
Licht aus oder Nachtlicht? Unser Kinderzimmer-Test
Zuletzt aktualisiert: 06.11.2025
🔹 Worum es heute geht: Wir haben getestet, ob unsere Kinder mit oder ohne Nachtlicht besser schlafen – und dabei viel über Schlafbiologie, Sicherheit und individuelle Bedürfnisse gelernt.
🔹 Was wir gelernt haben: Es gibt keine pauschale Lösung für alle Kinder. Manche brauchen Orientierungslicht, andere schlafen in völliger Dunkelheit tiefer und erholsamer.
🔹 Was Leser:innen davon haben: Fundierte Entscheidungshilfen, konkrete Produkttipps und einen Erfahrungsbericht aus unserem Alltag, der zeigt, wie man den eigenen Mittelweg findet.
In den ersten Monaten nach Tims Geburt haben wir uns darüber keine großen Gedanken gemacht. Ein sanftes Nachtlicht stand im Flur, damit wir beim nächtlichen Gang zum Wickeltisch nicht gegen Möbelkanten liefen. Als Tim etwa zwei Jahre alt war, begann er plötzlich, sich vor der Dunkelheit zu fürchten. „Mama, da ist ein Monster", flüsterte er eines Abends, als ich die Tür hinter mir zuziehen wollte. Ich setzte mich zu ihm auf die Bettkante, streichelte seinen Arm und versprach, dass ich ein kleines Licht anlassen würde. Das beruhigte ihn sofort. Bei Lena lief es ganz anders. Sie schlief von Anfang an durch, solange ihr Zimmer möglichst dunkel war. Selbst das schwache Licht vom Flur störte sie, sodass wir die Tür immer vollständig schlossen. Diese Unterschiede haben uns neugierig gemacht: Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse dazu, ob Dunkelheit oder ein Nachtlicht besser für Kinder ist?
Später haben wir uns intensiver mit der Schlafforschung beschäftigt. Der menschliche Schlaf-Wach-Rhythmus wird maßgeblich durch das Hormon Melatonin gesteuert, das bei Dunkelheit ausgeschüttet wird und müde macht. Licht – insbesondere blaues Licht mit einer Wellenlänge um 480 Nanometer – hemmt die Melatoninproduktion und signalisiert dem Körper, wach zu bleiben. Das erklärt, warum viele Schlafforscher empfehlen, Schlafräume so dunkel wie möglich zu gestalten. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) betont in ihren Leitlinien, dass eine dunkle Schlafumgebung die Schlafqualität positiv beeinflusst (Stand: 2025, Quelle: dgsm.de). Allerdings beziehen sich diese Empfehlungen vor allem auf Erwachsene und größere Kinder. Bei Kleinkindern und Vorschulkindern spielen emotionale Faktoren eine mindestens ebenso große Rolle wie biologische. Ein Kind, das Angst vor der Dunkelheit hat, wird auch in einem stockfinsteren Raum nicht gut schlafen, wenn es sich unwohl fühlt.
Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht. Wir haben einfach ausprobiert, was funktioniert. In der ersten Testwoche haben wir Tims Nachtlicht weggelassen. Das Einschlafen dauerte an den ersten beiden Abenden über eine Stunde. Er rief immer wieder nach uns, wollte trinken, nochmal aufs Klo, brauchte sein Kuscheltier – klassische Verzögerungstaktiken. Als wir ihn fragten, was los sei, gestand er leise: „Ich mag es nicht so dunkel." Wir haben dann ein kleines Orientierungslicht angeschaltet, das warmweißes Licht mit etwa 2700 Kelvin abgibt. Das entspricht in etwa der Farbtemperatur einer herkömmlichen Glühbirne und liegt weit entfernt vom blauen Spektralbereich moderner Bildschirme. Der Effekt war sofort spürbar: Tim schlief innerhalb von 20 Minuten ein. Allerdings wachte er nachts häufiger auf als sonst – nicht weinend, aber wir hörten ihn im Bett herumturnen. Bei Lena testeten wir das Gegenteil: Wir ließen für eine Woche ein schwaches Nachtlicht brennen. Sie brauchte zwar nicht länger zum Einschlafen, wachte aber morgens deutlich früher auf und wirkte müder als gewöhnlich.
