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Versicherungen & Recht

Teilzeit und selbstständig: So sicherst du dir trotzdem eine starke Rente!

by Winterberg 2025. 11. 6.

Wenn die Zukunft plötzlich näher rückt – Altersvorsorge als Teilzeit-Selbstständige

Zuletzt aktualisiert: 06.11.2025

🔹 Worum es heute geht: Private Altersvorsorge für Menschen, die teilweise selbstständig arbeiten – zwischen Flexibilität und Sicherheit
🔹 Was wir gelernt haben: Mit kleinen, regelmäßigen Schritten und der richtigen Strategie lässt sich auch bei schwankendem Einkommen vorsorgen
🔹 Was Leser:innen davon haben: Konkrete Anleitungen, welche Vorsorgemodelle funktionieren und wie man auch mit wenig anfangen kann

Es war einer dieser typischen Dienstagabende im Februar. Draußen Nieselregen, drinnen der Duft von Kamillentee, und auf dem Küchentisch türmten sich wieder mal die Unterlagen für die Steuererklärung. Markus sortierte Belege, ich tippte Zahlen in Excel-Tabellen. Plötzlich hielt er inne, schaute mich über seine Lesebrille hinweg an und fragte: "Sag mal, was ist eigentlich mit später? Also mit der Rente?" Die Frage hing schwer im Raum. Wir beide arbeiten selbstständig – er als Grafikdesigner, ich als freie Texterin in Teilzeit, daneben noch 15 Stunden die Woche im Büro angestellt. Die gesetzliche Rente? Ein Tropfen auf den heißen Stein. Private Vorsorge? Bisher erfolgreich verdrängt.

An diesem Abend begannen wir zum ersten Mal ernsthaft über unsere Altersvorsorge zu sprechen. Es war kein angenehmes Gespräch. Zahlen wurden genannt, die erschreckend klangen. "Wenn wir so weitermachen wie bisher", rechnete Markus vor, "bekommen wir zusammen vielleicht 1.200 Euro Rente. Reicht das?" Die ehrliche Antwort: Nein. Nicht für das Leben, das wir uns auch im Alter wünschen. Keine Weltreisen vielleicht, aber wenigstens die Miete zahlen und ab und zu ins Restaurant gehen – das sollte schon drin sein.

In den ersten Wochen nach diesem Augenöffner-Gespräch haben wir viel recherchiert. Das Internet ist voll von Ratgebern, aber die meisten richten sich entweder an Festangestellte oder an Vollzeit-Selbstständige mit sechsstelligen Jahreseinkommen. Unsere Situation – diese Mischung aus Teilzeit-Anstellung und Selbstständigkeit mit schwankenden Einkünften – schien in keine Schublade zu passen. Dabei sind wir nicht allein: Laut Statistischem Bundesamt arbeiten in Deutschland etwa 2,3 Millionen Menschen in ähnlichen Hybridmodellen (Stand: 2025). Tendenz steigend. (Zahlen können je nach Erhebungsmethode variieren.)

Die rechtliche Ausgangslage ist komplex. Als Teilzeit-Angestellte zahle ich automatisch in die gesetzliche Rentenversicherung ein – allerdings nur anteilig zu meinem geringen Gehalt. Für meine selbstständige Tätigkeit bin ich nicht rentenversicherungspflichtig, da ich nicht zu den Pflichtversicherten nach § 2 SGB VI gehöre. Markus als Grafikdesigner könnte theoretisch die Künstlersozialkasse nutzen, hat aber die Aufnahmekriterien knapp verfehlt. Das bedeutet: Wir müssen selbst aktiv werden (Rechtsstand: 2025). (Individuelle Situationen können abweichen – Beratung empfohlen.)

Später haben wir gemerkt, dass die erste wichtige Entscheidung ist: Freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen oder komplett privat vorsorgen? Die Deutsche Rentenversicherung bietet für Selbstständige die Möglichkeit, freiwillig Beiträge zu zahlen. Der Mindestbeitrag liegt 2025 bei 100,07 Euro monatlich, der Höchstbeitrag bei 1.404,30 Euro (Quelle: Deutsche Rentenversicherung, Stand: 2025). Der Vorteil: Man erwirbt echte Rentenansprüche, die inflationsgeschützt sind und Zusatzleistungen wie Erwerbsminderungsrente beinhalten. (Beitragshöhen werden jährlich angepasst.)

