본문 바로가기
Versicherungen & Recht

Die Wahrheit über Handy- & Geräteversicherungen: Lohnt sich das wirklich in Deutschland?

by Winterberg 2025. 9. 23.

Es war ein typischer Samstagnachmittag im Elektronikmarkt, als wir – meine Frau und ich – vor der Kasse standen und der freundliche Verkäufer uns zum dritten Mal fragte, ob wir nicht doch die Garantieverlängerung für unseren neuen Fernseher dazunehmen wollten. „Nur 89 Euro für zwei weitere Jahre Schutz", sagte er mit diesem Lächeln, das man aus jedem Elektronikladen kennt. Meine Frau schaute mich an, ich schaute sie an, und wir beide dachten dasselbe: Brauchen wir das wirklich? Diese Frage hat uns seitdem nicht mehr losgelassen, und ehrlich gesagt, sie ist der Grund, warum wir heute hier am Küchentisch sitzen und diese Geschichte aufschreiben.

In den letzten Jahren haben wir bestimmt ein Dutzend elektronische Geräte gekauft – Handys, Tablets, einen neuen Laptop für unsere Tochter, die Kaffeemaschine, die uns jeden Morgen rettet, und natürlich den besagten Fernseher. Jedes Mal wurden wir gefragt, ob wir eine Garantieverlängerung oder eine Elektronikversicherung abschließen möchten. Anfangs haben wir fast immer ja gesagt, aus Angst, dass genau einen Tag nach Ablauf der normalen Garantie alles kaputtgeht. Mittlerweile sehen wir das anders, und das kam nicht von heute auf morgen.

Der Wendepunkt war eigentlich mein altes Smartphone. Ich hatte damals für 120 Euro eine Rundum-Sorglos-Versicherung abgeschlossen, die sogar Displaybruch und Wasserschaden abdecken sollte. Nach anderthalb Jahren fiel mir das Handy tatsächlich runter, Display kaputt. Triumphierend rief ich bei der Versicherung an, nur um zu erfahren, dass ich erstmal 75 Euro Selbstbeteiligung zahlen müsste. Die Reparatur beim Handyladen um die Ecke hätte 90 Euro gekostet. Da saßen wir dann abends zusammen und haben nachgerechnet: 120 Euro Versicherung plus 75 Euro Selbstbeteiligung macht 195 Euro. Für die 90 Euro Reparatur. Man muss kein Mathegenie sein, um zu merken, dass da was nicht stimmt.

Was viele nicht wissen – und wir ehrlich gesagt auch lange nicht wussten – ist, dass man in Deutschland sowieso schon ziemlich gut geschützt ist. Die gesetzliche Gewährleistung läuft zwei Jahre lang und deckt alle Mängel ab, die schon beim Kauf vorhanden waren. In den ersten sechs Monaten muss sogar der Händler beweisen, dass der Mangel nicht von Anfang an da war. Das haben wir bei unserer Kaffeemaschine gemerkt, die nach vier Monaten plötzlich nur noch lauwarmen Kaffee produzierte. Einfach zum Händler gebracht, ohne Diskussion umgetauscht. Keine Extra-Versicherung nötig.

Dazu kommt noch die Herstellergarantie, die viele Unternehmen freiwillig draufpacken. Unser Laptop zum Beispiel hatte drei Jahre Herstellergarantie inklusive. Apple gibt auf seine Geräte standardmäßig ein Jahr, Samsung oft zwei Jahre, und manche Premium-Hersteller werben sogar mit fünf Jahren. Diese Garantien überschneiden sich teilweise mit der gesetzlichen Gewährleistung, gehen aber oft darüber hinaus und sind im Preis schon drin. Als wir das verstanden haben, wurde uns klar, dass die zusätzliche Garantieverlängerung eigentlich nur die Zeit danach abdeckt – also ab Jahr drei oder vier, wenn die meisten Geräte sowieso schon durch neuere Modelle ersetzt wurden.

Die Verkäufer im Elektronikmarkt erzählen einem das natürlich nicht so deutlich. Verständlich, sie verdienen Provision damit. Ein befreundeter Verkäufer hat uns mal beim Bier erzählt, dass die Gewinnmarge bei Elektronik oft minimal ist, aber bei Garantieverlängerungen und Versicherungen liegt sie bei 50 Prozent oder mehr. Kein Wunder, dass sie so penetrant nachfragen. Er meinte auch, dass statistisch gesehen nur etwa 15 Prozent der Leute ihre Garantieverlängerung jemals in Anspruch nehmen. Die Versicherungen kalkulieren das natürlich ein – sie wissen genau, dass die meisten Geräte die ersten Jahre problemlos überstehen.

