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Wohnen & Alltagstipps

Wasser sparen beim Zähneputzen? Wir haben es getestet – und waren schockiert

by Winterberg 2025. 11. 8.

Strom sparen beim Zähneputzen? Unser Test mit Zahnputzbecher

Eigentlich fing alles mit der letzten Stromrechnung an. Markus kam aus dem Arbeitszimmer, wedelte mit dem Briefumschlag und meinte nur: „Schatz, das kann nicht sein." Ich dachte erst, er hätte sich verrechnet oder die Rechnung wäre falsch. War sie aber nicht. Die Kosten waren tatsächlich gestiegen – nicht dramatisch, aber spürbar genug, um uns beide zum Nachdenken zu bringen. Wir saßen abends am Küchentisch, Tee in der Hand, und überlegten, wo wir ansetzen könnten. Große Investitionen kamen nicht infrage. Neue Fenster? Zu teuer. Solaranlage? Als Mieter unrealistisch. Also suchten wir nach den kleinen Stellschrauben. Und dann kam Markus auf diese Idee mit dem Zähneputzen. „Lass uns den Wasserhahn beim Zähneputzen einfach ausmachen – oder gleich einen Zahnputzbecher benutzen." Ich schaute ihn an, halb amüsiert, halb skeptisch. Ein Becher? Wirklich? Aber warum eigentlich nicht?

Zuletzt aktualisiert: 8. November 2025

🔹 Worum es heute geht: Wie viel Wasser und Energie sich mit einfachen Veränderungen beim Zähneputzen sparen lassen – und ob ein Zahnputzbecher wirklich einen Unterschied macht.
🔹 Was wir gelernt haben: Kleine Gewohnheitsänderungen summieren sich über Zeit zu messbaren Einsparungen, ohne dass die Lebensqualität leidet.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Konkrete Zahlen zum Wasserverbrauch, praktische Alltagstipps und eine ehrliche Einschätzung, ob sich der Aufwand lohnt.

In den ersten Tagen fühlte sich das Ganze ziemlich ungewohnt an. Morgens, noch halb verschlafen, stand ich vorm Waschbecken und vergaß regelmäßig, den Becher zu füllen. Dann stand ich da mit eingeschäumter Zahnbürste und musste doch wieder den Hahn aufdrehen. Markus hatte es auch nicht besser – er stieß den Becher zweimal um, einmal landete er sogar im Waschbecken und blockierte den Abfluss. Wir lachten darüber, aber insgeheim fragten wir uns beide, ob das wirklich Sinn macht. Ist das nicht übertrieben? Macht so ein kleiner Becher tatsächlich einen Unterschied? Oder reden wir uns das nur ein, weil wir gerne das Gefühl hätten, etwas Sinnvolles zu tun?

Nach etwa einer Woche hatte sich die Routine eingespielt. Der Becher stand immer am gleichen Platz, rechts neben dem Waschbecken. Morgens füllten wir ihn, nutzten das Wasser zum Ausspülen, fertig. Abends das gleiche Ritual. Und ehrlich gesagt merkten wir schnell, wie wenig Wasser man eigentlich zum Zähneputzen braucht. Ein kleiner Becher fasst etwa 200 bis 250 Milliliter – das reicht locker zum Anfeuchten der Bürste, zum Nachspülen zwischendurch und zum finalen Ausspülen. Früher lief der Hahn einfach durch, die ganze Zeit. Zwei, manchmal drei Minuten lang. Haben Sie das schon mal bewusst beobachtet? Wie viel Wasser da einfach ungenutzt in den Abfluss rauscht?

Später haben wir uns die Zahlen genauer angeschaut. Ein normaler Wasserhahn in Deutschland hat einen Durchfluss von etwa 10 bis 15 Litern pro Minute. (Stand 2025, kann je nach Armatur und Wasserdruck variieren. Quelle: Umweltbundesamt, verfügbar über umweltbundesamt.de.) Wenn man also drei Minuten lang putzt und den Hahn durchlaufen lässt, verbraucht man zwischen 30 und 45 Liter Wasser. Pro Person. Pro Putzdurchgang. Zweimal täglich. Das sind über 20.000 Liter pro Jahr – nur fürs Zähneputzen. Bei zwei Personen im Haushalt verdoppelt sich die Zahl. Plötzlich klingt der kleine Zahnputzbecher gar nicht mehr so albern, oder?

