
Warum wir den Wäscheständer vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer verbannt haben
Lange stand er mitten im Wohnzimmer – unser treuer Wäscheständer. Zwischen Sofa und Fenster, immer im Weg, immer sichtbar. Eigentlich wollten wir ihn längst woanders hinstellen, aber irgendwie war nie der richtige Moment. Bis neulich, als wir Besuch hatten und plötzlich merkten, wie sehr er uns stört. Also wanderte er ins Schlafzimmer. Erst ungewohnt, dann befreiend. Jetzt wirkt das Wohnzimmer größer, ruhiger, klarer. Und vielleicht zeigt uns das: Manchmal reicht eine kleine Veränderung, um wieder richtig durchatmen zu können.
Zuletzt aktualisiert: 08. November 2025
🔹 Worum es heute geht: Um die Frage, wo Wäsche am besten trocknet – und was das mit Raumklima, Schimmelrisiko und unserer Lebensqualität zu tun hat.
🔹 Was wir gelernt haben: Der richtige Standort für den Wäscheständer kann Heizkosten senken, Schimmel vorbeugen und den Wohnkomfort deutlich erhöhen.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Konkrete Tipps zur Wäschetrocknung, rechtliche Hinweise für Mieter:innen und eine ehrliche Familiengeschichte über kleine Veränderungen mit großer Wirkung.
In den ersten Wochen nach dem Umzug haben wir gar nicht darüber nachgedacht. Der Wäscheständer gehörte einfach dazu, wie der Couchtisch oder die Topfpflanze am Fenster. Wir hatten uns angewöhnt, ihn nach dem Waschen im Wohnzimmer aufzubauen – dort war Platz, dort war Tageslicht, dort hing er eben. Meine Partnerin meinte damals sogar, es sei doch praktisch: Man sieht gleich, wenn etwas trocken ist, und kann es direkt abnehmen. Klang logisch. Trotzdem hatte ich dieses vage Gefühl, dass irgendwas nicht stimmte. Nur konkret benennen konnte ich es nicht.
Später haben wir gemerkt, dass das Wohnzimmer immer dann besonders stickig wurde, wenn große Wäscheladungen trockneten. Die Luft fühlte sich schwer an, fast feucht. Wir lüfteten öfter, dachten uns nichts dabei. Erst als im Winter die Fenster beschlugen und an einer Stelle hinter dem Sofa ein kleiner dunkler Fleck auftauchte, wurden wir hellhörig. War das etwa Schimmel? Wir googelten, lasen Forenbeiträge, sprachen mit Nachbar:innen. Und langsam dämmerte uns: Wäsche im Wohnzimmer zu trocknen ist vielleicht doch keine so gute Idee.
Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht. Wir hatten uns nie intensiv mit Raumklima beschäftigt. Aber dann stießen wir auf Zahlen, die uns aufhorchen ließen: Eine durchschnittliche Waschmaschinenladung gibt beim Trocknen etwa 1,5 bis 2 Liter Wasser an die Raumluft ab (Stand: 2025, Quelle: Umweltbundesamt). Bei mehreren Ladungen pro Woche kommen schnell fünf bis acht Liter zusammen – reines Wasser, das irgendwo hin muss. Entweder nach draußen durch Lüften, oder es setzt sich an kalten Stellen ab: Fensterrahmen, Außenwände, Ecken. Genau dort, wo Schimmel ideale Bedingungen findet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent in Wohnräumen (Stand: 2025, Quelle: WHO-Richtlinien zu Innenraumluftqualität via europa.eu). Darüber wird es kritisch. Schimmelpilzsporen können sich ab etwa 70 Prozent dauerhafter Luftfeuchtigkeit ansiedeln und vermehren – besonders bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Haben Sie schon einmal mit einem Hygrometer gemessen, wie feucht die Luft wird, wenn frische Wäsche im Raum hängt? Wir haben es ausprobiert: Von 50 auf 75 Prozent innerhalb von zwei Stunden. Das war ein Schock.
In den ersten Tagen nach dieser Erkenntnis diskutierten wir viel. Sollten wir einen Trockner kaufen? Teuer, energiefressend, und Platz hatten wir auch nicht wirklich. Die Wäsche im Keller aufhängen? Zu feucht, zu dunkel, dauert ewig. Auf dem Balkon? Im Sommer ja, aber im Winter bei Minusgraden? Dann las ich irgendwo den Tipp, dass Schlafzimmer sich oft besser eignen – vorausgesetzt, man lüftet regelmäßig und heizt nicht zu stark. Meine Partnerin war skeptisch. „Dann riecht es doch da drin nach Waschmittel", sagte sie. Ich erwiderte: „Besser als Schimmel im Wohnzimmer." Und so beschlossen wir, es einfach mal zu testen.
