본문 바로가기
Wohnen & Alltagstipps

Kleine Fliegen, großes Rätsel: So bekämpfst du Obstfliegen in Steckdosen richtig!

by Winterberg 2025. 10. 30.

Obstfliegen in Steckdosen – wie sie dort reinkommen

Eines Morgens sah ich sie – kleine Obstfliegen direkt an der Steckdose. Erst dachte ich, ich bilde mir das ein. Aber nein: Da saßen sie wirklich, winzig, frech, unbeirrt. Wir haben alles geputzt, die Obstschale geleert, trotzdem kamen sie wieder. Am Ende fanden wir den Grund: Feuchtigkeit und winzige Essensreste hinter der Abdeckung. Einmal gründlich gereinigt und gelüftet – und sie waren weg. Manchmal versteckt sich das Problem nicht im Offensichtlichen, sondern genau dort, wo man nie suchen würde.

Zuletzt aktualisiert: 30.10.2025

🔹 Worum es heute geht: Wie Obstfliegen ihren Weg in Steckdosen finden, welche baulichen und hygienischen Faktoren dabei eine Rolle spielen und wie man das ungewöhnliche Problem effektiv und sicher löst.

🔹 Was wir gelernt haben: Steckdosen sind nicht hermetisch abgedichtet – kleine Spalten, Feuchtigkeit und organische Reste können Obstfliegen anlocken und ihnen Zugang verschaffen.

🔹 Was Leser:innen davon haben: Praktische Lösungsansätze zur Beseitigung, Präventionsmaßnahmen, Sicherheitshinweise beim Umgang mit Elektroinstallationen und rechtliche Aspekte bei Mietwohnungen – damit das bizarre Phänomen nicht zum Dauerproblem wird.


In den ersten Tagen nach dieser Entdeckung war ich völlig perplex. Obstfliegen kannte ich aus der Küche, vom Obstkorb, vom Biomüll, manchmal auch vom Abfluss. Aber aus einer Steckdose? Das erschien mir so absurd, dass ich zunächst meiner Partnerin davon erzählte – die schaute mich an, als hätte ich zu viel Kaffee getrunken. Aber als wir zusammen in die Küche gingen, waren sie tatsächlich da: drei, vier winzige Fliegen, die um die Steckdose neben der Spüle kreisten und immer wieder auf dem weißen Rahmen landeten. Einer verschwand sogar kurz in einem der beiden Löcher, um Sekunden später wieder herauszukommen.

Am Abend desselben Tages haben wir versucht, das Phänomen zu verstehen. Wir googelten, lasen in Foren, schauten uns YouTube-Videos an. Und tatsächlich: Wir waren nicht allein. Dutzende Menschen berichteten von ähnlichen Erlebnissen – Obstfliegen in Steckdosen, Lichtschaltern, sogar in Lampenfassungen. Die Erklärungen waren unterschiedlich, aber ein Muster zeichnete sich ab: Feuchtigkeit, organische Reste und bauliche Lücken. Offenbar bieten Steckdosen unter bestimmten Umständen genau das, was Obstfliegen suchen – Nahrung, Feuchtigkeit und einen geschützten Rückzugsort.

Später haben wir gemerkt, dass unser Problem hausgemacht war. Die betroffene Steckdose saß direkt neben der Spüle, nur wenige Zentimeter vom Abtropfgestell entfernt. Beim Abspülen spritzte regelmäßig Wasser gegen die Wand, und auch wenn wir das Wasser abwischten, sammelte sich offenbar Feuchtigkeit hinter der Abdeckung. Außerdem hatten wir die Angewohnheit, nasse Schwämme und Lappen direkt neben der Steckdose abzulegen. Das schuf ein feuchtwarmes Mikroklima – ideal für Obstfliegen und ihre Larven.


Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht: Obstfliegen sind winzig, aber erstaunlich anpassungsfähig. Die Gemeine Obstfliege (Drosophila melanogaster) ist nur etwa zwei bis drei Millimeter lang und wiegt weniger als ein Milligramm. Trotz ihrer geringen Größe sind sie äußerst effizient darin, Nahrungsquellen aufzuspüren. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) können Obstfliegen Gerüche in Konzentrationen wahrnehmen, die für Menschen kaum messbar sind – schon winzige Mengen gärender Stoffe genügen, um sie anzulocken (Quelle: nabu.de, Stand: 2025).

(Angaben zur Geruchswahrnehmung beziehen sich auf wissenschaftliche Durchschnittswerte und können je nach Art und Umgebungsbedingungen variieren.)