Bei unseren Recherchen stießen wir auf eine interessante Zahl: Wer 45 Jahre lang den Mindestbeitrag in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, erhält später etwa 450 Euro Rente pro Monat. Das klingt erstmal wenig, ist aber immerhin eine sichere Basis. Wir haben das für uns durchgerechnet: Wenn ich neben meiner Teilzeit-Anstellung noch freiwillig 200 Euro monatlich einzahle, könnte ich meine spätere Rente um etwa 400 Euro aufstocken. Nicht die Welt, aber ein solider Baustein.

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht, aber die Riester-Rente kann auch für Selbstständige interessant sein – wenn der Ehepartner förderberechtigt ist. Das war bei uns der Fall, da ich durch meine Teilzeitanstellung "unmittelbar" förderberechtigt bin. Markus kann als mein Ehemann einen eigenen Riester-Vertrag abschließen und erhält ebenfalls die staatlichen Zulagen. Die Grundzulage beträgt aktuell 175 Euro pro Jahr, dazu kommen eventuelle Kinderzulagen (Stand: 2025, Quelle: Bundesfinanzministerium). (Förderkriterien können sich ändern.)

Die Rürup-Rente, auch Basisrente genannt, haben wir uns ebenfalls genauer angeschaut. Sie wurde speziell für Selbstständige konzipiert und bietet erhebliche Steuervorteile. 2025 können Alleinstehende bis zu 27.566 Euro, Verheiratete bis zu 55.132 Euro steuerlich geltend machen (Quelle: Einkommensteuergesetz § 10 Abs. 1 Nr. 2 EStG, Stand: 2025). Der Haken: Das Geld ist bis zur Rente gebunden, keine vorzeitige Auszahlung möglich. Für uns als Menschen mit schwankenden Einkommen war das ein Knackpunkt. Was, wenn wir mal ein schlechtes Jahr haben und ans Ersparte müssen? (Steuerliche Regelungen individuell prüfen.)

Ein Wendepunkt in unserer Vorsorgeplanung war das Gespräch mit unserer Nachbarin Sabine. Sie ist seit 15 Jahren selbstständige Physiotherapeutin und hat einen pragmatischen Ansatz entwickelt: "Ich teile meine Vorsorge in drei Säulen", erklärte sie beim Kaffee. "Ein Drittel gesetzliche Rente durch freiwillige Beiträge, ein Drittel ETF-Sparplan, ein Drittel Immobilie." Das klang einleuchtend. Nicht alle Eier in einen Korb legen.

Die ETF-Sparpläne waren für uns Neuland. Exchange Traded Funds – börsengehandelte Indexfonds, die einen ganzen Markt abbilden. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich simpel. Man investiert regelmäßig einen festen Betrag in einen Fonds, der zum Beispiel alle Aktien des DAX oder des MSCI World enthält. Die Stiftung Warentest empfiehlt diese Form der Altersvorsorge ausdrücklich, da sie kostengünstig und breit diversifiziert ist (Quelle: test.de, Finanztest Ausgabe 10/2025). Wir haben uns für einen monatlichen Sparplan über 150 Euro entschieden – flexibel anpassbar, wenn mal weniger reinkommt.

Vorsorgeform Monatlicher Beitrag Flexibilität Steuervorteile
Gesetzliche Rente (freiwillig) ab 100,07 € Beitrag anpassbar Als Sonderausgaben absetzbar¹
Rürup-Rente frei wählbar Nicht kündbar Bis 27.566 € absetzbar²
ETF-Sparplan ab 25 € Jederzeit verfügbar Abgeltungssteuer auf Erträge³
Riester-Rente mind. 60 €/Jahr Eingeschränkt Zulagen + Sonderausgabenabzug

¹ Absetzbar als Altersvorsorgeaufwendungen im Rahmen der Höchstbeträge.
² Für Alleinstehende, Stand 2025.
³ Freibetrag 1.000 € für Alleinstehende.
⁴ Bei Erfüllung der Förderkriterien.

Die Immobilienfrage beschäftigt uns immer noch. Eine eigene Wohnung als Altersvorsorge – keine Miete mehr zahlen müssen im Alter, das wäre schon was. Aber bei den aktuellen Preisen? In unserer Stadt kostet eine 3-Zimmer-Wohnung mindestens 400.000 Euro. Mit unserem unregelmäßigen Einkommen bekommen wir kaum einen vernünftigen Kredit. Die Bank will Sicherheiten sehen, die wir als Teilzeit-Selbstständige nicht bieten können. Trotzdem sparen wir jeden Monat 200 Euro in einen separaten Topf – für eine Anzahlung in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft.

