen ausgeliefert – das sind meist Schrauben oder Bolzen, die die Trommel während des Transports fixieren und verhindern, dass sie sich bewegt und beschädigt wird. Diese Sicherungen müssen vor der ersten Inbetriebnahme entfernt werden. Wenn man das vergisst, kann die Trommel sich nicht frei bewegen, und die Maschine wird beim Schleudern extrem laut und beginnt zu wandern oder zu hüpfen. Bei unserer Maschine waren die Transportsicherungen längst entfernt – sie war ja schon zwei Jahre im Einsatz. Aber ich erwähne das hier, weil es eine der häufigsten Ursachen für Probleme bei neuen Maschinen ist. In Foren liest man immer wieder von Menschen, die tagelang mit einer hüpfenden Waschmaschine zu kämpfen haben, bis jemand sie darauf hinweist, dass die Transportsicherungen noch drin sind (Angaben basierend auf häufigen Nutzerberichten und Herstellerangaben, Stand: 2025).
Nachdem wir die Ausrichtung und die Beladung optimiert hatten, war die Situation schon deutlich besser. Aber die Maschine bewegte sich immer noch ein wenig, wenn auch nicht mehr so dramatisch wie am Anfang. Also beschlossen wir, über zusätzliche Maßnahmen nachzudenken. Dabei stießen wir auf Anti-Vibrationsmatten und Gummipuffer.
Anti-Vibrationsmatten sind Unterlagen aus Gummi oder speziellem Schaumstoff, die unter die Füße der Waschmaschine gelegt werden. Sie dämpfen die Vibrationen, die beim Schleudern entstehen, und reduzieren die Geräuschübertragung auf den Boden. Das ist besonders wichtig, wenn die Waschmaschine im Keller oder in einer Mietwohnung steht und man Rücksicht auf Nachbar:innen nehmen möchte. Wir haben uns für eine einfache Gummimatte aus dem Baumarkt entschieden – nichts Teures, etwa 20 Euro für ein Set mit vier Stück. Die Montage war denkbar einfach: Waschmaschine leicht ankippen, Matte unter einen Fuß schieben, Maschine wieder abstellen, mit den anderen drei Füßen wiederholen. Fertig.
Der Effekt war sofort spürbar. Die Maschine stand nicht nur stabiler, sondern die Vibrationen wurden auch deutlich gedämpft. Der Boden im Keller vibrierte nicht mehr mit, und das Geräusch war insgesamt leiser geworden. Außerdem – und das war ein unerwarteter Bonus – bewegte sich die Maschine fast gar nicht mehr. Die Gummimatten erhöhen die Reibung zwischen den Füßen und dem Boden, was verhindert, dass die Maschine rutscht oder wandert. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) weist in seinen Ratgebern zu energieeffizientem Wohnen darauf hin, dass Vibrationsreduzierung nicht nur die Lärmbelästigung verringert, sondern auch die Lebensdauer von Geräten verlängern kann, da mechanische Belastungen reduziert werden (Quelle: nabu.de, Stand: 2025).
Später haben wir uns auch mit dem Untergrund beschäftigt. Der Boden, auf dem die Waschmaschine steht, spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ein harter, ebener Betonboden ist ideal – er bietet eine stabile Grundlage und dämpft Vibrationen kaum weiter. Holzböden oder Fliesen auf Holzunterkonstruktion hingegen können mitschwingen und die Vibrationen verstärken. In solchen Fällen können zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen notwendig sein – etwa eine schwere Platte unter der Maschine, die das Gewicht verteilt und die Schwingungen reduziert. Bei uns stand die Maschine zum Glück auf Beton, aber ich habe in Foren von Menschen gelesen, die ihre Waschmaschine auf schwingenden Holzböden hatten und mit massiven Problemen kämpften, bis sie eine Betonplatte oder eine massive Holzplatte unterlegt haben.
