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Versicherungen & Recht

Wasserschaden am Smartphone: Warum Reis dein Handy nicht rettet (aber das hier schon)

by Winterberg 2025. 11. 5.

Smartphone im Klo: Was tun, wenn das Handy baden geht?

Es passierte schneller, als ich denken konnte: Ein falscher Griff, ein „Plopp" – und mein Smartphone war weg. Im Klo. Für drei Sekunden habe ich einfach nur gestarrt, dann instinktiv reingegriffen. Zu spät. Markus stand in der Tür und konnte kaum ernst bleiben. Wir haben alles versucht – Reis, Föhn, Hoffnung. Nichts half. Am Ende blieb nur ein altes Ersatzhandy und die Erkenntnis, wie sehr man an so einem kleinen Ding hängt. Seitdem bleibt das Handy draußen, wenn ich ins Bad gehe. Meistens jedenfalls.

Zuletzt aktualisiert: 05.11.2025

🔹 Worum es heute geht: Was man tun sollte (und was auf keinen Fall), wenn das Smartphone ins Wasser fällt – plus Versicherungsfragen, Datenrettung und realistische Erfolgsaussichten.

🔹 Was wir gelernt haben: Schnelles Handeln kann das Gerät manchmal retten, aber viele beliebte Hausmittel schaden mehr als sie nützen. Und: Nicht jede Versicherung zahlt bei Wasserschäden.

🔹 Was Leser:innen davon haben: Einen Schritt-für-Schritt-Notfallplan, Infos zur Versicherungsabwicklung und praktische Tipps zur Datensicherung, damit der Schaden nicht noch größer wird.

In den ersten Sekunden nach dem Vorfall war ich wie gelähmt. Das Handy lag da unten im Wasser, Display nach oben, und ich konnte nur denken: „Das ist jetzt wirklich passiert." Mein erster Impuls war, es sofort rauszuholen – was ich dann auch tat, ohne groß nachzudenken. Später habe ich gelesen, dass man das Gerät danach auf keinen Fall einschalten sollte. Aber wer denkt in so einem Moment schon rational? Ich drückte natürlich sofort den Power-Button, um zu sehen, ob es noch funktioniert. Großer Fehler, wie sich herausstellen sollte. Das Display flackerte kurz, dann wurde es schwarz. Markus meinte nur trocken: „Na, das war's dann wohl mit deinen ungesicherten Fotos."

Später haben wir gemerkt, dass wir eigentlich gar nicht wussten, was man in so einer Situation tun soll. Klar, jeder kennt den Reis-Trick – Handy in eine Schüssel Reis legen und warten. Also haben wir genau das gemacht. Das Smartphone verschwand in einem Tupperware-Behälter voller Reis, und wir hofften auf ein Wunder. Nach 24 Stunden: nichts. Nach 48 Stunden: immer noch nichts. Nach drei Tagen gaben wir auf. Was wir damals nicht wussten: Der Reis-Trick ist weitgehend ein Mythos. Reis kann zwar oberflächliche Feuchtigkeit aufnehmen, aber er kommt nicht an die Feuchtigkeit in den inneren Komponenten des Smartphones heran. Schlimmer noch: Reisstaub kann in die Anschlüsse gelangen und zusätzliche Probleme verursachen.

Ganz ehrlich, am Anfang wussten wir das nicht: Es gibt tatsächlich sinnvolle Sofortmaßnahmen. Nachdem wir unser Gerät verloren hatten, habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt – auch, weil ich nicht wollte, dass uns das noch einmal passiert. Die wichtigste Regel lautet: Gerät sofort ausschalten und nicht wieder einschalten. Wenn das Smartphone noch läuft, sollte man es umgehend ausschalten. Der Grund ist simpel: Wenn Wasser in das Gerät eingedrungen ist und Strom fließt, kann es zu Kurzschlüssen kommen, die die empfindliche Elektronik zerstören. Bei manchen Geräten lässt sich der Akku entfernen – das sollte man sofort tun. Bei modernen Smartphones mit fest verbautem Akku bleibt nur das Ausschalten.

In den Stunden nach dem Missgeschick haben wir auch versucht, das Handy zu föhnen. Auch das war ein Fehler. Warme Luft kann zwar oberflächlich Feuchtigkeit entfernen, aber sie treibt das Wasser oft tiefer ins Gerät hinein. Außerdem kann die Hitze elektronische Bauteile beschädigen oder sogar den Akku zum Aufblähen bringen. Stiftung Warentest hat in mehreren Tests bestätigt, dass Hitze bei Wasserschäden eher schadet als hilft (Quelle: test.de, Stand: 2025). Was stattdessen helfen kann: Das Gerät vorsichtig mit einem fusselfreien Tuch abtupfen, dabei besonders auf Anschlüsse, Lautsprechergitter und die SIM-Karten-Abdeckung achten. Dann sollte man es mit der Anschlussseite nach unten aufstellen, damit das Wasser ablaufen kann.

