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Wohnen & Alltagstipps

Zurück zum Handfeger: Warum weniger Technik in der Küche plötzlich mehr ist

by Winterberg 2025. 11. 11.

Der Handfeger in der Küche: Warum er zurück ist

Zuletzt aktualisiert: 11. November 2025

🔹 Worum es heute geht: Wie ein fast vergessenes Küchenutensil wieder seinen Platz in unserem Alltag gefunden hat – und warum immer mehr Haushalte auf die Kombination aus Tradition und Moderne setzen.

🔹 Was wir gelernt haben: Praktische Alltagshelfer müssen nicht komplex sein, und manchmal liegt die beste Lösung in dem, was bereits Generationen vor uns funktioniert hat.

🔹 Was Leser:innen davon haben: Konkrete Einblicke, welche Varianten sich bewähren, wann der Handfeger tatsächlich die bessere Wahl ist und wie man ihn hygienisch sauber hält.


Neulich stand ich in der Küche und starrte auf die Krümel unter dem Esstisch. Der Akkusauger hing an der Ladestation, wieder einmal entladen, weil ich vergessen hatte, ihn nach dem letzten Einsatz zurückzustecken. Meine Schwiegermutter besuchte uns gerade und meinte trocken: „Früher hätte das fünf Sekunden gedauert." Sie hatte recht. An diesem Nachmittag fuhren wir zum Haushaltswarenladen, nicht zu irgendeinem Elektronikmarkt, und kauften einen Handfeger mit Kehrschaufel. Holzstiel, Naturborsten, keine Batterie. Seitdem steht er in der Ecke neben dem Kühlschrank, und ich benutze ihn öfter als gedacht.

Anfangs kam es mir seltsam vor. Hatten wir nicht längst diese Phase hinter uns? Der Akkusauger war schließlich eine Anschaffung, über die wir uns gefreut hatten, damals vor zwei Jahren, als das Gerät im Angebot war. Markus hatte sogar ein YouTube-Video angeschaut, um die verschiedenen Modelle zu vergleichen. Doch im Alltag stellte sich heraus, dass die schnelle Handhabung manchmal wichtiger ist als die maximale Saugleistung. Wenn die Kinder nach dem Frühstück zur Schule müssen und überall Haferflocken liegen, dann ist keine Zeit, erst den Sauger zu holen, einzuschalten, danach den Behälter zu leeren und das Gerät wieder wegzuräumen. Der Handfeger? Einmal kurz gefegt, Schaufel drunter, fertig.

In den ersten Wochen haben wir beide Systeme parallel genutzt. Für größere Flächen im Wohnzimmer bleibt der Akkusauger unschlagbar, das will ich gar nicht bestreiten. Aber in der Küche, wo ständig etwas daneben geht – Salz beim Kochen, Mehl beim Backen, Erde von den Topfpflanzen auf der Fensterbank – da ist der Handfeger einfach schneller zur Hand. Keine Ladezeit, kein Motorgeräusch, keine Überlegung, ob sich der Aufwand lohnt. Das klingt banal, aber genau diese Schwellenangst („Lohnt sich das jetzt?") verhindert oft, dass man überhaupt anfängt zu putzen.

Später haben wir gemerkt, dass der Handfeger auch eine erzieherische Komponente hat. Unsere Tochter, acht Jahre alt, hatte Hemmungen, den schweren Sauger aus der Abstellkammer zu holen. Der Handfeger dagegen ist leicht, liegt gut in der Hand, und sie kann selbstständig aufräumen, wenn sie beim Basteln Schnipsel auf den Boden fallen lässt. Das gibt ihr ein Gefühl von Eigenverantwortung, ohne dass wir ständig eingreifen müssen. Ob das pädagogisch wertvoll ist, kann ich nicht mit Studien belegen, aber die Tatsache, dass sie von sich aus zum Besen greift, spricht für sich.