Ein weiterer technischer Aspekt, den wir während unserer Recherche entdeckt haben, betrifft die Stoßdämpfer der Waschmaschine. Moderne Waschmaschinen sind mit Stoßdämpfern ausgestattet, die die Bewegungen der Trommel dämpfen und verhindern, dass die Vibrationen auf das Gehäuse übertragen werden. Diese Stoßdämpfer sind Verschleißteile – sie können mit der Zeit ihre Dämpfungsfähigkeit verlieren, besonders bei intensiver Nutzung oder minderwertiger Qualität. Wenn die Stoßdämpfer defekt sind, kann die Trommel unkontrolliert schwingen, und die Maschine wird extrem laut und instabil. Das Prüfen der Stoßdämpfer erfordert etwas technisches Geschick: Man muss die Rückwand oder die Seitenwand der Maschine abschrauben und die Dämpfer visuell inspizieren. Wenn sie Öl verlieren, Risse zeigen oder sich nicht mehr leichtgängig bewegen lassen, sollten sie ausgetauscht werden. Wir haben unsere Stoßdämpfer nicht überprüft, weil die Maschine erst zwei Jahre alt war und wir davon ausgingen, dass sie noch in Ordnung sind. Aber bei älteren Geräten – etwa ab fünf bis sieben Jahren – kann das durchaus eine Ursache sein (Angaben basierend auf typischen Verschleißmustern von Haushaltsgeräten, Stand: 2025).
Ganz ehrlich gesagt, haben wir uns auch gefragt, ob es Sinn macht, die Waschmaschine zu verankern – also fest mit dem Boden zu verschrauben. In gewerblichen oder industriellen Umgebungen ist das durchaus üblich, und es gibt spezielle Befestigungssets für Waschmaschinen. Allerdings ist das in Privathaushalten eher unüblich und in Mietwohnungen problematisch, weil es Eingriffe in die Bausubstanz bedeutet. Außerdem kann eine fest verankerte Maschine im Fall von Vibrationen mehr Lärm erzeugen, weil die Schwingungen direkt auf die Gebäudestruktur übertragen werden. Wir haben uns dagegen entschieden und stattdessen auf die Kombination aus korrekter Ausrichtung, Anti-Vibrationsmatten und bewusster Beladung gesetzt. Das hat ausgereicht.
| Ursache | Symptome | Lösung | Aufwand | Kosten | Hinweise |
| Unebener Stand | Maschine wackelt, wandert langsam | Füße mit Wasserwaage justieren | Gering | Keine | Alle vier Füße müssen fest aufliegen¹ |
| Ungleichmäßige Beladung | Lautes Rumpeln, starke Vibrationen | Wäsche gleichmäßig verteilen, schwere und leichte Teile mischen | Gering | Keine | Trommel nicht überladen, Handbreit Platz lassen¹ |
| Transportsicherungen nicht entfernt | Extreme Vibrationen, Maschine hüpft | Transportsicherungen gemäß Anleitung entfernen | Gering | Keine | Nur bei neuen Geräten relevant¹ |
| Glatter Boden | Maschine rutscht | Anti-Vibrationsmatten oder Gummipuffer unter Füße | Gering | 15–30 Euro | Erhöht Reibung und dämpft Vibrationen¹ |
| Defekte Stoßdämpfer | Trommel schlägt gegen Gehäuse, sehr laut | Stoßdämpfer durch Fachperson austauschen | Hoch | 80–200 Euro | Bei älteren Geräten (>5 Jahre) häufiger¹ |
| Schwingender Untergrund | Boden vibriert mit | Stabilisierungsplatte unterlegen | Mittel | 20–50 Euro | Besonders bei Holzböden relevant¹ |
¹ Angaben zu Aufwand und Kosten können je nach Gerätetyp, Modell und regionalen Gegebenheiten variieren.
Nachdem wir all diese Maßnahmen umgesetzt hatten, war das Problem weitgehend gelöst. Die Waschmaschine stand stabil, bewegte sich beim Schleudern kaum noch, und die Geräuschentwicklung war auf ein normales Maß reduziert. Wir waren zufrieden. Aber die ganze Erfahrung hatte uns auch nachdenklich gemacht. Wie viele andere Alltagsprobleme gibt es, bei denen wir vorschnell einen Techniker rufen oder ein neues Gerät kaufen würden, obwohl das Problem mit einfachen Mitteln zu beheben wäre?