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht. Wir dachten immer, Wasser sei in Deutschland so reichlich vorhanden, dass Sparen kaum eine Rolle spielt. Stimmt ja auch irgendwie – Deutschland hat im europäischen Vergleich gute Wasserressourcen. Aber erstens kostet Wasser Geld, zweitens muss es aufbereitet und erhitzt werden, und drittens gibt es auch hierzulande Regionen, in denen Wasserknappheit zum Thema wird. Besonders in heißen, trockenen Sommern haben einige Gemeinden bereits Einschränkungen erlassen. (Beispiele aus Brandenburg und Niedersachsen, Stand 2025. Quelle: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, verfügbar über dwa.de.)

Dann kam die Frage auf, wie viel Energie eigentlich beim Warmwasser anfällt. Denn viele Leute – wir auch – putzen gerne mit lauwarmem oder warmem Wasser die Zähne. Fühlt sich angenehmer an, besonders im Winter. Aber genau da liegt der Punkt: Warmwasser kostet Energie. Und Energie kostet nicht nur Geld, sondern belastet auch die Umwelt. Wir haben mal überschlagen, was das bedeutet. Ein Liter Wasser von 10 auf 40 Grad zu erhitzen, benötigt etwa 0,035 Kilowattstunden Strom, wenn man einen elektrischen Durchlauferhitzer nutzt. Bei 40 Litern Warmwasser pro Putzdurchgang sind das 1,4 kWh. Zweimal täglich ergibt das 2,8 kWh pro Tag, also gut 1.000 kWh im Jahr – nur fürs Zähneputzen, nur für eine Person. Bei zwei Personen: 2.000 kWh. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von etwa 40 Cent pro kWh (Stand 2025, kann je nach Anbieter und Region abweichen) macht das 800 Euro pro Jahr. Nur für warmes Wasser beim Zähneputzen. Wir waren ehrlich erstaunt.

Natürlich putzt nicht jeder ausschließlich mit Warmwasser. Viele nutzen kaltes Wasser oder haben eine Gasheizung, die günstiger ist als Strom. Aber die Größenordnung zeigt: Selbst kleine Gewohnheiten haben messbare Auswirkungen. Und wenn man bedenkt, dass ein Zahnputzbecher mit 250 Millilitern auskommt – also ein Bruchteil des bisherigen Verbrauchs –, wird das Sparpotenzial deutlich. Selbst bei kaltem Wasser spart man Wasserkosten, Abwassergebühren und den Energieaufwand für die Wasseraufbereitung. Das läppert sich.

Zwischendurch haben wir uns gefragt, ob wir die Einzigen sind, die sich mit sowas beschäftigen. Also haben wir recherchiert. Tatsächlich gibt es zahlreiche Studien und Kampagnen zum Thema Wassersparen im Haushalt. Die Europäische Umweltagentur hat beispielsweise Empfehlungen veröffentlicht, wie Privathaushalte ihren Wasserverbrauch senken können. Zähneputzen mit geschlossenem Hahn wird dort explizit genannt. (Quelle: European Environment Agency, verfügbar über eea.europa.eu, Stand 2025.) Auch die Verbraucherzentralen in Deutschland raten dazu, beim Einseifen, Rasieren oder Zähneputzen den Wasserhahn zuzudrehen. Klingt banal, ist aber effektiv.

Interessant ist auch die psychologische Seite. Früher war der laufende Wasserhahn so selbstverständlich, dass wir gar nicht darüber nachdachten. Es lief einfach, immer. Irgendwie beruhigend, dieses Rauschen. Aber seitdem wir den Becher nutzen, ist uns aufgefallen, wie leise das Badezimmer plötzlich ist. Man hört sich selbst putzen, man konzentriert sich mehr auf die Bewegungen. Das klingt vielleicht esoterisch, aber tatsächlich putzen wir beide gründlicher, seit wir bewusster dabei sind. Weniger Ablenkung, mehr Achtsamkeit. Nicht, dass wir jetzt Zen-Meister im Bad wären – aber ein bisschen ruhiger ist es schon geworden.

Nach etwa drei Wochen wollten wir wissen, ob sich das Ganze auch finanziell bemerkbar macht. Also haben wir den Wasserzähler abgelesen. Davor und danach. Natürlich ist das keine wissenschaftliche Studie – wir haben nicht alle anderen Faktoren kontrolliert, haben mal mehr geduscht, mal weniger gekocht. Aber die Tendenz war klar: Der Verbrauch war gesunken. Nicht dramatisch, aber messbar. Etwa acht Prozent weniger als im Vormonat. Klingt wenig? Ist aber bei einer durchschnittlichen Wasserrechnung von, sagen wir, 400 Euro im Jahr immerhin eine Ersparnis von 30 Euro. Und das nur durch einen simplen Zahnputzbecher. Bei einem Anschaffungspreis von drei Euro hat sich das Ding quasi nach einem Monat amortisiert.