Interessanterweise beobachte ich den gleichen Trend bei Freunden und in der Nachbarschaft. Eine Bekannte erzählte mir vor ein paar Wochen, dass sie in ihrer neuen Wohnung bewusst auf einen Staubsauger-Roboter verzichtet hat, obwohl sie ihn sich leisten könnte. Stattdessen stehen bei ihr in jedem Raum kleine Handfeger-Sets, die sie je nach Bedarf einsetzt. Ihre Begründung: „Ich will nicht von Technik abhängig sein, die irgendwann kaputtgeht oder ein Software-Update braucht." Das klingt vielleicht nach einer übertriebenen Technikskepsis, aber wenn man bedenkt, wie viele elektronische Geräte tatsächlich nach wenigen Jahren den Geist aufgeben, ist die Überlegung nicht abwegig.

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht, aber Handfeger haben eine erstaunlich lange Tradition. Schon im 18. Jahrhundert wurden Besen aus Reisig oder Stroh in bürgerlichen Haushalten eingesetzt, später kamen industriell gefertigte Varianten mit Rosshaar oder Schweineborsten hinzu. Heute gibt es Naturborsten aus Pflanzenfasern wie Kokos oder Agave, aber auch synthetische Varianten aus Polypropylen, die besonders robust sind. Letztere haben den Vorteil, dass sie Feuchtigkeit besser vertragen und sich schneller trocknen, was hygienisch von Vorteil sein kann (Stand: 2025, Verbraucherzentrale NRW). Allerdings setzen sie bei der Herstellung und Entsorgung Mikroplastik frei, was wiederum die Umweltbilanz trübt.

Naturborsten dagegen sind biologisch abbaubar, können aber bei dauerhafter Feuchtigkeit anfangen zu riechen oder sich zu verformen. Haben Sie das schon erlebt? Dass ein Handfeger nach dem Wischen einer nassen Stelle plötzlich merkwürdig müffelt? Das liegt daran, dass organische Fasern ein ideales Milieu für Bakterien bieten, wenn sie nicht richtig trocknen können. Deswegen sollte man Naturborsten-Besen immer mit den Borsten nach oben lagern und regelmäßig auslüften lassen. Wir hängen unseren Handfeger an einen kleinen Haken an der Innenseite der Vorratsschranktür, sodass er frei steht und Luft zirkulieren kann.

Was die Hygiene betrifft, gibt es durchaus Unterschiede zwischen den Materialien. Eine Untersuchung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zeigte, dass Reinigungsutensilien in der Küche regelmäßig Keime aufnehmen können, besonders wenn sie Kontakt mit Lebensmittelresten haben (Stand: 2025, bvl.bund.de). Das bedeutet nicht, dass der Handfeger zum Gesundheitsrisiko wird, aber es ist sinnvoll, ihn gelegentlich zu reinigen. Bei synthetischen Borsten reicht es meist, sie unter fließendem Wasser auszuspülen und mit etwas mildem Spülmittel zu behandeln. Naturborsten können in einer Lösung aus warmem Wasser und Essig eingeweicht werden – etwa 30 Minuten – und sollten dann gründlich trocknen.

Ein weiterer Aspekt, der mir erst mit der Zeit bewusst wurde, ist die Lautstärke. Der Akkusauger ist zwar nicht ohrenbetäubend, aber morgens um sechs, wenn die Kinder noch schlafen und ich die Küche nach dem Abendbrot vom Vortag aufräumen möchte, ist selbst das leiseste Gerät störend. Der Handfeger macht kein Geräusch. Das klingt trivial, aber in einem Mehrfamilienhaus oder in einer Wohnung mit dünnen Wänden ist das ein echter Pluspunkt. Unsere Nachbarin unter uns hat sich tatsächlich schon bei Markus bedankt, weil wir nicht mehr regelmäßig abends saugen. Sie hatte das vorher nie angesprochen, aber offenbar war es ihr unangenehm.