Später haben wir uns auch mit den rechtlichen und versicherungstechnischen Aspekten beschäftigt. Was passiert eigentlich, wenn eine Waschmaschine beim Wandern Schäden verursacht – etwa Kratzer im Boden, beschädigte Fliesen oder sogar einen Wasserschaden, weil der Zulaufschlauch abgerissen wird? In Mietwohnungen kann das schnell zu Streitigkeiten führen. Grundsätzlich gilt: Mieter:innen sind dafür verantwortlich, Haushaltsgeräte ordnungsgemäß zu betreiben und Schäden zu vermeiden. Wenn eine Waschmaschine durch unsachgemäße Aufstellung oder Bedienung Schäden verursacht, können Mieter:innen unter Umständen haftbar gemacht werden. Die Hausratversicherung deckt in der Regel Schäden am eigenen Hausrat ab, nicht aber Schäden am Gebäude oder an Gegenständen Dritter. Dafür wäre die Privathaftpflichtversicherung zuständig. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) weist darauf hin, dass Schäden, die durch grob fahrlässiges Verhalten entstehen, unter Umständen nicht oder nur teilweise von der Versicherung übernommen werden (Quelle: gdv.de, Stand: 2025). Angaben zu Versicherungsbedingungen können je nach Versicherer und Vertrag variieren.
Das bedeutet: Es lohnt sich, die Waschmaschine korrekt aufzustellen und regelmäßig zu überprüfen, nicht nur um Ärger und Lärm zu vermeiden, sondern auch um potenzielle Haftungsrisiken zu minimieren. Eine Wasserwaage kostet ein paar Euro, Anti-Vibrationsmatten sind für kleines Geld zu haben, und ein paar Minuten Aufmerksamkeit beim Beladen der Maschine kosten gar nichts. Der Nutzen ist ungleich größer.
Ganz ehrlich, wir haben während der ganzen Auseinandersetzung mit dem Thema auch über Nachhaltigkeit nachgedacht. Waschmaschinen sind komplexe Geräte, deren Herstellung erhebliche Ressourcen und Energie verbraucht. Eine Maschine, die durch mangelnde Pflege oder falsche Bedienung vorzeitig kaputtgeht, ist nicht nur ärgerlich und teuer, sondern auch eine unnötige Belastung für die Umwelt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) betont in seinen Ratgebern zur Kreislaufwirtschaft, dass die Verlängerung der Lebensdauer von Elektrogeräten einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz leistet (Quelle: bund.net, Stand: 2025). Durch einfache Maßnahmen – richtige Aufstellung, schonende Beladung, regelmäßige Wartung – kann man die Lebensdauer einer Waschmaschine erheblich verlängern.
Später haben wir uns auch mit dem Thema Geräuschentwicklung beschäftigt. Eine wandernde oder stark vibrierende Waschmaschine ist nicht nur mechanisch problematisch, sondern auch eine Lärmquelle, die das Zusammenleben in Mehrfamilienhäusern belasten kann. Das deutsche Immissionsschutzrecht legt Richtwerte für zulässige Lärmbelastung fest – tagsüber sind in Wohngebieten Werte von etwa 50 bis 55 Dezibel üblich, nachts sollten es nicht mehr als 35 bis 40 Dezibel sein (Angaben gemäß Technischer Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA Lärm, Stand: 2025). Eine gut eingerichtete Waschmaschine erzeugt in der Regel Geräusche zwischen 45 und 75 Dezibel, je nach Phase des Waschgangs. Wenn die Maschine aber stark vibriert und gegen Wände oder den Boden schlägt, können die Werte deutlich höher liegen und auch in Nachbarwohnungen hörbar sein.
