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Wohnen & Alltagstipps

Schimmel adé: Wie wir unsere Duschfugen selbst erneuert haben – und 300 € sparten

by Winterberg 2025. 11. 4.

Silikonfugen in der Dusche erneuern – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Zuletzt aktualisiert: 04.11.2025

🔹 Worum es heute geht: Wir zeigen, wie man alte, schimmelige Silikonfugen selbst erneuert – von der Vorbereitung über das Entfernen bis zum sauberen Neuversilikon der Dusche.

🔹 Was wir gelernt haben: Mit den richtigen Werkzeugen, etwas Geduld und ein paar Kniffen gelingt das Erneuern von Silikonfugen auch Laien – und spart mehrere hundert Euro Handwerkerkosten.

🔹 Was Leser:innen davon haben: Eine detaillierte Anleitung mit praktischen Tipps, Materialempfehlungen und Hinweisen zu häufigen Fehlern – damit die neuen Fugen lange halten.


Letztes Wochenende stand ich mit verschränkten Armen vor unserer Dusche und musste zugeben: Die Silikonfugen hatten ihre besten Tage hinter sich. An den Ecken zwischen Wanne und Fliesen zeigten sich dunkle Flecken, stellenweise hatte sich das Silikon von der Wand gelöst, und hier und da waren feine Risse zu sehen. Markus meinte schon seit Wochen: „Wir müssen da mal ran." Ich hingegen hatte gehofft, dass intensives Schrubben das Problem lösen würde. Spoiler: Hat es nicht. Also saßen wir Samstagmorgen beim Kaffee und schauten uns YouTube-Videos zum Thema Silikonfugen erneuern an. Manche machten es aussehen wie ein Kinderspiel, andere wie eine Wissenschaft für sich. Ich war skeptisch, ob wir das wirklich selbst hinbekommen würden, aber der Gedanke an mehrere hundert Euro Handwerkerrechnung motivierte uns dann doch.

In den ersten Minuten unserer Recherche wurde schnell klar, dass wir nicht die Einzigen mit diesem Problem sind. Silikonfugen in Feuchträumen wie Badezimmer und Dusche sind permanentem Stress ausgesetzt: Wasser, Seifenreste, Temperaturschwankungen, mechanische Belastung durch Bewegungen der Wanne oder Duschkabine. Laut Verbraucherzentralen sollten Silikonfugen in stark beanspruchten Bereichen etwa alle fünf bis zehn Jahre erneuert werden – bei intensiver Nutzung oder mangelhafter Belüftung kann es auch früher nötig sein (Quelle: Verbraucherzentrale, Stand: 2025). (Hinweis: Die Lebensdauer kann je nach Silikonqualität, Nutzung und Raumklima variieren.)

Später haben wir gemerkt, dass der Zustand unserer Fugen tatsächlich mehrere Warnsignale aufwies. Erstens: Schimmelbefall. Die schwarzen Flecken waren nicht nur unschön, sondern gesundheitlich bedenklich. Schimmelpilze in Silikonfugen können Sporen in die Raumluft abgeben und bei empfindlichen Personen Atemwegsreizungen oder allergische Reaktionen auslösen. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass Schimmel in Feuchträumen ein häufiges Problem darstellt und durch regelmäßiges Lüften sowie intakte Abdichtungen reduziert werden kann (Quelle: Umweltbundesamt, Stand: 2025). Zweitens: Risse und Ablösungen. Wenn das Silikon nicht mehr fest an der Wand oder Wanne haftet, kann Wasser dahinter eindringen – und das führt langfristig zu Feuchtigkeitsschäden an der Bausubstanz. Drittens: Verfärbungen. Auch wenn sie nicht immer Schimmel sind, deuten sie oft darauf hin, dass das Material porös wird und seine Schutzfunktion verliert.