Dann ist da noch die Frage der Nachhaltigkeit. Laut einer Erhebung des Umweltbundesamts werden in Deutschland jährlich etwa 4,5 Millionen Staubsauger verkauft, viele davon Akku- oder Robotermodelle (Stand: 2025, umweltbundesamt.de). Die Lebensdauer dieser Geräte liegt durchschnittlich bei fünf bis sieben Jahren, wobei häufig die Akkus als erstes versagen. Ersatzakkus sind teuer und nicht für alle Modelle verfügbar, sodass viele Geräte entsorgt werden, obwohl der Motor noch funktioniert. Ein hochwertiger Handfeger dagegen kann Jahrzehnte halten, wenn man gelegentlich die Borsten austauscht. Bei einigen Modellen ist das sogar möglich – es gibt Hersteller, die Ersatzköpfe anbieten, sodass nur der Stiel erhalten bleibt. Das reduziert Müll und schont den Geldbeutel.

Natürlich möchte ich hier nicht den Eindruck erwecken, als sei der Handfeger die Lösung für alles. Teppichböden lassen sich damit schlecht reinigen, und für große Flächen ist er weniger effizient als ein klassischer Bodenstaubsauger. Aber in der Küche, im Flur, auf Fliesen oder Laminat – da spielt er seine Stärken aus. Wir haben inzwischen sogar einen zweiten angeschafft, einen kleineren mit einer schmalen Schaufel, der speziell für die Ecken gedacht ist. Der steht im Bad, weil dort ständig Haare und Staub zusammenkommen, und ich muss nicht jedes Mal den großen Sauger holen, nur um ein paar Fusseln zu entfernen.

Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist die motorische Komponente. Fegen erfordert eine gewisse Körperbewegung, die zwar minimal ist, aber dennoch mehr Aktivität bedeutet als das Schieben eines automatisierten Geräts. Das mag nach Wortklauberei klingen, aber ich habe tatsächlich bemerkt, dass ich mich bewusster durch die Wohnung bewege, seit ich wieder einen Handfeger benutze. Man bückt sich, man achtet auf die Ecken, man sieht Schmutz, den man vorher übersehen hätte. Der Saugroboter fährt seine Runden, aber ob er wirklich alles erwischt, bleibt oft unklar. Beim Fegen hat man direkten Kontakt mit dem Boden und merkt sofort, wo noch etwas liegt.

Was mich außerdem überrascht hat, ist die Ästhetik. Klingt komisch, aber der Handfeger mit Holzstiel und hellen Borsten sieht einfach schön aus. Er passt in unsere Küche, die ohnehin eher rustikal eingerichtet ist, mit Holzregalen und offenen Fächern. Der Akkusauger dagegen wirkte immer ein bisschen wie ein Fremdkörper, selbst in der Ladestation. Mittlerweile sehe ich auch in Wohnmagazinen und auf Instagram immer häufiger Bilder von Küchen, in denen bewusst auf sichtbare Elektrogeräte verzichtet wird und stattdessen traditionelle Utensilien im Regal stehen. Das ist sicher auch eine Modeerscheinung, aber sie zeigt, dass viele Menschen den Wunsch nach etwas Greifbarem, Einfachem haben.

Gleichzeitig gibt es natürlich auch praktische Überlegungen. Ein hochwertiger Handfeger kostet zwischen zehn und dreißig Euro, je nach Material und Verarbeitung. Ein Akkusauger liegt schnell bei einhundertfünfzig bis dreihundert Euro, manchmal deutlich mehr (Stand: 2025, Stiftung Warentest). Hinzu kommen eventuelle Folgekosten für Filter, Düsen oder eben neue Akkus. Finanziell ist der Handfeger also die günstigere Variante, was besonders für Haushalte mit kleinem Budget relevant sein kann. Natürlich ersetzt er nicht den Hauptstaubsauger, aber er kann die Häufigkeit reduzieren, mit der man das große Gerät herausholen muss.

