
Staubsauger und Stromsparen: Wie wir unsere Energiekosten beim Saugen halbiert haben
Es war ein verregneter Sonntagmorgen im letzten Oktober, als mein Mann mit der Stromrechnung in der Hand in die Küche kam und sich theatralisch auf seinen Stuhl fallen ließ. "Schatz, wir müssen reden", sagte er mit diesem ernsten Gesichtsausdruck, den er immer aufsetzt, wenn es ums Geld geht. Die Jahresabrechnung war da, und wir hatten satte 280 Euro nachzahlen müssen. Nach einer detektivischen Analyse unserer Haushaltsgeräte war der Übeltäter schnell gefunden: unser alter Staubsauger, ein wahres Strommonster mit 2.400 Watt, das wir fast täglich benutzten. Was dann folgte, war eine mehrmonatige Odyssee durch die Welt der energieeffizienten Staubsauger, gespickt mit überraschenden Erkenntnissen über Saugtechniken, Filterpflege und der Erkenntnis, dass wir jahrelang völlig falsch gesaugt hatten. Diese Geschichte möchten wir heute mit euch teilen, zusammen mit all den Tricks, die unsere Stromrechnung beim Staubsaugen tatsächlich halbiert haben.
Der erste Schock kam, als wir unseren alten Staubsauger genauer unter die Lupe nahmen. Das Gerät, ein Erbstück von meiner Schwiegermutter, war ein klassischer Bodenstaubsauger aus den frühen 2000er Jahren. Damals galt noch die Devise: je mehr Watt, desto besser die Saugleistung. Unser Modell zog konstant 2.400 Watt aus der Steckdose, egal ob wir damit Hartboden oder Hochflorteppich saugten. Bei durchschnittlich 45 Minuten Saugen pro Woche – wir haben eine 120 Quadratmeter Wohnung mit zwei Katzen – verbrauchte allein der Staubsauger etwa 94 Kilowattstunden im Jahr. Bei unserem Strompreis von 32 Cent pro kWh waren das über 30 Euro nur fürs Staubsaugen. Das mag nicht nach viel klingen, aber wenn man bedenkt, dass moderne Geräte nur einen Bruchteil davon verbrauchen, war klar: Hier lag enormes Sparpotenzial.
Die EU-Verordnung von 2017 hat die Landschaft der Staubsauger grundlegend verändert, was wir bei unserer Recherche schnell merkten. Neue Staubsauger dürfen maximal 900 Watt haben, und trotzdem – oder gerade deswegen – sind sie oft effizienter als die alten Stromfresser. Die Hersteller mussten umdenken: Statt roher Kraft setzen sie jetzt auf optimierte Luftführung, bessere Düsen und effizientere Motoren. Wir waren skeptisch. Kann ein 900-Watt-Gerät wirklich genauso gut saugen wie unser 2.400-Watt-Monster? Die Antwort, so viel sei vorweggenommen, ist ein klares Ja – wenn man es richtig macht. Aber der Weg zu dieser Erkenntnis war länger als gedacht.
<table> <thead> <tr> <th>Staubsauger-Typ</th> <th>Durchschnittliche Leistung</th> <th>Jahresverbrauch (45 Min/Woche)</th> <th>Jährliche Kosten (0,32€/kWh)</th> </tr> </thead> <tbody> <tr> <td>Alter Staubsauger (vor 2014)</td> <td>2.000-2.400 Watt</td> <td>78-94 kWh</td> <td>25-30 €</td> </tr> <tr> <td>Moderner Staubsauger (nach 2017)</td> <td>600-900 Watt</td> <td>23-35 kWh</td> <td>7-11 €</td> </tr> <tr> <td>Akkustaubsauger</td> <td>150-500 Watt</td> <td>6-19 kWh</td> <td>2-6 €</td> </tr> <tr> <td>Saugroboter</td> <td>30-50 Watt</td> <td>8-13 kWh</td> <td>3-4 €</td> </tr> </tbody> </table>
Nach wochenlanger Recherche entschieden wir uns für ein Kombi-System: einen modernen Bodenstaubsauger mit 750 Watt für die Grundreinigung und einen Akkustaubsauger für die täglichen kleinen Einsätze. Der Bodenstaubsauger kostete uns 180 Euro – ein Mittelklassemodell mit guter Energieeffizienzklasse. Der Akkusauger kam weitere 150 Euro dazu. Zusammen 330 Euro Investition, die sich aber schnell rechnen sollte. Was wir nicht erwartet hatten: Die neuen Geräte saugten tatsächlich besser als der alte Kraftprotz. Der Trick liegt in der Aerodynamik. Moderne Düsen erzeugen einen optimierten Luftstrom, der den Schmutz effizienter aufnimmt. Unser neuer Bodenstaubsauger hat verschiedene Düsen für unterschiedliche Böden, und jede ist perfekt auf ihre Aufgabe abgestimmt.