(Beispielangabe – Wirksamkeit kann je nach Gerät und Wasserschaden variieren.)

Was uns wirklich geärgert hat, war die Sache mit der Versicherung. Wir hatten eine Handyversicherung über unseren Mobilfunkanbieter abgeschlossen – für etwa 8 Euro im Monat. In der Werbung hieß es, das Gerät sei gegen „Sturz, Bruch und Flüssigkeitsschäden" versichert. Als ich den Schaden meldete, kam jedoch die Ernüchterung: Flüssigkeitsschäden seien nur abgedeckt, wenn sie „durch äußere Einwirkung" entstanden sind – zum Beispiel wenn man im Regen erwischt wird oder jemand versehentlich ein Glas Wasser über das Gerät kippt. Ein selbstverschuldetes Eintauchen ins Toilettenwasser falle nicht darunter. Die Versicherung lehnte ab. Wir saßen auf den Kosten.

Danach haben wir uns intensiver mit dem Thema Handyversicherungen beschäftigt. Es gibt grundsätzlich verschiedene Arten von Versicherungen, die bei einem Wasserschaden greifen können. Die häufigste ist die separate Handyversicherung, die man direkt beim Kauf des Geräts oder über den Mobilfunkanbieter abschließen kann. Diese kostet je nach Gerätewert zwischen 5 und 15 Euro im Monat. Wichtig ist, genau ins Kleingedruckte zu schauen: Viele Verträge schließen selbstverschuldete Schäden aus oder haben hohe Selbstbeteiligungen – oft zwischen 50 und 150 Euro. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) lohnt sich eine Handyversicherung häufig nur bei sehr teuren Geräten und wenn man besonders unfallgefährdet ist (Quelle: gdv.de, Stand: 2025).

(Beispielangabe – kann je nach Versicherer oder Tarif abweichen.)

Eine Alternative, die wir vorher gar nicht auf dem Schirm hatten, ist die Hausratversicherung. Manche Hausratversicherungen bieten einen Zusatzbaustein für „mobile Endgeräte" an, der auch Smartphones außerhalb der Wohnung abdeckt. Das kann günstiger sein als eine separate Handyversicherung, vor allem wenn man mehrere Geräte absichern möchte. Allerdings gibt es auch hier Einschränkungen: Häufig sind nur Schäden durch Einbruch, Raub oder Brand versichert, nicht aber Wasserschäden oder Sturz. Wir haben bei unserer Versicherung nachgefragt und festgestellt, dass unser Tarif Elektronikschäden in der Wohnung abdeckt, aber nicht unterwegs – und schon gar nicht in der Toilette.

Im Gespräch mit unserem Versicherungsmakler haben wir dann erfahren, dass es noch eine dritte Option gibt: die Elektronikversicherung. Diese deckt in der Regel alle elektronischen Geräte im Haushalt ab – vom Laptop über die Kaffeemaschine bis zum Smartphone. Vorteil: Man zahlt einen Pauschalpreis und muss nicht jedes Gerät einzeln versichern. Nachteil: Auch hier gibt es Ausschlüsse, und die Versicherungssumme ist oft begrenzt. Für unseren Fall – ein in die Toilette gefallenes Smartphone – hätte vermutlich keine dieser Versicherungen gezahlt, weil es als „grob fahrlässig" eingestuft worden wäre. Das ist ein Punkt, den viele unterschätzen: Wenn man das Gerät offensichtlich gefährdet (zum Beispiel über einem vollen Waschbecken benutzt), kann die Versicherung die Zahlung verweigern.

Was uns besonders überrascht hat: Manche neueren Smartphones sind tatsächlich wasserdicht. Oder besser gesagt: wassergeschützt. Seit etwa 2016 haben viele Hersteller ihre Flaggschiff-Modelle mit IP-Zertifizierungen ausgestattet. Die Abkürzung „IP" steht für „International Protection" und gibt an, wie gut ein Gerät gegen Staub und Wasser geschützt ist. Ein Smartphone mit der Kennzeichnung IP67 ist zum Beispiel staubdicht und kann zeitweiliges Untertauchen in Süßwasser überstehen – bis zu einem Meter Tiefe für maximal 30 Minuten. IP68 bedeutet sogar Schutz gegen dauerndes Untertauchen, wobei die genauen Bedingungen vom Hersteller festgelegt werden. Mein altes Gerät hatte keine IP-Zertifizierung, das neue hat IP68 – und tatsächlich ist es einmal in die Badewanne gefallen und hat überlebt.