In Gesprächen mit anderen Eltern höre ich immer wieder das gleiche Argument: Zeit. Niemand hat Zeit, stundenlang zu putzen. Und genau deshalb funktioniert der Handfeger so gut – weil er keine Vorbereitung braucht. Man nimmt ihn, fegt, fertig. Diese Unmittelbarkeit ist in einem hektischen Alltag Gold wert. Wenn die Kinder morgens beim Frühstück kleckern, muss ich nicht überlegen, ob sich der Aufwand lohnt, den Sauger aus dem Schrank zu holen. Ich fege einfach schnell durch, und die Küche ist wieder ordentlich. Das reduziert auch die mentale Last, weil ich nicht das Gefühl habe, dass sich Aufgaben stapeln.

Später haben wir gemerkt, dass der Handfeger auch bei spontanem Besuch hilfreich ist. Wenn sich kurzfristig jemand ankündigt, kann man in wenigen Minuten die sichtbarsten Bereiche in Ordnung bringen, ohne dass es wie eine große Putzaktion aussieht. Das klingt vielleicht oberflächlich, aber mal ehrlich: Wer kennt das nicht, dass man vor Gästen noch schnell durchsaugt? Mit dem Handfeger geht das leiser und schneller, und man kann nebenher noch andere Dinge vorbereiten.

Ein rechtlicher Hinweis, der mir erst kürzlich bewusst wurde, betrifft Mietwohnungen. In vielen Mietverträgen ist festgelegt, dass der Mieter für die regelmäßige Reinigung der Wohnung verantwortlich ist, was auch die Küche einschließt. Sollte es zu Schäden durch mangelnde Hygiene kommen – etwa Schimmel oder Ungeziefer –, kann der Vermieter unter Umständen Schadensersatz fordern (Stand: 2025, Deutscher Mieterbund). Das bedeutet nicht, dass man jeden Tag wischen muss, aber eine gewisse Grundordnung sollte gewahrt bleiben. Der Handfeger hilft dabei, kleine Verschmutzungen sofort zu beseitigen, bevor sie sich festsetzen oder Schädlinge anlocken. (Beispielangabe – kann je nach Mietvertrag und Einzelfall variieren.)

Was die Materialwahl angeht, lohnt es sich, auf Qualität zu achten. Billige Handfeger aus dem Discounter verlieren oft schnell ihre Borsten oder brechen am Stiel. Wir hatten anfangs so ein Modell, und nach drei Monaten war es unbrauchbar. Der etwas teurere Handfeger, den wir dann gekauft haben, stammt von einem deutschen Hersteller, der seit über hundert Jahren Besen produziert. Das merkt man an der Verarbeitung: Die Borsten sind dicht gebündelt, der Stiel ist massiv, und die Verbindung zwischen beiden ist stabil. Solche Produkte findet man häufig in Fachgeschäften oder online bei spezialisierten Händlern. Es lohnt sich, vorher Bewertungen zu lesen oder sich beraten zu lassen.

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie viele Reinigungsutensilien sich im Laufe der Zeit in einem Haushalt ansammeln? Bei uns waren es zwischenzeitlich drei verschiedene Staubsauger, ein Dampfreiniger, mehrere Wischmopps und diverse Schwämme. Irgendwann stellten wir fest, dass wir mehr Zeit mit der Verwaltung dieser Geräte verbrachten als mit dem eigentlichen Putzen. Seitdem haben wir konsequent reduziert und setzen auf wenige, aber gut funktionierende Werkzeuge. Der Handfeger ist Teil dieser Minimalismus-Strategie geworden, auch wenn wir uns nicht als klassische Minimalisten sehen würden.

Ein anderer Punkt, der mir wichtig ist, ist die Frage der Ergonomie. Nicht jeder Handfeger ist gleich gut zu handhaben. Die Länge des Stiels spielt eine Rolle – zu kurz, und man muss sich ständig bücken; zu lang, und das Handling wird ungenau. Wir haben einen mit etwa 30 Zentimetern Stiellänge, was für unsere Körpergröße gut passt. Es gibt aber auch Varianten mit ausziehbaren Stielen, die sich anpassen lassen. Für ältere Menschen oder Personen mit Rückenproblemen kann das eine sinnvolle Option sein. Hier lohnt es sich, im Geschäft verschiedene Modelle auszuprobieren, bevor man sich entscheidet.