Die richtige Saugstufe zu wählen, war eine Wissenschaft für sich, die wir erst lernen mussten. Unser alter Staubsauger hatte nur einen Knopf: An oder Aus. Der neue hat eine stufenlose Regulierung, und das macht einen enormen Unterschied. Für unsere Fliesen im Flur und in der Küche reicht die niedrigste Stufe völlig aus – etwa 350 Watt. Das Parkett im Wohnzimmer bekommt mittlere Power mit 500 Watt. Nur für den Hochflorteppich im Schlafzimmer drehen wir voll auf. Diese angepasste Nutzung spart unglaublich viel Strom. Wir haben es gemessen: Bei einer typischen Saugsession verbrauchen wir jetzt durchschnittlich nur noch 450 Watt statt konstant 2.400 Watt. Das ist eine Ersparnis von über 80 Prozent.
Ein Game-Changer war für uns die Erkenntnis, wie wichtig saubere Filter für die Energieeffizienz sind. Bei unserem alten Staubsauger haben wir den Filter vielleicht zweimal im Jahr gewechselt – wenn überhaupt. Meist erst, wenn die Saugleistung spürbar nachließ. Was wir nicht wussten: Ein verstopfter Filter zwingt den Motor zu Höchstleistungen. Der Staubsauger zieht dann zwar immer noch seine vollen 2.400 Watt, aber die Saugkraft lässt trotzdem nach. Es ist wie Autofahren mit angezogener Handbremse. Unser neuer Staubsauger hat einen auswaschbaren HEPA-Filter, den wir alle vier Wochen reinigen. Das dauert fünf Minuten: Filter raus, unter fließendem Wasser abspülen, 24 Stunden trocknen lassen, wieder rein. Die Saugleistung bleibt konstant hoch, und der Motor muss nicht gegen einen Widerstand ankämpfen.
Die Wartung des Staubsaugers haben wir komplett unterschätzt, dabei ist sie essentiell für den Energieverbrauch. Haare und Fäden, die sich um die Bürstenwalze wickeln, bremsen die Rotation und erhöhen den Stromverbrauch drastisch. Bei uns mit zwei Katzen ist das ein echtes Thema. Jeden Sonntag nach dem Großputz nehme ich mir zwei Minuten Zeit, um die Bürstenwalze zu säubern. Eine kleine Schere liegt griffbereit im Putzschrank. Die Düsen kontrolliere ich auf Verstopfungen – einmal hatte sich ein Spielzeugauto unserer Nichte darin verkeilt, und wir wunderten uns wochenlang über die schlechte Saugleistung. Auch der Saugschlauch wird regelmäßig durchgespült. Diese kleinen Wartungsarbeiten halten den Energieverbrauch niedrig und verlängern nebenbei die Lebensdauer des Geräts.
Der Akkustaubsauger war anfangs mein Projekt, während mein Mann skeptisch blieb. "Noch ein Staubsauger? Haben wir nicht gerade einen neuen gekauft?", war seine erste Reaktion. Aber die Logik dahinter ist bestechend: Für kleine Missgeschicke – Katzenstreu vor dem Klo, Krümel unter dem Esstisch, Staub auf der Treppe – ist es völlig übertrieben, den großen Bodenstaubsauger anzuwerfen. Der Akkusauger hängt griffbereit in der Küche und ist in Sekunden einsatzbereit. Kein Kabel ausrollen, keine Steckdose suchen, kein Schlauch entwirren. Die Zeitersparnis ist enorm, und der Stromverbrauch minimal. Unser Modell hat 250 Watt und läuft mit einer Akkuladung etwa 40 Minuten. Das reicht für eine Woche Kleinsteinsätze. Das Laden verbraucht etwa 0,3 kWh – also 10 Cent pro Woche.