Diese Beobachtungen haben uns zu einer wichtigen Erkenntnis gebracht: Es gibt nicht die eine richtige Lösung, sondern eine individuelle Balance zwischen Sicherheitsgefühl und Schlafqualität. Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren durchlaufen eine Phase, in der sie Ängste entwickeln und ihre Fantasie intensiv arbeitet. Schatten an der Wand können zu Monstern werden, das Knarren der Heizung zu gruseligen Geräuschen. In dieser Entwicklungsphase kann ein Nachtlicht durchaus sinnvoll sein, um dem Kind Orientierung und emotionale Sicherheit zu geben. Gleichzeitig sollte das Licht so schwach und warmtonig wie möglich sein, um die Melatoninproduktion nicht übermäßig zu stören. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist darauf hin, dass insbesondere kaltweißes und bläuliches Licht in den Abendstunden vermieden werden sollte, da es den circadianen Rhythmus beeinflussen kann (Stand: 2025, Quelle: bfs.de). Diese Empfehlung gilt generell für alle Altersgruppen, kann aber individuell variieren.
Nach unseren ersten Experimenten haben wir verschiedene Nachtlichtmodelle getestet. Es gibt mittlerweile eine enorme Auswahl: von einfachen Steckdosenlichtern über batteriebetriebene LED-Lampen bis hin zu smarten Modellen, die sich per App steuern lassen und ihre Helligkeit automatisch anpassen. Wir haben uns für ein Modell entschieden, das über einen Dämmerungssensor verfügt und sich nur einschaltet, wenn es wirklich dunkel wird. Außerdem lässt sich die Helligkeit in mehreren Stufen regulieren. Das war für uns wichtig, weil wir die Intensität schrittweise reduzieren wollten, sobald Tim sich an das Licht gewöhnt hatte. Einige Modelle verfügen auch über einen Timer, sodass das Licht nach einer bestimmten Zeit automatisch ausgeht. Das kann sinnvoll sein, wenn das Kind nur zum Einschlafen Licht braucht, aber in der Tiefschlafphase besser ohne auskommt.
Was die Sicherheit angeht, haben wir ebenfalls einiges gelernt. Nachtlichter sollten grundsätzlich ein Prüfsiegel tragen – in Europa ist das CE-Zeichen vorgeschrieben, zusätzlich geben GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) oder TÜV-Siegel weitere Sicherheit. Batteriebetriebene Modelle haben den Vorteil, dass keine Kabel im Kinderzimmer liegen, an denen sich Kinder verheddern könnten. Allerdings besteht bei Knopfzellen ein Verschluckungsrisiko, weshalb das Batteriefach unbedingt kindersicher verschraubt sein sollte. Steckdosenlichter sind praktisch, weil sie keine zusätzliche Stellfläche benötigen, können aber bei minderwertiger Verarbeitung überhitzen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt regelmäßig vor billigen Importprodukten ohne ausreichende Sicherheitszertifizierung (Stand: 2025, Quelle: bfr.bund.de). Die genauen Anforderungen können je nach Produktkategorie variieren.
Neben den technischen Aspekten spielt auch die Gestaltung eine Rolle. Tim liebte sein sternförmiges Nachtlicht, weil es gleichzeitig ein vertrautes Objekt war, das ihm Geborgenheit gab. Viele Hersteller bieten Modelle in Tierformen oder mit Projektionsfunktionen an, die Sterne oder Wolken an die Decke werfen. Diese können schön sein, sollten aber nicht zu aufregend gestaltet sein – sonst wird das Nachtlicht eher zum Spielzeug, das vom Schlafen ablenkt. Wir haben bewusst ein schlichtes Modell gewählt, das warmweißes Licht ohne zusätzliche Effekte abstrahlt. Lena bekam bei ihrem Wunsch nach Dunkelheit übrigens auch eine Lösung: Wir haben Verdunkelungsvorhänge angebracht, die selbst die Straßenlaterne vor unserem Haus abschirmen. Das hat ihre Schlafqualität spürbar verbessert.