Nachdem wir die Vibrationen reduziert hatten, haben wir tatsächlich eine Rückmeldung von unseren Nachbarn bekommen – allerdings eine positive. Die Nachbarin unter uns erwähnte beiläufig, dass es in den letzten Wochen deutlich ruhiger geworden sei im Haus. Sie hatte offenbar die ganze Zeit die Vibrationen unserer Waschmaschine gehört, war aber zu höflich gewesen, etwas zu sagen. Uns war das peinlich, aber gleichzeitig waren wir froh, dass wir das Problem gelöst hatten, bevor es zu Beschwerden kam.
✅ Wandernde Waschmaschine stabilisieren – 6 praktische Schritte
Wenn die Waschmaschine beim Schleudern stark vibriert oder sich bewegt, hilft folgendes systematisches Vorgehen:
- Wasserwaage verwenden – Prüfen, ob die Maschine in beide Richtungen waagerecht steht, ggf. Füße nachjustieren, bis perfekt ausgerichtet
- Standfestigkeit testen – An allen vier Ecken leicht anschieben, um zu prüfen, ob alle Füße fest aufliegen, ggf. Höhe anpassen
- Transportsicherungen kontrollieren – Bei neuen Geräten unbedingt prüfen, ob Transportsicherungen entfernt wurden (meist auf Rückseite)
- Beladung optimieren – Schwere und leichte Wäschestücke mischen, Trommel nicht überladen, etwa eine Handbreit Platz lassen
- Anti-Vibrationsmatten anbringen – Gummimatten unter alle vier Füße legen, um Reibung zu erhöhen und Vibrationen zu dämpfen
- Regelmäßig überprüfen – Alle paar Monate Ausrichtung und Standfestigkeit kontrollieren, bei Bedarf nachjustieren
Musterbrief: Schadensmeldung bei Wasserschaden durch Waschmaschine
Sehr geehrte Damen und Herren,
am [Datum] ist durch einen defekten Zulaufschlauch meiner Waschmaschine ein Wasserschaden in meiner Mietwohnung entstanden. Ich habe umgehend Sofortmaßnahmen ergriffen und den Schaden fotografisch dokumentiert.
Die Unterlagen sowie Fotos liegen im Anhang bei. Ich bitte um zeitnahe Bearbeitung und schriftliche Bestätigung des Eingangs.
Mit freundlichen Grüßen,
[Name]
Rückblickend können wir sagen, dass dieses Problem – so nervig und beunruhigend es anfangs war – uns viel gelehrt hat. Über Technik, über Physik, über vorausschauendes Handeln und über die Bedeutung von Aufmerksamkeit im Alltag. Eine Waschmaschine ist kein kompliziertes Gerät im Vergleich zu einem Computer oder einem Auto, aber sie hat ihre Eigenheiten und Anforderungen. Wenn man diese versteht und beachtet, läuft sie jahrelang zuverlässig. Wenn man sie ignoriert, können kleine Probleme zu großen werden.
Ganz ehrlich gesagt, fühlen wir uns jetzt selbstsicherer im Umgang mit Haushaltsgeräten. Wir haben gelernt, dass es sich lohnt, bei Problemen erst einmal selbst zu recherchieren und grundlegende Checks durchzuführen, bevor man einen Techniker ruft. Nicht aus Geiz, sondern weil man dadurch ein besseres Verständnis für die Geräte entwickelt, die man täglich nutzt. Und manchmal – wie in diesem Fall – kann man das Problem ganz allein lösen.
Später haben wir auch mit Freund:innen und Bekannten über unsere Erfahrung gesprochen. Und siehe da: Fast jeder hatte schon einmal Probleme mit einer wandernden oder vibrierenden Waschmaschine. Manche hatten sie mit ähnlichen Methoden gelöst, andere hatten einfach damit gelebt und sich an das Geräusch gewöhnt. Ein Freund erzählte uns, dass seine Maschine so laut gewesen sei, dass seine Kinder im Obergeschoss die Schlafzimmer gewechselt hätten, weil sie die Vibrationen nicht mehr ertragen konnten. Er hatte schließlich einen Techniker gerufen, der – nachdem er die Transportsicherungen überprüft und die Füße justiert hatte – eine defekte Feder in der Aufhängung der Trommel entdeckte. Das war ein ernsthafteres Problem, das nur durch Austausch der Feder behoben werden konnte. Aber selbst in seinem Fall hätten die grundlegenden Checks – Ausrichtung, Beladung, Transportsicherungen – viel Ärger und Zeit gespart.