<table> <thead> <tr> <th>Bodenart</th> <th>Empfohlene Saugstufe</th> <th>Ungefährer Verbrauch</th> <th>Saugtechnik</th> </tr> </thead> <tbody> <tr> <td>Hartboden (Fliesen, Laminat)</td> <td>Niedrig (30-40%)</td> <td>250-350 Watt</td> <td>Lange, gleichmäßige Züge</td> </tr> <tr> <td>Parkett</td> <td>Niedrig-Mittel (40-50%)</td> <td>350-450 Watt</td> <td>Parkettdüse verwenden</td> </tr> <tr> <td>Kurzflorteppich</td> <td>Mittel (50-70%)</td> <td>450-650 Watt</td> <td>Kreuzweise saugen</td> </tr> <tr> <td>Hochflorteppich</td> <td>Hoch (80-100%)</td> <td>700-900 Watt</td> <td>Langsam, mehrfach</td> </tr> </tbody> </table>
Die Saugtechnik selbst war eine Offenbarung für uns. Jahrelang sind wir wild kreuz und quer durch die Wohnung gesaugt, haben den Staubsauger minutenlang laufen lassen, während wir Möbel verrückt oder Spielzeug aufgehoben haben. Pure Energieverschwendung! Jetzt räumen wir erst auf, dann wird systematisch gesaugt. Wir haben uns eine Route zurechtgelegt: Start im Schlafzimmer, dann durchs Bad, den Flur entlang, Wohnzimmer, Küche, fertig. Der Staubsauger läuft nur, wenn wir tatsächlich saugen. Für eine komplette Reinigung unserer Wohnung brauchen wir jetzt 25 Minuten statt früher 45. Das liegt nicht nur am System, sondern auch an der besseren Technik der neuen Düsen.
Ein weiterer Energiespar-Trick, den wir entdeckt haben: gezieltes Saugen statt Generalputz. Früher haben wir samstags die komplette Wohnung gesaugt, egal ob nötig oder nicht. Heute schauen wir genauer hin. Das Schlafzimmer braucht nur alle zwei Wochen eine Grundreinigung, der Flur dagegen fast täglich eine schnelle Überfahrt mit dem Akkusauger. Die Küche bekommt nach dem Kochen oft eine Spot-Reinigung. Diese bedarfsgerechte Reinigung spart nicht nur Strom, sondern auch Zeit. Wir führen eine Art mentale Karte der Verschmutzung: Wo laufen die Katzen lang? Wo trägt man Straßenschuhe? Wo wird gegessen? Diese Bereiche bekommen mehr Aufmerksamkeit, andere weniger.
Die Investition in gute Fußmatten war ein Nebeneffekt unserer Energiespar-Mission, der sich doppelt gelohnt hat. Wir haben jetzt vor jeder Außentür eine große, hochflorige Matte und im Flur eine weitere Schmutzfangmatte. Die halten einen Großteil des Drecks ab, bevor er sich in der Wohnung verteilt. Weniger Schmutz bedeutet weniger Saugen bedeutet weniger Stromverbrauch. Die Matten selbst sauge ich draußen auf dem Balkon mit dem Akkusauger ab oder klopfe sie aus. Einmal im Monat kommen sie in die Waschmaschine. Die Investition von 80 Euro für drei gute Matten hat sich schon im ersten Jahr amortisiert.
Besonders clever finden wir unsere neue Timing-Strategie beim Staubsaugen. Wir haben herausgefunden, dass unser Stromanbieter einen Tarif mit tageszeitabhängigen Preisen anbietet. Nachts zwischen 22 und 6 Uhr kostet die Kilowattstunde nur 25 Cent statt 32 Cent tagsüber. Natürlich saugen wir nicht mitten in der Nacht – die Nachbarn würden uns lynchen. Aber den Akkustaubsauger laden wir konsequent nachts. Auch der Saugroboter, den wir uns zu Weihnachten gegönnt haben, startet seine Runden um 22:30 Uhr, wenn wir schon im Bett sind. Er ist so leise, dass wir ihn nicht hören, und morgens ist die Wohnung sauber. Der Roboter verbraucht übrigens nur 40 Watt während des Saugens und läuft etwa eine Stunde pro Tag. Das sind im Jahr gerade mal 15 kWh – weniger als fünf Euro Stromkosten.