Ein Aspekt, der oft unterschätzt wird: Die Absicherung der Arbeitskraft. Was passiert, wenn einer von uns krank wird und nicht mehr arbeiten kann? Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht hinten und vorne nicht. Private Berufsunfähigkeitsversicherungen sind für Selbstständige oft teuer – bei Markus wollte die Versicherung 180 Euro monatlich. Nach langem Hin und Her haben wir uns für eine abgespeckte Variante entschieden: Eine Grundfähigkeitsversicherung für 70 Euro im Monat. Nicht optimal, aber besser als nichts (Stand: 2025). (Versicherungsprämien individuell verschieden.)

Die EU-Regelungen zur Altersvorsorge haben wir uns auch angeschaut. Seit 2019 gibt es das Europarente-Produkt (PEPP – Pan-European Personal Pension Product), das grenzüberschreitende Mobilität erleichtern soll (Verordnung (EU) 2019/1238, Quelle: europa.eu). Für uns als Deutsche, die gerne mal von überall arbeiten, theoretisch interessant. Praktisch ist das Angebot in Deutschland noch sehr überschaubar. Aber es ist gut zu wissen, dass sich auf EU-Ebene etwas tut. (Produktangebot kann sich ändern.)

Nach einem Jahr intensiver Beschäftigung mit dem Thema haben wir unseren persönlichen Vorsorge-Mix gefunden. Jeden Monat gehen 200 Euro in die freiwillige gesetzliche Rentenversicherung, 150 Euro in den ETF-Sparplan, 200 Euro ins "Immobilien-Sparschwein" und 60 Euro in die Riester-Rente. Macht zusammen 610 Euro – das ist viel Geld für uns, etwa 20% unseres durchschnittlichen Nettoeinkommens. Aber es fühlt sich richtig an.

Die praktische Umsetzung war anfangs holprig. In guten Monaten, wenn beide Projekte gut laufen, ist es kein Problem. Aber was ist in den Sommermonaten, wenn traditionell weniger Aufträge reinkommen? Wir haben ein System entwickelt: In guten Monaten legen wir extra was zur Seite, eine Art Vorsorge-Puffer. Davon bedienen wir in schlechten Monaten die Sparpläne. So bleiben wir konstant dabei.

Die digitalen Helfer sind dabei Gold wert. Apps wie "Finanzguru" oder "Money Money" helfen uns, den Überblick zu behalten. Alle Konten sind verknüpft, wir sehen auf einen Blick, wo wir stehen. Das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) rät bei Finanz-Apps zu besonderer Vorsicht: Zwei-Faktor-Authentifizierung ist Pflicht, regelmäßige Updates ebenfalls (Quelle: bsi.bund.de, Stand: 2025). (Sicherheitsstandards können sich ändern.)

Ein Thema, das uns überrascht hat: Die Nachhaltigkeit der Altersvorsorge. Wo wird unser Geld eigentlich investiert? Der NABU weist darauf hin, dass viele konventionelle Rentenfonds in klimaschädliche Industrien investieren (Quelle: nabu.de, Stand: 2025). Wir haben uns deshalb für einen nachhaltigen ETF entschieden, der nach ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) investiert. Die Rendite ist minimal geringer, aber das Gewissen ist ruhiger.

Die psychologische Komponente darf man nicht unterschätzen. Am Anfang fühlte sich das alles überwältigend an. So viele Optionen, so viele Entscheidungen. Die Angst, etwas falsch zu machen, war groß. Was hat geholfen? Klein anfangen. Wir haben nicht versucht, die perfekte Lösung zu finden, sondern erstmal überhaupt anzufangen. Lieber 50 Euro im Monat sparen als gar nichts.

Besonders schwierig war die Akzeptanz, dass wir wahrscheinlich nie so viel Rente bekommen werden wie fest angestellte Kollegen. Meine Freundin Sarah, Beamtin, wird später etwa 70% ihres letzten Gehalts als Pension bekommen. Wir müssen für jeden Euro kämpfen. Ist das fair? Nein. Ist es die Realität? Ja. Also machen wir das Beste draus.