Häufig gestellte Fragen zum Thema wandernde Waschmaschinen
Ist es normal, dass sich die Waschmaschine beim Schleudern ein wenig bewegt?
Viele Leser:innen haben uns gefragt, ob eine gewisse Bewegung der Waschmaschine beim Schleudern normal ist oder ob jede Bewegung ein Problem darstellt. Die Antwort ist differenziert: Eine minimale Vibration ist normal und unvermeidlich – schließlich dreht sich die Trommel mit hoher Geschwindigkeit, und dabei entstehen Kräfte. Moderne Waschmaschinen sind so konstruiert, dass sie diese Vibrationen durch Federn, Stoßdämpfer und Gegengewichte in der Trommel weitgehend abfangen. Wenn die Maschine aber sichtbar über den Boden rutscht, stark wackelt oder sich mehrere Zentimeter bewegt, ist das nicht normal und sollte behoben werden. Die Stiftung Warentest weist in ihren Tests zu Waschmaschinen darauf hin, dass gut konstruierte Geräte auch bei hohen Schleuderdrehzahlen stabil stehen sollten (Quelle: test.de, Stand: 2025). Angaben zum normalen Vibrationsverhalten können je nach Modell und Aufstellungsort variieren.
Können Anti-Vibrationsmatten die Garantie der Waschmaschine beeinträchtigen?
Diese Sorge haben mehrere Leser:innen geäußert, und sie ist durchaus berechtigt. Grundsätzlich beeinträchtigen Anti-Vibrationsmatten die Garantie nicht, solange sie ordnungsgemäß verwendet werden und keine baulichen Veränderungen am Gerät vorgenommen werden. Die meisten Hersteller erwähnen in ihren Bedienungsanleitungen nicht explizit, dass Vibrationsmatten verboten wären – manche empfehlen sie sogar. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Matten die Standsicherheit nicht negativ beeinflussen. Wenn die Matten zu weich sind und die Maschine dadurch instabil wird, könnte das theoretisch problematisch sein. Im Zweifel kann man beim Kundenservice des Herstellers nachfragen. Wir haben das bei unserem Hersteller getan und eine schriftliche Bestätigung erhalten, dass die Verwendung von Vibrationsmatten unbedenklich ist. Angaben zur Garantie können je nach Hersteller und Modell variieren.
Ab welcher Schleuderdrehzahl wird das Wandern der Maschine zum Problem?
Das ist eine technische Frage, die uns häufig gestellt wurde. Grundsätzlich nehmen die Zentrifugalkräfte – und damit die Vibrationen – mit steigender Drehzahl zu. Bei niedrigen Drehzahlen (600–800 U/min) sind die Kräfte relativ gering, und selbst eine nicht perfekt ausgerichtete Maschine kann stabil stehen. Bei mittleren Drehzahlen (1.000–1.200 U/min), die bei den meisten Standard-Waschprogrammen verwendet werden, werden Unwuchten deutlicher spürbar. Bei hohen Drehzahlen (1.400–1.600 U/min) oder gar Extrem-Drehzahlen (1.800 U/min bei einigen High-End-Modellen) ist eine perfekte Ausrichtung und gleichmäßige Beladung unerlässlich. Viele moderne Maschinen haben Sensoren, die Unwuchten erkennen und die Drehzahl automatisch reduzieren, wenn die Vibration zu stark wird. Das schützt das Gerät und reduziert Lärm, bedeutet aber auch, dass die Wäsche weniger gut geschleudert wird und feuchter aus der Maschine kommt. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) empfiehlt in seinen Energiespartipps, die Schleuderdrehzahl dem Wäschetyp anzupassen – empfindliche Textilien brauchen ohnehin niedrigere Drehzahlen (Quelle: nabu.de, Stand: 2025). Angaben zu optimalen Drehzahlen können je nach Wäscheart und Maschinentyp variieren.