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Wohnen & Alltagstipps

Wie sieben müllfreie Tage im Bad uns gezeigt haben, was wir wirklich verschwenden

by Winterberg 2025. 11. 16.

Als unser Badezimmer eine Woche lang mülllos war

Zuletzt aktualisiert: 16. November 2025

🔹 Worum es heute geht: Wie eine Woche ohne Badezimmermülleimer uns zum Nachdenken über Abfallvermeidung, Hygiene und Konsumgewohnheiten gebracht hat – mit allem, was wir über Müllvermeidung, rechtliche Entsorgungspflichten und praktische Alternativen gelernt haben.

🔹 Was wir gelernt haben: Manchmal braucht es eine unfreiwillige Pause, um zu erkennen, wie viel Müll wir unbewusst produzieren – und dass weniger Bequemlichkeit nicht automatisch weniger Lebensqualität bedeutet.

🔹 Was Leser:innen davon haben: Konkrete Erfahrungen mit Müllvermeidung im Bad, Informationen zu Hygiene und Entsorgungspflichten, rechtliche Hinweise zur Abfallbeseitigung und ein paar ehrliche Gedanken darüber, warum wir manchmal mehr wegwerfen, als nötig wäre.


Es war eigentlich keine große Entscheidung. Unser Badezimmereimer war einfach kaputt – der Deckel hing schief, und irgendwann ließ er sich gar nicht mehr richtig schließen. „Wir brauchen einen neuen", sagte Markus. Ich nickte, dachte aber nicht weiter darüber nach. Nur... wir haben keinen gekauft. Erst war keine Zeit, dann haben wir es vergessen. Und plötzlich stand da eine Woche lang kein Mülleimer im Bad. Am ersten Tag war es nervig. Taschentücher, Wattestäbchen, leere Cremetuben – alles haben wir gesammelt und in der Küche entsorgt. Die Kinder fanden es total albern. „Warum müssen wir jetzt durch das ganze Haus laufen, nur wegen einem Taschentuch?" fragte Lena und verdrehte die Augen.

In den ersten Stunden haben wir ständig vergessen, dass der Mülleimer fehlt. Man steht im Bad, hat ein benutztes Wattestäbchen in der Hand und will es wegwerfen – aber da ist nichts. Der automatische Griff ins Leere. Das war frustrierend. Und ehrlich gesagt, das war ein Schock. Wie sehr man sich daran gewöhnt, einfach alles sofort loszuwerden. Keine Sekunde nachdenken, einfach weg damit.

Später haben wir angefangen, improvisierte Lösungen zu finden. Eine kleine Schale für Dinge, die später entsorgt werden sollten. Ein Plastikbeutel, vorübergehend an den Türgriff gehängt. Die Kinder haben ihre benutzten Taschentücher in Toilettenpapier gewickelt und mitgenommen. Es war chaotisch, unelegant und irgendwie auch ein bisschen lustig. Markus hat gescherzt: „Früher haben die Menschen auch ohne Badezimmermülleimer überlebt." – „Ja, aber die hatten auch kein Q-Tips", konterte ich.

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht. Wir dachten, ein Mülleimer im Bad ist unverzichtbar. Aber dann haben wir gemerkt: Man kann durchaus eine Weile ohne auskommen. Es ist nur unbequem. Und vielleicht ist genau diese Unbequemlichkeit das, was uns zum Nachdenken bringt. Kennen Sie das Gefühl, wenn plötzlich etwas fehlt und man erst dann merkt, wie selbstverständlich man es genutzt hat?

In dieser Zeit haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, was eigentlich typischerweise im Badezimmermüll landet. Laut einer Studie des Umweltbundesamts produziert jeder Deutsche durchschnittlich etwa 39 Kilogramm Verpackungsabfall aus dem Badezimmer pro Jahr (Stand: 2025, Quelle: umweltbundesamt.de). Das sind vor allem Plastikverpackungen von Kosmetikprodukten, aber auch Einwegartikel wie Wattepads, Einwegrasierer oder Zahnseide. Vieles davon ließe sich reduzieren oder durch wiederverwendbare Alternativen ersetzen.