Ein Aspekt, den wir anfangs unterschätzt haben, ist der Energieverbrauch. Moderne LED-Nachtlichter verbrauchen zwar nur wenig Strom – typischerweise zwischen 0,5 und 2 Watt –, aber über das Jahr gerechnet summiert sich das. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von einem Watt und einem Betrieb von zehn Stunden pro Nacht entstehen etwa 3,65 Kilowattstunden im Jahr. Bei einem Strompreis von rund 40 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 2025) sind das ungefähr 1,50 Euro jährlich. Das klingt wenig, ist aber im Vergleich zu älteren Halogenmodellen, die bis zu 10 Watt verbrauchten, ein deutlicher Fortschritt. Diese Werte können je nach Modell und Nutzungsdauer variieren. Das Umweltbundesamt empfiehlt grundsätzlich, elektrische Geräte nur dann einzuschalten, wenn sie wirklich benötigt werden, und auf energieeffiziente LED-Technik zu setzen (Stand: 2025, Quelle: umweltbundesamt.de).
Während unserer Testphase haben wir auch mit anderen Eltern gesprochen. Manche erzählten, dass ihre Kinder ganz ohne Licht schlafen, andere berichteten von ähnlichen Ängsten wie bei Tim. Eine Mutter aus unserer Krabbelgruppe hatte eine interessante Lösung gefunden: Sie ließ die Kinderzimmertür einen Spalt offen und das Flurlicht gedimmt brennen. So drang nur ein schwacher Lichtschein ins Zimmer, der ihrem Sohn Orientierung gab, ohne direkt im Raum zu stehen. Das haben wir ebenfalls ausprobiert, aber Tim mochte es nicht – er wollte „sein" Licht direkt sehen können. Diese Rückmeldung zeigt wieder, wie unterschiedlich Kinder sind und wie wichtig es ist, auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen.
Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es durchaus Studien, die sich mit dem Einfluss von Licht auf den Kinderschlaf beschäftigen. Eine häufig zitierte Untersuchung aus den USA deutete darauf hin, dass Kinder, die mit Nachtlicht schlafen, später häufiger eine Kurzsichtigkeit entwickeln könnten. Allerdings wurden diese Ergebnisse in Folgestudien relativiert, da andere Faktoren wie genetische Veranlagung und die Zeit, die Kinder im Freien verbringen, eine größere Rolle spielen. Die European Society of Paediatric Ophthalmology betont, dass bislang kein eindeutiger kausaler Zusammenhang zwischen Nachtlichtnutzung und Sehproblemen nachgewiesen wurde (Stand: 2025). Diese Einschätzung kann sich mit neuen Forschungsergebnissen ändern. Wichtiger als das Nachtlicht im Schlafzimmer ist aus augenärztlicher Sicht, dass Kinder tagsüber ausreichend Tageslicht bekommen und nicht zu viel Zeit vor Bildschirmen verbringen.
Was uns ebenfalls beschäftigt hat, ist die Frage, wie lange ein Nachtlicht sinnvoll ist. Sollten wir Tim irgendwann dazu bringen, ohne Licht zu schlafen? Kinderpsychologen raten dazu, das Kind selbst entscheiden zu lassen. Wenn es das Nachtlicht nicht mehr braucht, wird es das irgendwann von allein signalisieren. Druck auszuüben kann kontraproduktiv sein und Ängste sogar verstärken. Wir haben Tim also gesagt, dass das Licht immer dann brennen darf, wenn er es möchte. Interessanterweise hat er es nach etwa einem halben Jahr selbst abgeschaltet – einfach, weil er feststellte, dass er auch ohne gut schlafen konnte. Bei Lena war es umgekehrt: Sie wollte mit etwa vier Jahren plötzlich doch ein ganz schwaches Licht, nachdem sie einen gruseligen Traum hatte. Wir haben ihr ein dimmbares Modell auf niedrigster Stufe gegeben, und das reichte ihr.