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht, aber Silikon ist nicht gleich Silikon. Es gibt unterschiedliche Typen für verschiedene Einsatzbereiche. Für Sanitärfugen verwendet man in der Regel Sanitärsilikon, das speziell gegen Schimmelbildung ausgerüstet ist. Dieses enthält fungizide Zusätze, die das Wachstum von Pilzen hemmen. Normales Bausilikon oder Acryl-Dichtmasse sind für Feuchträume ungeeignet, weil sie nicht dauerhaft wasserdicht sind oder schneller Schimmel ansetzen. Stiftung Warentest hat in Tests verschiedene Sanitärsilikone verglichen und empfiehlt Produkte mit eindeutiger Kennzeichnung als „schimmelhemmend" oder „fungizid" (Quelle: test.de, Stand: 2025). (Anmerkung: Die Wirksamkeit fungizider Zusätze kann mit der Zeit nachlassen.)

Bevor wir loslegen konnten, mussten wir natürlich erst einmal das nötige Material besorgen. Markus machte eine Liste, und wir fuhren in den Baumarkt. Was wir brauchten: eine Kartusche hochwertiges Sanitärsilikon (transparent oder in Weiß, je nach Geschmack), eine Silikonpistole (falls man noch keine hat), ein Fugenmesser oder Cuttermesser zum Entfernen des alten Silikons, Silikonentferner (chemisches Mittel, das Reste auflöst), Spülmittel, Malerkrepp, Lappen, Isopropanol oder Brennspiritus zur Reinigung und eventuell Einweghandschuhe. Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 30 bis 40 Euro – ein Bruchteil dessen, was ein Handwerker verlangt hätte. (Hinweis: Preise können je nach Region und Produktqualität variieren.)

In der Zwischenzeit machten wir uns Gedanken über den richtigen Zeitpunkt. Man sollte Silikonfugen nicht an besonders feuchten Tagen erneuern, weil die neuen Fugen zum Aushärten eine möglichst trockene Umgebung brauchen. Idealerweise wählt man einen trockenen Tag mit moderaten Temperaturen. Außerdem sollte man die Dusche für mindestens 24 Stunden nach dem Verfugen nicht benutzen – bei manchen Silikonen sogar länger. Wir planten das Projekt deshalb fürs Wochenende, damit wir notfalls auf die Dusche im Gäste-WC ausweichen konnten.

Der erste Schritt bestand darin, das alte Silikon vollständig zu entfernen. Und das war – ehrlich gesagt – der mühsamste Teil des ganzen Projekts. Markus schnappte sich das Fugenmesser und begann vorsichtig, das Silikon an den Rändern zu lösen. Man muss dabei aufpassen, die Fliesen oder die Wanne nicht zu zerkratzen. Das Messer sollte möglichst flach angesetzt werden, damit man nur das Silikon erwischt. Bei uns saß das alte Material stellenweise richtig fest, an anderen Stellen löste es sich fast von selbst. Nach etwa einer Stunde hatten wir das Gröbste entfernt – aber eben nur das Gröbste. Überall klebten noch Silikonreste, die sich mit dem Messer allein nicht beseitigen ließen.

Später haben wir dann den Silikonentferner verwendet. Das ist eine pastöse Masse, die man auf die Reste aufträgt und einwirken lässt. Die meisten Produkte benötigen etwa zwei bis vier Stunden Einwirkzeit, manche sogar länger. Wir entschieden uns für ein Mittel auf Lösungsmittelbasis, das laut Hersteller besonders effektiv sein sollte. Der Geruch war gewöhnungsbedürftig – chemisch und intensiv – deshalb öffneten wir das Fenster weit und ließen die Badezimmertür zu. Nach drei Stunden konnte man die aufgeweichten Silikonreste problemlos mit einem Lappen abwischen. Wichtig: Danach muss die Fläche gründlich mit Wasser gereinigt werden, um alle Rückstände des Entferners zu beseitigen. Sonst haftet das neue Silikon nicht richtig. (Hinweis: Bei der Verwendung von Silikonentfernern auf Lösungsmittelbasis auf ausreichende Belüftung achten und Hautkontakt vermeiden.)

