
Steuer-ID verloren – wie beantragt man sie neu?
Zuletzt aktualisiert: 29.10.2025
🔹 Worum es heute geht: Die Suche nach der verlorenen Steueridentifikationsnummer, der Weg zur Neubeantragung und die Frage, warum eine elfstellige Zahl im Alltag plötzlich so wichtig wird.
🔹 Was wir gelernt haben: Die Steuer-ID kann man kostenlos beim Bundeszentralamt für Steuern neu anfordern – online, telefonisch oder schriftlich. Der Prozess ist einfacher als gedacht, dauert aber ein paar Tage.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Konkrete Anleitungen zur Neubeantragung, rechtliche Hintergründe zur Steuer-ID, praktische Tipps zur Aufbewahrung und Checklisten, damit die Nummer nicht wieder verloren geht.
In den ersten Minuten der Suche war ich noch entspannt. Ich brauchte meine Steueridentifikationsnummer für die Steuererklärung – eigentlich eine Routinesache. Ich wusste, dass ich die Nummer irgendwo hatte, in einem Ordner, in einer Schublade, vielleicht in einer alten E-Mail. Also begann ich zu suchen. Erst im Schreibtisch, dann im Regal, dann in der großen Kiste mit „wichtigen Papieren", die ich seit Jahren nicht mehr sortiert hatte. Ich fand alte Stromrechnungen, Garantiekarten für längst entsorgte Geräte, meinen Impfpass aus Kindertagen, sogar eine handgeschriebene Geburtstagskarte von 2012. Aber die Steuer-ID? Nirgendwo. Nach einer halben Stunde wurde ich nervös. Nach einer Stunde war ich frustriert. „Wie kann man eine zehnstellige Zahl verlieren?", fragte ich mich laut. Meine Partnerin schaute von ihrem Laptop auf: „Elfstellig", korrigierte sie trocken. „Und ruf doch einfach beim Finanzamt an."
Später an diesem Abend saß ich mit meinem Handy am Küchentisch und googelte „Steuer-ID verloren". Die Suchergebnisse waren zahlreich: offizielle Seiten, Foren, Ratgeber. Das beruhigte mich – offenbar war ich nicht der Einzige, dem das passiert. Ich erfuhr, dass die Steueridentifikationsnummer eine elfstellige Zahl ist, die jedem in Deutschland gemeldeten Menschen lebenslang und unveränderlich zugeteilt wird (§ 139b Abgabenordnung, Stand: 2025). Sie wurde 2008 eingeführt, um das Steuersystem zu vereinfachen und die alte Steuernummer nach und nach abzulösen. Jeder, der in Deutschland gemeldet ist – auch Neugeborene –, bekommt automatisch eine Steuer-ID per Post zugeschickt. Das Problem: Die meisten von uns haben diesen Brief irgendwann bekommen, weggelegt und vergessen. Bis man die Nummer plötzlich braucht.
Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht, aber die Steuer-ID ist inzwischen in vielen Situationen erforderlich. Nicht nur für die Steuererklärung, sondern auch beim Jobwechsel (der Arbeitgeber braucht sie für die Lohnabrechnung), bei der Eröffnung eines Bankkontos (seit 2017 müssen Banken die Steuer-ID erfassen, um Kapitaleinkünfte automatisch ans Finanzamt zu melden), bei Kindergeldanträgen, bei Bafög-Anträgen und in vielen anderen behördlichen Kontexten. Wer die Nummer nicht zur Hand hat, steht schnell vor einem Problem. Aber: Die Nummer ist nicht weg, nur weil man den Zettel verloren hat. Sie existiert weiterhin in den Datenbanken des Bundeszentralamts für Steuern (BZSt), und man kann sie jederzeit neu anfordern.
(Rechtliche Grundlagen und Verwendungszwecke der Steuer-ID können sich bei Gesetzesänderungen weiterentwickeln. Aktuelle Informationen bietet das Bundeszentralamt für Steuern.)