Dann kam die Frage auf, ob das Ganze auch hygienisch ist. Markus fragte sich, ob im Becher nicht Bakterien wachsen, wenn er stundenlang feucht herumsteht. Berechtigte Sorge. Also haben wir uns informiert. Tatsächlich können sich in feuchten Bechern Keime ansiedeln, wenn sie nicht regelmäßig gereinigt werden. Die Lösung ist simpel: Nach jedem Gebrauch ausspülen und ab und zu – wir machen das zweimal pro Woche – mit heißem Wasser und etwas Spülmittel waschen. Alternativ kann man den Becher auch in die Spülmaschine stecken, sofern er spülmaschinenfest ist. Wir haben uns für Edelstahl entschieden, weil das Material robust, langlebig und hygienisch ist. Kunststoffbecher gehen natürlich auch, aber die können mit der Zeit Verfärbungen bekommen oder Gerüche annehmen.

Ganz nebenbei haben wir festgestellt, dass der Becher noch einen anderen Vorteil hat: Man verschluckt weniger Wasser. Klingt komisch, aber tatsächlich hatte ich früher oft das Problem, dass beim Ausspülen direkt aus dem laufenden Hahn Wasser in den Rachen lief. Mit dem Becher dosiert man besser. Kleiner Nebeneffekt, aber angenehm.

Irgendwann erzählten wir einer befreundeten Familie von unserem Experiment. Die haben zwei Kinder, sechs und neun Jahre alt. Die Mutter meinte sofort: „Das probieren wir auch!" Zwei Wochen später rief sie an und berichtete. Die Kinder fanden es anfangs seltsam, gewöhnten sich aber schnell daran. Sogar die Sechsjährige kam klar. Was sie besonders spannend fand: Die Kinder begannen, das Wassersparen als eine Art Spiel zu begreifen. Wer schafft es, mit am wenigsten Wasser auszukommen? Wer putzt am ordentlichsten, ohne zu kleckern? Plötzlich war Zähneputzen kein nerviges Ritual mehr, sondern eine kleine Challenge. Die Mutter war begeistert – nicht nur wegen der Wasserrechnung, sondern auch, weil die Kinder ein Bewusstsein für Ressourcen entwickelten.

Später haben wir uns auch rechtliche Aspekte angeschaut – nicht, weil wir Probleme erwarteten, sondern aus Neugier. Gibt es eigentlich Vorschriften zum Wassersparen in Deutschland? Tatsächlich ja, zumindest indirekt. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet Mitgliedsstaaten, Wasserressourcen nachhaltig zu bewirtschaften. Das bedeutet: Kommunen und Haushalte sollen sparsam mit Wasser umgehen. (Quelle: Europäisches Parlament, verfügbar über europarl.europa.eu, Stand 2025.) In einigen Regionen gibt es auch lokale Verordnungen, die bei Wasserknappheit bestimmte Nutzungen einschränken – etwa das Bewässern von Gärten oder das Befüllen von Pools. Fürs Zähneputzen gibt es natürlich keine Verbote, aber die Richtung ist klar: Wasser ist eine wertvolle Ressource, auch in wasserreichen Ländern.

Interessant ist auch die Entwicklung der Wasserpreise. In den letzten Jahren sind die Kosten kontinuierlich gestiegen. Gründe sind unter anderem die aufwendigere Aufbereitung, alternde Infrastruktur und steigende Energiekosten. (Quelle: Statistisches Bundesamt, verfügbar über destatis.de, Stand 2025.) Experten gehen davon aus, dass dieser Trend anhält. Das heißt: Wassersparen wird nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch immer wichtiger. Wer heute anfängt, spart morgen umso mehr.

Dann kam die Frage auf, ob es noch andere Möglichkeiten gibt, beim Zähneputzen Ressourcen zu schonen. Wir sind auf wassersparende Armaturen gestoßen – sogenannte Perlatoren oder Strahlregler. Die reduzieren den Wasserdurchfluss, ohne dass man es groß merkt. Normale Armaturen haben etwa 12 bis 15 Liter pro Minute, moderne Perlatoren schaffen das mit 6 bis 8 Litern. (Stand 2025, abhängig vom Modell. Quelle: Initiative „Wasser sparen", gefördert durch das Bundesumweltministerium.) Wir haben uns so einen Perlator besorgt – kostet um die fünf Euro – und eingebaut. Dauert fünf Minuten, kein Handwerker nötig. Der Unterschied ist spürbar, aber nicht störend. Das Wasser fühlt sich genauso kraftvoll an, verbraucht aber weniger. Kombiniert mit dem Zahnputzbecher haben wir jetzt eine doppelte Sparstrategie: Becher nutzen und, wenn der Hahn doch mal läuft, weniger Durchfluss.