Später haben wir begonnen, systematisch zu erfassen, was bei uns so anfällt. Wattestäbchen – täglich. Taschentücher – mehrmals täglich, besonders bei den Kindern. Leere Shampooflaschen – etwa alle sechs Wochen. Wattepads – regelmäßig. Zahnseide – alle paar Wochen. Rasierklingen – monatlich. Die Liste war länger, als wir dachten. Und ehrlich gesagt auch ein bisschen beschämend. So viel Zeug, das wir nur einmal benutzen und dann wegwerfen.

Ganz praktisch gesehen haben wir in dieser Woche angefangen, Alternativen zu recherchieren. Gibt es wiederverwendbare Wattepads? Ja, aus Stoff, waschbar. Gibt es Alternativen zu Wattestäbchen? Ja, wiederverwendbare aus Silikon oder einfach verzichten und stattdessen beim Duschen die Ohren vorsichtig mit dem Finger und einem Waschlappen reinigen. Gibt es Nachfüllpackungen für Shampoo? Bei manchen Herstellern ja, aber nicht überall. Jede Frage führte zu weiteren Fragen. Und je tiefer wir einstiegen, desto klarer wurde: Müllvermeidung im Bad ist möglich, erfordert aber Umdenken und manchmal auch höhere Anschaffungskosten.

In den folgenden Tagen haben wir auch festgestellt, dass manche Dinge nicht einfach in den Hausmüll gehören. Medikamentenreste zum Beispiel. Die sollten laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte nicht über den Hausmüll oder die Toilette entsorgt werden, sondern bei Schadstoffsammelstellen oder in Apotheken abgegeben werden (Stand: 2025, Quelle: bfarm.de). Auch alte Kosmetik mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum sollte nicht einfach in den Restmüll, wenn sie Chemikalien enthält, die problematisch sein könnten. Das wussten wir vorher nicht. Oder besser gesagt: Wir haben nicht darüber nachgedacht.

Später kam uns auch die Frage: Ist es eigentlich rechtlich erlaubt, Badezimmermüll einfach in der Küche zu entsorgen? Die Antwort ist komplex. Grundsätzlich gibt es keine Vorschrift, die verlangt, dass jeder Raum einen eigenen Mülleimer haben muss. Solange der Müll ordnungsgemäß in den dafür vorgesehenen Behältern entsorgt wird, ist es egal, ob er aus dem Bad, der Küche oder dem Wohnzimmer kommt (Stand: 2025, Quelle: gesetze-im-internet.de). Anders sieht es bei gewerblichen oder medizinischen Einrichtungen aus, wo hygienische Vorschriften gelten können. (Beispielangabe – rechtliche Anforderungen können je nach Situation variieren.)

Ganz ehrlich, am Anfang haben wir uns diese Fragen gar nicht gestellt. Wir haben einfach alles in die Küche gebracht und dort entsorgt. Aber dann kam der Moment, als eines der Kinder ein benutztes Taschentuch auf der Küchenablage liegen ließ. Das war... unappetitlich. Und es hat uns klar gemacht: Auch ohne Badezimmermülleimer braucht man ein System. Nicht einfach nur „irgendwo anders hinbringen", sondern bewusst entsorgen.

In dieser Zeit haben wir auch begonnen, uns mit hygienischen Aspekten zu beschäftigen. Ein Mülleimer im Bad dient nicht nur der Bequemlichkeit, sondern auch der Hygiene. Benutzte Hygieneartikel sollten nicht offen herumliegen, weil sie Bakterien oder Gerüche entwickeln können. Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt, Abfälle aus dem Badezimmer – insbesondere solche mit Körperflüssigkeiten – in geschlossenen Behältern zu sammeln und regelmäßig zu entsorgen (Stand: 2025, Quelle: rki.de). Das macht durchaus Sinn. Niemand möchte ein benutztes Taschentuch stundenlang auf der Ablage liegen sehen.

Später haben wir deshalb auch überlegt, ob man einen temporären Behälter nutzen könnte. Einen kleinen Beutel, den man täglich leert und dann wieder verwendet. Oder eine verschließbare Box, in die nur bestimmte Dinge kommen. Wir haben verschiedene Varianten ausprobiert. Am Ende haben wir festgestellt: Für den kurzen Zeitraum ging es, aber langfristig wäre es unpraktisch. Ein Mülleimer macht durchaus Sinn – die Frage ist nur, wie groß er sein muss und wie bewusst man ihn nutzt.