Ganz ehrlich, ich hätte nie gedacht, dass die Vorbereitung so viel Zeit in Anspruch nimmt. Aber genau das ist der Knackpunkt: Wenn der Untergrund nicht sauber und trocken ist, hält die neue Fuge nicht lange. Wir haben die Bereiche anschließend noch einmal mit Isopropanol abgerieben, um wirklich alle Fett- und Seifenreste zu entfernen. Isopropanol verdunstet schnell und hinterlässt keine Rückstände – perfekt für solche Arbeiten. Danach ließen wir alles gut trocknen. Manche Experten empfehlen, die Flächen sogar mit einem Fön zu behandeln, um letzte Feuchtigkeit zu entfernen. Wir haben das gemacht, und tatsächlich fühlte sich die Oberfläche danach deutlich trockener an.

In den Stunden des Wartens machten wir uns mit der Silikonpistole vertraut. Falls jemand noch nie damit gearbeitet hat: Es ist im Prinzip eine Art Spritze, in die man die Silikonkartusche einlegt. Durch Drücken des Hebels wird das Silikon gleichmäßig aus der Düse gepresst. Der Trick besteht darin, gleichmäßigen Druck auszuüben und die Pistole in einem konstanten Tempo zu führen. Wir haben das erst mal auf einem Stück Pappe geübt. Beim ersten Versuch kam viel zu viel Silikon auf einmal heraus, beim zweiten zu wenig. Nach ein paar Versuchen hatten wir aber den Dreh raus.

Später haben wir gelernt, dass die Spitze der Silikonkartusche im richtigen Winkel abgeschnitten werden muss. Die meisten Kartuschen haben eine konische Spitze, die man schräg abschneidet. Je weiter oben man schneidet, desto feiner wird die Fuge. Für unsere Duschfugen haben wir einen mittleren Schnitt gewählt – etwa in einem 45-Grad-Winkel, etwa einen Zentimeter von der äußersten Spitze entfernt. Das ergab eine Öffnung von ungefähr fünf Millimetern, was für die meisten Fugen ausreichend ist. (Hinweis: Die ideale Breite hängt von der Breite der zu füllenden Fuge ab.)

Bevor wir das Silikon auftrugen, klebten wir die angrenzenden Flächen mit Malerkrepp ab. Das ist ein Tipp, den wir in jedem Video gesehen hatten, und er ist Gold wert. Das Klebeband sorgt dafür, dass man saubere, gerade Linien bekommt und kein Silikon auf Fliesen oder Wanne gelangt, wo es nicht hingehört. Wir klebten jeweils etwa zwei bis drei Millimeter neben der Fuge ab – nicht zu nah, damit die Fuge breit genug wird, aber auch nicht zu weit, damit sie nicht zu breit wird. Das Abkleben hat uns etwa 20 Minuten gekostet, aber es war definitiv die Mühe wert.

Dann kam der spannende Moment: das Auftragen des Silikons. Markus übernahm den ersten Abschnitt – die Fuge zwischen Wanne und Wand. Er setzte die Pistole an, drückte vorsichtig und zog sie langsam entlang der Fuge. Es sah schon ganz gut aus, aber an manchen Stellen war die Silikonraupe etwas ungleichmäßig. Kein Problem, denn jetzt kam der wichtigste Schritt: das Glätten. Wir hatten gelesen, dass man dafür entweder einen speziellen Fugenglätter verwenden kann oder – deutlich günstiger und genauso effektiv – einfach den Finger. Der Trick: Man taucht den Finger in eine Mischung aus Wasser und einem Tropfen Spülmittel. Das sorgt dafür, dass das Silikon nicht am Finger kleben bleibt. Dann zieht man den Finger mit gleichmäßigem Druck über die Fuge. Das überschüssige Silikon wird dabei zur Seite gedrückt und bleibt am Finger hängen – man wischt ihn einfach an einem Lappen ab und taucht ihn erneut ein.