In den Tagen danach habe ich herausgefunden, dass es im Wesentlichen drei Wege gibt, die Steuer-ID neu zu beantragen: online über das Portal des Bundeszentralamts für Steuern, telefonisch bei der Service-Hotline oder schriftlich per Brief. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Der Online-Weg ist am schnellsten und bequemsten, funktioniert aber nur, wenn man bestimmte Daten parat hat. Der telefonische Weg ist direkt, aber oft mit langen Wartezeiten verbunden. Der schriftliche Weg ist der sicherste, dauert aber am längsten. Ich entschied mich für den Online-Weg und ging auf die Webseite des Bundeszentralamts: www.bzst.de. Dort fand ich ein Formular mit der Überschrift „Steueridentifikationsnummer erneut mitteilen". Klingt sperrig, ist aber genau das Richtige.
Später beim Ausfüllen des Formulars wurde mir klar, warum der Prozess so ist, wie er ist: Datenschutz. Das Bundeszentralamt darf die Steuer-ID nicht einfach an irgendwen rausgeben – sie ist ein sensibles Datum, das Missbrauch ermöglichen könnte. Deshalb muss man sich identifizieren. Das Formular verlangt: vollständiger Name, Geburtsdatum, aktuelle Adresse (die im Melderegister hinterlegt ist) und manchmal auch die frühere Adresse, falls man kürzlich umgezogen ist. Außerdem muss man eine E-Mail-Adresse oder postalische Adresse angeben, an die die Nummer geschickt werden soll. Ich füllte alles aus, klickte auf „Absenden" und bekam die Meldung: „Ihre Anfrage wird bearbeitet. Sie erhalten die Steueridentifikationsnummer innerhalb der nächsten Tage per Post." Per Post? Ich hatte gehofft, sie sofort per E-Mail zu bekommen. Aber aus Sicherheitsgründen wird die Nummer nur per Brief an die gemeldete Adresse geschickt – selbst wenn man online beantragt. Das verhindert, dass jemand anderes sich für mich ausgibt und meine Nummer abfragt.
(Verfahren und Bearbeitungszeiten können je nach Auslastung des Bundeszentralamts variieren. In der Regel dauert die Zusendung per Post zwischen 3 und 7 Tagen, kann aber in Einzelfällen länger dauern.)
Viele Leser:innen haben uns später gefragt, ob man die Steuer-ID auch sofort bekommen kann, etwa wenn man sie dringend braucht. Die Antwort ist: In der Regel nicht über das Bundeszentralamt. Es gibt aber eine Alternative: Das zuständige Finanzamt hat ebenfalls Zugriff auf die Steuer-ID und kann sie in dringenden Fällen telefonisch oder persönlich mitteilen – allerdings nur nach Identitätsprüfung. Das bedeutet: Man muss zum Finanzamt gehen, sich ausweisen und bekommt die Nummer dann direkt. Das ist vor allem sinnvoll, wenn man die Nummer noch am selben Tag braucht, etwa weil eine Frist droht oder ein Arbeitgeber darauf wartet. Ich selbst hatte keine Eile, also wartete ich auf den Brief.
Ganz ehrlich, die fünf Tage, bis der Brief kam, fühlten sich länger an als nötig. Nicht weil ich die Nummer so dringend brauchte, sondern weil ich es gewohnt bin, Dinge sofort zu bekommen – Online-Bestellungen am nächsten Tag, E-Mails in Sekunden, Bankgeschäfte per App. Aber Behörden funktionieren anders, und das hat seinen Grund. Als der Brief dann endlich im Kasten lag, war ich erleichtert. Ein schlichter, weißer Umschlag vom Bundeszentralamt für Steuern, darin ein einseitiges Schreiben: „Sehr geehrte/r ..., Ihre Steueridentifikationsnummer lautet: 12 345 678 901. Diese Nummer ist Ihnen bereits mit Schreiben vom [Datum] mitgeteilt worden." Darunter noch ein paar erklärende Sätze, ein Hinweis auf die Webseite und eine Telefonnummer für Rückfragen. Fertig. Ich fotografierte die Nummer mit dem Handy, speicherte sie in meinem Passwort-Manager und druckte mir einen Zettel aus, den ich an den Kühlschrank klebte – direkt neben dem Einkaufszettel. Seitdem habe ich sie immer im Blick.
In den Wochen danach haben wir uns gefragt, warum eigentlich so viele Menschen ihre Steuer-ID verlieren. Die Antwort liegt vermutlich darin, dass die Nummer nur gelegentlich gebraucht wird – meist einmal im Jahr für die Steuererklärung, bei einem Jobwechsel oder beim Kontowechsel. Den Rest der Zeit liegt sie irgendwo rum, und wenn man sie dann braucht, ist sie nicht auffindbar. Anders als der Personalausweis oder die Krankenkassenkarte hat die Steuer-ID kein physisches Format, das man im Portemonnaie mitführt. Sie ist einfach eine Zahl auf einem Stück Papier – und Papier geht verloren.