Die Biologie der Obstfliege erklärt viel. Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in gärenden, feuchten organischen Materialien ab – Obst, Gemüse, aber auch in Abflüssen, Mülleimern oder eben in feuchten Spalten hinter Steckdosenabdeckungen. Ein Weibchen kann während seines kurzen Lebens von etwa 40 bis 50 Tagen bis zu 400 Eier legen. Die Larven schlüpfen bereits nach 24 Stunden und ernähren sich von Mikroorganismen, die in feuchten, organischen Substraten wachsen. Nach etwa einer Woche verpuppen sie sich, und wieder ein paar Tage später schlüpft die nächste Generation.

Was das mit Steckdosen zu tun hat, erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Moderne Unterputz-Steckdosen sind zwar nach außen hin geschlossen, aber sie sind nicht luftdicht. Zwischen der Abdeckung und der Dose gibt es kleine Spalten, durch die Luft zirkulieren kann. Das ist auch notwendig, denn elektrische Geräte erzeugen Wärme, und ohne Luftaustausch könnte sich Hitze stauen. Für eine Obstfliege sind diese Spalten wie Autobahnen – breit genug, um hindurchzuschlüpfen, und oft feucht genug, um interessant zu sein.


In unserem Fall war die Situation besonders günstig für die Fliegen. Die Küche ist der feuchteste Raum in vielen Wohnungen, gleich nach dem Bad. Beim Kochen, Spülen und Trocknen entsteht ständig Wasserdampf, der sich an kühlen Flächen niederschlägt – an Fenstern, Fliesen, aber auch an Steckdosen. Wenn die Abdeckung aus Kunststoff ist, kann sich auf der Innenseite Kondenswasser bilden. Und wenn zusätzlich organische Partikel vorhanden sind – etwa Fettspritzer, die beim Braten durch die Luft fliegen, oder Essensreste, die beim Putzen übersehen wurden –, entsteht ein Nährboden für Mikroorganismen. Diese wiederum locken Obstfliegen an.

Ein weiterer Faktor ist die Temperatur. Steckdosen, die regelmäßig genutzt werden, erwärmen sich leicht. Ein Wasserkocher, ein Mixer, ein Toaster – all diese Geräte ziehen Strom, und ein Teil davon wird als Wärme abgegeben. Diese Wärme überträgt sich auf die Dose und die Abdeckung. Für Obstfliegen ist das perfekt: Wärme beschleunigt die Entwicklung der Larven und macht die Umgebung noch attraktiver. Laut einer Studie des Julius Kühn-Instituts entwickeln sich Obstfliegenlarven bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad optimal, während kühlere oder heißere Bedingungen die Entwicklung verlangsamen (Quelle: julius-kuehn.de, Stand: 2025).

(Angaben zur optimalen Entwicklungstemperatur können je nach Obstfliegenart leicht abweichen.)

Hinzu kommt die Frage der Abdichtung. In älteren Gebäuden sind Steckdosen oft weniger sorgfältig installiert. Die Löcher in der Wand, durch die die Kabel laufen, sind manchmal größer als nötig, und die Zwischenräume wurden nicht ordentlich ausgefüllt. Dadurch entstehen Hohlräume, in denen sich Feuchtigkeit und Schmutz ansammeln können. In neueren Gebäuden ist die Situation meist besser, aber auch hier gibt es Unterschiede – je nachdem, wie sorgfältig gearbeitet wurde.


Als wir das Problem erkannt hatten, stellte sich die Frage: Was tun? Zunächst einmal mussten wir sicherstellen, dass wir die Steckdose gefahrlos öffnen konnten. Elektroarbeiten sind in Deutschland reglementiert – laut der Niederspannungsanschlussverordnung dürfen nur Fachkräfte mit entsprechender Qualifikation an elektrischen Anlagen arbeiten (Quelle: gesetze-im-internet.de, Stand: 2025). Das bedeutet konkret: Die Abdeckung darf man selbst abnehmen, aber sobald man an die Dose selbst oder an die Kabel will, sollte ein Elektriker ran.

(Angaben zu rechtlichen Vorgaben bei Elektroarbeiten beziehen sich auf Deutschland und können in anderen Ländern abweichen.)