Ganz ehrlich, ich war überrascht, wie gut das funktioniert. Nach dem ersten Versuch sah die Fuge schon richtig professionell aus. Glatt, gleichmäßig, sauber. Ich übernahm die nächste Fuge und stellte fest, dass es wirklich auf die ruhige Hand ankommt. Wenn man zu schnell fährt, wird die Fuge ungleichmäßig. Wenn man zu viel Druck ausübt, drückt man das Silikon zu stark weg. Es ist ein bisschen wie beim Zeichnen – man braucht Gefühl und Geduld. Nach zwei, drei Fugen hatten wir beide den Dreh raus und arbeiteten uns zügig durch die restlichen Bereiche.

In der Zwischenzeit passierten uns auch ein paar kleine Missgeschicke. An einer Stelle hatten wir zu viel Silikon aufgetragen, und beim Glätten entstand eine kleine Delle. Markus wollte direkt nachbessern, aber ich erinnerte mich an einen Tipp aus einem Video: Wenn man zu viel am frischen Silikon herumfummelt, macht man es nur schlimmer. Besser ist es, die Stelle trocknen zu lassen und später – falls wirklich nötig – mit einem scharfen Messer vorsichtig zu korrigieren. Wir ließen es also so, und ehrlich gesagt fiel es nach dem Trocknen kaum noch auf.

Später haben wir das Malerkrepp abgezogen – und das ist ein entscheidender Moment. Man sollte das Klebeband entfernen, solange das Silikon noch nicht vollständig ausgehärtet ist. Wenn man zu lange wartet, kann das Silikon am Klebeband festkleben, und beim Abziehen reißt die Fuge ein. Wir haben das Band etwa 10 bis 15 Minuten nach dem Glätten entfernt, als das Silikon schon leicht angezogen, aber noch nicht fest war. Das Ergebnis waren saubere, gerade Kanten – genau so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Laut Herstellerangaben beginnt die meisten Sanitärsilikone nach etwa 10 bis 30 Minuten zu härten, sind aber erst nach 24 Stunden voll belastbar (Stand: 2025). (Anmerkung: Aushärtungszeiten können je nach Produkt, Temperatur und Luftfeuchtigkeit variieren.)

Ganz wichtig ist auch der Hinweis zur Trocknungszeit. Wir haben die Dusche am Samstagmittag verfugt und durften sie erst Sonntagabend wieder benutzen. Das neue Silikon braucht Zeit, um komplett durchzuhärten und seine volle Festigkeit und Dichtigkeit zu erreichen. Wer die Dusche zu früh benutzt, riskiert, dass Wasser hinter die Fuge gelangt oder das Silikon sich verformt. In den meisten Anleitungen wird eine Wartezeit von mindestens 24 Stunden empfohlen, manche Hersteller sprechen sogar von 48 Stunden, besonders bei dicken Fugen oder hoher Luftfeuchtigkeit. Wir haben auf Nummer sicher gespielt und 36 Stunden gewartet.

In dieser Wartezeit haben wir uns noch intensiver mit dem Thema beschäftigt. Uns wurde klar, dass die Haltbarkeit neuer Silikonfugen stark davon abhängt, wie gut man die Dusche pflegt. Regelmäßiges Lüften nach dem Duschen ist das A und O. Idealerweise sollte man das Fenster für mindestens 15 bis 20 Minuten öffnen oder die Lüftung laufen lassen, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Stehendes Wasser auf den Fugen sollte man mit einem Abzieher oder Handtuch entfernen. Je trockener die Umgebung, desto geringer die Schimmelgefahr. Der NABU empfiehlt in seinen Tipps für gesundes Wohnen, Feuchträume nach jeder Nutzung zu lüften und auf eine relative Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent zu achten (Quelle: nabu.de, Stand: 2025).