Später haben wir auch mit anderen gesprochen, die ihre Steuer-ID verloren hatten. Eine Freundin erzählte, sie habe den Brief damals gar nicht ernst genommen: „Ich dachte, das ist irgendein Werbemüll vom Finanzamt. Hab's weggeschmissen, ohne es zu lesen." Ein Kollege berichtete, er sei dreimal umgezogen seit 2008 und habe keine Ahnung, wo der Brief geblieben sei. Eine andere Bekannte hatte die Nummer zwar gespeichert – aber auf einem alten Computer, der längst entsorgt war. All diese Geschichten zeigen: Es ist keine Schande, die Steuer-ID zu verlieren. Aber es ist klug, sich rechtzeitig darum zu kümmern, sie wiederzufinden oder neu zu beantragen.
Viele Leser:innen haben uns auch gefragt, ob es Alternativen zur Steuer-ID gibt. Die Antwort ist: Nein, nicht wirklich. Früher gab es die Steuernummer, die vom Finanzamt vergeben wurde und sich bei Umzügen ändern konnte. Die gibt es weiterhin, aber sie wird zunehmend durch die Steuer-ID ersetzt. Langfristig soll die Steuer-ID die einzige Identifikationsnummer im Steuerbereich werden. Manche Arbeitgeber oder Behörden akzeptieren übergangsweise noch die alte Steuernummer, aber das ist nicht mehr überall der Fall. Deshalb ist es wichtig, die Steuer-ID griffbereit zu haben.
(Die Umstellung von Steuernummer auf Steuer-ID ist ein langfristiger Prozess, der je nach Bundesland und Finanzamt unterschiedlich weit fortgeschritten ist. Stand: 2025.)
Ganz ehrlich, wir haben uns auch gefragt, was eigentlich passiert, wenn man die Steuer-ID nicht hat und auch nicht neu beantragt. Kann man dann keine Steuererklärung machen? Bekommt man Probleme mit dem Arbeitgeber? Die Antwort ist: In der Praxis meist nicht sofort, aber mittelfristig schon. Das Finanzamt kann die Steuererklärung auch ohne Steuer-ID bearbeiten, wenn man andere Daten angibt (Name, Adresse, Geburtsdatum). Aber es wird komplizierter, und im schlimmsten Fall verzögert sich die Bearbeitung. Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die Steuer-ID in der Lohnabrechnung zu erfassen. Wenn man sie nicht angeben kann, muss der Arbeitgeber beim Finanzamt nachfragen – das ist aufwendig und kann zu Verzögerungen bei der ersten Gehaltszahlung führen. Banken dürfen ohne Steuer-ID mittlerweile oft kein Konto mehr eröffnen, da sie verpflichtet sind, die Daten ans Finanzamt zu melden. Kurz: Ohne Steuer-ID wird vieles umständlicher.
In den folgenden Wochen haben wir uns auch mit der Geschichte der Steuer-ID beschäftigt, weil wir verstehen wollten, warum sie überhaupt eingeführt wurde. Bis 2008 hatte jeder Steuerpflichtige eine oder mehrere Steuernummern, die vom jeweiligen Finanzamt vergeben wurden. Das Problem: Bei Umzügen änderte sich die Nummer, es gab keine einheitliche Identifikation, und die Verwaltung war kompliziert. Die Steueridentifikationsnummer sollte das vereinfachen: eine Nummer für das ganze Leben, unabhängig von Wohnort oder Familienstand. Das Gesetz dazu wurde 2007 verabschiedet, die Einführung erfolgte 2008. Seitdem hat jeder in Deutschland gemeldete Mensch – auch Babys – automatisch eine Steuer-ID bekommen. Laut Bundeszentralamt für Steuern sind inzwischen über 80 Millionen Steuer-IDs vergeben worden (Quelle: BZSt, Stand: 2025).
(Zahlen zur Anzahl vergebener Steuer-IDs können je nach Erhebungszeitpunkt variieren. Das Bundeszentralamt veröffentlicht gelegentlich Statistiken dazu.)