Besonders interessant wird es bei den Elektronikversicherungen, die mehr abdecken als nur technische Defekte. Sturzschäden, Wasserschäden, manchmal sogar Diebstahl – klingt erstmal super. Aber dann kommt das Kleingedruckte. Unsere Nachbarin hatte so eine Versicherung für ihr Tablet abgeschlossen. Als es ihr runterfiel, stellte sich heraus, dass „grobe Fahrlässigkeit" nicht abgedeckt war. Was ist grobe Fahrlässigkeit? Das Tablet auf dem Badewannenrand ablegen, während man duscht, zum Beispiel. Oder es in der Handtasche transportieren ohne Schutzhülle. Die Definitionen sind so schwammig, dass die Versicherung fast immer einen Grund findet, nicht zu zahlen.

Wir haben uns mal die Mühe gemacht und alle unsere elektronischen Geräte der letzten zehn Jahre aufgelistet. Zwei Handys pro Person macht acht Geräte, drei Laptops, zwei Tablets, zwei Fernseher, diverse Küchengeräte – kommt einiges zusammen. Von all diesen Sachen sind genau drei kaputtgegangen: ein Handy mit Wasserschaden (selbst verschuldet, nach vier Jahren), ein Laptop mit defekter Festplatte (nach fünf Jahren) und besagte Kaffeemaschine (Garantiefall). Wenn wir für alle diese Geräte Garantieverlängerungen gekauft hätten, sagen wir mal durchschnittlich 80 Euro pro Gerät, wären das über 1.500 Euro gewesen. Die Reparaturen und Ersatzgeräte haben uns insgesamt vielleicht 600 Euro gekostet.

Ein wichtiger Punkt, den wir erst durch Recherche verstanden haben: Die meisten elektronischen Geräte folgen einer sogenannten Badewannenkurve bei der Ausfallwahrscheinlichkeit. Die Wahrscheinlichkeit eines Defekts ist am Anfang relativ hoch (Produktionsfehler, die sich schnell zeigen), dann sinkt sie drastisch ab und bleibt jahrelang niedrig, bevor sie am Ende der Lebensdauer wieder ansteigt. Die kritische Anfangsphase ist aber durch die gesetzliche Gewährleistung abgedeckt. Die Garantieverlängerung greift hauptsächlich in der Phase, wo sowieso kaum was kaputtgeht. Clever gemacht von den Versicherungen, muss man zugeben.

Es gibt natürlich auch die psychologische Komponente. Das Gefühl, abgesichert zu sein, ist was wert. Manche Leute schlafen besser, wenn sie wissen, dass ihr teurer Fernseher auch im dritten Jahr noch versichert ist. Das ist völlig legitim. Aber man sollte sich bewusst sein, dass man primär für dieses Gefühl bezahlt, nicht für einen rationalen finanziellen Vorteil. Wir haben für uns entschieden, dass wir lieber das Risiko tragen und das gesparte Geld in einen kleinen „Elektronik-Notfall-Topf" stecken. Da kommen im Jahr locker 300 bis 400 Euro zusammen, wenn man konsequent auf die Zusatzversicherungen verzichtet.

Interessant ist auch der Vergleich mit anderen Ländern. In den USA zum Beispiel ist die gesetzliche Gewährleistung viel schwächer ausgeprägt, da macht eine Extended Warranty mehr Sinn. In Norwegen hingegen gilt bei elektronischen Geräten eine fünfjährige Reklamationsfrist – da braucht man erst recht keine Zusatzversicherung. Wir in Deutschland liegen mit unseren zwei Jahren irgendwo in der Mitte, aber es reicht meistens aus.

Was uns auch aufgefallen ist: Die Qualität elektronischer Geräte hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Früher ging gefühlt ständig was kaputt, heute halten die Sachen länger. Klar, es gibt immer noch die geplante Obsoleszenz, aber die zeigt sich meist erst nach vier, fünf Jahren – weit außerhalb der Garantieverlängerung. Unser alter Fernseher läuft seit acht Jahren ohne Probleme, das Tablet meiner Frau ist sechs Jahre alt und funktioniert noch prima. Die Geräte, die früher sterben, sind meist die, die wir sowieso häufiger austauschen – Smartphones zum Beispiel, weil wir nach zwei, drei Jahren einfach Lust auf was Neues haben.