Zunächst fühlte es sich merkwürdig an. Das Schlafzimmer war bisher unser Rückzugsort, ruhig und aufgeräumt. Jetzt stand dort plötzlich der Wäscheständer mit nassen Handtüchern, Shirts und Socken. Sah chaotisch aus. Aber nach ein paar Tagen gewöhnten wir uns daran – und stellten fest: Es funktioniert erstaunlich gut. Die Wäsche trocknete mindestens genauso schnell, manchmal sogar schneller, weil wir morgens und abends ohnehin stoßlüfteten. Das Wohnzimmer blieb trocken, die Luft fühlte sich leichter an, und der Fleck hinter dem Sofa verschwand nach gründlichem Reinigen und besserem Heizverhalten langsam wieder.
Später haben wir uns intensiver mit den bauphysikalischen Hintergründen beschäftigt. Wohnräume sind in den meisten Fällen die am häufigsten genutzten Zimmer: Man sitzt abends auf dem Sofa, kocht nebenan in der Küche, das Esszimmer grenzt oft direkt an. Dadurch entsteht permanent zusätzliche Feuchtigkeit – durch Atmen, Kochen, Pflanzen, offene Türen. Kommt dann noch ein Wäscheständer dazu, kippt die Bilanz schnell. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) weist darauf hin, dass gerade in modernen, gut isolierten Wohnungen der Luftaustausch oft zu gering ist, wenn nicht bewusst gelüftet wird (Stand: 2025, Quelle: bsi.bund.de).
Im Schlafzimmer hingegen halten sich die meisten Menschen nur nachts auf. Tagsüber steht der Raum leer. Perfekt also, um dort die Wäsche zu trocknen – vorausgesetzt, man lüftet morgens nach dem Aufstehen für mindestens 10 bis 15 Minuten stoß. So kann die über Nacht angesammelte Feuchtigkeit entweichen, und die Wäsche gibt tagsüber ihre Restfeuchte ab, während niemand im Raum ist. Abends vor dem Schlafengehen erneut lüften, fertig. Das klingt aufwendiger, als es ist. Ehrlich gesagt, dauert es keine fünf Minuten pro Tag.
Viele Leser:innen haben uns nach dieser Umstellung gefragt: „Aber stört euch die Wäsche nicht im Schlafzimmer? Sieht das nicht unordentlich aus?" Ja, anfangs schon. Aber wir haben gelernt, den Wäscheständer strategisch zu platzieren – nicht direkt neben dem Bett, sondern an der gegenüberliegenden Wand, möglichst nah am Fenster. So stört er optisch weniger, und die Luft kann besser zirkulieren. Außerdem hängen wir die Wäsche immer erst am späten Vormittag auf, wenn wir ohnehin im Homeoffice oder unterwegs sind. Dann ist das Schlafzimmer bis abends quasi unsere „Trockenkammer" – und das Wohnzimmer bleibt frei für Besuch, Entspannung, Alltag.
Ganz nebenbei haben wir auch festgestellt, dass sich die Heizkosten leicht verringert haben. Warum? Weil wir im Wohnzimmer nicht mehr ständig überheizen mussten, um die Feuchtigkeit abzubauen. Vorher hatten wir intuitiv die Heizung aufgedreht, wenn die Luft zu schwül wurde – ein klassischer Fehler. Das Umweltbundesamt rät davon ab: Warme Luft kann zwar mehr Feuchtigkeit aufnehmen, aber ohne Lüften bleibt die Feuchtigkeit im Raum und kondensiert später an kalten Stellen (Stand: 2025, Quelle: umweltbundesamt.de). Besser ist moderates Heizen (etwa 19 bis 21 Grad in Wohnräumen, 16 bis 18 Grad im Schlafzimmer) kombiniert mit regelmäßigem Stoßlüften. Seitdem wir das beherzigen, ist unsere Heizkostenabrechnung niedriger ausgefallen – nicht dramatisch, aber spürbar.