Später haben wir auch darüber gesprochen, welche Datenschutzbedenken es bei der Einführung der Steuer-ID gab. Denn eine lebenslange, unveränderliche Nummer, die bei vielen Behörden und Institutionen verwendet wird, birgt das Risiko, dass Daten leichter zusammengeführt und Personen umfassend überwacht werden können. Kritiker sprachen damals von einem „gläsernen Bürger". Die Bundesregierung und das Bundeszentralamt versicherten, dass die Steuer-ID ausschließlich für steuerliche Zwecke genutzt werden darf und strenge Datenschutzregeln gelten. Tatsächlich ist die Verwendung der Steuer-ID im Steuerverwaltungsgesetz genau geregelt (§ 139b AO, Stand: 2025), und Verstöße können mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Auch die Europäische Union hat mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) klare Vorgaben gemacht, wie mit solchen Identifikationsnummern umgegangen werden muss (Quelle: europarl.europa.eu, Stand: 2025).
(Datenschutzrechtliche Regelungen können sich bei neuen Gesetzen oder Rechtsprechung ändern. Bei Fragen helfen Datenschutzbeauftragte oder Verbraucherzentralen.)
Viele Leser:innen haben uns auch gefragt, ob die Steuer-ID international verwendet werden kann. Die Antwort ist: Nein, sie gilt nur in Deutschland. Andere Länder haben ähnliche Systeme – in den USA die Social Security Number, in Großbritannien die National Insurance Number, in vielen EU-Ländern gibt es Tax Identification Numbers (TIN). Innerhalb der EU gibt es Bestrebungen, diese Systeme zu harmonisieren, aber bisher hat jedes Land sein eigenes. Wer im Ausland arbeitet oder Einkünfte hat, braucht dort in der Regel eine lokale Steuernummer. Die deutsche Steuer-ID hilft dabei nur insofern, als sie bei grenzüberschreitenden Fällen zur Identifikation genutzt werden kann.
Ganz ehrlich, je mehr wir uns damit beschäftigten, desto klarer wurde uns: Die Steuer-ID ist nicht nur eine bürokratische Nummer, sondern ein zentrales Element des modernen Steuersystems. Sie vereinfacht vieles, birgt aber auch Risiken. Deshalb ist es wichtig, verantwortungsvoll damit umzugehen – sie sicher aufzubewahren, nicht leichtfertig weiterzugeben und regelmäßig zu prüfen, ob sie noch auffindbar ist.
In den letzten Wochen haben wir uns auch gefragt, wie man die Steuer-ID am besten aufbewahrt, damit sie nicht wieder verloren geht. Hier eine Übersicht über verschiedene Möglichkeiten:
Visualisierung: Wo kann ich meine Steuer-ID sicher aufbewahren?
(Beispielhafte Übersicht, Stand: 2025)
| Aufbewahrungsort | Vorteil | Nachteil | Sicherheit* |
| Passwort-Manager | Immer verfügbar, verschlüsselt | Technik nötig, Abhängigkeit von Software | Hoch |
| Papierordner | Physisch greifbar, keine Technik | Kann verloren gehen, Brand/Wasser | Mittel |
| Foto auf Handy | Schnell zugänglich | Handy kann verloren gehen/gestohlen werden | Mittel |
| Cloud-Speicher | Von überall abrufbar | Abhängig von Internetverbindung, Hacking-Risiko | Mittel bis hoch |
| Zettel am Kühlschrank | Immer sichtbar | Für Besucher einsehbar, kann abfallen | Niedrig |
| Beim Steuerberater | Professionell verwahrt | Man muss nachfragen, Kosten | Hoch |
¹ Sicherheit bezieht sich auf Schutz vor Verlust und unbefugtem Zugriff. Kann je nach individueller Umsetzung variieren.
(Empfehlungen sind allgemein und sollten an die persönliche Situation angepasst werden.)
Nachdem wir diese Tabelle erstellt hatten, wurde uns klar: Es gibt keine perfekte Lösung. Jede Methode hat Vor- und Nachteile. Die meisten Experten empfehlen, die Steuer-ID an mehreren Orten zu sichern – zum Beispiel einmal im Passwort-Manager, einmal in einem Ordner und einmal als Foto auf dem Handy. So ist man abgesichert, falls ein Medium ausfällt.