Ein weiterer Punkt, den wir in unseren Test einbezogen haben, ist die Platzierung des Nachtlichts. Es sollte nicht direkt neben dem Kopf des Kindes stehen, sondern idealerweise in einer Ecke des Raumes oder in Bodennähe, sodass es indirektes Licht abgibt. Direkte Lichtquellen im Blickfeld können störend wirken und das Einschlafen erschweren. Wir haben Tims Nachtlicht neben der Tür platziert, etwa einen Meter über dem Boden. So konnte er es sehen, wenn er aufwachte, aber es leuchtete ihm nicht direkt ins Gesicht. Diese Positionierung hat sich bewährt. Manche Eltern nutzen auch Lichterketten mit warmweißen LEDs, die sie hinter Möbeln oder entlang der Fußleiste verlegen. Das sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und gibt ebenfalls Orientierung, ohne zu hell zu sein.
Während der Recherche sind wir auch auf das Thema zirkadiane Rhythmen gestoßen. Der Begriff beschreibt die inneren biologischen Uhren, die den Schlaf-Wach-Zyklus steuern. Bei Kindern ist dieser Rhythmus noch nicht vollständig ausgeprägt und entwickelt sich erst in den ersten Lebensjahren. Studien zeigen, dass regelmäßige Schlafenszeiten und eine konstante Abendroutine die Entwicklung eines gesunden Schlafrhythmus fördern. Licht spielt dabei eine zentrale Rolle, weil es als Zeitgeber fungiert. Helles Licht am Morgen hilft, den Rhythmus zu synchronisieren, während gedämpftes Licht am Abend das Einschlafen erleichtert. Das europäische Parlament hat in seinem Bericht zu Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern die Bedeutung eines gesunden Schlafumfelds hervorgehoben und empfohlen, Eltern über die Auswirkungen von Licht auf den Schlaf aufzuklären (Stand: 2025, Quelle: europarl.europa.eu). Die konkreten Empfehlungen können je nach nationaler Gesundheitspolitik unterschiedlich umgesetzt werden.
Neben der biologischen Perspektive haben wir auch praktische Alltagstipps gesammelt, die sich bewährt haben. Einer davon: Das Nachtlicht sollte Teil einer festen Einschlafroutine sein. Bei uns läuft es so ab, dass wir nach dem Zähneputzen gemeinsam eine Geschichte lesen, dann wird das große Licht ausgeschaltet und das Nachtlicht eingeschaltet. Dieses Ritual signalisiert Tim, dass jetzt Schlafenszeit ist. Kinder lieben Routinen, weil sie Sicherheit und Vorhersehbarkeit geben. Wenn das Nachtlicht immer zur gleichen Zeit auf die gleiche Weise eingeschaltet wird, wird es zu einem vertrauten Bestandteil des Abends.
Ein weiterer Tipp aus unserem Bekanntenkreis: Manche Eltern nutzen sogenannte Schlaftrainer-Uhren, die mit Farbwechseln signalisieren, wann es Zeit ist, schlafen zu gehen, und wann man aufstehen darf. Diese Geräte kombinieren oft eine Nachtlichtfunktion mit einer visuellen Zeitanzeige. Für ältere Kinder ab etwa vier Jahren kann das hilfreich sein, um ein Zeitgefühl zu entwickeln. Wir haben so eine Uhr bei Tim ausprobiert, aber er fand sie eher verwirrend. Lena hingegen mochte sie, weil sie morgens wusste, dass sie noch liegen bleiben sollte, solange die Uhr rot leuchtete. Auch hier gilt wieder: Jedes Kind ist anders, und was bei einem funktioniert, muss beim anderen nicht passen.