Ganz praktisch gesehen haben wir mittlerweile auch eine kleine Übersicht erstellt, die zeigt, was typischerweise im Badezimmermüll landet und welche Alternativen es gibt.

Was bei uns im Bad früher im Müll landete – und was wir jetzt anders machen

Artikel Häufigkeit Alternative Umsetzung
Wattestäbchen Täglich Wiederverwendbar / verzichten Teilweise
Wattepads Regelmäßig Stoffpads (waschbar) Ja
Taschentücher Mehrmals Stofftaschentücher Bedingt
Einwegrasierer Monatlich Rasierhobel (langlebig) Geplant
Shampooflaschen Alle 6 Wochen Nachfüllpackungen / Seife Teilweise
Zahnseide Monatlich Wiederverwendbare Picks Nein

Diese Übersicht ist natürlich subjektiv und zeigt unseren aktuellen Stand. Nicht alles haben wir umgesetzt, manches ist noch in Planung. Aber allein die Auseinandersetzung damit hat unser Bewusstsein verändert. Und das ist vielleicht schon der erste Schritt.

In den Wochen danach haben wir auch festgestellt, dass Müllvermeidung im Bad oft mit höheren Anschaffungskosten verbunden ist. Waschbare Stoffpads kosten zwischen zehn und zwanzig Euro für ein Set, halten aber jahrelang. Einweg-Wattepads kosten zwei Euro, sind aber nach einmaligem Gebrauch Müll. Langfristig rechnet sich die nachhaltige Variante, kurzfristig ist sie teurer. Das ist eine Hürde, besonders für Haushalte mit knappem Budget. Haben Sie schon mal überlegt, warum nachhaltige Produkte oft teurer sind als Wegwerfartikel?

Später haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, ob man für Badezimmermüll eigentlich eine spezielle Versicherung braucht. Klingt absurd, ist aber durchaus relevant. Wenn zum Beispiel durch unsachgemäß entsorgten Müll ein Schaden entsteht – etwa ein Brand durch eine weggeworfene Batterie oder ein verstopfter Abfluss durch falsch entsorgte Hygieneartikel – kann die Hausratversicherung oder Haftpflichtversicherung greifen (Stand: 2025, Quelle: gdv.de). Allerdings nur, wenn keine grobe Fahrlässigkeit vorliegt. Wer wissentlich problematische Dinge unsachgemäß entsorgt, riskiert seinen Versicherungsschutz. (Beispielangabe – Versicherungsbedingungen können je nach Anbieter variieren.)

Ganz ehrlich, am Anfang hatten wir solche Gedanken nicht. Aber je mehr man sich mit Müll beschäftigt, desto mehr Facetten entdeckt man. Es geht nicht nur um Umweltschutz oder Bequemlichkeit, sondern auch um Verantwortung, Haftung und manchmal sogar um Geld.

In dieser Zeit haben wir auch begonnen, die Kinder stärker einzubeziehen. Warum produzieren wir so viel Müll? Was passiert eigentlich damit? Lena hat in der Schule ein Projekt über Recycling gemacht und war plötzlich Feuer und Flamme. Sie hat angefangen, unseren Müll zu analysieren und Listen zu führen. „Mama, wisst ihr, dass wir pro Woche etwa drei Rollen Toilettenpapier verbrauchen? Das sind über 150 Rollen im Jahr!" Solche Zahlen haben uns zum Nachdenken gebracht. Nicht, weil wir jetzt auf Toilettenpapier verzichten wollen, sondern weil es zeigt, wie viel wir konsumieren, ohne es zu merken.

Später kam uns auch die Idee, dass man eine Art Tagebuch führen könnte. Eine Woche lang notieren, was im Badezimmermüll landet. Nicht, um sich schlecht zu fühlen, sondern um ein Bewusstsein zu entwickeln. Wir haben das eine Woche lang gemacht und waren überrascht. An manchen Tagen war der Müll minimal, an anderen explodierte er regelrecht – besonders nach dem Wochenende, wenn alle zu Hause sind und mehr Zeit im Bad verbringen.