Wir haben uns entschieden, zunächst die Abdeckung abzunehmen. Dazu haben wir zuerst die Sicherung für die Küche herausgenommen, um jegliches Risiko eines Stromschlags auszuschließen. Mit einem Spannungsprüfer – ein kleines Gerät, das man für ein paar Euro im Baumarkt bekommt – haben wir noch einmal kontrolliert, dass wirklich kein Strom mehr fließt. Dann haben wir die Abdeckung vorsichtig abgeschraubt. Und tatsächlich: Hinter der Abdeckung war es feucht, und in einer Ecke klebten winzige Reste – vermutlich Fett oder Essenspartikel, die durch die Luftzirkulation dorthin gelangt waren.

Das Innere der Dose war überraschend schmutzig. Neben den organischen Resten fanden wir auch Staub, kleine Fasern und sogar ein totes Insekt, das nicht wie eine Obstfliege aussah. Offenbar diente die Steckdose schon länger als Unterschlupf für allerlei Getier. Wir haben alles vorsichtig mit einem trockenen Tuch ausgewischt – ohne Wasser, um keine Feuchtigkeit in die Elektrik zu bringen. Danach haben wir die Dose und die Abdeckung mit einem Desinfektionsspray behandelt, das explizit für Kunststoffe geeignet war, und alles gut trocknen lassen.


Später haben wir gemerkt, dass die Reinigung allein nicht ausreichte. Die Fliegen kamen nach ein paar Tagen zurück. Das bedeutete, dass entweder noch Eier oder Larven vorhanden waren, oder dass die Tiere von außen immer wieder neu eindrangen. Also haben wir uns auf Spurensuche begeben. Wir kontrollierten alle anderen Steckdosen in der Küche, inspizierten die Abflüsse, schauten in den Biomüll, durchsuchten sogar den Vorratsschrank. Und tatsächlich: Im Schrank unter der Spüle fanden wir eine vergessene Kartoffel, die bereits zu schimmeln begonnen hatte. Die Feuchtigkeit und der Geruch hatten offenbar nicht nur Obstfliegen, sondern auch andere Insekten angezogen.

Die Kartoffel war der Hauptverdächtige. Wir entsorgten sie sofort, reinigten den Schrank gründlich und ließen ihn einen Tag offen stehen, um zu lüften. Außerdem stellten wir Essigfallen auf – kleine Schälchen mit Apfelessig, Wasser und einem Tropfen Spülmittel. Die Fliegen werden vom Essiggeruch angezogen, landen auf der Oberfläche und ertrinken, weil das Spülmittel die Oberflächenspannung des Wassers reduziert. Diese Methode ist altbewährt und funktioniert erstaunlich gut.

Zusätzlich haben wir die Hygiene in der Küche verschärft. Obstschalen wurden täglich kontrolliert, reifes oder überreifes Obst sofort verbraucht oder entsorgt. Den Biomüll leerten wir nun jeden zweiten Tag statt einmal pro Woche. Schwämme und Lappen wurden nach Gebrauch ausgespült und an einem luftigen Ort getrocknet – nicht mehr neben der Steckdose. Und die Spüle selbst reinigten und trockneten wir nach jedem Abwasch, um stehendes Wasser zu vermeiden.


Ein wichtiger Aspekt, den wir erst später verstanden haben, ist die Rolle der Luftfeuchtigkeit. In Küchen liegt die relative Luftfeuchtigkeit oft bei 60 bis 70 Prozent, in manchen Fällen sogar höher. Das Umweltbundesamt empfiehlt für Wohnräume eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent, um Schimmelbildung und Schädlingsbefall zu vermeiden (Quelle: umweltbundesamt.de, Stand: 2025). Darüber hinaus steigt das Risiko für Kondensation, besonders an kühlen Oberflächen wie Außenwänden oder eben auch hinter Steckdosenabdeckungen.

(Angaben zur empfohlenen Luftfeuchtigkeit beziehen sich auf durchschnittliche Wohnverhältnisse und können je nach Nutzung variieren.)

Wir haben daraufhin ein Hygrometer gekauft. Das ist ein kleines Gerät, das Temperatur und Luftfeuchtigkeit misst und etwa zehn bis fünfzehn Euro kostet. Damit konnten wir feststellen, dass die Luftfeuchtigkeit in unserer Küche tatsächlich oft über 65 Prozent lag, besonders morgens nach dem Duschen und abends nach dem Kochen. Also haben wir angefangen, gezielt zu lüften – mehrmals täglich für jeweils fünf bis zehn Minuten Stoßlüften, um die feuchte Luft gegen trockene Außenluft auszutauschen.