Was die rechtlichen Rahmenbedingungen angeht, gibt es in Deutschland und der EU klare Vorgaben für Elektrogeräte im Kinderzimmer. Die Niederspannungsrichtlinie und die Richtlinie zur elektromagnetischen Verträglichkeit legen fest, dass alle elektrischen Produkte sicher sein müssen und keine Gefahr für Nutzer darstellen dürfen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weist zusätzlich darauf hin, dass auch smarte Nachtlichter, die per WLAN oder Bluetooth gesteuert werden, ausreichend abgesichert sein sollten, um Datenschutz und IT-Sicherheit zu gewährleisten (Stand: 2025, Quelle: bsi.bund.de). Diese Anforderungen können sich mit technologischen Entwicklungen ändern. Wir haben uns für ein nicht vernetztes Modell entschieden, weil uns die zusätzlichen Funktionen nicht wichtig waren und wir potenzielle Sicherheitslücken vermeiden wollten.
Ein oft übersehener Aspekt ist die Umweltverträglichkeit von Nachtlichtern. Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) empfiehlt, beim Kauf auf langlebige Produkte mit austauschbaren LEDs zu achten und billige Wegwerfprodukte zu meiden (Stand: 2025, Quelle: bund.net). Viele günstige Nachtlichter aus Fernost enthalten Kunststoffe, die Weichmacher oder andere bedenkliche Stoffe ausdünsten können. Wir haben darauf geachtet, ein Modell aus schadstoffgeprüftem Material zu kaufen – erkennbar an Siegeln wie Blauer Engel oder dem europäischen Umweltzeichen. Diese Zertifizierungen sind freiwillig und können von Hersteller zu Hersteller variieren.
Auch der NABU (Naturschutzbund Deutschland) hat sich mit dem Thema Lichtverschmutzung beschäftigt, allerdings vor allem im Zusammenhang mit Außenbeleuchtung. Dennoch lassen sich einige Prinzipien übertragen: Licht sollte nur dort und dann eingesetzt werden, wo es wirklich benötigt wird, und es sollte so wenig Streulicht wie möglich erzeugen (Stand: 2025, Quelle: nabu.de). Im Kinderzimmer bedeutet das, dass gerichtetes, warmweißes Licht besser ist als helle Deckenlampen, die den ganzen Raum ausleuchten. Diese Empfehlung gilt in erster Linie für den Schutz nachtaktiver Tiere, lässt sich aber auch auf Innenräume anwenden.
Im Rahmen unserer Recherche sind wir auch auf Versicherungsfragen gestoßen. Sollte durch ein defektes Nachtlicht ein Brand entstehen, greift in der Regel die Hausratversicherung. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) weist darauf hin, dass Schäden durch elektrische Geräte grundsätzlich abgedeckt sind, sofern grobe Fahrlässigkeit ausgeschlossen werden kann (Stand: 2025, Quelle: gdv.de). Das bedeutet: Wer ein offensichtlich beschädigtes Gerät weiternutzt, riskiert den Versicherungsschutz. Die genauen Bedingungen können je nach Vertrag und Anbieter abweichen. Wir kontrollieren unsere elektrischen Geräte im Kinderzimmer regelmäßig auf Beschädigungen und ersetzen sie im Zweifelsfall.
| Lichtquelle | Farbtemperatur | Energieverbrauch | Geeignet für |
| Warmweiße LED | ca. 2700 K | 0,5–2 W | Nachtlicht, Orientierung |
| Neutralweiße LED | ca. 4000 K | 1–3 W | Leselicht, weniger fürs Einschlafen¹ |
| Kaltweiße LED | ca. 6000 K | 1–3 W | Tageslicht-Ersatz, nicht abends² |
¹ Kann die Melatoninproduktion stärker beeinflussen als warmweißes Licht.
² Blaues Lichtspektrum wirkt aktivierend – je nach individueller Empfindlichkeit unterschiedlich stark.