Ganz praktisch gesehen haben wir mittlerweile auch gelernt, dass es verschiedene Kategorien von Badezimmermüll gibt. Verpackungsmüll – das ist der größte Anteil. Hygieneartikel – täglich, aber oft vermeidbar. Medizinische Abfälle – selten, aber problematisch. Und dann gibt es noch den „psychologischen Müll" – Dinge, die man wegwirft, weil man keine Lust hat, sie aufzuheben oder weiterzuverwenden. Alte Haarbürsten, angebrochene Cremes, einzelne Haarspangen. Oft landen solche Dinge im Müll, obwohl sie noch funktionieren oder repariert werden könnten.

In den folgenden Wochen haben wir auch festgestellt, dass die Woche ohne Mülleimer uns langfristig verändert hat. Wir haben jetzt wieder einen Mülleimer im Bad – aber einen kleineren. Etwa halb so groß wie der alte. Und wir leeren ihn bewusster. Nicht automatisch alle zwei Tage, sondern nur, wenn er wirklich voll ist. Das dauert mittlerweile deutlich länger als früher. Weil wir weniger Müll produzieren. Nicht aus Zwang, sondern aus Gewohnheit.

Später haben wir auch über die rechtlichen Pflichten nachgedacht, die mit der Müllentsorgung verbunden sind. Laut Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) ist jeder Haushalt verpflichtet, Abfälle ordnungsgemäß zu trennen und zu entsorgen (Stand: 2025, Quelle: gesetze-im-internet.de). Das betrifft nicht nur Küchenmüll, sondern auch Badezimmermüll. Hygieneartikel gehören in der Regel in den Restmüll, Verpackungen ins duale System, Altmedikamente in Schadstoffsammelstellen. Wer das ignoriert, riskiert Bußgelder – je nach Bundesland unterschiedlich hoch. (Beispielangabe – Bußgelder können regional variieren.)

Ganz ehrlich, am Anfang haben wir das alles nicht so genau genommen. Aber dann haben wir gelesen, dass falsch entsorgter Müll zu Problemen in Kläranlagen führen kann, zu Umweltbelastungen und letztendlich auch zu höheren Kosten für alle. Das hat uns zum Umdenken gebracht. Es geht nicht nur um unseren eigenen Haushalt, sondern um ein größeres System, in das wir alle eingebunden sind.

In dieser Zeit haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, was man tun sollte, wenn der Müll aus dem Bad gesundheitlich bedenklich sein könnte. Zum Beispiel bei ansteckenden Krankheiten. Das RKI empfiehlt in solchen Fällen, Abfälle in stabilen, verschließbaren Beuteln zu sammeln und über den Restmüll zu entsorgen (Stand: 2025, Quelle: rki.de). Spezielle Entsorgung ist für private Haushalte in der Regel nicht erforderlich, anders als in medizinischen Einrichtungen. Aber man sollte darauf achten, dass niemand anders in Kontakt mit dem Müll kommt. (Beispielangabe – Empfehlungen können je nach Situation variieren.)

Später haben wir auch überlegt, ob man eine Art Notfallplan für die Müllentsorgung braucht. Klingt übertrieben, aber was macht man, wenn der Mülleimer kaputt geht und man keinen Ersatz hat? Wir haben uns dazu eine kleine Checkliste überlegt.

Wenn der Badezimmermülleimer ausfällt – wie wir damit umgehen

Falls der Mülleimer kaputt geht oder fehlt, würden wir zunächst einen temporären Behälter nutzen – einen Plastikbeutel, eine alte Schüssel oder einen Karton. Dann würden wir überlegen, welche Abfälle wirklich sofort entsorgt werden müssen und welche auch kurz liegen bleiben können. Hygieneartikel würden wir in Toilettenpapier wickeln und direkt in die Küche bringen. Verpackungsmüll könnte auch einen Tag warten. Anschließend würden wir prüfen, ob wir den alten Mülleimer reparieren können – manchmal reicht ein neuer Deckel oder eine Reinigung. Falls nicht, würden wir bewusst einen neuen kaufen – kleiner und nachhaltiger als der alte. Zum Schluss würden wir die Gelegenheit nutzen, um generell über unseren Badezimmermüll nachzudenken und Alternativen zu prüfen.