Irgendwann fragten wir uns auch, wie sich das auf unsere CO₂-Bilanz auswirkt. Denn Wasser aufzubereiten, zu transportieren und zu erhitzen kostet Energie – und Energie bedeutet in den meisten Fällen CO₂-Emissionen. Wir haben nachgerechnet. Die Warmwasserbereitung in einem durchschnittlichen deutschen Haushalt verursacht etwa 600 bis 1.000 Kilogramm CO₂ pro Jahr. (Quelle: CO₂-Rechner des Umweltbundesamtes, Stand 2025.) Ein großer Teil davon entfällt aufs Duschen, aber auch kleinere Posten wie Händewaschen, Abspülen oder eben Zähneputzen summieren sich. Wenn wir durch den Becher etwa 10 Prozent Warmwasser sparen, reduziert das unsere CO₂-Emissionen um 60 bis 100 Kilogramm jährlich. Das entspricht etwa einer 500 Kilometer langen Autofahrt. Nicht die Welt, aber auch nicht nichts.

Zwischendurch kam noch eine andere Idee auf: Warum nicht gleich mit kaltem Wasser putzen? Markus probierte es aus. Funktioniert grundsätzlich, ist aber im Winter gewöhnungsbedürftig. Im Sommer kein Problem, da ist kaltes Wasser sogar erfrischend. Im Januar bei 5 Grad Außentemperatur und kalten Leitungen – naja, nicht jedermanns Sache. Aber wer sich daran gewöhnt, spart nochmal richtig. Denn dann entfallen die Energiekosten fürs Erhitzen komplett. Wir machen es inzwischen situationsabhängig: Sommer kalt, Winter lauwarm. Flexibilität scheint auch hier der Schlüssel zu sein.

Was uns auch aufgefallen ist: Seit wir bewusster mit Wasser umgehen, achten wir auch in anderen Bereichen mehr drauf. Beim Duschen drehen wir zwischendurch den Hahn ab. Beim Händewaschen einseifen wir mit geschlossenem Hahn. Beim Geschirrspülen nutzen wir eine Schüssel statt fließendes Wasser. Es ist, als hätte der Zahnputzbecher einen Dominoeffekt ausgelöst. Eine kleine Veränderung, die größere Gewohnheitsanpassungen nach sich zieht. Psychologisch interessant, oder?

Natürlich gibt es auch kritische Stimmen. Manche sagen, dass so minimale Einsparungen keinen echten Unterschied machen. Dass man sich selbst betrügt, wenn man glaubt, mit einem Becher die Welt zu retten. Und ja, stimmt schon – ein Zahnputzbecher allein verändert nicht das Klima. Aber darum geht es ja auch nicht. Es geht ums Bewusstsein. Um das Gefühl, nicht machtlos zu sein. Um die Erkenntnis, dass viele kleine Schritte in Summe durchaus etwas bewirken. Und wenn Millionen von Haushalten nur zehn Prozent Wasser sparen, macht das volkswirtschaftlich sehr wohl einen Unterschied.

Dann stolperten wir über eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena), die genau das untersucht hat: Wie groß ist das Einsparpotenzial im Haushalt durch Verhaltensänderungen? Das Ergebnis: Bis zu 20 Prozent der Energiekosten lassen sich ohne große Investitionen einsparen – einfach durch bewussteres Verhalten. (Quelle: dena, verfügbar über dena.de, Stand 2025.) Zähneputzen wird dort zwar nicht explizit genannt, aber die Logik ist dieselbe. Kleine Anpassungen summieren sich. Und wenn man bedenkt, dass viele Leute nach wie vor beim Zähneputzen, Rasieren oder Händewaschen das Wasser laufen lassen, wird klar: Das Potenzial ist riesig.