Ein unerwarteter Nebeneffekt unserer Staubsauger-Optimierung war die Verbesserung der Luftqualität in unserer Wohnung. Der neue HEPA-Filter filtert auch kleinste Partikel aus der Luft, was besonders in der Pollensaison ein Segen ist. Mein Mann hat eine leichte Hausstauballergie, und seit wir den neuen Staubsauger haben, sind seine Symptome deutlich besser geworden. Der alte Staubsauger hat den Feinstaub einfach hinten wieder rausgeblasen – kein Wunder, dass die Luft nach dem Saugen oft staubig war. Der Energieverbrauch für saubere Luft ist also doppelt gut investiert: Wir sparen Strom und Medikamente.
Die psychologischen Aspekte des energiesparenden Saugens haben uns selbst überrascht. Früher war Staubsaugen ein notwendiges Übel, das wir vor uns hergeschoben haben. Der Gedanke an den Krach, das schwere Gerät und die hohe Stromrechnung hat uns demotiviert. Jetzt, mit den leisen, effizienten Geräten, ist es fast schon meditativ. Der Akkusauger ist so leicht und wendig, dass selbst unser 12-jähriger Neffe gerne damit saugt, wenn er zu Besuch ist. Die schnellen Erfolge motivieren: In fünf Minuten ist die Küche sauber, ohne schlechtes Gewissen wegen der Stromverschwendung. Diese positive Einstellung führt dazu, dass wir öfter und gründlicher reinigen – bei weniger Gesamtstromverbrauch.
Nach einem Jahr mit unserer neuen Staubsauger-Strategie können wir eine beeindruckende Bilanz ziehen. Unser Stromverbrauch fürs Staubsaugen ist von etwa 94 kWh auf 38 kWh pro Jahr gesunken – eine Ersparnis von knapp 60 Prozent. In Euro ausgedrückt: Statt 30 Euro zahlen wir nur noch 12 Euro im Jahr fürs Staubsaugen. Die Investition von 330 Euro für die neuen Geräte amortisiert sich also in etwa 18 Jahren – wenn man nur den Strom rechnet. Aber die Zeitersparnis, die bessere Luftqualität und der geringere Stress sind unbezahlbar. Außerdem hätten wir den alten Staubsauger sowieso bald ersetzen müssen, er pfiff schon aus dem letzten Loch.
Die Wartungskosten sind ein Faktor, den wir anfangs unterschätzt hatten. Beim alten Staubsauger haben wir etwa 40 Euro im Jahr für Beutel und gelegentlich einen neuen Filter ausgegeben. Der neue ist beutellos und hat auswaschbare Filter. Die einzigen laufenden Kosten sind gelegentlich neue Bürstenaufsätze – etwa 15 Euro im Jahr. Auch das trägt zur Gesamtersparnis bei. Der Akkustaubsauger hat nach einem Jahr intensiver Nutzung noch die volle Akkuleistung. Laut Hersteller soll der Akku 500 Ladezyklen durchhalten – bei unserer Nutzung wären das etwa zehn Jahre. Ein Ersatzakku kostet 60 Euro, also 6 Euro pro Jahr, wenn man es umlegt.
Später haben wir gemerkt, dass die Raumtemperatur einen Einfluss auf die Effizienz des Staubsaugens hat. Im Winter, wenn die Heizung läuft und die Luft trocken ist, wirbelt mehr Staub auf, und die statische Aufladung macht das Saugen schwieriger. Wir haben einen Luftbefeuchter angeschafft, der die Luftfeuchtigkeit bei angenehmen 45-50 Prozent hält. Seitdem klebt der Staub weniger an Oberflächen, und das Saugen geht leichter von der Hand. Der Luftbefeuchter verbraucht zwar auch Strom – etwa 20 Watt –, aber die Gesamtbilanz ist trotzdem positiv, weil wir seltener und kürzer saugen müssen.