Die Kehrschaufel ist ein weiteres Detail, das oft unterschätzt wird. Viele Schaufeln sind zu flach oder haben keinen hohen Rand, sodass beim Aufnehmen der Kehrichtmenge ein Teil wieder herunterfällt. Besonders nervig ist das bei feinem Staub oder Mehl. Unsere Schaufel hat einen gummierten Rand, der sich beim Aufsetzen auf den Boden leicht anpasst, sodass auch kleine Partikel erfasst werden. Außerdem hat sie einen kleinen Kamm an der Oberseite, mit dem man die Borsten abstreifen kann, um Haare oder Fusseln zu entfernen. Solche durchdachten Features machen den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem wirklich nützlichen Produkt aus.

In den letzten Monaten habe ich auch bemerkt, dass der Handfeger eine gewisse Entschleunigung mit sich bringt. Das klingt vielleicht esoterisch, aber es ist tatsächlich so. Während der Akkusauger laut und schnell arbeitet, ist das Fegen eine ruhige, fast meditative Tätigkeit. Man hört das leise Kratzen der Borsten auf dem Boden, man sieht, wie sich die Krümel sammeln, und man hat das Gefühl, etwas aktiv zu tun, anstatt nur ein Gerät zu bedienen. Für mich ist das ein kleiner Moment der Achtsamkeit im Alltag, auch wenn es nur ein paar Minuten sind.

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen der Handfeger an seine Grenzen stößt. Bei verschütteten Flüssigkeiten ist er nutzlos, da braucht es einen Lappen oder Wischmopp. Auch bei sehr feinem Staub, der in der Luft schwebt, ist ein Sauger die bessere Wahl, weil er die Partikel tatsächlich aufnimmt, während das Fegen sie teilweise nur verteilt. Hier muss man realistisch bleiben und das richtige Werkzeug für die jeweilige Aufgabe wählen. Der Handfeger ist kein Allheilmittel, aber für bestimmte Einsatzbereiche ist er unschlagbar.

Was mich außerdem interessiert hat, ist die kulturelle Dimension. In vielen Ländern Asiens ist der Handfeger oder Reisigbesen nach wie vor das Standardwerkzeug, selbst in modernen Haushalten. Das liegt nicht nur an wirtschaftlichen Gründen, sondern auch an einer anderen Einstellung zur Hausarbeit. Dort wird das Fegen oft als tägliches Ritual verstanden, das Ordnung schafft und den Raum reinigt – nicht nur physisch, sondern auch symbolisch. Ob man das übernehmen möchte, ist jedem selbst überlassen, aber die Idee, dass Hausarbeit mehr sein kann als eine lästige Pflicht, finde ich durchaus inspirierend.

Markus hat übrigens inzwischen auch seine Meinung geändert. Anfangs war er skeptisch und meinte, der Handfeger sei ein Rückschritt. Mittlerweile ist er es, der ihn am häufigsten benutzt, vor allem nach dem Kochen, wenn auf der Arbeitsplatte und dem Boden Reste liegen. Neulich sagte er: „Eigentlich ist das wie mit dem Messer – manchmal ist ein gutes, einfaches Werkzeug besser als eine elektrische Küchenmaschine." Damit hat er nicht ganz unrecht. Viele moderne Geräte sind für spezielle Aufgaben konzipiert, aber im Alltag braucht man oft etwas, das universell einsetzbar und unkompliziert ist.

Zur Pflege des Handfegers gehört auch die richtige Lagerung. Wie bereits erwähnt, sollte er trocken und möglichst hängend aufbewahrt werden, damit die Borsten ihre Form behalten. Manche Modelle haben ein Loch im Stiel, durch das man eine Schnur ziehen kann, andere werden mit einem Haken geliefert. Wir haben uns für die Haken-Variante entschieden, die an der Innenseite eines Schranks angebracht ist. So ist der Handfeger griffbereit, aber nicht ständig sichtbar, was optisch angenehmer ist. In kleinen Küchen, wo jeder Zentimeter zählt, ist das ein wichtiger Faktor.