Irgendwann haben wir uns auch über verschiedene Zahnputzbecher informiert. Es gibt so viele Varianten – aus Glas, Keramik, Bambus, Silikon. Wir haben uns für Edelstahl entschieden, weil er robust, hygienisch und langlebig ist. Glas sieht schön aus, geht aber leicht kaputt. Hatten wir auch schon, zweimal runtergefallen, zweimal Scherben aufgesammelt. Keramik ist ähnlich – schön, aber zerbrechlich. Bambus ist ökologisch interessant, saugt aber Feuchtigkeit auf und kann mit der Zeit muffig werden. Silikon ist flexibel, fühlt sich aber komisch an. Am Ende ist Edelstahl unser Favorit. Kostet ein bisschen mehr, aber hält ewig.

Auch die Größe spielt eine Rolle. Es gibt winzige Becher mit 100 Millilitern und große mit 400. Wir haben festgestellt: 200 bis 250 Milliliter sind ideal. Reicht zum Putzen, ist aber nicht so groß, dass man unnötig viel Wasser verschwendet. Manche füllen den Becher randvoll und nutzen am Ende nur die Hälfte. Das bringt natürlich nichts. Besser: So viel einfüllen, wie man wirklich braucht. Am Anfang waren wir auch zu großzügig, haben aber schnell ein Gefühl dafür entwickelt.

Ein anderer Aspekt, der uns beschäftigt hat: Wie sieht es eigentlich in anderen Ländern aus? Wir haben recherchiert und festgestellt, dass Wassersparen weltweit sehr unterschiedlich gehandhabt wird. In Südafrika etwa, wo viele Regionen unter Wassermangel leiden, gehört das Zähneputzen mit Becher zum Alltag. In Kalifornien gibt es während Dürreperioden strenge Vorgaben. In skandinavischen Ländern wiederum ist Wasser reichlich vorhanden, trotzdem wird aus Umweltbewusstsein sparsam damit umgegangen. (Quellen variieren je nach Land und Region, Stand 2025.) Was uns das zeigt: Wassersparen ist nicht nur eine Frage der Verfügbarkeit, sondern auch der Kultur und des Bewusstseins.

Zwischendurch haben wir uns auch mit dem Thema Versicherung beschäftigt. Klingt absurd, oder? Was hat ein Zahnputzbecher mit Versicherung zu tun? Nun, indirekt einiges. Denn wer bewusster mit Wasser umgeht, reduziert auch das Risiko von Wasserschäden. Ein laufender Hahn, der versehentlich nicht zugedreht wird, kann Schäden verursachen – und nicht jede Hausratversicherung deckt grobe Fahrlässigkeit ab. (Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, gdv.de, Stand 2025.) Zwar ist das beim Zähneputzen eher unwahrscheinlich, aber grundsätzlich gilt: Wer achtsamer ist, minimiert Risiken. Und wenn man schon dabei ist, Gewohnheiten zu ändern, schadet es nicht, auch in anderen Bereichen aufmerksamer zu werden.

Dann kam die Idee, eine Art Tagebuch zu führen. Nur fürs Wasser. Klingt übertrieben, war aber aufschlussreich. Wir notierten eine Woche lang, wann wir Wasser nutzten und wofür. Duschen, Kochen, Putzen, Toilettenspülung, Zähneputzen, Blumengießen. Am Ende addierten wir die geschätzten Mengen. Das Ergebnis war ernüchternd: Wir verbrauchten deutlich mehr, als wir dachten. Allein Duschen machte fast die Hälfte aus. Zähneputzen war nur ein kleiner Posten, aber eben einer, den man leicht optimieren kann. Also haben wir auch beim Duschen angesetzt: kürzer, zwischendurch Wasser aus, Sparduschkopf installiert. Inzwischen sind wir bei etwa 120 Litern pro Person pro Tag – der deutsche Durchschnitt liegt bei 130 Litern. (Stand 2025, Quelle: Statistisches Bundesamt.) Also schon mal ein kleiner Fortschritt.

Was uns auch geholfen hat: die Wasserzähler-App unseres Versorgers. Die zeigt den täglichen Verbrauch digital an. Anfangs checkten wir das jeden Tag, mittlerweile nur noch einmal pro Woche. Aber es hilft, ein Gefühl für die Zahlen zu entwickeln. Man sieht sofort, wenn man an einem Tag mehr verbraucht hat – etwa nach einer Gartenparty oder wenn Besuch da war. Und man sieht die Erfolge, wenn man bewusster handelt. Das motiviert.

Irgendwann fragten uns auch Nachbarn, warum wir plötzlich zwei Becher im Bad stehen haben. Wir erklärten es, und die Reaktionen waren gemischt. Manche fanden es super, andere hielten es für übertrieben. Eine ältere Nachbarin erzählte, sie mache das schon seit Jahrzehnten – in ihrer Kindheit sei das normal gewesen. Damals gab es in vielen Haushalten noch kein fließendes Warmwasser, Wasser musste geholt oder erhitzt werden. Sparen war selbstverständlich. Heute ist Wasser so verfügbar, dass wir den Bezug dazu verloren haben. Vielleicht, so überlegten wir, ist unser Zahnputzbecher-Experiment ein kleiner Schritt zurück zu mehr Bewusstsein.