Ein Punkt, der uns anfangs Sorgen machte, war die rechtliche Seite. Dürfen Mieter:innen überhaupt Wäsche in der Wohnung trocknen? Wir hatten gelesen, dass manche Vermieter das untersagen wollen. Tatsächlich ist die Rechtslage in Deutschland eindeutig: Grundsätzlich darf Wäsche in der Wohnung getrocknet werden, solange dadurch keine Schäden entstehen (Stand: 2025, Quelle: Deutscher Mieterbund via gdv.de). Ein pauschales Verbot im Mietvertrag ist unwirksam. Allerdings muss man als Mieter:in dafür sorgen, dass kein Schimmel entsteht und die Bausubstanz nicht leidet. Heißt konkret: ausreichend lüften, nicht in ungeheizten Räumen trocknen, keine Dauerfeuchtigkeit zulassen.
Sollte dennoch Schimmel auftreten, wird es kompliziert. Die Frage, wer haftet – Mieter:in oder Vermieter:in –, hängt vom Einzelfall ab. War das Lüftungsverhalten mangelhaft? Gibt es Baumängel wie ungedämmte Außenwände oder defekte Fenster? Oft wird gemeinsam mit einem Sachverständigen geprüft, welche Ursache überwiegt. Versicherer zahlen Schimmelschäden in der Regel nicht über die Hausratversicherung, da diese nur plötzliche, unvorhergesehene Ereignisse abdeckt – und Schimmel entsteht schleichend (Beispielangabe – kann je nach Versicherer oder Bundesland abweichen). Eine Wohngebäudeversicherung kommt für Schäden am Gebäude auf, greift aber ebenfalls nur, wenn die Ursache versichert ist, etwa bei einem Rohrbruch. Bei Schimmel durch falsches Lüften bleibt man meist auf den Kosten sitzen.
Deshalb war es uns wichtig, von Anfang an alles richtig zu machen. Wir haben uns angewöhnt, ein kleines Hygrometer im Schlafzimmer aufzustellen – kostet etwa zehn bis fünfzehn Euro, ist aber Gold wert. So sehen wir sofort, wenn die Luftfeuchtigkeit über 60 Prozent steigt, und können reagieren. Manchmal reicht schon ein zusätzliches kurzes Lüften für fünf Minuten. An besonders kalten Wintertagen, wenn die Fenster nicht lange offenbleiben sollen, stellen wir den Wäscheständer auch mal in einen anderen Raum – etwa ins Badezimmer, falls dort ein Fenster vorhanden ist. Flexibilität ist hier das Stichwort.
Später haben wir uns gefragt, ob ein elektrischer Luftentfeuchter sinnvoll wäre. Die Geräte gibt es ab etwa 50 Euro aufwärts, sie saugen die Feuchtigkeit aktiv aus der Luft und sammeln sie in einem Behälter. Klingt praktisch, verbraucht aber Strom – je nach Modell zwischen 200 und 400 Watt. Hochgerechnet auf mehrere Stunden täglich kann das teuer werden. Die Stiftung Warentest empfiehlt, Luftentfeuchter nur gezielt in Problemräumen einzusetzen, nicht flächendeckend (Stand: 2025, Quelle: test.de). Für uns war das keine Lösung, zumal richtiges Lüften kostenlos ist und genauso effektiv – wenn man es konsequent durchzieht.
In den ersten Wochen nach der Umstellung haben wir auch viel über Waschmittel und Waschprogramme nachgedacht. Denn je mehr Wasser in der Wäsche verbleibt, desto länger dauert das Trocknen und desto mehr Feuchtigkeit gelangt in den Raum. Moderne Waschmaschinen bieten oft ein Extra-Schleuderprogramm mit höherer Drehzahl – meist 1400 oder 1600 Umdrehungen pro Minute. Das entzieht den Textilien deutlich mehr Wasser als die Standard-1200er-Einstellung. Ja, empfindliche Stoffe können darunter leiden, aber für Handtücher, Bettwäsche oder Jeans ist es ideal. Seitdem wir das nutzen, trocknet die Wäsche spürbar schneller – oft innerhalb eines halben Tages statt anderthalb.
Ganz ehrlich, manchmal verfallen wir noch in alte Gewohnheiten. Neulich hatte ich es eilig, hängte die Wäsche schnell im Wohnzimmer auf, weil das Schlafzimmer gerade aufgeräumt war und ich keine Lust hatte, den Ständer zu holen. Meine Partnerin sah mich nur an und sagte: „Schon wieder?" Wir lachten. Dann räumten wir gemeinsam um. Solche Momente zeigen, dass Veränderung Zeit braucht – auch wenn man längst weiß, dass es besser ist.