(Beispielangabe – Schutzklassen können je nach Hersteller und Modell variieren.)

Trotzdem bedeutet „wasserdicht" nicht „unzerstörbar". Die IP-Zertifizierung gilt nur unter bestimmten Bedingungen: sauberes Süßwasser, normaler Druck, keine Chemikalien. Toilettenwasser kann Reinigungsmittel, Seifenreste oder andere Substanzen enthalten, die die Dichtungen angreifen. Außerdem lässt der Wasserschutz mit der Zeit nach – durch Stürze, Abnutzung oder unsachgemäße Reparaturen können die Dichtungen beschädigt werden. Die meisten Hersteller warnen auch ausdrücklich davor, das Gerät absichtlich ins Wasser zu tauchen. Der Wasserschutz ist für Notfälle gedacht, nicht für den Dauergebrauch. Und ganz wichtig: Die Herstellergarantie deckt in der Regel keine Wasserschäden ab, selbst bei zertifizierten Geräten.

Ein Aspekt, den wir völlig unterschätzt hatten, war die Datenrettung. Als klar war, dass das Smartphone nicht mehr anspringen würde, wurde mir bewusst, was alles auf dem Gerät gespeichert war: Fotos von der letzten Familienfeier, Kontakte, Nachrichten, Zugangsdaten zu diversen Accounts. Ich hatte seit Monaten kein Backup mehr gemacht. Dumm gelaufen. Wir haben das Gerät zu einem Datenrettungsspezialisten gebracht, der uns jedoch wenig Hoffnung machte: Bei Wasserschäden sei die Erfolgsquote gering, vor allem wenn das Gerät eingeschaltet wurde, nachdem es nass geworden war. Er bot an, es für etwa 300 Euro zu versuchen – ohne Erfolgsgarantie. Wir haben abgelehnt. Die Lektion: Regelmäßige Backups sind unbezahlbar.

Heute nutzen wir Cloud-Backups als Standardlösung. Sowohl iOS als auch Android bieten automatische Backups in die Cloud an – iCloud bei Apple, Google Drive bei Android. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt, Backups nach dem 3-2-1-Prinzip anzulegen: drei Kopien der Daten, auf zwei verschiedenen Medientypen, eine Kopie extern (Quelle: bsi.bund.de, Stand: 2025). Für den privaten Gebrauch reicht häufig eine Kombination aus Cloud-Backup und gelegentlichem Backup auf einem Computer oder einer externen Festplatte. Wichtig ist, dass das Cloud-Backup automatisch läuft – man vergisst es sonst zu leicht. Wir haben es so eingestellt, dass jede Nacht um 3 Uhr ein Backup erstellt wird, wenn das Handy am Ladegerät hängt und mit WLAN verbunden ist.

Ein Thema, das in diesem Zusammenhang oft vergessen wird, ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Als mein Handy nicht mehr funktionierte, konnte ich plötzlich nicht mehr auf viele meiner Online-Accounts zugreifen – weil die Bestätigungscodes per SMS an das defekte Gerät geschickt wurden. Bei manchen Diensten hatte ich Backup-Codes eingerichtet, bei anderen nicht. Das führte zu tagelangem Ärger mit Kundenservice-Hotlines und komplizierten Verifizierungsprozessen. Heute habe ich für alle wichtigen Accounts entweder Backup-Codes ausgedruckt und sicher verwahrt oder nutze eine Authenticator-App, die auf mehreren Geräten synchronisiert ist. Das mag paranoid klingen, aber nachdem man einmal von wichtigen Accounts ausgesperrt war, sieht man das anders.

Interessanterweise gibt es auch rechtliche Aspekte beim Thema Wasserschaden am Smartphone. Wenn man ein Gerät im Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung reklamieren möchte, muss man nachweisen, dass der Defekt bereits beim Kauf vorlag. Bei einem offensichtlichen Wasserschaden ist das nahezu unmöglich. Die meisten Smartphones haben im Inneren kleine Indikatoren, die sich bei Kontakt mit Wasser verfärben – damit können Händler und Hersteller sofort erkennen, ob ein Gerät nass geworden ist. Eine Garantie oder Gewährleistung bei Wasserschäden durchzusetzen, ist daher fast aussichtslos. Anders sieht es aus, wenn man eine Herstellergarantie mit explizitem Wasserschutz hat – aber selbst dann gibt es Einschränkungen.