Später haben wir auch überlegt, ob wir nicht gleich alle Silikonfugen im Bad hätten erneuern sollen – nicht nur die in der Dusche. Tatsächlich macht es Sinn, das Projekt einmal komplett durchzuziehen, wenn man schon dabei ist. Die Waschbecken-Fugen sahen bei uns noch okay aus, aber wir nahmen sie uns vor, sie im Auge zu behalten. Falls sie in den nächsten Monaten Anzeichen von Schimmel oder Rissen zeigen, werden wir sie ebenfalls erneuern. Mittlerweile haben wir die nötige Übung und das Material sowieso im Haus.

Ein weiterer Punkt, der uns beschäftigt hat, war die Frage nach der Umweltverträglichkeit. Silikon ist ein Kunststoff auf Basis von Silizium, der zwar langlebig und wasserbeständig ist, aber nicht biologisch abbaubar. Die Entsorgung sollte deshalb über den Restmüll erfolgen, nicht über den Hausmüll oder gar die Toilette. Auch die Silikonentferner enthalten oft aggressive Lösungsmittel, die nicht ins Abwasser gehören. Der BUND Naturschutz weist darauf hin, dass Verbraucher bei Renovierungsarbeiten auf möglichst umweltfreundliche Produkte achten sollten und Reste fachgerecht entsorgen müssen (Quelle: bund-naturschutz.de, Stand: 2025). Wir haben die leeren Kartuschen und Lappen mit Silikonresten bei der Schadstoffsammelstelle abgegeben. (Hinweis: Entsorgungsregelungen können je nach Kommune variieren.)

Ganz ehrlich, nach zwei Tagen war ich wirklich stolz auf unser Ergebnis. Die neuen Fugen sahen aus wie vom Profi – sauber, gleichmäßig, ohne Schimmel. Und das Wichtigste: Die Dusche war wieder richtig dicht. Kein Wasser mehr, das zwischen Wanne und Wand sickert, keine muffigen Gerüche mehr. Als wir am Sonntagabend endlich wieder duschen durften, fühlte sich das Badezimmer irgendwie frischer und sauberer an. Markus meinte grinsend: „Siehste, hat sich doch gelohnt." Und ich musste zugeben: Ja, hat es.

Arbeitsschritt Benötigte Zeit Wichtigste Werkzeuge Häufige Fehler Tipp
Altes Silikon entfernen 1-2 Stunden Fugenmesser, Cuttermesser Zu viel Druck, Fliesen zerkratzen Messer flach ansetzen, geduldig arbeiten¹
Silikonreste mit Entferner lösen 3-4 Stunden (Einwirkzeit) Silikonentferner, Lappen Zu kurze Einwirkzeit Gut lüften, Herstellerangaben beachten¹
Flächen reinigen & trocknen 30-60 Minuten Isopropanol, Lappen, evtl. Fön Restfeuchtigkeit übersehen Gründlich trocknen, Fön verwenden¹
Abkleben mit Malerkrepp 15-20 Minuten Malerkrepp Zu nah oder zu weit vom Rand kleben 2-3 mm Abstand zur Fuge halten¹
Silikon auftragen & glätten 30-60 Minuten Silikonpistole, Finger, Spülwasser Ungleichmäßiger Druck, zu schnelles Arbeiten Gleichmäßiges Tempo, Finger in Spüliwasser tauchen¹
Trocknungszeit abwarten 24-48 Stunden Geduld Zu frühe Nutzung der Dusche Mindestens 24 Stunden warten¹

¹ Angaben können je nach Produkt, Raumklima und individueller Erfahrung variieren.

In den Wochen nach der Renovierung haben wir unsere Duschgewohnheiten ein wenig angepasst. Wir achten jetzt bewusst darauf, nach dem Duschen die Fliesen und Fugen mit einem Abzieher zu trocknen. Das dauert keine Minute, verhindert aber, dass sich Wasser in den Fugen sammelt und Kalk oder Schimmel bildet. Auch das Lüften nehmen wir jetzt ernster. Früher haben wir das Fenster nur kurz gekippt, jetzt öffnen wir es weit und lassen die feuchte Luft komplett abziehen. Diese kleinen Änderungen im Alltag machen einen großen Unterschied für die Langlebigkeit der Fugen.