Nach mehreren Monaten intensiven Testens haben wir für uns eine klare Strategie entwickelt. Tim bekommt sein Nachtlicht, solange er es möchte, aber wir achten darauf, dass es dimmbar und warmweiß ist. Lena schläft weiterhin in einem dunklen Raum, hat aber ein kleines Notlicht im Flur für den nächtlichen Weg zur Toilette. Beide Lösungen respektieren die individuellen Bedürfnisse unserer Kinder und geben uns als Eltern ein gutes Gefühl. Was wir dabei gelernt haben: Es geht nicht darum, die perfekte Lösung zu finden, sondern eine, die funktioniert und mit der sich alle wohlfühlen.
Ein Punkt, der uns immer wieder beschäftigt, ist die Balance zwischen Fürsorge und Selbstständigkeit. Einerseits möchten wir unseren Kindern helfen, Ängste zu überwinden, andererseits wollen wir sie nicht unnötig bemuttern. Das Nachtlicht ist für uns ein Kompromiss: Es gibt Tim Sicherheit, ohne dass wir jede Nacht an seinem Bett sitzen müssen. Gleichzeitig ermutigen wir ihn, mutig zu sein und sich auch an ein bisschen Dunkelheit zu gewöhnen. Manchmal erzählt er stolz, dass er das Licht gar nicht gebraucht hat, weil er so müde war. Das sind kleine Schritte, die zeigen, dass er wächst und selbstbewusster wird.
Auch die Gespräche mit anderen Familien haben uns gezeigt, wie vielfältig das Thema Schlaf ist. Manche Eltern schwören auf komplette Dunkelheit und Stille, andere nutzen auch Geräuschmaschinen, die weißes Rauschen oder sanfte Naturgeräusche abspielen. Einige Kinder schlafen nur mit ihrem Lieblingskuscheltier ein, andere brauchen eine bestimmte Decke. All das sind Formen der Selbstberuhigung, die Kinder entwickeln, um sich sicher zu fühlen. Das Nachtlicht ist nur eine davon – und bei weitem nicht die einzige.
Wenn wir auf unsere Testphase zurückblicken, sind wir froh, dass wir uns die Zeit genommen haben, verschiedene Optionen auszuprobieren. Es wäre einfach gewesen, einfach das zu machen, was "man" angeblich tun sollte – aber wir haben festgestellt, dass es dieses "man" gar nicht gibt. Jede Familie ist anders, jedes Kind ist einzigartig, und was in Ratgebern steht, muss nicht zwangsläufig zu unserer Situation passen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Melatonin und Lichtspektren sind wichtig und haben uns geholfen, informierte Entscheidungen zu treffen. Aber genauso wichtig war es, auf unser Bauchgefühl und die Signale unserer Kinder zu hören.
Mittlerweile ist das Thema Nachtlicht bei uns kein großes Thema mehr. Tim ist älter geworden und braucht das Licht nur noch gelegentlich, etwa wenn er krank ist oder einen schlechten Tag hatte. Lena hat ihren dunklen Raum und ist zufrieden. Wir haben gelernt, dass Schlaf ein dynamischer Prozess ist, der sich mit dem Alter und den Lebensumständen verändert. Was heute funktioniert, muss morgen nicht mehr passen. Flexibilität und Offenheit sind aus unserer Sicht die wichtigsten Eigenschaften, die Eltern in Sachen Schlaf mitbringen sollten.
Abschließend möchten wir noch einen praktischen Tipp weitergeben, der uns sehr geholfen hat: Führt ein Schlaftagebuch. Notiert über ein paar Wochen, wann eure Kinder ins Bett gehen, wie lange sie zum Einschlafen brauchen, wie oft sie nachts aufwachen und wie sie morgens drauf sind. Das gibt euch wertvolle Hinweise darauf, ob eure aktuelle Lösung funktioniert oder ob es Zeit für eine Veränderung ist. Wir haben das eine Zeit lang gemacht und konnten so objektiv feststellen, dass Tim mit Nachtlicht zwar länger zum Einschlafen brauchte als Lena, aber insgesamt ruhiger durchschlief. Diese Erkenntnis hat uns geholfen, unsere Entscheidung zu festigen und uns weniger verunsichern zu lassen.