Was uns auch beschäftigt hat: die Umweltaspekte eines Smartphone-Austauschs. Laut einer Studie des Umweltbundesamts werden in Deutschland jährlich etwa 25 Millionen Smartphones verkauft, während gleichzeitig rund 200 Millionen Alt-Geräte ungenutzt in Schubladen liegen (Stand: 2025). Der NABU weist darauf hin, dass die Produktion eines Smartphones etwa 50 bis 60 Kilogramm CO₂-Äquivalente verursacht und wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber und seltene Erden verbraucht (Quelle: nabu.de, Stand: 2025). Ein kaputtes Gerät einfach wegzuwerfen und ein neues zu kaufen, ist also nicht nur teuer, sondern auch umweltschädlich. Wir haben unser defektes Smartphone zu einer Recycling-Stelle gebracht, wo es fachgerecht entsorgt wurde. Viele Mobilfunkanbieter und Elektronikmärkte nehmen alte Geräte zurück – teilweise sogar gegen eine kleine Gutschrift.

Ein praktischer Tipp, den wir von einem Handywerkstatt-Betreiber bekommen haben: professionelle Reinigung und Trocknung. Wenn ein Smartphone ins Wasser fällt, kann man es innerhalb der ersten Stunden zu einem Fachbetrieb bringen, der es professionell reinigt. Dort wird das Gerät geöffnet, alle Komponenten werden mit destilliertem Wasser oder Isopropanol gereinigt, und dann wird es in einer speziellen Trockenkammer getrocknet. Die Erfolgsquote liegt je nach Schwere des Wasserschadens zwischen 30 und 70 Prozent. Die Kosten bewegen sich häufig zwischen 50 und 150 Euro – deutlich weniger als ein neues Gerät. Bei unserem Vorfall wussten wir das nicht und haben wertvolle Zeit mit dem Reis-Trick verschwendet. Hätten wir das Gerät sofort zu einem Profi gebracht, hätte es vielleicht noch eine Chance gehabt.

(Beispielangabe – Erfolgsquote kann je nach Art und Dauer des Wasserkontakts variieren.)

Im Nachhinein haben wir auch über die psychologische Komponente nachgedacht. Es klingt banal, aber der Verlust des Smartphones hat uns gezeigt, wie abhängig wir von diesem kleinen Gerät geworden sind. Nicht nur die Daten und Kontakte, sondern auch die täglichen Routinen: Wecker, Kalender, Navigation, Banking-Apps, Streaming, soziale Medien. Als das Handy weg war, fühlte es sich an, als hätte ich einen Teil meines Gedächtnisses verloren. Markus meinte damals: „Früher hat man auch ohne Handy überlebt." Stimmt – aber es war trotzdem ein komisches Gefühl. Heute versuchen wir bewusster mit unseren Geräten umzugehen und nicht alles nur auf dem Smartphone zu haben.

Was uns später aufgefallen ist: Es gibt Präventivmaßnahmen, die wir hätten ergreifen können. Wasserdichte Hüllen sind eine einfache und günstige Lösung. Sie kosten zwischen 10 und 30 Euro und bieten einen Rundumschutz gegen Wasser, Staub und Stöße. Allerdings sind sie oft etwas klobig und beeinträchtigen manchmal die Bedienung des Touchscreens. Eine Alternative sind wasserdichte Taschen oder Beutel, in die man das Smartphone bei Bedarf stecken kann – zum Beispiel am Strand oder beim Sport. Wir haben uns für eine Kombination entschieden: Im Alltag nutzen wir eine normale Schutzhülle mit erhöhtem Rand (damit das Display beim Sturz geschützt ist), und für Risikosituationen – etwa beim Segeln oder Wandern in regenreichen Gebieten – haben wir eine wasserdichte Tasche dabei.

Ein weiterer Punkt, den wir gelernt haben, ist die Bedeutung von Displayschutzfolien und Panzerglas. Während diese vor allem gegen Kratzer und Bruch schützen, können sie bei manchen Modellen auch eine zusätzliche Abdichtung gegen Feuchtigkeit bieten. Allerdings ist das nicht ihre Hauptfunktion, und man sollte sich darauf nicht verlassen. Wichtiger ist, dass man mit dem Gerät achtsam umgeht: Nicht über offenen Gewässern benutzen, nicht mit nassen Händen bedienen, nicht in die Gesäßtasche stecken (häufigste Ursache für Toiletten-Unfälle), nicht in der Badewanne oder Dusche verwenden.