Die Steuervorteile haben wir anfangs unterschätzt. Als Selbstständige können wir viele Vorsorgeaufwendungen von der Steuer absetzen. 2024 haben wir dadurch fast 2.000 Euro Steuern gespart – Geld, das direkt wieder in die Altersvorsorge fließt. Unser Steuerberater hat uns eine Excel-Tabelle gebastelt, mit der wir verschiedene Szenarien durchspielen können. Sehr hilfreich!

Ein Learning, das ich gerne teilen möchte: Redet mit anderen Selbstständigen! In unserer Stadt gibt es einen Stammtisch für Freelancer. Einmal im Monat treffen wir uns, tauschen Erfahrungen aus. Dort habe ich zum Beispiel von der Möglichkeit erfahren, über die Versorgungswerke bestimmter Berufsgruppen vorzusorgen. Für Markus als Designer leider nicht möglich, aber gut zu wissen.

Die Frage nach dem "Wann aufhören?" beschäftigt uns auch. Mit 67 in Rente? Als Selbstständige können wir theoretisch so lange arbeiten, wie wir wollen und können. Andererseits: Wollen wir mit 70 noch Projekte akquirieren und Deadlines jonglieren? Unser Ziel ist es, mit 63 die Wahl zu haben – weiterarbeiten, weil es Spaß macht, nicht weil es sein muss.

Ein praktischer Tipp, der uns sehr geholfen hat: Wir haben unsere Altersvorsorge visualisiert. An der Küchenwand hängt ein großes Poster mit unserem "Renten-Thermometer". Jeden Monat, wenn die Sparbeiträge abgebucht sind, malen wir ein Stück weiter aus. Es mag kindisch klingen, aber es motiviert ungemein. Aktueller Stand: 18% des Ziels erreicht. Noch ein weiter Weg, aber wir sind unterwegs.

Die internationale Perspektive finden wir auch spannend. In den Niederlanden zum Beispiel ist die Altersvorsorge ganz anders organisiert – mit verpflichtenden Betriebsrenten, die oft 70% des letzten Gehalts erreichen. In Schweden gibt es das "Premium-Pension-System", bei dem jeder selbst entscheiden kann, wie sein Rentenbeitrag angelegt wird. Deutschland hinkt da hinterher, gerade für Selbstständige.

Nach zwei Jahren intensiver Vorsorgeplanung sind wir immer noch nicht am Ziel, aber auf einem guten Weg. Die anfängliche Panik hat sich gelegt, ersetzt durch eine Art gelassene Entschlossenheit. Ja, es ist mühsam. Ja, es kostet viel Geld, das wir auch gut für andere Dinge ausgeben könnten. Aber die Alternative – Altersarmut – ist keine Option.

Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) hat übrigens eine interessante Studie zur "Suffizienz im Alter" veröffentlicht (Quelle: bund-naturschutz.de, Stand: 2025). Die Kernaussage: Ein erfülltes Leben im Alter hängt nicht nur vom Kontostand ab, sondern auch von sozialen Kontakten, Gesundheit und sinnvollen Aufgaben. Das beruhigt uns. Geld ist wichtig, keine Frage, aber nicht alles.

Vor kurzem haben wir einen weiteren Baustein hinzugefügt: Eine kleine Photovoltaikanlage auf dem Balkon. Die Investition von 800 Euro spart uns etwa 200 Euro Stromkosten pro Jahr. Das ist zwar keine klassische Altersvorsorge, aber eine Investition in niedrigere Lebenshaltungskosten im Alter. Jeder gesparte Euro ist ein verdienter Euro.

Altersvorsorge-Check für Teilzeit-Selbstständige – 6 Steps

  1. Aktuelle Rentenansprüche bei der DRV erfragen (Kontenklärung)
  2. Vorsorgelücke berechnen (Wunschrente minus erwartete Rente)
  3. Verfügbares Budget für Altersvorsorge ermitteln (mind. 10-20% vom Netto)
  4. Vorsorgemix festlegen (gesetzlich/privat/Sachwerte)
  5. Automatische Sparpläne einrichten (Daueraufträge)
  6. Jährliche Überprüfung und Anpassung im Kalender eintragen

Musteranfrage an die Deutsche Rentenversicherung:

Sehr geehrte Damen und Herren,
als teilweise selbstständig Tätige möchte ich freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung leisten.
Bitte senden Sie mir Informationen zu den aktuellen Beitragssätzen und das Antragsformular V0060.
Meine Versicherungsnummer lautet: [Nummer].
Mit freundlichen Grüßen, [Name]

Die emotionale Seite der Altersvorsorge wird oft unterschätzt. Es geht um mehr als Zahlen – es geht um Ängste, Hoffnungen, Lebensträume. Markus und ich haben gelernt, offen darüber zu sprechen. Was ist unser Worst-Case-Szenario? Was unser Best Case? Irgendwo dazwischen wird die Realität liegen. Und das ist okay.