Nach einigen Monaten zogen wir Bilanz. Hat es sich gelohnt? Definitiv. Finanziell haben wir etwa 50 Euro im Jahr gespart – Wasser und Warmwasser zusammen. Klingt nicht viel, ist aber bei minimalem Aufwand und null Komfortverlust ein gutes Ergebnis. Ökologisch haben wir unseren CO₂-Fußabdruck leicht reduziert. Und psychologisch hat es uns für das Thema Ressourcenschonung sensibilisiert. Wir achten jetzt generell mehr auf Wasser- und Energieverbrauch. Vielleicht ist das der eigentliche Gewinn: nicht die gesparten Liter, sondern die veränderte Haltung.

Um das Ganze zu veranschaulichen, haben wir eine kleine Vergleichstabelle erstellt:

Methode Wasserverbrauch pro Putzdurchgang Jährlicher Verbrauch (2 Personen, 2x täglich) Geschätzte Kosten pro Jahr
Hahn läuft durch (3 Min.) ca. 35 Liter ca. 51.100 Liter ca. 280 Euro*
Hahn zwischendurch aus ca. 8 Liter ca. 11.680 Liter ca. 65 Euro*
Zahnputzbecher (250 ml) ca. 0,25 Liter ca. 365 Liter ca. 2 Euro*

(Beispielrechnung basierend auf Wasserpreis von ca. 5,50 Euro pro Kubikmeter, Stand 2025. Tatsächliche Kosten variieren je nach Region und Versorger.)

Die Tabelle zeigt deutlich: Der Unterschied ist enorm. Natürlich sind die Zahlen idealisiert – in der Praxis nutzt man den Becher vielleicht zweimal zum Ausspülen oder öffnet kurz den Hahn zum Nachfüllen. Aber selbst wenn man großzügig rechnet, bleibt das Sparpotenzial beeindruckend.

Praktisch gesehen haben wir auch eine kleine Routine entwickelt, die wir gerne teilen möchten:

Wassersparen beim Zähneputzen – unsere sechs Schritte:

Becher morgens und abends mit frischem Wasser füllen, etwa 200 Milliliter reichen. Zahnbürste kurz anfeuchten, dann Wasser abstellen. Zwei bis drei Minuten gründlich putzen, ohne zwischendurch auszuspülen. Mit dem Wasser aus dem Becher Mund ausspülen, ein bis zwei Schlucke genügen. Zahnbürste mit Restwasser aus dem Becher abspülen. Becher nach Gebrauch kurz ausspülen und zum Trocknen offen stehen lassen.

Diese Routine klingt vielleicht komplizierter, als sie ist. Nach ein paar Tagen läuft das automatisch. Und man merkt schnell, wie viel Wasser man tatsächlich braucht – nämlich erstaunlich wenig.

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen der Becher unpraktisch ist. Wenn man unterwegs ist, im Hotel oder bei Freunden. Aber selbst dann kann man den Hahn einfach zwischendurch zudrehen. Das ist der Kerngedanke: Es geht nicht um Perfektion, sondern um Bewusstsein. Jeder gesparte Liter zählt.

Eine Frage, die immer wieder auftaucht: Ist es nicht unhygienisch, das Wasser im Becher stehen zu lassen? Kommt drauf an. Wenn der Becher nur ein paar Stunden bis zum nächsten Putzen steht, ist das kein Problem. Wenn man ihn einen ganzen Tag stehen lässt, sollte man das Wasser vorher wegschütten und frisch füllen. Stehendes Wasser kann Keime entwickeln, besonders wenn Speisereste oder Zahnpasta-Rückstände drin sind. Deshalb unsere Empfehlung: Immer frisch füllen, nach Gebrauch ausspülen, gelegentlich gründlich reinigen.

Dann kam noch die Idee, auch bei den Kindern unserer Freunde nachzufragen, wie es läuft. Die Mutter berichtete: Am Anfang war es ein Spiel, mittlerweile ist es Routine. Die Kinder füllen ihre Becher selbst, manchmal gibt es kleine Wettbewerbe, wer am wenigsten Wasser verschüttet. Der Neunjährige erklärte sogar in der Schule, warum Wassersparen wichtig ist. Die Lehrerin war begeistert und machte daraus ein Projekt. Jetzt nutzen mehrere Familien aus der Klasse Zahnputzbecher. So entstehen Schneeballeffekte – aus einer kleinen Idee wird eine größere Bewegung.