Später haben wir mit Freunden über das Thema gesprochen. Viele kannten das Problem, hatten aber nie eine Lösung gesucht. „Ach, wir lüften halt öfter", hieß es dann meist. Aber wie oft ist oft genug? Und merkt man überhaupt, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, solange kein Schimmel sichtbar wird? Vermutlich nicht. Das ist das Tückische: Feuchtigkeitsprobleme schleichen sich ein, langsam, unauffällig. Bis eines Tages die Tapete sich wölbt oder schwarze Flecken in den Ecken auftauchen. Dann ist der Schaden längst da.
Deshalb möchten wir hier konkrete Schritte teilen, die bei uns funktioniert haben. Erstens: Räume gezielt auswählen. Schlafzimmer eignen sich gut, weil sie tagsüber meist leer stehen. Auch ein ungenutztes Gästezimmer oder ein Arbeitszimmer mit Fenster kann ideal sein. Zweitens: Stoßlüften statt Dauerkippen. Fünf bis zehn Minuten mit weit geöffneten Fenstern sind effektiver als stundenlang gekippte Fenster, die nur Energie verschwenden. Drittens: Heizkörper nicht mit Wäsche zuhängen. Ja, die Wäsche trocknet so schneller, aber die Heizung muss mehr leisten, was Kosten erhöht und die Luftfeuchtigkeit ebenfalls steigert. Viertens: Wäsche möglichst gut schleudern, bevor sie aufgehängt wird. Fünftens: Ein Hygrometer nutzen, um die Feuchtigkeit im Blick zu behalten.
Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie viel Lebensqualität von so einer Kleinigkeit abhängen kann? Für uns war der Wäscheständer im Wohnzimmer mehr als nur ein praktisches Problem. Er stand symbolisch für eine gewisse Unordnung, für das Gefühl, nie richtig fertig zu sein. Immer hing da etwas, immer war da etwas im Weg. Gäste mussten daran vorbeilaufen, Kinder spielten um ihn herum, und wir selbst nahmen ihn irgendwann gar nicht mehr wahr – bis wir es doch taten, und zwar genervt. Der Umzug ins Schlafzimmer hat nicht nur das Raumklima verbessert, sondern auch unsere Wahrnehmung des Wohnzimmers verändert. Plötzlich war wieder Platz. Platz zum Atmen, zum Bewegen, zum Wohlfühlen.
In den letzten Monaten haben wir auch festgestellt, dass sich kleinere Alltagsroutinen leichter etablieren lassen, wenn sie einen sichtbaren Nutzen haben. Früher war Lüften für uns eher lästige Pflicht. Jetzt ist es Teil eines Systems, das funktioniert – und das motiviert. Morgens Fenster auf, Wäsche aufhängen, tagsüber trocknen lassen, abends abnehmen und zusammenlegen. Fast schon meditativ, wenn man ehrlich ist. Und das Beste: Das Wohnzimmer bleibt, was es sein soll – ein Ort zum Entspannen, nicht zum Wäschewaschen.
Später sind wir noch auf einen weiteren Aspekt gestoßen, der uns vorher nicht bewusst war: die Geruchsbildung. Wäsche, die zu lange feucht bleibt oder in schlecht belüfteten Räumen hängt, kann muffig werden – ein Zeichen dafür, dass sich Bakterien vermehren. Das passiert vor allem in Räumen mit hoher Grundfeuchtigkeit, etwa in Kellern oder engen Badezimmern ohne Fenster. Im Schlafzimmer mit regelmäßigem Lüften haben wir dieses Problem nie gehabt. Die Wäsche riecht frisch, trocknet zügig und bleibt hygienisch einwandfrei. Ein weiterer Pluspunkt für diese Lösung.
Ganz nebenbei haben wir auch gelernt, dass Material und Bauweise des Wäscheständers eine Rolle spielen. Unser alter Ständer war aus billigem Kunststoff und kippte ständig um, wenn zu viel Gewicht darauf lag. Irgendwann investierten wir in ein stabileres Modell aus Edelstahl – kostet zwar mehr, hält aber deutlich länger und lässt sich platzsparender zusammenklappen. Solche Details klingen banal, machen im Alltag aber einen Unterschied. Weniger Ärger, mehr Effizienz.