Ein anderer Aspekt war die Lärmbelästigung, die indirekt mit dem Energieverbrauch zusammenhängt. Unser alter 2.400-Watt-Staubsauger war so laut, dass wir nur zu bestimmten Zeiten saugen konnten. Nie vor 9 Uhr morgens, nie nach 20 Uhr, nie während der Mittagsruhe. Das führte dazu, dass wir oft dann gesaugt haben, wenn es eigentlich gar nicht nötig war, nur weil gerade ein günstiges Zeitfenster war. Die neuen Geräte sind so leise, dass wir flexibler sind. Der Akkusauger stört niemanden, selbst wenn die Nachbarn auf dem Balkon sitzen. Diese Flexibilität führt zu bedarfsgerechterem und damit energiesparenderem Saugen.
Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht, aber die Wahl des richtigen Staubsaugerbeutels – falls man noch ein Modell mit Beutel hat – macht einen Unterschied beim Stromverbrauch. Billige Nachbau-Beutel haben oft eine schlechtere Luftdurchlässigkeit. Der Motor muss mehr arbeiten, um den gleichen Sog zu erzeugen. Wir haben das bei meiner Mutter getestet, die noch einen Beutelstaubsauger hat. Mit Original-Beuteln vom Hersteller verbraucht ihr Gerät etwa 10 Prozent weniger Strom als mit den Billig-Beuteln vom Discounter. Bei 30 Euro Stromkosten im Jahr sind das 3 Euro Ersparnis – nicht die Welt, aber die Original-Beutel kosten auch nur 2 Euro mehr pro Packung. Die Rechnung geht also auf.
Die Integration von Smart-Home-Technologie in unsere Reinigungsroutine war der nächste logische Schritt. Unser Saugroboter ist mit dem WLAN verbunden und lässt sich per App steuern. Wir können Zeitpläne erstellen, No-Go-Zonen definieren und die Saugleistung für verschiedene Räume anpassen. Der Clou: Der Roboter merkt sich, wo er viel Schmutz findet, und passt seine Route entsprechend an. Nach zwei Wochen hatte er unsere Wohnung "gelernt" und saugt jetzt effizienter als am Anfang. Er fährt seltener dieselben Stellen ab und ist schneller fertig. Das spart Strom und schont den Akku. Die Investition von 400 Euro für den Roboter war happig, aber er ergänzt unser Saugsystem perfekt.
Oft wurden wir gefragt, ob sich der ganze Aufwand wirklich lohnt für die paar Euro Stromersparnis im Jahr. Unsere klare Antwort: Es geht um mehr als nur Geld. Die neuen, effizienten Staubsauger arbeiten besser, sind leiser, gesünder und machen die Hausarbeit angenehmer. Die Stromersparnis ist das Sahnehäubchen obendrauf. Außerdem ist es ein gutes Gefühl, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Wenn alle deutschen Haushalte ihren Stromverbrauch beim Staubsaugen halbieren würden, könnte man ein kleines Kraftwerk abschalten. Das ist doch eine motivierende Vorstellung.
Eine typische Frage war auch, welchen Staubsauger wir konkret empfehlen würden. Das ist schwierig pauschal zu beantworten, weil es stark von den individuellen Bedürfnissen abhängt. Für eine kleine Wohnung mit hauptsächlich Hartböden reicht ein guter Akkustaubsauger völlig aus. Für ein großes Haus mit vielen Teppichen ist ein kabelgebundener Bodenstaubsauger sinnvoller. Haustierbesitzer sollten auf spezielle Tierhaar-Düsen achten. Allergiker brauchen einen guten HEPA-Filter. Wichtig ist, auf das EU-Energielabel zu achten: A+++ ist optimal, aber auch A+ ist noch gut. Die Saugleistung wird separat für Hartböden und Teppiche angegeben – je nach eigener Wohnsituation kann man hier Prioritäten setzen.