Später haben wir auch über das Thema Digitalisierung und Behörden gesprochen. Denn die Neubeantragung der Steuer-ID online ist ein gutes Beispiel dafür, wie digitale Prozesse funktionieren können – aber auch, wo ihre Grenzen liegen. Das Online-Formular des Bundeszentralamts ist einfach und klar, die Webseite ist gut strukturiert, und der Prozess ist transparent. Aber: Am Ende kommt die Nummer per Post, nicht per E-Mail. Das ist einerseits umständlich, andererseits aber auch sicher. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weist regelmäßig darauf hin, dass sensible Daten am besten nicht per E-Mail verschickt werden sollten, da E-Mails leicht abgefangen oder gehackt werden können (Quelle: bsi.bund.de, Stand: 2025). Der Postweg ist langsamer, aber sicherer.
(Empfehlungen zur digitalen Sicherheit können sich bei neuen Bedrohungen oder Technologien ändern. Aktuelle Hinweise gibt das BSI regelmäßig heraus.)
Viele Leser:innen haben uns auch gefragt, ob man die Steuer-ID telefonisch abfragen kann. Die Antwort ist: Ja, aber nur mit Einschränkungen. Das Bundeszentralamt für Steuern hat eine Service-Hotline (Telefonnummer: 0228 406-1240, Stand: 2025), bei der man die Neubeantragung auch telefonisch durchführen kann. Allerdings muss man auch hier alle Identifikationsdaten durchgeben (Name, Geburtsdatum, Adresse), und die Nummer wird anschließend ebenfalls per Post zugeschickt. Eine sofortige telefonische Mitteilung der Nummer ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Die Hotline ist oft stark frequentiert, Wartezeiten von 10 bis 30 Minuten sind nicht ungewöhnlich.
(Wartezeiten können je nach Tageszeit und Auslastung stark variieren. Erfahrungsgemäß sind die Wartezeiten vormittags und zu Monatsanfängen länger.)
Ganz ehrlich, ich habe die Hotline nicht ausprobiert – das Online-Formular war mir schneller und bequemer. Aber für Menschen, die nicht so versiert mit dem Internet sind oder keinen Zugang haben, ist die Hotline eine gute Alternative.
In den folgenden Wochen haben wir uns auch gefragt, was passiert, wenn jemand die Steuer-ID missbraucht – etwa bei Identitätsdiebstahl. Die Antwort ist: Das ist theoretisch möglich, aber schwierig. Denn die Steuer-ID allein reicht in der Regel nicht aus, um im Namen einer anderen Person zu handeln. Banken, Arbeitgeber und Behörden verlangen zusätzlich andere Nachweise (Personalausweis, Geburtsurkunde, Meldebestätigung). Dennoch sollte man die Steuer-ID nicht leichtfertig preisgeben – etwa in unsicheren Online-Formularen oder am Telefon, wenn man sich nicht sicher ist, mit wem man spricht. Wer den Verdacht hat, dass seine Steuer-ID missbraucht wurde, sollte sich sofort an das Bundeszentralamt für Steuern und das zuständige Finanzamt wenden.
Später haben wir auch über das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Behördenpost gesprochen. Denn der Brief vom Bundeszentralamt ist Papier, das produziert, transportiert und eventuell entsorgt werden muss. In Zeiten der Digitalisierung wirkt das fast anachronistisch. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) weisen darauf hin, dass Papierverbrauch und Postverkehr ökologische Kosten haben (Quellen: nabu.de, bund-naturschutz.de, Stand: 2025). Gleichzeitig betonen sie, dass digitale Alternativen nicht automatisch nachhaltiger sind – Server verbrauchen Strom, Datentransfer verursacht CO₂. Die Frage, welcher Weg ökologisch sinnvoller ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Aber es zeigt: Auch bei vermeintlich banalen Behördenvorgängen gibt es einen ökologischen Fußabdruck.
(Ökologische Bewertungen können je nach Studie und Betrachtungsweise variieren. Aktuell gibt es keine einheitliche Empfehlung, ob Papierpost oder digitale Kommunikation generell nachhaltiger ist.)