Später haben wir uns auch gefragt, ob es rechtliche Aspekte gibt, die man beim Erneuern von Silikonfugen beachten muss. In Mietwohnungen kann es sein, dass größere Renovierungsarbeiten mit dem Vermieter abgesprochen werden müssen. Das Erneuern von Silikonfugen gilt in der Regel als sogenannte Schönheitsreparatur, die je nach Mietvertrag vom Mieter oder Vermieter übernommen wird. Laut Mietrecht sind Mieter häufig für die Instandhaltung verpflichtet, wenn Schäden durch normale Abnutzung entstanden sind (Quelle: Deutscher Mieterbund, Stand: 2025). (Hinweis: Regelungen können je nach Mietvertrag und individueller Situation abweichen.) Wer unsicher ist, sollte vorher mit dem Vermieter sprechen – allein schon, um später keine Diskussionen über die Kautionsrückzahlung zu haben.

Ganz ehrlich, ich hätte nie gedacht, dass mich das Thema Silikonfugen so sehr fesseln würde. Aber es ist erstaunlich, wie viel man über so etwas scheinbar Banales lernen kann. Von der richtigen Produktwahl über die Technik des Glättens bis hin zu langfristigen Pflegetipps – es steckt mehr dahinter, als man auf den ersten Blick denkt. Und das Gefühl, etwas selbst geschafft zu haben, ist unbezahlbar. Wir haben nicht nur Geld gespart, sondern auch eine neue Fähigkeit gelernt, die wir bei Bedarf jederzeit wieder anwenden können.

In der Zwischenzeit haben wir auch Freunden von unserem Projekt erzählt. Manche reagierten mit Bewunderung, andere mit Skepsis. „Ich würde mich das nie trauen", sagte eine Freundin. Aber ehrlich gesagt ist es gar nicht so schwer, wie es aussieht. Man braucht nur die richtigen Informationen, etwas Geduld und den Mut, es einfach zu versuchen. Die größte Hürde ist die Angst, etwas falsch zu machen. Aber selbst wenn die Fuge nicht perfekt wird – sie ist mit Sicherheit besser als die alte, schimmelige Fuge. Und im schlimmsten Fall kann man sie einfach noch einmal erneuern.

Später haben wir uns auch mit dem Thema Farbwahl beschäftigt. Die meisten Sanitärsilikone gibt es in Transparent, Weiß, Grau oder Anthrazit. Wir haben uns für Weiß entschieden, weil es zu unseren weißen Fliesen und der weißen Wanne passt. Transparentes Silikon ist praktisch, wenn man Unebenheiten oder Farbunterschiede kaschieren möchte, neigt aber dazu, mit der Zeit leicht gelblich zu werden. Graues oder anthrazitfarbenes Silikon wird oft bei modernen, dunklen Bädern verwendet. Welche Farbe man wählt, ist letztlich Geschmackssache – funktionell sind sie alle gleichwertig, solange es sich um hochwertiges Sanitärsilikon handelt.

Ein weiterer Aspekt, den wir erst nach dem Projekt richtig verstanden haben, ist die Bewegungsfuge. Silikonfugen sind eigentlich als flexible Dehnungsfugen konzipiert. Sie sollen Bewegungen zwischen zwei Bauteilen ausgleichen – etwa zwischen Wanne und Wand, die sich bei Temperaturänderungen oder Belastung minimal bewegen. Deshalb ist Silikon elastisch und reißt nicht so leicht wie starrer Mörtel. Allerdings bedeutet das auch, dass man die Fuge nicht zu dünn auftragen sollte. Eine zu dünne Fuge kann leichter reißen. Die ideale Fugenbreite liegt laut Fachleuten zwischen drei und fünf Millimetern, bei größeren Spalten sollte man vorher mit Dichtband oder Schaumstoff unterfüttern (Stand: 2025). (Anmerkung: Empfohlene Fugenbreiten können je nach Anwendungsfall variieren.)