Für den Fall, dass jemand schriftlich dokumentieren möchte, wie Badezimmermüll im Haushalt entsorgt wird – etwa für Vermieter oder aus anderen Gründen – haben wir auch eine kleine Vorlage überlegt:

Kurze Bestätigung über ordnungsgemäße Müllentsorgung im Bad

Hiermit bestätige ich, dass in unserem Haushalt Badezimmermüll nach den geltenden Vorschriften getrennt und entsorgt wird. Hygieneartikel werden über den Restmüll entsorgt, Verpackungen dem dualen System zugeführt und problematische Stoffe wie Medikamente bei Sammelstellen abgegeben. Diese Bestätigung dient als persönliche Dokumentation.

Diese Art von Bestätigung ist natürlich nicht rechtlich bindend, kann aber in bestimmten Situationen hilfreich sein – etwa bei Mietverhältnissen oder wenn man nachweisen möchte, dass man sich an die Entsorgungsregeln hält.

In den Monaten danach haben wir auch begonnen, mit anderen Haushalten über das Thema zu sprechen. Viele waren überrascht, als wir erzählten, dass wir eine Woche ohne Badezimmermülleimer gelebt haben. „Wie habt ihr das ausgehalten?" war die häufigste Frage. Und ehrlich gesagt: Es war leichter, als wir dachten. Nicht angenehm, aber machbar. Und es hat uns die Augen geöffnet für Dinge, die wir vorher nicht gesehen haben.

Später haben wir auch festgestellt, dass das Thema polarisiert. Manche Menschen finden Müllvermeidung wichtig und bewundernswert. Andere halten es für übertrieben oder unpraktisch. Beides ist okay. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Wir wollen niemanden missionieren, sondern einfach unsere Erfahrungen teilen. Und wenn das jemanden inspiriert, selbst mal zu überlegen, was im eigenen Badezimmermüll landet, freuen wir uns. Wenn nicht, ist das auch in Ordnung.

Ganz praktisch gesehen haben wir mittlerweile auch andere Bereiche im Haushalt angeschaut. Nach dem Bad kam die Küche, dann das Kinderzimmer. Überall gibt es Potenzial für Müllvermeidung. Aber wir gehen es langsam an. Keine radikalen Veränderungen, sondern Schritt für Schritt. Mal einen Einwegartikel durch eine wiederverwendbare Alternative ersetzen, mal bewusster einkaufen, mal eine Woche lang beobachten, was eigentlich im Müll landet.

In dieser Zeit haben wir auch gemerkt, dass Müllvermeidung nicht bedeutet, auf alles zu verzichten. Es geht nicht darum, perfekt zu sein oder gar keinen Müll mehr zu produzieren. Es geht darum, bewusster zu werden. Zu merken, wo man etwas verändern kann, ohne dass es zur Belastung wird. Manchmal reicht es schon, eine Sekunde länger nachzudenken, bevor man etwas wegwirft. Brauche ich das wirklich nicht mehr? Könnte es jemand anderes gebrauchen? Lässt es sich reparieren?

Später haben wir auch festgestellt, dass die Kinder viel offener für Veränderungen sind als wir Erwachsenen. Lena hat mittlerweile ihren eigenen „Zero Waste Club" in der Schule gegründet. Sie tauschen Tipps aus, bringen wiederverwendbare Behälter für das Pausenbrot mit und sammeln Müll auf dem Schulhof. Es ist rührend zu sehen, wie ernst sie das nehmen. Und es erinnert uns daran, dass die nächste Generation vielleicht besser vorbereitet ist auf diese Herausforderungen als wir.

Ganz ehrlich, am Anfang hätten wir nie gedacht, dass eine kaputte Mülleimer so viel auslösen würde. Aber genau das ist passiert. Aus einer Notlösung wurde ein Experiment. Aus einem Experiment wurde eine Erkenntnis. Und aus einer Erkenntnis wurde eine Veränderung. Nicht radikal, nicht perfekt, aber spürbar.