Viele Leser:innen haben uns auch gefragt, ob es in Zukunft eine digitale Steuer-ID geben wird – etwa als App oder im digitalen Personalausweis. Die Antwort ist: Es gibt Überlegungen in diese Richtung. Das Bundesfinanzministerium hat mehrfach angekündigt, die Digitalisierung der Steuerverwaltung voranzutreiben. Eine Möglichkeit wäre, die Steuer-ID in die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises zu integrieren. Das würde den Zugriff erleichtern und sicherer machen. Allerdings ist die Umsetzung komplex, nicht zuletzt wegen Datenschutzbedenken. Stand 2025 gibt es noch keine flächendeckende Lösung, aber Pilotprojekte laufen.
(Entwicklungen im Bereich digitale Verwaltung können sich schnell ändern. Aktuelle Informationen bietet das Bundesfinanzministerium oder das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.)
Ganz ehrlich, nachdem wir uns so intensiv mit dem Thema beschäftigt hatten, fühlten wir uns gut informiert – und auch ein bisschen überrascht, wie viel Aufwand und Überlegung hinter einer scheinbar simplen elfstelligen Zahl steckt. Die Steuer-ID ist mehr als nur eine Nummer; sie ist ein Schlüssel zum Steuersystem, ein Identifikationsmerkmal, ein Datenschutzthema. Und deshalb ist es wichtig, verantwortungsvoll damit umzugehen.
✅ Steuer-ID neu beantragen – 6 Steps
- Online-Formular nutzen: Auf www.bzst.de gehen, Formular „Steueridentifikationsnummer erneut mitteilen" ausfüllen. Benötigte Daten: Name, Geburtsdatum, aktuelle Adresse, eventuell frühere Adresse.
- Alternativ telefonisch: Hotline des Bundeszentralamts anrufen (0228 406-1240), Identifikationsdaten durchgeben. Nummer wird per Post zugeschickt.
- Oder schriftlich: Brief an Bundeszentralamt für Steuern, 53221 Bonn. Inhalt: Name, Geburtsdatum, aktuelle Adresse, Bitte um Mitteilung der Steuer-ID.
- Wartezeit einplanen: Die Nummer wird innerhalb von 3 bis 7 Tagen per Post zugeschickt. In dringenden Fällen kann man beim zuständigen Finanzamt persönlich vorsprechen.
- Nummer sicher speichern: Mehrfach ablegen (Passwort-Manager, Ordner, Foto) und an einem sicheren, aber zugänglichen Ort verwahren.
- Bei Umzug aktualisieren: Die Steuer-ID selbst ändert sich nicht, aber das Bundeszentralamt muss die neue Adresse kennen. Das passiert automatisch über das Melderegister, kann aber eine Weile dauern.
(Verfahren und Bearbeitungszeiten können je nach Auslastung variieren. Im Zweifelsfall beim Bundeszentralamt oder Finanzamt nachfragen.)
Nachdem wir diese Checkliste erstellt hatten, fühlten wir uns gut gerüstet. Aber eine Frage blieb: Was ist, wenn man die Steuer-ID mehrfach verliert oder gar nicht erst bekommen hat? Die Antwort ist: Auch das kommt vor. Neugeborene bekommen die Steuer-ID automatisch per Post, aber manchmal geht der Brief verloren oder wird übersehen. Wer nie eine Steuer-ID bekommen hat, kann sie genauso beantragen wie jemand, der sie verloren hat – die Prozesse sind identisch. Das Bundeszentralamt prüft, ob bereits eine Nummer existiert, und teilt sie dann mit. Falls keine Nummer im System ist (was extrem selten vorkommt), wird eine neue vergeben.
Später haben wir auch von einem Fall gehört, bei dem jemand zwei verschiedene Steuer-IDs bekommen hatte – einmal als Kind, einmal als Erwachsener nach einem Umzug ins Ausland und zurück. Das ist ein Fehler im System, der aber vorkommen kann. In solchen Fällen sollte man sich sofort an das Bundeszentralamt wenden, damit die doppelte Nummer korrigiert wird. Sonst kann es zu Problemen bei der Steuererklärung oder beim Arbeitgeber kommen.
Viele Leser:innen haben uns auch gefragt, ob man die Steuer-ID ändern kann – etwa bei Namensänderung nach Heirat oder aus anderen Gründen. Die Antwort ist: Die Steuer-ID selbst bleibt lebenslang gleich, aber die zugeordneten Daten (Name, Adresse, Familienstand) werden aktualisiert. Das passiert automatisch über das Melderegister, das mit dem Bundeszentralamt vernetzt ist. Wer heiratet und den Namen ändert, muss also nichts tun – die Änderung wird nach einigen Wochen oder Monaten im System erfasst. Allerdings kann es Verzögerungen geben, deshalb ist es sinnvoll, bei der nächsten Steuererklärung oder beim Arbeitgeber darauf hinzuweisen, falls der neue Name noch nicht hinterlegt ist.