Ein weiterer Punkt, der uns beschäftigt hat, war die Frage nach alternativen Trocknungsmöglichkeiten. Wäschetrockner sind in Deutschland längst Standard, aber nicht jeder Haushalt hat Platz oder Budget dafür. Kondensationstrockner verbrauchen viel Strom, Wärmepumpentrockner sind effizienter, aber teurer in der Anschaffung. Eine Studie der Europäischen Kommission zeigt, dass ein durchschnittlicher Haushalt mit Wärmepumpentrockner etwa 50 bis 80 Euro pro Jahr an Stromkosten spart im Vergleich zu einem Kondensationstrockner (Stand: 2025, Quelle: europarl.europa.eu). Trotzdem: Ein neues Gerät kostet schnell 500 Euro aufwärts. Für uns war das keine Option. Lieber optimieren wir unsere Lufttrocknung – und sparen nebenbei auch noch Energie.
In den ersten Monaten haben wir uns außerdem mit dem Thema Schimmelvorbeugung intensiver auseinandergesetzt. Schimmel entsteht nicht nur durch Wäsche, sondern durch eine Kombination aus Feuchtigkeit, unzureichender Belüftung und kalten Oberflächen. Besonders gefährdet sind Außenwände, schlecht isolierte Fensterrahmen und Raumecken, die kaum von der Heizung erreicht werden. Das Umweltbundesamt empfiehlt, Möbel mindestens fünf bis zehn Zentimeter von Außenwänden abzurücken, damit die Luft zirkulieren kann (Stand: 2025, Quelle: umweltbundesamt.de). Seitdem wir das tun, haben wir keine neuen Probleme mehr gehabt.
Später haben wir auch überlegt, ob Anti-Schimmel-Mittel oder spezielle Wandfarben sinnvoll wären. Tatsächlich gibt es Farben mit fungiziden Zusätzen, die das Schimmelwachstum hemmen sollen. Allerdings weist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) darauf hin, dass solche Zusätze die Raumluft belasten können und langfristig nicht die Ursache beheben – nämlich zu hohe Feuchtigkeit (Stand: 2025, Quelle: bfr.bund.de). Für uns war klar: Wir setzen lieber auf richtiges Lüften und Heizen, als auf Chemie. Das ist gesünder, günstiger und nachhaltiger.
Ganz ehrlich, es gab auch Rückschläge. Einmal vergaßen wir, morgens zu lüften, weil wir verschlafen hatten und es eilig war. Abends maß das Hygrometer 72 Prozent – viel zu hoch. Wir öffneten sofort alle Fenster, auch wenn es draußen kalt war, und ließen die Luft für eine Viertelstunde richtig durchziehen. Das half, aber es zeigte uns auch: Konsequenz ist wichtig. Einmal vergessen ist kein Drama, aber regelmäßig wird es problematisch.
In den letzten Wochen haben wir angefangen, auch andere Gewohnheiten zu hinterfragen. Warum steht der Schuhschrank direkt neben der Heizung? Warum lagern wir Vorräte im feuchten Kellerabteil? Kleine Entscheidungen, die sich summieren. Der Wäscheständer war nur der Anfang. Jetzt achten wir bewusster darauf, wie wir unsere Wohnung nutzen, wie wir Räume gestalten, wie wir mit Ressourcen umgehen. Und das Schöne ist: Es kostet kaum etwas, außer etwas Aufmerksamkeit.
Später haben wir uns auch mit dem Thema Luftqualität allgemein beschäftigt. Neben Feuchtigkeit spielen auch CO₂-Gehalt, Feinstaub und flüchtige organische Verbindungen (VOCs) eine Rolle. Letztere kommen unter anderem aus Möbeln, Teppichen, Reinigungsmitteln oder Duftkerzen. Ein gut gelüfteter Raum sorgt nicht nur für niedrige Feuchtigkeit, sondern auch für bessere Atemluft. Wir haben festgestellt, dass wir uns seit der Umstellung insgesamt wohler fühlen – weniger Kopfschmerzen, weniger Müdigkeit, besserer Schlaf. Mag Zufall sein, aber vielleicht auch nicht.
Ein Punkt, den wir noch ansprechen wollen, ist die soziale Dimension. Manche Menschen schämen sich dafür, Wäsche in der Wohnung zu trocknen – als wäre es ein Zeichen von Armut oder Rückständigkeit. Dabei ist es eine völlig normale, ressourcenschonende Praxis. In südlichen Ländern hängt die Wäsche oft draußen auf Leinen, sichtbar für alle. In Deutschland verstecken wir sie lieber. Warum eigentlich? Vielleicht weil wir glauben, alles müsse immer perfekt aussehen. Aber Perfektion ist anstrengend. Und oft unnötig.