In den letzten Wochen haben wir auch Rückmeldungen von Leserinnen und Lesern bekommen, die nach unserem ersten Beitrag über Nachhaltigkeit ähnliche Experimente gestartet haben. Manche haben einen Tag lang versucht, komplett mülllos zu leben. Andere haben eine Woche lang ihren Badezimmermüll dokumentiert. Wieder andere haben angefangen, wiederverwendbare Alternativen zu nutzen. Jeder auf seine Art. Und genau das ist das Schöne: Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Es gibt viele kleine Wege, die alle in eine ähnliche Richtung führen.

Später kam uns auch die Idee, eine Art FAQ-Bereich zu erstellen. Nicht, weil wir alle Antworten kennen, sondern weil wir in den letzten Monaten immer wieder ähnliche Fragen gestellt bekommen haben. Vielleicht hilft es anderen, wenn wir unsere Erfahrungen teilen.

Fragen, die uns immer wieder erreichen – und unsere ehrlichen Antworten

Viele Leserinnen und Leser haben uns gefragt, ob man wirklich komplett auf einen Badezimmermülleimer verzichten kann. Die kurze Antwort: Theoretisch ja, praktisch eher schwierig. Wir haben es eine Woche lang gemacht und festgestellt, dass es machbar ist, aber umständlich. Besonders bei Kindern oder wenn mehrere Menschen einen Haushalt teilen, ist ein Mülleimer einfach praktisch. Die Frage ist eher: Wie groß muss er sein? Und wie bewusst nutzt man ihn? Wir haben jetzt einen deutlich kleineren Mülleimer als früher und produzieren auch weniger Müll. Das fühlt sich gut an.

Eine andere Frage, die häufig aufkommt: Was macht man mit Hygieneartikel, die man nicht sofort entsorgen kann? Gerade bei Menstruationsprodukten ist das ein sensibles Thema. Die Empfehlung lautet: In Toilettenpapier wickeln und in einem verschließbaren Behälter zwischenlagern, bis man zum Mülleimer kommt. Alternativ gibt es auch waschbare Menstruationsprodukte wie Stoffbinden oder Menstruationstassen, die den Müll deutlich reduzieren. Aber auch hier gilt: Jede Person muss selbst entscheiden, was für sie funktioniert. Es gibt keine Lösung, die für alle passt.

Und dann gibt es noch die Frage, die uns am häufigsten gestellt wird: Ist Müllvermeidung im Bad nicht wahnsinnig aufwendig? Unsere Antwort: Es kommt darauf an. Wenn man von heute auf morgen alles umstellen will, ist es überfordernd. Aber wenn man Schritt für Schritt vorgeht, ist es machbar. Eine Sache pro Monat ändern. Erst die Wattepads durch waschbare ersetzen. Dann vielleicht die Zahnbürste durch eine aus Bambus. Dann schauen, ob man auf Wattestäbchen verzichten kann. So wird es nicht zur Belastung, sondern zu einem Prozess, der sich natürlich anfühlt. Und manchmal merkt man auch: Manche Dinge will man nicht ändern. Und das ist okay.

Danach folgt noch der technische Teil, den wir für Suchmaschinen aufbereiten müssen. Das ist nicht besonders poetisch, hilft aber anderen, unsere Erfahrungen zu finden.

Es geht nicht darum, asketisch zu leben oder auf jeden Komfort zu verzichten. Es geht darum, wahrzunehmen, was man tut. Zu merken, wie viel man unbewusst wegwirft. Und dann zu entscheiden, ob man das ändern möchte – oder nicht. Beides ist legitim. Aber die Entscheidung sollte bewusst sein, nicht aus Gewohnheit. Der Mülleimer ist zurück in unserem Bad. Kleiner als vorher, weniger versteckt. Er ist jetzt nicht mehr selbstverständlich, sondern eine bewusste Wahl. Und manchmal denke ich: Verrückt, wie sieben Tage ohne Mülleimer einem zeigen können, was man sonst gar nicht sieht. Vielleicht braucht es ab und zu solche Pausen, um zu verstehen, was wirklich wichtig ist. Und was nur Bequemlichkeit.