Was uns auch beschäftigt hat: Wie sieht es eigentlich mit Zahnpasta aus? Verbraucht man dadurch auch Ressourcen? Tatsächlich ja. Zahnpasta enthält Wasser, Tenside, Schleifkörper und oft auch Mikroplastik. (Stand 2025, viele Hersteller verzichten inzwischen darauf, aber nicht alle.) Wer bewusst konsumieren möchte, achtet auf umweltfreundliche Produkte – ohne Mikroplastik, mit biologisch abbaubaren Inhaltsstoffen, in recycelbaren Tuben. Wir haben auf eine Zahnpasta umgestellt, die in Aluminiumtuben abgefüllt ist – die lassen sich vollständig recyceln, anders als viele Plastiktuben mit Kunststoffdeckeln. Kostet ein bisschen mehr, fühlt sich aber besser an.

Ein weiterer Aspekt, den wir entdeckt haben: elektrische Zahnbürsten. Wir nutzen beide eine, und die verbraucht natürlich auch Strom. Nicht viel, aber messbar. Eine elektrische Zahnbürste braucht etwa 2 bis 3 Watt während des Ladevorgangs. Bei täglichem Laden kommt man auf etwa 5 bis 10 Kilowattstunden pro Jahr. (Quelle: diverse Herstellerangaben, Stand 2025.) Bei 40 Cent pro kWh sind das 2 bis 4 Euro jährlich. Nicht die Welt, aber man kann auch hier optimieren: Nicht nach jedem Putzen laden, sondern nur, wenn der Akku wirklich leer ist. Viele Bürsten halten mit einer Ladung zwei Wochen. Trotzdem laden manche Leute sie täglich. Unnötig.

Irgendwann fragten wir uns auch: Gibt es eigentlich offizielle Empfehlungen zum Wassersparen beim Zähneputzen? Wir haben beim Umweltbundesamt nachgeschaut. Und tatsächlich: Dort wird explizit empfohlen, beim Zähneputzen den Wasserhahn zuzudrehen. (Quelle: Umweltbundesamt, Broschüre „Wassersparen im Haushalt", Stand 2025.) Auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit hat eine Kampagne gestartet, die genau darauf abzielt. Unter dem Motto „Jeder Tropfen zählt" werden Haushalte ermutigt, bewusster mit Wasser umzugehen. Wir sind also nicht allein mit unserer Idee – sie ist sogar politisch gewollt.

Dann kam noch eine weitere Überlegung: Wie sieht es mit dem Thema Sicherheit aus? Klingt absurd, aber tatsächlich gibt es auch hier einen Zusammenhang. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weist darauf hin, dass vernetzte Haushaltsgeräte – etwa intelligente Wasserzähler oder Durchflussmesser – potenzielle Sicherheitsrisiken bergen können. (Quelle: BSI, verfügbar über bsi.bund.de, Stand 2025.) Wer also aus Sparsamkeit auf smarte Technik setzt, sollte sicherstellen, dass die Geräte aktualisiert und sicher konfiguriert sind. Wir haben uns gegen solche Spielereien entschieden – ein simpler Becher braucht keine Updates und kann nicht gehackt werden.

Nach all den Monaten des Testens und Recherchierens haben wir festgestellt: Der Zahnputzbecher ist mehr als nur ein Gefäß. Er ist ein Symbol für bewussteren Konsum. Für die Erkenntnis, dass kleine Veränderungen möglich sind, ohne dass man auf Komfort verzichten muss. Und für die Tatsache, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann – auch wenn er noch so klein erscheint.

Viele Leser:innen haben uns inzwischen gefragt, ob wir die Umstellung bereuen oder ob es Situationen gibt, in denen wir doch wieder den Hahn laufen lassen. Ehrliche Antwort: Manchmal, wenn wir es eilig haben oder total müde sind, passiert es noch, dass der Hahn läuft. Aber das ist selten. Und selbst dann merken wir es meistens und drehen ihn wieder ab. Das Bewusstsein ist da, und das ist die Hauptsache. Niemand ist perfekt, und das müssen wir auch nicht sein. Es geht ums Bemühen, nicht um Perfektion.