In den ersten Tagen nach dem Umzug des Wäscheständers haben wir auch darüber gesprochen, wie es eigentlich früher war. Meine Großmutter hatte einen Wäschetrockenboden unterm Dach – dort hing die Wäsche bei jedem Wetter. Meine Eltern hatten einen Trockner im Keller, aber benutzten ihn nur im Winter. Heute gibt es Waschsalons, Gemeinschaftstrockner, mobile Apps, die einem sagen, wann die Wäsche fertig ist. Die Möglichkeiten sind vielfältiger geworden, aber das Grundprinzip bleibt: Wäsche muss trocknen, und sie gibt dabei Feuchtigkeit ab. Das war schon immer so, und das wird auch immer so bleiben.
Ganz nebenbei haben wir uns gefragt, ob das Thema überhaupt blogwürdig ist. Ist es nicht zu banal? Zu alltäglich? Aber dann haben wir gemerkt: Genau das ist der Punkt. Es sind die kleinen, alltäglichen Dinge, die unser Leben prägen. Die Entscheidung, wo der Wäscheständer steht, klingt trivial – aber sie beeinflusst Raumklima, Gesundheit, Heizkosten, Wohnkomfort und sogar die Stimmung. Wenn das nicht blogwürdig ist, was dann?
Später haben wir auch überlegt, ob wir unsere Erfahrung mit anderen teilen sollten. Also haben wir angefangen, Freunden und Familie davon zu erzählen. Manche nickten nur höflich, andere wurden neugierig. Eine Freundin schrieb uns Wochen später: „Ich hab's ausprobiert – funktioniert wirklich!" Solche Rückmeldungen zeigen, dass wir nicht alleine sind mit unseren Problemen – und dass einfache Lösungen oft die besten sind.
In den letzten Monaten haben wir auch festgestellt, dass Veränderung nicht schwer sein muss. Es braucht keinen großen Plan, keine teure Umrüstung, keine radikale Umstellung. Manchmal reicht es, eine Sache anders zu machen. Den Wäscheständer umzustellen war so eine Sache. Klein, unspektakulär, aber wirkungsvoll. Und das motiviert, auch in anderen Bereichen genauer hinzuschauen: Wo verschwenden wir Energie? Wo schaffen wir uns unnötigen Stress? Wo könnten kleine Änderungen große Unterschiede machen?
Ganz ehrlich, wir sind keine Experten. Wir sind eine ganz normale Familie, die einfach ausprobiert, lernt und anpasst. Manchmal machen wir Fehler, manchmal finden wir gute Lösungen. Aber genau das ist es, was das Leben ausmacht. Nicht die Perfektion, sondern der Weg dorthin. Und wenn dieser Text auch nur einer Person hilft, den eigenen Wäscheständer umzustellen und dadurch Schimmel zu vermeiden, dann hat er sich gelohnt.
Später haben wir uns auch gefragt, ob es noch andere Räume gäbe, die sich für Wäsche eignen. Theoretisch ja: Abstellräume, Hauswirtschaftsräume, überdachte Balkone, Wintergärten. Aber nicht jeder hat solche Räume. Deshalb ist es wichtig, mit dem zu arbeiten, was man hat. Bei uns ist es eben das Schlafzimmer. Bei anderen vielleicht das Bad oder ein Flur mit Fenster. Die Hauptsache ist: Der Raum muss gut zu lüften sein, und die Wäsche sollte nicht dauerhaft dort hängen bleiben.
In den letzten Wochen haben wir auch darüber nachgedacht, wie sich unser Alltag verändert hat. Nicht dramatisch, aber merklich. Das Wohnzimmer fühlt sich freier an. Wir laden wieder öfter Freunde ein, weil wir uns nicht mehr für herumhängende Wäsche schämen müssen. Die Luft ist besser, die Stimmung entspannter. Vielleicht ist das die eigentliche Lektion: Kleine Veränderungen im Raum können große Veränderungen im Befinden bewirken.
Ganz nebenbei haben wir auch festgestellt, dass wir insgesamt bewusster mit Ressourcen umgehen. Weniger Wäsche waschen, dafür gezielter. Stoßlüften statt dauerlüften. Heizen nach Bedarf, nicht nach Gefühl. All das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt. Und das fühlt sich gut an.
Später haben wir uns überlegt, ob wir das Thema noch vertiefen sollten. Zum Beispiel mit einer detaillierten Anleitung, wie man Schimmel erkennt, dokumentiert und meldet. Oder mit einer Übersicht über verschiedene Wäscheständer-Modelle. Aber dann dachten wir: Nein, das würde den Rahmen sprengen. Dieser Text soll keine Enzyklopädie sein, sondern eine ehrliche, persönliche Geschichte – mit praktischen Tipps, ja, aber vor allem mit Herz.