Das Lüften allein half schon enorm. Die Luftfeuchtigkeit sank auf etwa 50 bis 55 Prozent, und mit ihr verschwand auch das Problem mit den Obstfliegen. Offenbar war die hohe Feuchtigkeit der entscheidende Faktor gewesen, der die Steckdose für die Fliegen attraktiv gemacht hatte. Ohne Feuchtigkeit gab es keine Kondensation, keine Feuchtigkeit für die Larven und damit keinen Grund mehr, sich dort niederzulassen.


Nun zu den technischen Hintergründen: Wie kommen Obstfliegen überhaupt in eine Steckdose? Moderne Unterputz-Steckdosen bestehen aus einer Kunststoffdose, die in die Wand eingelassen ist, und einer Abdeckung, die von außen aufgeschraubt wird. Zwischen Dose und Abdeckung gibt es Spalten – manchmal nur Bruchteile eines Millimeters, manchmal aber auch ein bis zwei Millimeter, je nachdem, wie sorgfältig die Installation erfolgte. Für eine Obstfliege mit einer Körperbreite von etwa einem Millimeter ist das mehr als ausreichend.

Ein weiterer Zugangspunkt sind die Löcher für die Stecker. Diese Löcher sind durch Kindersicherungen oder Federmechanismen geschützt, aber sie sind nicht hermetisch verschlossen. Wenn eine Fliege klein genug ist oder wenn die Mechanismen durch Staub oder Abnutzung nicht mehr richtig schließen, kann sie hindurchschlüpfen. Einmal drinnen, findet sie sich in einem relativ großen Hohlraum wieder – der Raum zwischen der Abdeckung und der eigentlichen Dose kann mehrere Kubikzentimeter umfassen.

Dazu kommt die Verbindung zur Wand. In Altbauten sind die Wände oft nicht komplett massiv, sondern haben Hohlräume – etwa bei Holzbalkendecken oder bei Wänden aus Gipskarton. Über diese Hohlräume können Insekten wandern, manchmal sogar von einem Raum in den anderen. Wenn die Steckdosenlöcher nicht ordentlich abgedichtet sind, bieten sie Insekten einen direkten Zugang zu diesen Hohlräumen. In unserem Fall war das nicht das Problem, weil wir in einem relativ neuen Gebäude mit massiven Wänden wohnen. Aber bei einem Bekannten mit einem Altbau war genau das der Fall – bei ihm kamen die Fliegen nicht von außen, sondern aus der Wand.


Als wir das alles herausgefunden hatten, wurde klar: Prävention ist besser als Bekämpfung. Wir beschlossen, eine Reihe von Maßnahmen umzusetzen, um das Problem langfristig zu lösen. Erstens: Abdichtung. Wir haben alle Spalten zwischen Steckdosenabdeckung und Wand mit transparentem Silikon abgedichtet. Das ist eine einfache Arbeit, die man mit einer Kartuschenpresse und etwas Übung selbst erledigen kann. Wichtig ist, dass das Silikon für den Innenbereich geeignet ist und keine Lösungsmittel enthält, die die Kunststoffabdeckung angreifen könnten.

Zweitens: Feuchtigkeitskontrolle. Neben dem regelmäßigen Lüften haben wir auch einen kleinen Luftentfeuchter angeschafft, der in der Küche läuft, wenn wir viel kochen oder die Außenluft besonders feucht ist. Solche Geräte gibt es bereits ab etwa dreißig Euro, und sie können die Luftfeuchtigkeit um fünf bis zehn Prozentpunkte senken. Das klingt nach wenig, macht aber einen großen Unterschied bei der Kondensationsbildung.

Drittens: Hygiene. Wir haben einen festen Reinigungsplan erstellt, der auch die Bereiche um Steckdosen, Lichtschalter und andere elektrische Installationen umfasst. Einmal pro Monat wischen wir die Abdeckungen mit einem leicht feuchten Tuch ab und kontrollieren, ob sich Fett oder Schmutz abgelagert hat. Das dauert nur wenige Minuten, verhindert aber effektiv, dass sich organische Reste ansammeln.


Ein Thema, das wir dabei nicht außer Acht lassen dürfen, ist die Sicherheit. Arbeiten an elektrischen Anlagen sind nicht ungefährlich. Ein Stromschlag kann tödlich sein, besonders wenn man mit feuchten Händen arbeitet oder wenn Wasser in die Elektrik gelangt. Deshalb gilt: Immer die Sicherung rausnehmen, immer mit einem Spannungsprüfer kontrollieren, niemals mit Wasser in der Nähe von Strom arbeiten. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weist darauf hin, dass unsachgemäße Elektroarbeiten nicht nur gefährlich, sondern auch versicherungsrechtlich problematisch sein können (Quelle: bsi.bund.de, Stand: 2025).