(Aktualisierungen über das Melderegister erfolgen in der Regel automatisch, können aber je nach Gemeinde und System mehrere Wochen dauern.)
Ganz ehrlich, wir haben uns auch gefragt, ob die Steuer-ID irgendwann gelöscht wird. Die Antwort ist: Ja, aber erst 20 Jahre nach dem Tod einer Person (§ 139b Abs. 5 AO, Stand: 2025). Bis dahin bleibt sie im System gespeichert, weil auch nach dem Tod noch steuerliche Vorgänge anfallen können (Erbschaftsteuer, Nachlässe, etc.). Danach wird sie gelöscht – zusammen mit allen anderen gespeicherten Daten. Das ist eine der wenigen Situationen, in denen die „lebenslange" Nummer tatsächlich endet.
Musterbrief: Steuer-ID schriftlich beantragen
Bundeszentralamt für Steuern
53221 Bonn
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit bitte ich um erneute Mitteilung meiner Steueridentifikationsnummer.
Meine Daten:
Name: [Vollständiger Name]
Geburtsdatum: [TT.MM.JJJJ]
Aktuelle Adresse: [Straße, Hausnummer, PLZ, Ort]
Ich bitte um Zusendung an die oben genannte Adresse.
Mit freundlichen Grüßen,
[Unterschrift]
[Name]
(Musterbrief sollte individuell angepasst und per Einschreiben oder zumindest mit Absender verschickt werden.)
Nachdem wir diesen Musterbrief erstellt hatten, schickten wir ihn an einige Freunde, die ebenfalls ihre Steuer-ID verloren hatten. Die Resonanz war positiv – mehrere nutzten ihn und bekamen nach wenigen Tagen ihre Nummer per Post.
In den letzten Wochen haben wir uns auch mit dem Thema Steuererklärung allgemein beschäftigt – denn die Steuer-ID ist ja oft der Ausgangspunkt für die Frage, wie man seine Steuern macht. Die Stiftung Warentest hat 2024 verschiedene Steuersoftware-Programme getestet und festgestellt, dass die meisten sehr benutzerfreundlich sind und auch Laien durch den Prozess führen (Quelle: test.de, Stand: 2025). Viele Programme fragen automatisch nach der Steuer-ID und helfen, sie zu finden oder neu zu beantragen. Das zeigt: Die Steuer-ID ist inzwischen so zentral, dass sie auch in der Software-Entwicklung eine wichtige Rolle spielt.
(Testergebnisse können sich bei neuen Software-Versionen ändern. Vor Kauf oder Nutzung lohnt sich ein aktueller Vergleich.)
Später haben wir auch darüber gesprochen, welche Rolle die Steuer-ID bei Kindern spielt. Denn auch Neugeborene bekommen automatisch eine Steuer-ID – oft schon wenige Wochen nach der Geburt. Eltern benötigen diese Nummer für den Kindergeldantrag, für Kinderfreibeträge und später für Bafög oder andere Förderungen. Wer die Nummer für sein Kind verloren hat, kann sie genauso neu beantragen wie die eigene – entweder online oder schriftlich. Wichtig ist, dass man als Elternteil nachweisen kann, dass man sorgeberechtigt ist (z. B. durch Vorlage der Geburtsurkunde).
Viele Leser:innen haben uns auch gefragt, ob die Steuer-ID auch bei Rentnern oder Arbeitslosen wichtig ist. Die Antwort ist: Ja, denn auch diese Gruppen müssen in vielen Fällen eine Steuererklärung abgeben – etwa wenn sie Nebeneinkünfte haben, eine Rente über dem Grundfreibetrag beziehen oder Arbeitslosengeld II mit Zusatzeinkommen kombinieren. Die Steuer-ID ist also nicht nur für Vollzeitbeschäftigte relevant, sondern für praktisch jeden.