In den ersten Wochen nach der Umstellung haben wir auch bemerkt, dass unser Schlafrhythmus sich verbessert hat. Klingt komisch, aber Studien zeigen, dass eine niedrigere Raumtemperatur und eine moderate Luftfeuchtigkeit den Schlaf fördern können (Stand: 2025, diverse Schlafforschungsinstitute). Vielleicht lag es daran, dass wir konsequenter lüfteten und die Luft frischer war. Vielleicht auch nur Einbildung. Aber selbst wenn – Hauptsache, es hilft.
Ganz ehrlich, es gibt Tage, da fragen wir uns, ob das alles nicht übertrieben ist. Ein Wäscheständer, so viel Aufwand? Aber dann sehen wir das saubere, trockene, schimmelfreie Schlafzimmer und wissen: Es lohnt sich. Gesundheit und Wohnkomfort sind keine Kleinigkeiten. Sie sind die Basis für alles andere.
Später haben wir auch über die psychologische Komponente nachgedacht. Ein aufgeräumtes Wohnzimmer wirkt einladender. Man fühlt sich wohler, entspannter, offener. Das ist keine Esoterik, sondern simple Psychologie. Unser Umfeld beeinflusst unsere Stimmung – und umgekehrt. Wer sich in seiner Wohnung wohlfühlt, geht anders durchs Leben. Klingt pathetisch, aber so ist es.
In den letzten Monaten haben wir auch festgestellt, dass wir viel bewusster mit Ordnung umgehen. Nicht nur beim Wäscheständer, auch bei anderen Dingen. Wo steht was? Warum? Macht das Sinn? Solche Fragen stellen wir uns jetzt öfter. Und meistens finden wir einfache Antworten, die das Leben leichter machen.
Ganz nebenbei haben wir auch gemerkt, dass Veränderung ansteckend ist. Nachdem wir den Wäscheständer umgestellt hatten, begannen wir auch, andere Möbel umzuräumen, alte Dinge auszusortieren, neue Routinen auszuprobieren. Ein kleiner Impuls, der eine ganze Kette von Verbesserungen auslöste. So funktioniert Veränderung: Schritt für Schritt, nicht auf einmal.
Später haben wir uns gefragt, ob das Thema auch für andere Lebensbereiche relevant ist. Und ja, das ist es. Ob Wäscheständer, Homeoffice-Einrichtung oder Küchenorganisation – überall gibt es kleine Stellschrauben, die Großes bewirken können. Man muss sie nur finden und mutig genug sein, etwas auszuprobieren.
Praktische Checkliste: Schaden dokumentieren – 6 Steps
Falls es trotz aller Vorsicht doch einmal zu Schimmel kommt, ist schnelles und korrektes Handeln wichtig. Diese Schritte haben wir uns notiert, nachdem wir uns intensiv mit dem Thema beschäftigt haben:
Erstens: Schaden sofort fotografieren – aus verschiedenen Winkeln, mit Maßstab (z. B. Lineal), Datum im Bild sichtbar machen. Am besten mehrere Aufnahmen über Tage hinweg, um die Entwicklung zu dokumentieren.
Zweitens: Raumklimadaten notieren – Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lüftungsverhalten der letzten Tage aufschreiben. Falls vorhanden, Hygrometer-Protokolle nutzen.
Drittens: Vermieter:in umgehend schriftlich informieren – per E-Mail mit Fotos im Anhang oder per Einschreiben. Fristsetzung zur Behebung mitschicken, zum Beispiel zwei Wochen.
Viertens: Mögliche Ursachen prüfen – Gibt es Baumängel? Defekte Fenster, undichte Stellen, unzureichende Dämmung? Auch das dokumentieren.
Fünftens: Keine eigenmächtigen Sanierungsversuche – erst Rücksprache mit Vermieter:in. Manche Mittel verschlimmern das Problem oder machen eine spätere Ursachenanalyse unmöglich.
Sechstens: Bei Bedarf Sachverständigen hinzuziehen – kostet zwar, kann aber im Streitfall entscheidend sein. Viele Mietervereine bieten Beratung und vermitteln Gutachter:innen.