Wir haben uns selbst lange gefragt, ob ein Dampfreiniger eine energiesparende Alternative zum Staubsauger sein könnte. Die Antwort ist: jein. Dampfreiniger verbrauchen beim Aufheizen viel Strom – etwa 1.500 Watt. Dafür reinigen sie gründlicher und man spart sich oft das separate Wischen. Für die Grundreinigung sind sie nicht geeignet, weil sie keinen losen Schmutz aufsaugen. Aber als Ergänzung für die monatliche Tiefenreinigung sind sie sinnvoll. Wir haben uns einen kleinen Hand-Dampfreiniger für 80 Euro gekauft, den wir für Bad und Küche nutzen. Der ersetzt das Wischen mit Putzmitteln und spart indirekt Energie, weil wir kein heißes Wasser mehr aufbereiten müssen.
Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht, aber die Lagerung des Staubsaugers beeinflusst seine Effizienz. Unser alter Staubsauger stand immer im kalten Keller. Im Winter musste der Motor erst mal "warm" werden, was zusätzlich Strom verbrauchte. Die neuen Geräte haben einen festen Platz in der Wohnung: Der Bodenstaubsauger steht in der Abstellkammer, der Akkusauger hängt in der Küche, der Roboter hat seine Ladestation unterm Sideboard. Alle sind immer auf Betriebstemperatur und sofort einsatzbereit. Das spart nicht nur Strom, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass wir sie tatsächlich benutzen.
Eine weitere häufige Frage war, ob es sich lohnt, einen kaputten Staubsauger reparieren zu lassen statt einen neuen zu kaufen. Aus Energiesparsicht ist die Antwort meist: Nein. Die Effizienzsteigerung moderner Geräte ist so groß, dass sich ein Neukauf oft schon nach wenigen Jahren rechnet. Aber aus Umweltsicht sieht es anders aus: Die Herstellung eines neuen Staubsaugers verbraucht Ressourcen und Energie. Wenn der alte Staubsauger noch halbwegs effizient ist (unter 1.600 Watt) und die Reparatur unter 100 Euro kostet, kann sich das lohnen. Bei unserem 2.400-Watt-Monster war die Entscheidung eindeutig: Der musste weg.
Viele Bekannte haben uns auch nach unseren Erfahrungen mit gebrauchten Staubsaugern gefragt. Wir haben für die Ferienwohnung meiner Eltern einen gebrauchten gekauft – ein zwei Jahre altes Markengerät für 60 Euro statt 200 Euro neu. Das war ein Glücksgriff: Das Gerät hat die Energieeffizienzklasse A+ und läuft einwandfrei. Wichtig beim Gebrauchtkauf: Das EU-Energielabel sollte noch vorhanden sein, der Filter sollte sich reinigen oder günstig ersetzen lassen, und man sollte das Gerät vor dem Kauf testen können. Von Geräten vor 2014 würden wir abraten – die sind einfach zu ineffizient.
Ein Punkt, der uns selbst überrascht hat: Die Staubsauger-Düse macht einen enormen Unterschied beim Stromverbrauch. Eine abgenutzte oder falsche Düse kann die Effizienz um bis zu 30 Prozent reduzieren. Wir haben für unseren neuen Staubsauger ein Set mit verschiedenen Düsen gekauft: eine Universaldüse, eine Parkettdüse, eine Turbodüse für Teppiche und diverse kleine Aufsätze für Ecken und Polster. Je besser die Düse zum Untergrund passt, desto weniger Power braucht man. Die Parkettdüse hat zum Beispiel weiche Borsten, die den Schmutz lösen, ohne den Boden zu zerkratzen. Mit der Universaldüse müssten wir mehr Leistung einstellen, um das gleiche Ergebnis zu erzielen.
Nach zwei Jahren energiesparendem Staubsaugen können wir ein durchweg positives Fazit ziehen. Wir haben nicht nur unsere Stromkosten mehr als halbiert, sondern auch unsere Lebensqualität verbessert. Die Wohnung ist sauberer, die Luft ist besser, und das Saugen macht sogar fast Spaß. Die Anfangsinvestition von insgesamt etwa 900 Euro (inklusive Saugroboter) war hoch, aber sie hat sich gelohnt. Allein durch die Stromersparnis amortisiert sich das zwar erst in vielen Jahren, aber die Zusatznutzen – Zeitersparnis, Gesundheit, Komfort – machen es zu einer der besten Investitionen, die wir je getätigt haben. Und das Beste: Wir haben das Gefühl, einen kleinen Beitrag zur Energiewende zu leisten, jedes Mal wenn wir saugen.
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