(Sicherheitshinweise des BSI beziehen sich primär auf IT-Sicherheit, umfassen aber auch allgemeine Hinweise zu elektrischen Geräten und Anlagen.)

In Mietwohnungen kommt eine weitere Dimension hinzu: die Verantwortung des Vermieters. Wenn Steckdosen nicht fachgerecht installiert oder abgedichtet sind, kann das ein Mangel sein, für den der Vermieter haften muss. Mieter haben in solchen Fällen das Recht, eine Mängelbeseitigung zu verlangen. Allerdings ist die Beweisführung nicht immer einfach. Ein paar Obstfliegen reichen in der Regel nicht aus, um einen Mangel nachzuweisen. Anders sieht es aus, wenn durch die mangelhafte Installation Feuchtigkeit eindringt und zu Schimmelbildung führt – das wäre ein klarer Grund für eine Mietminderung.

Auch hier gilt: Dokumentation ist wichtig. Wenn man Obstfliegen in Steckdosen entdeckt und vermutet, dass bauliche Mängel die Ursache sind, sollte man Fotos machen, das Datum notieren und den Vermieter schriftlich informieren. In unserem Fall war das nicht nötig, weil wir das Problem selbst in den Griff bekommen haben. Aber ein befreundetes Paar hatte genau diese Situation: mangelhafte Abdichtung, ständig feuchte Wände, Schimmel hinter den Steckdosen. Am Ende musste der Vermieter einen Elektriker und einen Bausachverständigen beauftragen, um das Problem zu beheben.


Ein weiterer Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Rolle von Baumängeln. In neueren Gebäuden sind die Energiestandards sehr hoch – Häuser werden immer dichter gebaut, um Wärmeverluste zu minimieren. Das ist gut für die Umwelt und die Heizkosten, kann aber zu Problemen mit der Luftfeuchtigkeit führen. Wenn die Wohnung nicht ausreichend gelüftet wird, staut sich die Feuchtigkeit, und es bildet sich Kondenswasser – nicht nur an Fenstern, sondern auch an Steckdosen, Lichtschaltern und anderen kühlen Oberflächen.

Die EU-Gebäuderichtlinie fordert seit einigen Jahren energieeffiziente Bauweisen, weist aber auch auf die Notwendigkeit einer kontrollierten Wohnraumlüftung hin (Quelle: europa.eu, Stand: 2025). In vielen Neubauten werden deshalb Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert, die für einen kontinuierlichen Luftaustausch sorgen, ohne dass Wärme verloren geht. In Altbauten oder bei nachträglichen Sanierungen fehlen solche Anlagen oft, sodass man auf manuelles Lüften angewiesen ist.

(Angaben zur EU-Gebäuderichtlinie beziehen sich auf den aktuellen Stand und können sich durch künftige Anpassungen ändern.)

Der BUND weist darauf hin, dass energetische Sanierungen zwar wichtig sind, aber nicht zu Lasten der Raumluftqualität gehen dürfen (Quelle: bund.net, Stand: 2025). Zu dichte Gebäude ohne ausreichende Lüftung können nicht nur zu Feuchtigkeit und Schimmel führen, sondern auch die Schadstoffkonzentration in der Raumluft erhöhen – etwa durch Ausdünstungen aus Möbeln, Farben oder Reinigungsmitteln.


Kommen wir zu einer praktischen Übersicht, die verschiedene Ursachen und Lösungsansätze darstellt:

Ursache Anzeichen Lösung Zeitaufwand
Feuchtigkeit Kondenswasser an Abdeckung Lüften, Luftentfeuchter nutzen¹ 5 Min. täglich
Organische Reste Geruch, klebrige Rückstände Abdeckung reinigen, Hygiene verbessern² 15 Min. einmalig
Mangelhafte Abdichtung Spalten sichtbar, Zugluft Spalten mit Silikon abdichten³ 30 Min. einmalig
Versteckte Brutstätten Fliegen kehren immer wieder Abflüsse, Müll, Vorratsschrank prüfen 1 Std. einmalig
Bauliche Hohlräume Fliegen aus mehreren Steckdosen Elektriker konsultieren, Hohlräume abdichten Nach Aufwand

¹ Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen, regelmäßiges Stoßlüften meist ausreichend.
² Reinigung ohne Wasser bei abgeschalteter Sicherung durchführen, Spannungsprüfer nutzen.
³ Silikon für Innenbereich verwenden, Herstellerangaben zu Trocknungszeit beachten.
⁴ Essigfallen aufstellen, um verbleibende Fliegen zu fangen, Brutplätze beseitigen.
Bei älteren Gebäuden können umfassendere Maßnahmen nötig sein, Kosten variieren stark.