Musterbrief: Schimmelbefall melden
Manchmal hilft es, ein konkretes Beispiel zu haben. So könnte ein Brief an die Vermietung aussehen:
„Sehr geehrte Frau Müller, in unserer Wohnung (Beispielstraße 12, 3. OG links) ist seit etwa zwei Wochen an der Außenwand im Schlafzimmer ein dunkler Fleck aufgetreten, der auf Schimmelbildung hindeutet. Trotz regelmäßigen Lüftens und moderaten Heizens breitet sich der Befall aus. Ich bitte Sie, die Ursache prüfen zu lassen und binnen 14 Tagen Maßnahmen zur Beseitigung einzuleiten. Anbei Fotos als Dokumentation. Mit freundlichen Grüßen, Max Mustermann"
Kurz, sachlich, klar – so sollte es sein.
Vergleich: Trocknungszeiten und Feuchtigkeitsabgabe
Um die Unterschiede zwischen verschiedenen Räumen und Methoden zu verdeutlichen, haben wir eine kleine Übersicht erstellt:
| Raum / Methode | Trocknungszeit (ca.) | Feuchtigkeitsabgabe | Lüftungsaufwand | Risiko |
| Wohnzimmer (Standard) | 12–18 Stunden | Hoch | Sehr hoch | Hoch |
| Schlafzimmer (gelüftet) | 10–16 Stunden | Mittel | Mittel | Niedrig |
| Badezimmer (mit Fenster) | 14–20 Stunden | Hoch | Hoch | Mittel |
| Balkon (Sommer) | 4–8 Stunden | Sehr niedrig | Minimal | Sehr niedrig |
| Wärmepumpentrockner | 2–3 Stunden | Keine | Keine | Keine |
(Beispielangaben – tatsächliche Werte können je nach Raumgröße, Jahreszeit, Wäschemenge und Schleuderdrehzahl variieren.)
Wie man sieht, ist das Schlafzimmer bei richtiger Handhabung eine der sichersten Optionen – schneller als das Bad, risikoärmer als das Wohnzimmer.
Häufig gestellte Fragen
Viele Leser:innen haben uns nach der Veröffentlichung unserer ersten Überlegungen zu diesem Thema geschrieben. Die drei häufigsten Fragen möchten wir hier beantworten:
Ist es nicht ungesund, Wäsche im Schlafzimmer zu trocknen?
Nein, solange man richtig lüftet. Die Feuchtigkeit wird durch Stoßlüften morgens und abends zuverlässig nach draußen transportiert. Wichtig ist nur, dass die Wäsche nicht direkt neben dem Bett hängt und dass man nachts nicht in einem feuchten Raum schläft. Bei uns hat sich gezeigt: Abends ist die Wäsche meist schon trocken oder fast trocken, sodass die Feuchtigkeit nachts keine Rolle mehr spielt.
Darf der Vermieter das Wäschetrocknen in der Wohnung verbieten?
Grundsätzlich nein. Ein pauschales Verbot ist unwirksam, da Wäschetrocknen zum vertragsgemäßen Gebrauch einer Mietwohnung gehört (Stand: 2025, Quelle: Deutscher Mieterbund via gdv.de). Allerdings müssen Mieter:innen dafür sorgen, dass dadurch keine Schäden entstehen. Heißt konkret: ausreichend lüften und Schimmelbildung vermeiden. Im Zweifelsfall hilft ein Blick in den Mietvertrag oder ein Gespräch mit einem Mieterverein.
Wie oft muss ich lüften, wenn Wäsche im Raum hängt?
Empfohlen werden mindestens zwei bis drei Stoßlüftungen pro Tag – jeweils fünf bis zehn Minuten mit weit geöffneten Fenstern. Morgens nach dem Aufstehen, mittags oder nachmittags und abends vor dem Schlafengehen. An sehr feuchten Tagen oder bei großen Wäschemengen kann auch öfter nötig sein. Ein Hygrometer hilft, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen: Steigt die Luftfeuchtigkeit über 60 Prozent, sollte gelüftet werden.
Es sind nicht die großen Gesten, die unser Leben verändern. Es sind die kleinen, alltäglichen Entscheidungen. Der Wäscheständer war so eine Entscheidung. Unspektakulär, praktisch, aber wirkungsvoll. Und wenn dieser Text auch nur einer Person hilft, das eigene Zuhause ein bisschen wohnlicher, gesünder und angenehmer zu machen, dann hat er seinen Zweck erfüllt. Denn am Ende geht es genau darum: Sich wohlfühlen, wo man ist. Und manchmal reicht dafür schon ein Wäscheständer am richtigen Ort.