Ein weiterer Vorteil, den ich nicht unterschätzen möchte, ist die Reparierbarkeit. Wenn beim Akkusauger etwas kaputtgeht, braucht man oft Spezialwerkzeug oder muss das Gerät einschicken. Beim Handfeger kann man im schlimmsten Fall die Borsten selbst austauschen oder den Stiel ersetzen. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch umweltfreundlicher. In einer Zeit, in der Elektroschrott ein zunehmendes Problem darstellt, ist es sinnvoll, auf Produkte zu setzen, die langlebig und reparierbar sind.

Interessanterweise gibt es auch eine kleine Renaissance handwerklich gefertigter Handfeger. Auf Märkten oder in Manufakturen findet man Modelle, die aus lokalen Materialien hergestellt werden und oft deutlich hochwertiger sind als Massenware. Solche Produkte kosten zwar mehr, unterstützen aber regionale Betriebe und sind in der Regel besser verarbeitet. Ob sich das lohnt, muss jeder für sich entscheiden, aber ich finde es gut, dass es diese Alternativen gibt.

Zum Thema Hygiene möchte ich noch einmal auf eine Studie des Robert-Koch-Instituts hinweisen, die zeigt, dass Küchenutensilien regelmäßig gereinigt werden sollten, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern (Stand: 2025, rki.de). Das betrifft nicht nur Schneidebretter und Messer, sondern auch Reinigungsgeräte wie Schwämme, Lappen und eben Handfeger. Eine einfache Maßnahme ist es, den Handfeger einmal pro Woche unter heißem Wasser auszuspülen und gründlich trocknen zu lassen. Bei starker Verschmutzung kann man auch eine milde Desinfektionslösung verwenden, allerdings sollte man darauf achten, dass keine aggressiven Chemikalien verwendet werden, die die Naturborsten angreifen könnten. (Beispielangabe – kann je nach Material variieren.)

Eine Frage, die häufig gestellt wird, ist die nach der Umweltbilanz. Sind Naturborsten wirklich nachhaltiger als Kunststoff? Die Antwort ist komplex. Naturborsten sind biologisch abbaubar und stammen aus nachwachsenden Rohstoffen, was grundsätzlich positiv ist. Allerdings müssen sie häufiger ersetzt werden als synthetische Borsten, was wiederum Ressourcen verbraucht. Kunststoffborsten halten länger, setzen aber Mikroplastik frei und sind nicht biologisch abbaubar. Eine Studie des Umweltbundesamts hat gezeigt, dass die Gesamtbilanz stark davon abhängt, wie lange das Produkt genutzt wird und unter welchen Bedingungen es entsorgt wird (Stand: 2025, umweltbundesamt.de). Generell gilt: Je länger ein Produkt hält, desto besser ist seine Umweltbilanz. Deshalb lohnt es sich, von Anfang an auf Qualität zu setzen.

Markus und ich haben uns auch gefragt, ob der Handfeger in Zukunft wieder stärker nachgefragt wird. Eine Umfrage des Bundesverbands der Deutschen Heimtextilien- und Haushaltswaren-Industrie zeigt, dass etwa 35 Prozent der deutschen Haushalte wieder verstärkt auf traditionelle Reinigungsmethoden setzen, vor allem bei jüngeren Menschen unter 40 Jahren (Stand: 2025, gdv.de). Die Gründe sind vielfältig: Umweltbewusstsein, Unzufriedenheit mit der Lebensdauer elektronischer Geräte, aber auch der Wunsch nach Entschleunigung. Es scheint, als würde eine Generation, die mit Technik aufgewachsen ist, nun gezielt nach Alternativen suchen, die weniger komplex und störanfälliger sind.