Ein Aspekt, den viele übersehen: Manchmal ist die Garantieverlängerung an Bedingungen geknüpft. Bei einem Freund wurde die Garantie ungültig, weil er seinen Laptop selbst aufgeschraubt hatte, um den Arbeitsspeicher zu erweitern. Bei manchen Versicherungen muss man das Gerät regelmäßig warten lassen oder bestimmte Software-Updates installieren. Vergisst man das, ist der Schutz futsch. Das steht natürlich alles im Kleingedruckten, aber wer liest das schon komplett durch, wenn man nur schnell seinen neuen Fernseher mit nach Hause nehmen will?

Wir haben auch gelernt, dass es einen Unterschied zwischen Garantie und Versicherung gibt. Die Garantieverlängerung deckt meist nur technische Defekte ab, genau wie die Herstellergarantie. Die Elektronikversicherung hingegen schließt auch Schäden durch eigenes Verschulden ein – theoretisch zumindest. In der Praxis ist das, wie schon erwähnt, oft komplizierter. Außerdem sind Elektronikversicherungen meist teurer und haben eine monatliche Zahlweise, während Garantieverlängerungen einmalig bezahlt werden.

Einen interessanten Tipp haben wir von einem Bekannten bekommen, der in der Versicherungsbranche arbeitet: Viele Hausratversicherungen decken Elektronikschäden bereits mit ab, zumindest teilweise. Bei uns zum Beispiel sind alle elektronischen Geräte in der Wohnung gegen Einbruchdiebstahl, Brand und Leitungswasserschäden versichert. Sogar Überspannungsschäden durch Blitzschlag sind dabei. Klar, das deckt keinen Sturz oder Displaybruch ab, aber die großen Katastrophen sind abgesichert. Es lohnt sich definitiv, mal in seine bestehenden Versicherungspolicen zu schauen, bevor man doppelt zahlt.

Was die Kreditkarten angeht, da gibt es auch oft versteckte Vorteile. Manche Premium-Kreditkarten verlängern automatisch die Herstellergarantie um ein Jahr, wenn man das Gerät damit bezahlt. Unsere Visa Gold macht das zum Beispiel. Man muss nur den Kaufbeleg aufheben und im Schadensfall einreichen. Haben wir einmal genutzt, als der Staubsauger nach 14 Monaten den Geist aufgab – haben tatsächlich den vollen Kaufpreis erstattet bekommen. Ohne extra Versicherung, einfach durch die Kreditkarte.

Die Elektronikversicherungen werben ja gerne damit, dass sie einen sofortigen Ersatz bieten, wenn was kaputtgeht. In der Realität sieht das anders aus. Erst muss man den Schaden melden, dann das Gerät einschicken oder zur Begutachtung bringen, dann wird geprüft, ob der Schaden überhaupt abgedeckt ist. Das kann Wochen dauern. Bei unserem Nachbarn hat es drei Wochen gedauert, bis er sein Handy zurückbekam – oder besser gesagt, ein Austauschgerät bekam, weil seins nicht mehr zu reparieren war. In der Zeit hatte er sich längst ein günstiges Ersatzhandy gekauft.

Ein weiterer Punkt, über den kaum jemand spricht: Der Zeitwert. Viele Versicherungen erstatten im Schadensfall nicht den Neupreis, sondern nur den Zeitwert. Ein zwei Jahre altes Smartphone, das damals 800 Euro gekostet hat, ist dann vielleicht noch 300 Euro wert. Davon geht die Selbstbeteiligung ab, bleiben 225 Euro. Für die kann man sich oft schon ein ordentliches neues Mittelklasse-Gerät kaufen. Die Versicherung hat man trotzdem zwei Jahre lang bezahlt.

Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass manche Händler ziemlich aggressiv werden, wenn man die Garantieverlängerung ablehnt. „Aber was machen Sie denn, wenn das Gerät nach zwei Jahren kaputtgeht?", fragte uns letztens eine Verkäuferin mit gespielt besorgter Miene. Unsere Antwort: „Dann kaufen wir ein neues oder lassen es reparieren." Das Gesicht war unbezahlbar. Aber im Ernst, man muss sich von diesem Druck nicht verunsichern lassen. Die Verkäufer sind geschult, Ängste zu schüren. „Elektronik ist so empfindlich heutzutage", „Die Reparaturkosten sind oft höher als der Neupreis", „Ohne Schutz stehen Sie dumm da" – alles Standardsprüche.