Ganz ehrlich, nachdem wir all das recherchiert hatten, waren wir erstaunt, wie vielschichtig das Thema ist. Eine elfstellige Zahl – und dahinter stecken Gesetze, Datenschutz, Verwaltungsprozesse, digitale Infrastruktur. Es zeigt, wie komplex modernes Staatswesen ist, und wie wichtig es ist, sich mit solchen scheinbar banalen Dingen auseinanderzusetzen.
FAQ: Die wichtigsten Fragen rund um die Steuer-ID
Viele Leser:innen haben uns nach unserer Recherche ähnliche Fragen gestellt. Die häufigsten haben wir hier zusammengetragen – mit unseren Antworten und den wichtigsten Infos.
Wie lange dauert es, bis ich meine Steuer-ID per Post bekomme?
In der Regel zwischen 3 und 7 Tagen nach der Beantragung. In Einzelfällen kann es auch länger dauern, etwa zu Stoßzeiten (z. B. vor Abgabefrist für die Steuererklärung). (Stand: 2025)*
(Bearbeitungszeiten können je nach Auslastung des Bundeszentralamts variieren.)
Kann ich die Steuer-ID auch sofort per E-Mail bekommen?
Nein, aus Sicherheitsgründen wird die Nummer ausschließlich per Post an die gemeldete Adresse geschickt. Wer die Nummer dringend braucht, kann beim zuständigen Finanzamt persönlich vorsprechen und sich ausweisen.
Was kostet die Neubeantragung der Steuer-ID?
Nichts. Die Neubeantragung ist kostenlos – egal ob online, telefonisch oder schriftlich.
Was ist der Unterschied zwischen Steuer-ID und Steuernummer?
Die Steuer-ID ist eine elfstellige, lebenslange Nummer, die für alle steuerlichen Zwecke gilt. Die Steuernummer ist eine vom Finanzamt vergebene Nummer, die sich bei Umzügen ändern kann. Langfristig soll die Steuer-ID die Steuernummer ablösen.
Kann ich meine Steuer-ID ändern lassen?
Nein, die Steuer-ID ist lebenslang und unveränderlich. Nur die zugeordneten Daten (Name, Adresse) können aktualisiert werden – das passiert automatisch über das Melderegister.
Was passiert, wenn ich meine Steuer-ID nie bekommen habe?
Dann können Sie sie genauso beantragen wie bei Verlust – online, telefonisch oder schriftlich. Das Bundeszentralamt prüft, ob bereits eine Nummer existiert, und teilt sie Ihnen mit oder vergibt eine neue.
Brauchen auch Kinder eine Steuer-ID?
Ja, auch Neugeborene bekommen automatisch eine Steuer-ID per Post. Eltern benötigen sie für Kindergeldanträge und Kinderfreibeträge.
Wie bewahre ich die Steuer-ID am besten auf?
Empfohlen wird, sie an mehreren Orten zu speichern: Passwort-Manager, Papierordner, Foto auf dem Handy. So ist man abgesichert, falls ein Medium ausfällt.
Heute, einige Monate nach der ganzen Recherche, habe ich meine Steuer-ID immer griffbereit – auf dem Handy, im Ordner, und ja, auch am Kühlschrank. Es mag übertrieben wirken, aber nach der stundenlangen Suche und den Tagen des Wartens weiß ich: Prävention ist besser als Wiederholung. Und wenn ich jetzt meine Steuererklärung mache, geht alles glatt – kein Suchen, kein Stress, keine verlorene Zeit.
Unsere wichtigste Erkenntnis aus dieser Geschichte: Bürokratie ist oft einfacher, als man denkt – wenn man weiß, wie es geht. Die Neubeantragung der Steuer-ID ist kein Hexenwerk, sondern ein klarer, strukturierter Prozess. Man muss ihn nur kennen. Und genau deshalb schreiben wir darüber – damit andere nicht dieselben Fehler machen wie wir, nicht dieselbe Zeit verlieren, nicht dieselbe Frustration erleben.
In diesem Sinne: Prüfen Sie heute, ob Sie Ihre Steuer-ID noch finden. Wenn nicht, beantragen Sie sie neu – online, telefonisch oder schriftlich. Es dauert nur wenige Minuten, und Sie ersparen sich später viel Ärger. Steuer und Alltag liegen manchmal näher beieinander, als man denkt. Und manchmal klebt die Lösung direkt neben dem Einkaufszettel am Kühlschrank.