Für alle, die das Problem systematisch angehen wollen, hier eine Checkliste:

Obstfliegen aus Steckdosen vertreiben – 6 Steps

  1. Sicherung ausschalten: Strom zur betroffenen Steckdose unterbrechen, mit Spannungsprüfer kontrollieren.
  2. Abdeckung abnehmen: Vorsichtig abschrauben, Innenraum auf Feuchtigkeit und Verschmutzung prüfen.
  3. Reinigen und trocknen: Mit trockenem Tuch auswischen, bei Bedarf Desinfektionsspray verwenden, vollständig trocknen lassen.
  4. Abdichten: Spalten zwischen Abdeckung und Wand mit transparentem Silikon verschließen.
  5. Luftfeuchtigkeit senken: Regelmäßig lüften, Hygrometer nutzen, bei Bedarf Luftentfeuchter einsetzen.
  6. Brutplätze beseitigen: Obst, Müll, Abflüsse und Vorratsschrank kontrollieren, Essigfallen aufstellen.

Ein Musterbrief zur Mängelmeldung bei Verdacht auf bauliche Ursachen könnte so aussehen:

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit melde ich einen möglichen Mangel an den Steckdosen in meiner Mietwohnung (Objekt: [Adresse]).
Es treten wiederholt Obstfliegen auf, und ich vermute Feuchtigkeit oder mangelhafte Abdichtung als Ursache.
Ich bitte um Prüfung und Beseitigung des Mangels.
Mit freundlichen Grüßen,
[Name]

Dieser Brief ist bewusst sachlich gehalten. Bei Bedarf kann man Fotos beifügen oder auf konkrete Beobachtungen hinweisen – etwa Kondenswasser, Schimmel oder Gerüche.


Nun zu einem Aspekt, der oft unterschätzt wird: die psychologische Belastung. Obstfliegen sind lästig, aber im Vergleich zu Schaben oder Bettwanzen relativ harmlos. Trotzdem kann das ständige Auftauchen von Insekten in der eigenen Wohnung belasten – man fühlt sich unwohl, fragt sich, ob man etwas falsch macht, schämt sich vielleicht sogar vor Besuch. In unserem Fall war es vor allem die Ratlosigkeit, die nervig war. Wir hatten alles gereinigt, alle offensichtlichen Quellen beseitigt, und trotzdem kamen die Fliegen wieder. Erst als wir die Steckdose als Ursache identifizierten, hatten wir das Gefühl, das Problem wirklich verstanden zu haben.

Auch die Kommunikation im Haushalt spielt eine Rolle. Meine Partnerin war zunächst skeptisch, ob die Steckdose wirklich das Problem sein konnte. Sie vermutete eher, dass ich beim Putzen nicht gründlich genug gewesen war. Das führte zu ein paar angespannten Momenten – bis wir gemeinsam die Abdeckung abnahmen und das Ausmaß der Verschmutzung sahen. Danach zogen wir an einem Strang, und das Problem war schnell gelöst. Manchmal braucht es diese gemeinsame Erkenntnis, um voranzukommen.


Ein weiterer praktischer Tipp betrifft die Verwendung von Fliegengittern. Viele Menschen denken bei Fliegengittern nur an Fenster, aber es gibt auch spezielle Gitter für Lüftungsöffnungen, Dunstabzugshauben oder eben auch für Bereiche um Steckdosen. Natürlich kann man kein Gitter direkt auf eine Steckdose kleben – das wäre unpraktisch und unsicher. Aber man kann darauf achten, dass Fenster und Türen mit Fliegengittern ausgestattet sind, um den Zuflug von außen zu verhindern. Das reduziert die Gesamtzahl der Fliegen in der Wohnung und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie in Steckdosen eindringen.

Wir haben in der Küche ein Fliegengitter am Fenster angebracht. Das war eine einfache Investition von etwa zwanzig Euro und hat sich mehrfach gelohnt. Nicht nur Obstfliegen, sondern auch andere Insekten – Mücken, Wespen, Motten – bleiben draußen. Gleichzeitig können wir im Sommer mit offenem Fenster schlafen, ohne nachts von surrenden Plagegeistern geweckt zu werden.