Dabei verschweigen sie gerne, dass viele Reparaturen gar nicht so teuer sind, wie behauptet wird. Ein Akkutausch beim Smartphone kostet je nach Modell zwischen 50 und 100 Euro. Ein neues Display gibt's ab 100 Euro. Klar, bei einem nagelneuen iPhone ist das Display teurer, aber da greift ja noch die Gewährleistung. Und wenn das Gerät nach drei, vier Jahren einen Displayschaden hat, überlegt man sich sowieso, ob sich die Reparatur noch lohnt oder ob man nicht lieber ein neues Modell kauft.

Was uns besonders ärgert, ist die Masche mit den Komplettpaketen. Da wird einem nicht nur die Garantieverlängerung angedreht, sondern gleich ein ganzes Paket aus Versicherung, Virenschutz, Cloud-Speicher und was weiß ich noch alles. „Nur 14,99 Euro im Monat für den Rundum-Schutz!" Rechnet man das mal hoch, sind das fast 180 Euro im Jahr. Für Leistungen, die man entweder gar nicht braucht oder woanders günstiger bekommt. Der Virenschutz ist bei Windows sowieso dabei, Cloud-Speicher gibt's kostenlos von Google oder Microsoft, und die Versicherung – naja, darüber haben wir ja schon genug geredet.

Letztendlich haben wir für uns eine simple Regel aufgestellt: Bei Geräten unter 500 Euro nehmen wir grundsätzlich keine Zusatzversicherung. Das Risiko tragen wir selbst. Bei teureren Geräten überlegen wir es uns, aber meist entscheiden wir uns auch da dagegen. Die einzige Ausnahme war unser neuer OLED-Fernseher für 2.000 Euro, da haben wir tatsächlich die Garantieverlängerung genommen – aber auch nur, weil sie im Angebot für 50 Euro statt 150 Euro zu haben war. Ob wir sie je brauchen werden? Wahrscheinlich nicht. Aber bei dem Preis war es uns das Risiko wert.

Man muss auch bedenken, dass die Technik sich so schnell entwickelt, dass man nach ein paar Jahren sowieso Lust auf was Neues hat. Unser alter Fernseher funktioniert noch prima, aber er hat kein 4K, keine Smart-TV-Funktionen, kein HDR. Der neue kann das alles und noch viel mehr. Selbst wenn der alte noch weitere fünf Jahre durchgehalten hätte, hätten wir ihn wahrscheinlich trotzdem ersetzt. Das gleiche gilt für Smartphones, Laptops, eigentlich für fast alles. Die Garantieverlängerung schützt einen also für eine Zeit, in der man das Gerät vielleicht gar nicht mehr nutzen will.

Ein Freund von uns, der sehr technikaffin ist, hat mal gesagt: „Die beste Versicherung ist, gut auf seine Sachen aufzupassen." Klingt banal, ist aber was dran. Eine ordentliche Handyhülle für 20 Euro verhindert mehr Schäden als eine Versicherung für 200 Euro repariert. Den Laptop in einer gepolsterten Tasche transportieren, den Fernseher ordentlich an der Wand montieren, die Kaffeemaschine regelmäßig entkalken – das sind die Dinge, die wirklich helfen. Prävention statt Versicherung sozusagen.

Wir haben auch festgestellt, dass die Qualität der Geräte oft mit dem Preis korreliert. Klingt logisch, ist es auch. Das Billig-Tablet für 100 Euro geht eher kaputt als das iPad für 500 Euro. Aber selbst wenn das Billig-Tablet nach zwei Jahren stirbt und man sich ein neues kauft, hat man immer noch weniger ausgegeben als für das iPad plus Garantieverlängerung. Man muss halt abwägen, was einem wichtiger ist – die Sicherheit eines Premium-Produkts oder die Flexibilität, öfter was Neues auszuprobieren.

Neulich haben wir mit unserem Schwager diskutiert, der schwört auf Garantieverlängerungen. „Ihr werdet schon sehen, wenn euch mal was Teures kaputtgeht", meinte er. Daraufhin haben wir ihm vorgerechnet, was er in den letzten fünf Jahren für Garantieverlängerungen ausgegeben hat – über 800 Euro. Schadensfälle: null. Er meinte dann, das sei ihm die Sicherheit wert. Fair enough, jeder wie er mag. Aber rein finanziell betrachtet hätte er sich für das Geld ein komplett neues Smartphone oder Tablet kaufen können.

Es gibt natürlich auch Situationen, wo eine Versicherung sinnvoll sein kann. Wer beruflich viel unterwegs ist und sein Laptop ständig dabei hat, für den kann eine Versicherung mit Diebstahlschutz durchaus Sinn machen. Familien mit kleinen Kindern, wo ständig was runterfällt oder vollgekleckert wird, fahren vielleicht auch besser mit Versicherung. Oder Menschen, die einfach tollpatschig sind – wir kennen da so ein paar Kandidaten. Aber das sind Ausnahmen, nicht die Regel.