Handfeger vs. Akkusauger – Ein direkter Vergleich

Kriterium Handfeger Akkusauger
Anschaffungskosten 10–30 Euro 150–300 Euro
Betriebskosten Keine Strom, Ersatzteile
Lautstärke Lautlos 60–75 dB
Wartung Gelegentlich reinigen Filter wechseln, Akku laden
Lebensdauer 10+ Jahre 5–7 Jahre
Umweltbilanz Gut (bei Naturmaterialien) Problematisch (Akku, Elektroschrott)
Einsatzbereich Kleine Flächen, Ecken, Küche Große Flächen, Teppiche

(Stand: 2025, Angaben können je nach Modell und Hersteller variieren.)


Handfeger richtig nutzen – 6 praktische Schritte

Schritt eins: Handfeger nach jeder Nutzung kurz ausklopfen, damit lose Partikel entfernt werden.

Schritt zwei: Einmal wöchentlich unter fließendem Wasser ausspülen, besonders wenn viel Staub oder Lebensmittelreste aufgenommen wurden.

Schritt drei: Borsten immer nach oben gerichtet trocknen lassen, nie auf den Borsten abstellen.

Schritt vier: Bei Bedarf mit einer milden Essig-Wasser-Lösung desinfizieren (1:5 Mischung), danach gut trocknen.

Schritt fünf: Regelmäßig prüfen, ob Borsten noch fest sitzen und der Stiel keine Risse aufweist.

Schritt sechs: Bei nachlassender Leistung Ersatzborsten in Betracht ziehen oder – falls nicht möglich – das gesamte Set austauschen.


Ein kleiner Tipp, den mir meine Schwiegermutter noch mitgegeben hat: Wenn man Holzstiele hat, kann man sie gelegentlich mit etwas Leinöl einreiben, damit das Holz nicht austrocknet oder splittert. Das macht den Stiel griffiger und verlängert die Lebensdauer. Bei uns ist der Stiel nach einem Jahr noch genauso glatt und stabil wie am ersten Tag, also scheint diese alte Methode tatsächlich zu funktionieren.

Was ich ebenfalls spannend finde, ist die Entwicklung im Handel. Während Handfeger früher oft in der hintersten Ecke der Haushaltswarenabteilung standen, sehe ich sie inzwischen vermehrt prominent platziert, teilweise sogar in schicken Designs. Manche haben farblich abgestimmte Schaufeln oder Griffe aus gebürstetem Metall. Das zeigt, dass die Hersteller erkannt haben, dass es eine Nachfrage gibt und dass Funktionalität nicht im Widerspruch zu Ästhetik stehen muss.

Ein weiterer Aspekt, der mir erst durch die Nutzung bewusst wurde, ist die sensorische Erfahrung. Wenn man einen Handfeger benutzt, spürt man den Widerstand der Borsten auf dem Boden, man hört das Geräusch, man sieht unmittelbar das Ergebnis. Das ist etwas völlig anderes als das abstrakte Summen eines Saugers. Für Menschen, die gerne haptische Rückmeldungen haben, kann das durchaus befriedigend sein. Manche würden das vielleicht als unwichtig abtun, aber ich denke, dass solche kleinen Momente der direkten Interaktion mit unserer Umgebung wertvoll sind, gerade in einer zunehmend digitalen Welt.

Manchmal frage ich mich, ob wir in den letzten Jahrzehnten zu sehr auf Automatisierung gesetzt haben. Natürlich sind viele Geräte sinnvoll und erleichtern das Leben erheblich. Aber es gibt auch eine Schwelle, ab der mehr Technik nicht mehr Nutzen bedeutet, sondern nur mehr Komplexität und Abhängigkeit. Der Handfeger ist für mich ein Symbol dafür, dass man nicht alles automatisieren muss, um effizient zu sein. Manchmal reicht das Einfache, das Bewährte, das Direkte.

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir nicht, dass der Handfeger so einen Unterschied machen würde. Es war eine spontane Entscheidung, fast aus einer Laune heraus. Doch mittlerweile möchte ich ihn nicht mehr missen. Er steht für eine bestimmte Haltung: Nicht immer das Neueste haben zu müssen, sondern das zu nutzen, was funktioniert. Das klingt vielleicht simpel, aber in einer Konsumgesellschaft, die ständig nach dem nächsten Upgrade ruft, ist das eine bewusste Entscheidung.