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✅ Einschlaf-Routine etablieren – 6 Steps
- Feste Zeiten einhalten – jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett, auch am Wochenende
- Bildschirmzeit beenden – mindestens 60 Minuten vor dem Schlafengehen keine Tablets oder Smartphones
- Entspannendes Ritual – Geschichte vorlesen, leise Musik, sanfte Massage
- Licht dimmen – schrittweise die Helligkeit reduzieren, um den Körper auf Schlaf vorzubereiten
- Temperatur prüfen – Kinderzimmer sollte zwischen 16 und 19 Grad liegen*
- Nachtlicht einschalten – falls gewünscht, warmweißes Licht auf niedriger Stufe
Die ideale Schlaftemperatur kann individuell leicht abweichen.
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Musterbrief: Anfrage Schlaflabor (falls nötig)
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit möchte ich einen Termin zur Abklärung von Schlafstörungen bei meinem Kind vereinbaren.
Die Überweisung meines Kinderarztes liegt im Anhang.
Ich bitte um eine schriftliche Terminbestätigung.
Mit freundlichen Grüßen, [Name]
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Häufige Fragen aus unserem Leserkreis
Viele Eltern haben uns gefragt: Ab welchem Alter brauchen Kinder kein Nachtlicht mehr?
Das ist sehr unterschiedlich. Manche Kinder gewöhnen sich schon mit drei Jahren daran, ohne Licht zu schlafen, andere brauchen es bis ins Grundschulalter. Kinderpsychologen empfehlen, keinen Druck auszuüben und das Kind selbst entscheiden zu lassen. Wenn das Sicherheitsgefühl da ist, lässt das Bedürfnis meist von allein nach. Diese Entwicklung kann individuell stark variieren.
Eine häufige Rückfrage lautet auch: Kann ein Nachtlicht die Augen schädigen?
Nach aktuellem Stand der Forschung gibt es keinen Nachweis dafür, dass ein schwaches, warmweißes Nachtlicht die Augen schädigt (Stand: 2025). Wichtiger ist, dass Kinder tagsüber genug Tageslicht bekommen und nicht zu lange auf Bildschirme schauen. Bei Unsicherheiten sollte man einen Augenarzt oder eine Augenärztin konsultieren. Die Einschätzung kann sich mit neuen Studienergebnissen ändern.
Und schließlich erreicht uns oft die Frage: Welche Helligkeit ist für ein Nachtlicht ideal?
Experten empfehlen eine Beleuchtungsstärke von maximal 5 Lux – das entspricht etwa dem Licht einer einzelnen Kerze. Moderne Nachtlichter bieten meist mehrere Dimmstufen, sodass man die passende Helligkeit individuell einstellen kann. Warmweißes Licht mit einer Farbtemperatur um 2700 Kelvin stört die Melatoninproduktion am wenigsten. Diese Werte sind Richtwerte und können je nach Kind angepasst werden.
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Unser Fazit nach all den Wochen des Testens: Es gibt keine universelle Antwort auf die Frage, ob Licht aus oder Nachtlicht besser ist. Was zählt, ist das Wohlbefinden des Kindes und die Bereitschaft, verschiedene Lösungen auszuprobieren. Wissenschaftliche Erkenntnisse geben uns eine wichtige Orientierung, aber sie ersetzen nicht das individuelle Abwägen und Beobachten. Wir haben gelernt, dass Elternsein bedeutet, ständig dazuzulernen, flexibel zu bleiben und auf die Signale unserer Kinder zu achten. Das Thema Schlaf wird uns sicher noch viele Jahre begleiten – und wir sind gespannt, welche neuen Herausforderungen und Lösungen die Zukunft bringt.