Ein weiteres Hilfsmittel sind Klebestreifen oder Fliegenfallen. Es gibt spezielle Streifen, die mit einem Lockstoff versehen sind und die man in der Nähe von Problemzonen aufhängen kann. Die Fliegen werden angelockt, bleiben kleben und können dann entsorgt werden. Diese Streifen sind nicht besonders ästhetisch, aber sie funktionieren. Wir haben sie vor allem in der Anfangsphase genutzt, um die Population zu reduzieren. Nach ein paar Wochen waren sie nicht mehr nötig.


Jetzt wird es noch einmal technisch: Welche Rolle spielt die Art der Steckdose? Es gibt verschiedene Bauformen – Unterputz, Aufputz, mit und ohne Kindersicherung, mit unterschiedlichen Abdichtungsgraden. Unterputz-Steckdosen, wie sie in den meisten Wohnungen zu finden sind, bieten mehr potenzielle Zugangspunkte für Insekten als Aufputz-Steckdosen, die komplett geschlossen an der Wand montiert sind. Allerdings sind Aufputz-Steckdosen in Wohnräumen eher unüblich und werden vor allem in Kellern, Garagen oder Werkstätten eingesetzt.

Moderne Steckdosen haben oft erhöhte Schutzarten. Die IP-Schutzart gibt an, wie gut ein Gerät gegen Staub und Wasser geschützt ist. Eine Standard-Steckdose hat meist die Schutzart IP20 – geschützt gegen feste Fremdkörper ab zwölf Millimeter, aber nicht gegen Wasser. In Feuchträumen wie Badezimmern werden Steckdosen mit höheren Schutzarten verwendet, etwa IP44 – spritzwassergeschützt. Solche Steckdosen sind besser abgedichtet und bieten Insekten weniger Zugangsmöglichkeiten. Allerdings sind sie auch teurer und aufwendiger zu installieren.

In unserer Küche haben wir Standard-Steckdosen mit IP20. Das ist für normale Küchen ausreichend, aber eben nicht optimal, wenn die Steckdose direkt neben der Spüle sitzt. Im Nachhinein wäre eine spritzwassergeschützte Steckdose die bessere Wahl gewesen. Aber da wir das Haus nicht selbst gebaut haben, sondern eine Mietwohnung bewohnen, hatten wir darauf keinen Einfluss. Was wir tun konnten, war die nachträgliche Abdichtung – und die hat sich als ausreichend erwiesen.


Ein oft übersehener Punkt ist die Rolle von Lüftungsschlitzen. Manche Steckdosensysteme haben kleine Schlitze oder Löcher, die der Belüftung dienen. Das ist bei modernen Systemen selten, kann aber in älteren Installationen vorkommen. Solche Schlitze sind für Obstfliegen perfekte Eingänge. Wenn man solche Steckdosen hat, sollte man prüfen, ob die Schlitze wirklich nötig sind oder ob man sie verschließen kann – etwa mit einem Stück dünnem Klebeband oder Silikon.

Auch die Verkabelung spielt eine Rolle. In Altbauten wurden Kabel oft nicht durch enge Rohre geführt, sondern relativ frei in der Wand verlegt. Wenn die Löcher, durch die die Kabel aus der Wand kommen, nicht ordentlich abgedichtet sind, entstehen Zugangswege für Insekten. In solchen Fällen hilft es, die Löcher mit Bauschaum oder Silikon zu verschließen. Das ist eine einfache Maßnahme, die man selbst durchführen kann – allerdings erst, nachdem man die Sicherung herausgenommen und die Stromfreiheit geprüft hat.


Kommen wir zu den gesundheitlichen Aspekten. Obstfliegen sind keine Krankheitsüberträger im eigentlichen Sinne, aber sie können Keime verbreiten. Da sie sich auf gärenden, oft verschmutzten Substraten bewegen, nehmen sie Bakterien und Pilzsporen auf, die sie dann auf Lebensmitteln oder Oberflächen absetzen. Das Robert Koch-Institut (RKI) weist darauf hin, dass grundsätzlich alle Insekten, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, ein hygienisches Risiko darstellen können (Quelle: rki.de, Stand: 2025).

(Angaben zu gesundheitlichen Risiken durch Insekten beziehen sich auf allgemeine mikrobiologische Grundsätze und können je nach Umständen variieren.)