Letzte Woche haben wir unseren ersten "Vorsorge-Jahrestag" gefeiert. Ein Jahr strukturierte Altersvorsorge! Wir haben uns zur Belohnung ein schönes Abendessen gegönnt – bezahlt aus dem laufenden Budget, nicht aus den Rücklagen, versteht sich. Es fühlte sich gut an zu wissen, dass wir nicht mehr planlos in die Zukunft stolpern, sondern aktiv vorsorgen.

Die Unterstützung durch Familie und Freunde ist dabei unbezahlbar. Meine Eltern, beide Rentner, haben uns ihre Renteninformationen gezeigt – sehr erhellend zu sehen, was nach 45 Jahren Arbeit rauskommt. Markus' Bruder, erfolgreicher Unternehmer, hat uns in Sachen ETFs beraten. Ohne dieses Netzwerk wären wir verloren gewesen.

Häufig gestellte Fragen

Viele Leser:innen haben uns gefragt, ob sich die freiwillige gesetzliche Rentenversicherung für Selbstständige wirklich lohnt. Die Antwort ist wie so oft: Es kommt darauf an. Wer jung anfängt und kontinuierlich einzahlt, baut sich eine solide Grundrente auf. Der große Vorteil gegenüber privater Vorsorge: Die gesetzliche Rente ist umlagefinanziert und damit relativ inflationssicher. Außerdem sind Leistungen wie Erwerbsminderungsrente und Hinterbliebenenrente inkludiert. Für uns war das ein wichtiges Argument, zumal die Rendite bei den aktuellen Niedrigzinsen gar nicht so schlecht ist (Quelle: Deutsche Rentenversicherung, Stand: 2025). (Individuelle Berechnung empfohlen.)

Eine andere häufige Frage betrifft die Kombination verschiedener Vorsorgeformen. Macht es Sinn, gleichzeitig in gesetzliche Rente, Riester und ETFs zu investieren? Unsere Erfahrung: Ja, die Mischung macht's. Jede Vorsorgeform hat ihre Vor- und Nachteile. Die gesetzliche Rente bietet Sicherheit, Riester bringt staatliche Förderung, ETFs haben Renditepotenzial. Wichtig ist nur, dass man nicht zu viele kleine Töpfchen aufmacht, sondern sich auf maximal drei bis vier Säulen konzentriert. Sonst verliert man den Überblick (Stand: 2025). (Anlageberatung kann sinnvoll sein.)

Oft werden wir auch nach dem richtigen Zeitpunkt gefragt, um mit der Altersvorsorge zu beginnen. Die ehrliche Antwort: Gestern war der beste Zeitpunkt, heute ist der zweitbeste. Ja, mit 25 anzufangen wäre ideal gewesen. Aber auch mit 35, 45 oder 55 ist es nicht zu spät. Der Zinseszinseffekt ist mächtig, aber auch 20 Jahre Ansparzeit können einen großen Unterschied machen. Wichtiger als der perfekte Zeitpunkt ist es, überhaupt anzufangen und dranzubleiben. Selbst kleine Beträge summieren sich über die Jahre (Stand: 2025). (Je nach Alter unterschiedliche Strategien empfehlenswert.)

Zum Schluss noch ein persönlicher Gedanke: Die Auseinandersetzung mit der eigenen Altersvorsorge hat uns verändert. Wir sind bewusster geworden, was unsere Finanzen angeht, aber auch was unsere Lebensplanung betrifft. Die Frage "Was ist wichtig?" stellen wir uns jetzt öfter. Und die Antwort ist nicht immer "mehr Geld", sondern oft "mehr Zeit", "mehr Gesundheit" oder "mehr Gemeinschaft". Die beste Altersvorsorge ist vielleicht die, die nicht nur den Kontostand, sondern den ganzen Menschen im Blick hat. In diesem Sinne: Fangt an, macht Fehler, lernt daraus, und bleibt dran. Die Zukunft kommt sowieso – besser mit Vorbereitung als ohne.