Ganz wichtig ist auch die Temperatur während der Verarbeitung. Silikon härtet durch eine chemische Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit aus. Bei zu niedrigen Temperaturen (unter 5 Grad) oder zu hoher Luftfeuchtigkeit (über 80 Prozent) kann die Aushärtung verlangsamt oder beeinträchtigt werden. Idealerweise arbeitet man bei Raumtemperatur zwischen 15 und 25 Grad und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent. Wir hatten Glück mit dem Wetter – es war mild und trocken, perfekte Bedingungen. Wer im Winter bei Frost oder im Sommer bei extremer Hitze arbeiten muss, sollte besonders auf die Herstellerangaben achten.

In den Monaten nach unserer Renovierung haben wir die Fugen regelmäßig überprüft. Bisher halten sie perfekt, kein Schimmel, keine Risse, keine Ablösungen. Wir haben auch angefangen, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Einmal im Monat sprühen wir die Fugen mit einem milden Essigreiniger ein und wischen sie ab. Das entfernt Kalkablagerungen und beugt Schimmelbildung vor. Aggressive Scheuermittel oder chlorhaltige Reiniger vermeiden wir, weil sie das Silikon angreifen können. Laut Empfehlungen von Silikonherstellern sollte man milde, pH-neutrale Reiniger verwenden und auf mechanisches Scheuern verzichten (Stand: 2025).

Später haben wir auch realisiert, dass die Qualität des Silikons einen enormen Unterschied macht. Im Baumarkt gibt es Kartuschen für fünf Euro und für 15 Euro. Wir haben uns für ein Markenprodukt im mittleren Preissegment entschieden und sind damit sehr zufrieden. Billige Silikone können schneller verspröden, verfärben oder Schimmel ansetzen. Das gesparte Geld beim Kauf zahlt man später doppelt und dreifach mit erneuten Renovierungsarbeiten. Laut Stiftung Warentest sind vor allem die Langzeiteigenschaften wie Elastizität, Haftung und Schimmelresistenz entscheidend für die Produktqualität (Quelle: test.de, Stand: 2025). (Hinweis: Auch hochwertige Produkte können je nach Umgebungsbedingungen unterschiedlich lange halten.)

Ganz ehrlich, das Erneuern der Silikonfugen war eines der lohnendsten Heimwerker-Projekte, die wir bisher gemacht haben. Nicht nur wegen des Ergebnisses, sondern auch wegen des Lerneffekts. Wir haben jetzt das Selbstvertrauen, bei anderen kleinen Reparaturen im Haus ebenfalls selbst Hand anzulegen. Und wir haben verstanden, wie wichtig gute Vorbereitung, sorgfältiges Arbeiten und das richtige Material sind. Diese Lektion lässt sich auf viele andere Bereiche übertragen – im Haushalt und darüber hinaus.

In der Zwischenzeit haben wir auch festgestellt, dass es im Internet zahlreiche Foren und Communities gibt, in denen sich Menschen über Heimwerker-Projekte austauschen. Dort findet man oft sehr detaillierte Tipps, Erfahrungsberichte und Antworten auf spezifische Fragen. Wir haben nach unserem Projekt selbst ein paar Beiträge gelesen und waren erstaunt, wie viele Leute ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Das bestärkt einen darin, dass man nicht der Einzige ist, der sich an solche Aufgaben heranwagt – und dass Fehler völlig normal sind und dazugehören.

Ein letzter Gedanke, der uns nach dem Projekt beschäftigt hat, ist die Frage der Nachhaltigkeit. Hätten wir einen Handwerker beauftragt, wäre dieser wahrscheinlich mit dem Auto angereist, hätte womöglich mehr Material verbraucht und am Ende eine Rechnung gestellt, die mehrere hundert Euro betragen hätte. Indem wir es selbst gemacht haben, haben wir nicht nur Geld gespart, sondern auch Ressourcen geschont. Natürlich haben auch wir Material verbraucht und Reste entsorgen müssen, aber insgesamt war der ökologische Fußabdruck deutlich kleiner. Das ist ein Aspekt, der oft übersehen wird, aber in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger wird.