Was wir auch interessant fanden: Die Garantieverlängerungen werden oft von Drittfirmen abgewickelt, nicht vom Händler selbst. Wenn man dann nach zwei Jahren einen Garantiefall hat, muss man sich mit irgendeiner Firma rumschlagen, von der man noch nie gehört hat. Die haben ihre eigenen Regeln, eigene Werkstätten, eigene Prozesse. Das kann ziemlich nervig werden. Ein Kollege musste mal sein Notebook zur Reparatur einschicken, es kam nach vier Wochen zurück – mit gelöschter Festplatte. Die Daten waren weg, die Garantiefirma fühlte sich nicht zuständig. „Stand so in den AGBs", hieß es.

Apropos AGBs – die sollte man wirklich mal lesen, bevor man unterschreibt. Wir haben das mal bei einer Elektronikversicherung gemacht, aus Neugier. 18 Seiten Kleingedrucktes. Gefühlt die Hälfte davon Ausschlüsse und Einschränkungen. Schäden durch Haustiere? Nicht abgedeckt. Verschleiß? Nicht abgedeckt. Software-Probleme? Nicht abgedeckt. Pixelfehler beim Display? Nur wenn mehr als fünf Pixel betroffen sind. Man fragt sich, was überhaupt noch abgedeckt ist.

Die Krux ist auch, dass man im Schadensfall erstmal in Vorleistung gehen muss. Selbstbeteiligung zahlen, Gerät einschicken, warten. Wenn die Versicherung dann doch nicht zahlt, hat man den Aufwand und die Kosten trotzdem. Und klagen? Bei den Summen, um die es geht, lohnt sich das meist nicht. Die Versicherungen wissen das natürlich und pokern darauf, dass die meisten Leute klein beigeben.

Nach all unseren Erfahrungen und Recherchen können wir sagen: In den allermeisten Fällen lohnt sich eine Garantieverlängerung oder Elektronikversicherung nicht. Die gesetzliche Gewährleistung und die Herstellergarantie reichen völlig aus. Das gesparte Geld legt man besser zur Seite für den Fall der Fälle. Und mal ehrlich, wenn nach drei oder vier Jahren was kaputtgeht, ist es oft eine willkommene Ausrede, sich endlich das neue Modell zu gönnen, das man sowieso schon im Auge hatte.

Es gibt aber noch einen Aspekt, den wir bisher nicht erwähnt haben: die Umwelt. Wenn Geräte durch Versicherungen schneller ersetzt statt repariert werden, produziert das mehr Elektroschrott. Die Versicherungen haben oft kein Interesse an aufwendigen Reparaturen, lieber tauschen sie das ganze Gerät aus. Das mag für den Kunden bequem sein, für die Umwelt ist es eine Katastrophe. Wir versuchen mittlerweile, unsere Geräte so lange wie möglich zu nutzen und im Zweifel reparieren zu lassen, auch wenn's mal was kostet.

Zum Schluss noch eine kleine Anekdote: Letzte Woche waren wir wieder im Elektronikmarkt, diesmal für einen neuen Drucker. Natürlich kam wieder die Frage nach der Garantieverlängerung. Wir haben höflich abgelehnt. Der Verkäufer schaute uns an und meinte: „Wissen Sie was? Sie haben recht. Ich nehme die privat auch nie." Wir mussten alle drei lachen. Sometimes ist Ehrlichkeit eben doch die beste Verkaufsstrategie.

Was lernen wir also aus all dem? Garantieverlängerungen und Elektronikversicherungen sind in erster Linie ein Geschäft – und zwar ein sehr lukratives für die Anbieter. Für uns Verbraucher lohnen sie sich nur in Ausnahmefällen. Wer seine Geräte pfleglich behandelt, auf Qualität achtet und das gesparte Geld zur Seite legt, fährt in der Regel besser. Und das Wichtigste: Lasst euch nicht unter Druck setzen. Es ist euer Geld und eure Entscheidung. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr die Versicherung nie braucht, ist deutlich höher als die Wahrscheinlichkeit eines teuren Schadensfalls.

So, das war's von unserem Küchentisch für heute. Der Kaffee ist kalt geworden, während wir das hier geschrieben haben, aber die Kaffeemaschine funktioniert ja noch prima – auch ohne Garantieverlängerung. Macht's gut und passt auf eure Elektronik auf. Das ist immer noch der beste Schutz.