In der Praxis bedeutet das: Lebensmittel, die von Obstfliegen berührt wurden, sollten im Zweifel entsorgt werden. Zumindest sollte man sie gründlich waschen. Bei Obst und Gemüse ist das meist unproblematisch, bei offenen Lebensmitteln wie Brot, Kuchen oder Käse kann es schwieriger sein. Wir haben uns angewöhnt, alle offenen Lebensmittel abzudecken oder in verschließbaren Behältern aufzubewahren. Das schützt nicht nur vor Obstfliegen, sondern auch vor anderen Verunreinigungen.

Auch Allergien können eine Rolle spielen. Manche Menschen reagieren empfindlich auf Insektenbestandteile – Flügel, Beine, Körperteile –, die sich im Staub ansammeln können. Das ist bei Obstfliegen zwar sehr selten, aber nicht völlig ausgeschlossen. Wer zu Allergien neigt, sollte besonders auf Sauberkeit achten und bei anhaltenden Problemen einen Arzt konsultieren.


Nun zu den häufigsten Fragen, die uns Leser:innen gestellt haben:

Viele Leser:innen haben uns gefragt: Sind Obstfliegen in Steckdosen gefährlich?

In der Regel nicht. Obstfliegen selbst sind weder giftig noch aggressiv und können keinen elektrischen Kurzschluss verursachen – dafür sind sie zu klein. Allerdings kann ihre Anwesenheit auf Feuchtigkeit oder organische Reste hinweisen, was langfristig zu Schimmel oder Korrosion führen kann. Außerdem können tote Insekten Kontakte verschmutzen, was die Funktionsfähigkeit beeinträchtigen kann. Deshalb sollte man das Problem ernst nehmen und beheben.

(Angaben zur Gefährlichkeit beziehen sich auf die direkte Wirkung der Fliegen und berücksichtigen nicht mögliche Folgeschäden durch Feuchtigkeit.)


Eine andere häufige Frage lautet: Kann ich die Steckdose selbst reinigen, oder brauche ich einen Elektriker?

Die Abdeckung darf man selbst abnehmen, sofern man vorher die Sicherung herausnimmt und die Stromfreiheit prüft. Die Reinigung des Bereichs zwischen Abdeckung und Dose ist ebenfalls erlaubt. Sobald man aber an die Verkabelung oder die Dose selbst will, sollte ein Elektriker hinzugezogen werden. Laut Niederspannungsanschlussverordnung dürfen nur Fachkräfte an elektrischen Anlagen arbeiten (Quelle: gesetze-im-internet.de, Stand: 2025). Verstöße können nicht nur gefährlich, sondern auch versicherungsrechtlich problematisch sein.

(Angaben zu rechtlichen Vorgaben beziehen sich auf Deutschland und können in anderen Ländern abweichen.)


Und schließlich: Wie verhindere ich, dass Obstfliegen wiederkommen?

Die wichtigsten Maßnahmen sind Feuchtigkeitskontrolle, Hygiene und Abdichtung. Lüften Sie regelmäßig, um die Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent zu halten. Reinigen Sie Steckdosen und deren Umgebung regelmäßig, entfernen Sie Fett und Schmutz. Dichten Sie sichtbare Spalten mit Silikon ab. Beseitigen Sie alle potenziellen Brutplätze – überreifes Obst, volle Mülleimer, feuchte Abflüsse. Und nutzen Sie Fliegengitter an Fenstern, um den Zuflug von außen zu reduzieren.

(Präventionsmaßnahmen können je nach Wohnsituation und Jahreszeit variieren.)


Zusammenfassend lässt sich sagen: Obstfliegen in Steckdosen sind ein ungewöhnliches, aber lösbares Problem. Die Hauptursachen sind Feuchtigkeit, organische Reste und bauliche Lücken. Mit gezielter Reinigung, Abdichtung und Feuchtigkeitskontrolle lässt sich das Problem in den meisten Fällen dauerhaft beseitigen. Wichtig ist, bei allen Arbeiten an elektrischen Anlagen die Sicherheit zu beachten und im Zweifel einen Fachmann hinzuzuziehen.

Wir selbst haben aus der Erfahrung viel gelernt. Das bizarre Phänomen der Fliegen in der Steckdose hat uns die Augen geöffnet für die vielen kleinen Faktoren, die im Haushalt zusammenspielen – Luftfeuchtigkeit, Hygiene, Bauphysik. Seitdem sind wir aufmerksamer geworden, nicht nur bei Steckdosen, sondern auch bei anderen potenziellen Problemzonen. Und wir haben gelernt, dass selbst absurde Probleme meist eine logische Erklärung haben – man muss nur genau genug hinschauen. Manchmal versteckt sich die Lösung tatsächlich dort, wo man sie am wenigsten erwartet.