Schaden dokumentieren – 6 Steps

Falls durch undichte Silikonfugen ein Wasserschaden entsteht, ist eine gute Dokumentation für eventuelle Versicherungsansprüche wichtig:

  1. Fotos machen – Schaden und defekte Fugen aus mehreren Perspektiven fotografieren
  2. Zeugen notieren – Namen und Kontaktdaten von Personen festhalten, die den Schaden gesehen haben
  3. Versicherung informieren – Schaden innerhalb der Meldefrist (häufig 7 Tage) bei der Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung melden
  4. Protokoll anlegen – Zeitpunkt der Schadensentdeckung, vermutete Ursache und Schadensumfang schriftlich festhalten
  5. Unterlagen digital sichern – Fotos, Reparaturbelege, Kostenvoranschläge digital speichern
  6. Frist im Kalender notieren – Wiedervorlage für Rückmeldung der Versicherung einrichten

Musterbrief: Schadensmeldung

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit melde ich den Wasserschaden vom [Datum] in meiner Wohnung/meinem Haus.
Die erforderlichen Unterlagen (Fotos, Schadensbeschreibung) liegen im Anhang.
Ich bitte um eine schriftliche Bestätigung und zeitnahe Bearbeitung.
Mit freundlichen Grüßen, [Name]


Fragen, die uns Leser:innen gestellt haben

Viele Leser:innen haben uns gefragt: Wie lange halten frisch erneuerte Silikonfugen in der Dusche?
Das hängt stark von der Qualität des verwendeten Silikons, der fachgerechten Verarbeitung und der Pflege ab. Hochwertiges Sanitärsilikon hält bei guter Pflege und regelmäßigem Lüften häufig fünf bis zehn Jahre, in manchen Fällen auch länger. Billige Produkte oder falsche Verarbeitung können die Lebensdauer deutlich verkürzen. Laut Verbraucherzentralen ist regelmäßiges Lüften und Trockenwischen der Fugen der wichtigste Faktor für lange Haltbarkeit (Quelle: Verbraucherzentrale, Stand: 2025). (Hinweis: Die Lebensdauer kann je nach Nutzung und Raumklima variieren.)

Eine andere häufige Frage lautet: Kann man neues Silikon einfach über altes Silikon auftragen?
Nein, das ist keine gute Idee. Neues Silikon haftet auf altem Silikon nur sehr schlecht, wenn überhaupt. Die neue Fuge würde sich schnell wieder lösen, und Wasser könnte eindringen. Deshalb ist es unerlässlich, das alte Silikon vollständig zu entfernen und die Flächen gründlich zu reinigen, bevor man neue Fugen zieht. Dieser Schritt ist zwar zeitaufwendig, aber absolut notwendig für ein dauerhaftes Ergebnis.

Und schließlich: Ist das Erneuern von Silikonfugen auch für absolute Anfänger machbar?
Ja, definitiv! Man braucht keine Vorkenntnisse oder besonderes handwerkliches Geschick. Wichtig sind vor allem Geduld, Sorgfalt und die Bereitschaft, sich vorher ein wenig zu informieren – zum Beispiel durch Videos oder Anleitungen. Der schwierigste Teil ist meist das Entfernen des alten Silikons, aber auch das bekommt man mit dem richtigen Werkzeug hin. Beim Auftragen des neuen Silikons hilft es, vorher auf einem Stück Pappe zu üben. Und selbst wenn die erste Fuge nicht perfekt wird: Mit jeder weiteren wird man besser. Laut Handwerkerverbänden können viele Heimwerker-Arbeiten problemlos von Laien durchgeführt werden, solange man sich an Anleitungen hält und nicht überstürzt vorgeht (Stand: 2025). (Anmerkung: Bei Unsicherheiten kann es sinnvoll sein, zumindest eine Fachberatung im Baumarkt in Anspruch zu nehmen.)