Eine andere Frage betrifft die Motivation. Was treibt uns an, weiter durchzuhalten? Ist es das Geld, die Umwelt, das gute Gefühl? Vermutlich eine Mischung aus allem. Das gesparte Geld ist nett, aber nicht lebensverändernd. Das Umweltbewusstsein ist wichtig, aber nicht der einzige Antrieb. Am ehesten ist es wohl das Gefühl, selbstbestimmt zu handeln. Nicht hilflos zu sein, nicht nur zu konsumieren, sondern aktiv Entscheidungen zu treffen. In einer Welt, in der vieles komplex und überwältigend ist, gibt es etwas Beruhigendes daran, im Kleinen Kontrolle zu haben.

Und dann ist da noch die Frage, die uns am häufigsten erreicht: Lohnt sich das wirklich? Unsere Antwort: Ja, definitiv. Nicht nur finanziell, sondern vor allem im Kopf. Der Zahnputzbecher hat uns gelehrt, dass Veränderung einfacher ist, als man denkt. Dass man nicht auf alles verzichten muss, um nachhaltiger zu leben. Und dass kleine Schritte in Summe durchaus Wirkung zeigen. Vielleicht startet man mit einem Becher, und irgendwann findet man sich beim Einkaufen ohne Plastiktüten wieder, schaltet Elektrogeräte konsequent aus oder fährt öfter mit dem Rad. Eine Veränderung zieht die nächste nach sich.

Abschließend noch eine kleine Hilfe für alle, die es selbst ausprobieren möchten. Falls ihr euren Vermieter oder eure Hausverwaltung informieren wollt – etwa, weil ihr einen Perlator einbaut oder den Wasserzähler genauer beobachtet –, hier ein kurzes Muster:


Betreff: Information zur Wassersparmaßnahme

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben einen wassersparenden Strahlregler an unserer Waschtischarmatur installiert, um unseren Verbrauch zu reduzieren. Die Installation erfolgte sachgemäß und beschädigt die Armatur nicht. Sollten Sie Fragen haben, stehen wir gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen


So vermeidet man Missverständnisse und zeigt, dass man verantwortungsbewusst handelt.

Häufig gestellte Fragen

Viele Leser:innen haben uns gefragt, wie viel Wasser ein Zahnputzbecher tatsächlich einspart. Die Antwort hängt davon ab, wie lange man vorher den Hahn laufen ließ. Im Durchschnitt kann man von 30 bis 40 Litern pro Putzdurchgang ausgehen, die eingespart werden. Bei zwei Personen und zweimal täglichem Putzen sind das über 50.000 Liter im Jahr. Umgerechnet in Euro – je nach Region – etwa 250 bis 300 Euro.

Eine andere Frage betrifft die Hygiene. Ist der Becher nicht ein Keimherd? Nicht, wenn man ihn regelmäßig reinigt. Wir spülen ihn nach jedem Gebrauch kurz aus und waschen ihn zweimal pro Woche mit heißem Wasser und Spülmittel. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann ihn auch in die Spülmaschine stecken oder gelegentlich mit Essigwasser desinfizieren.

Und dann die Frage, die uns am meisten überrascht hat: Kann man auch für Kinder Zahnputzbecher nutzen? Absolut. Sogar besonders gut. Kinder lernen so früh, bewusst mit Ressourcen umzugehen. Wichtig ist nur, dass der Becher nicht zu groß ist – 150 Milliliter reichen für Kinder völlig aus. Und bunte Becher oder welche mit Motiven machen es spielerischer. Unsere Freunde haben Becher mit Tiermotiven gekauft, und die Kinder lieben sie.

Damit sind wir am Ende unserer Geschichte. Einer Geschichte, die mit einer Stromrechnung begann und uns zu einer ganz neuen Sicht auf alltägliche Routinen führte. Der Zahnputzbecher war dabei nur der Anfang. Inzwischen achten wir in vielen Bereichen bewusster auf Ressourcen – beim Duschen, Kochen, Heizen, Einkaufen. Und das Schönste daran? Es fühlt sich nicht wie Verzicht an. Es fühlt sich an wie Gewinn. Mehr Kontrolle, mehr Bewusstsein, mehr Zufriedenheit. Nachhaltigkeit beginnt nicht mit großen Investitionen oder radikalen Umstellungen. Sie beginnt mit kleinen, ehrlichen Schritten. Mit einem Becher, einem bewussten Griff zum Wasserhahn, einer Sekunde des Innehaltens. Und wenn man dann nach ein paar Monaten zurückblickt und merkt, dass es funktioniert – dass man tatsächlich etwas verändert hat, ohne dass es weh tut –, dann ist das ein ziemlich gutes Gefühl.