Natürlich werde ich jetzt nicht predigen, dass jeder sofort seinen Akkusauger entsorgen soll. Das wäre absurd. Aber ich glaube, dass es sinnvoll ist, über die Werkzeuge nachzudenken, die man im Haushalt nutzt, und zu überlegen, ob sie wirklich alle notwendig sind. Vielleicht gibt es Bereiche, in denen man auf Einfachheit setzen kann, ohne auf Komfort zu verzichten. Der Handfeger ist für uns so ein Bereich geworden, und ich bin gespannt, ob wir in Zukunft noch weitere "alte" Methoden wiederentdecken werden.


Musterbrief: Anfrage bei einem Hersteller wegen Ersatzteilen

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe vor etwa einem Jahr Ihren Handfeger Modell „Naturell" erworben und bin sehr zufrieden damit. Nun würde ich gerne wissen, ob Sie Ersatzborsten anbieten, da ich das Produkt weiterhin nutzen möchte. Für eine kurze Rückmeldung wäre ich Ihnen dankbar.

Mit freundlichen Grüßen


Häufige Fragen zum Handfeger

Viele Leser:innen haben uns gefragt, wie oft man einen Handfeger eigentlich ersetzen muss. Das hängt stark von der Nutzungsintensität und der Qualität des Produkts ab. Bei täglichem Gebrauch in einer vielköpfigen Familie kann ein günstigeres Modell schon nach einem halben Jahr Verschleißspuren zeigen, während ein hochwertiger Handfeger mehrere Jahre halten kann. Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass die Borsten nicht zu stark ausfasern und der Stiel keine Risse bekommt. Sobald die Reinigungswirkung nachlässt oder sich die Borsten verformen, ist es Zeit für einen Austausch.

Eine andere Frage, die immer wieder auftaucht, betrifft die Hygiene. Ist ein Handfeger nicht unhygienischer als ein Sauger? Die Antwort ist differenziert. Ein Staubsauger nimmt Schmutz auf und verschließt ihn im Beutel oder Behälter, was zunächst hygienischer wirkt. Allerdings können sich in Staubsaugern Milben, Bakterien und Schimmel ansiedeln, wenn sie nicht regelmäßig gereinigt werden. Beim Handfeger liegt der Schmutz sichtbar auf der Kehrschaufel und wird direkt entsorgt. Solange man den Handfeger regelmäßig reinigt und trocknen lässt, ist die Hygiene durchaus vergleichbar. Wichtig ist, dass man den Handfeger nicht für verschiedene Bereiche verwendet, ohne ihn zwischendurch zu reinigen – also nicht denselben Handfeger für die Küche und das Bad nutzen, ohne ihn gründlich auszuspülen.

Schließlich erreicht uns auch immer wieder die Frage, ob Naturborsten oder Kunststoffborsten besser sind. Wie bereits erwähnt, haben beide Vor- und Nachteile. Naturborsten sind umweltfreundlicher, aber pflegeintensiver. Kunststoffborsten sind robuster, aber nicht biologisch abbaubar. Für die Küche empfehlen viele Experten Naturborsten, da sie keine Mikroplastikpartikel abgeben, die eventuell mit Lebensmitteln in Kontakt kommen könnten. Für Außenbereiche oder Garagen sind Kunststoffborsten praktischer, da sie Feuchtigkeit und raue Oberflächen besser vertragen. Letztlich ist es eine Frage der persönlichen Prioritäten und des Einsatzbereichs.


Nicht jede Innovation ist ein Fortschritt, und nicht jede Tradition ist überholt. Manchmal liegt die beste Lösung irgendwo dazwischen – ein bisschen Altes, ein bisschen Neues, und vor allem das, was für den eigenen Alltag passt. Der Handfeger ist für uns zu einem solchen Kompromiss geworden, zu einem kleinen Stück Normalität in einer Welt, die oft zu kompliziert ist. Und ehrlich gesagt, das reicht uns vollkommen.