Interessanterweise gibt es auch eine EU-Richtlinie zur Reparierbarkeit von Elektronikgeräten. Das sogenannte „Recht auf Reparatur" soll sicherstellen, dass Verbraucher ihre Geräte leichter und kostengünstiger reparieren lassen können. Hersteller sind seit 2021 verpflichtet, Ersatzteile für eine angemessene Zeit bereitzustellen und Reparaturanleitungen zur Verfügung zu stellen (Quelle: europa.eu, Stand: 2025). Das betrifft zwar in erster Linie große Haushaltsgeräte, aber die Tendenz geht auch in Richtung Smartphones. Einige Hersteller bieten mittlerweile Reparaturprogramme an, bei denen man defekte Geräte zu fairen Preisen reparieren lassen kann. Das ist nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch sinnvoll.

Im Gespräch mit anderen Betroffenen haben wir festgestellt, dass wir nicht allein sind. Smartphone-Wasserschäden sind erschreckend häufig. Laut einer Umfrage von Stiftung Warentest hat etwa jeder fünfte Smartphone-Nutzer schon einmal einen Wasserschaden erlebt (Quelle: test.de, Stand: 2025). Die häufigsten Unfallursachen sind: Sturz ins Waschbecken oder in die Toilette, vergessen in der Hosentasche beim Waschen, umgekippte Getränke, Regen, Pool- oder Strandunfälle. Besonders ärgerlich: Viele dieser Unfälle passieren in Momenten der Unachtsamkeit – beim Telefonieren über dem Waschbecken, beim Fotografieren am Wasser, beim schnellen Blick aufs Display mit nassen Händen.

Ein technisches Detail, das wir erst später verstanden haben, ist der Unterschied zwischen verschiedenen Wasserarten. Süßwasser ist relativ „harmlos" für Elektronik, solange es schnell getrocknet wird. Salzwasser hingegen ist extrem korrosiv und kann binnen Stunden irreparable Schäden anrichten. Chlorwasser (aus dem Pool) liegt irgendwo dazwischen. Toilettenwasser ist besonders problematisch, nicht nur wegen möglicher Verunreinigungen, sondern auch wegen der oft enthaltenen Reinigungsmittel und Duftstoffe, die die elektronischen Kontakte angreifen können. Bei Salzwasser- oder Toilettenwasser-Kontakt ist die Erfolgsquote einer Rettung deutlich geringer als bei sauberem Süßwasser.

Was uns auch klar geworden ist: Der Zeitfaktor ist entscheidend. Je länger ein Smartphone im Wasser liegt, desto geringer sind die Überlebenschancen. Innerhalb der ersten Minuten kann man durch schnelles Handeln noch viel retten. Nach einer Stunde wird es kritisch, nach mehreren Stunden ist es meist zu spät. Das Problem ist die Korrosion: Wasser reagiert mit den Metallen in der Elektronik und bildet Oxidschichten, die die Leitfähigkeit zerstören. Dieser Prozess läuft auch weiter, wenn das Gerät bereits aus dem Wasser entfernt wurde – solange noch Feuchtigkeit im Inneren ist. Deshalb ist professionelle Hilfe so wichtig: Die Fachleute können das Gerät öffnen, reinigen und trocknen, bevor die Korrosion zu weit fortgeschritten ist.

Ein Aspekt, der uns erst später bewusst wurde, sind die Kosten eines solchen Schadens. Ein modernes Smartphone kostet zwischen 300 und 1.500 Euro, je nach Modell und Ausstattung. Dazu kommen mögliche Kosten für Datenrettung, Ersatzgerät, neue Apps und Zubehör. Wir haben damals etwa 150 Euro für ein gebrauchtes Ersatzgerät bezahlt, plus 50 Euro für Apps, die wir nachkaufen mussten, weil die Lizenzen nicht übertragbar waren. Insgesamt hat uns der Vorfall etwa 200 Euro gekostet – bei einem nur zwei Jahre alten Gerät. Hätten wir eine gute Versicherung gehabt, wäre das vermutlich glimpflicher ausgegangen.

Heute haben wir unsere Lehren gezogen und gehen bewusster mit unseren Geräten um. Das Smartphone bleibt grundsätzlich außerhalb des Badezimmers. Wenn wir es doch mal brauchen – zum Beispiel für Musik unter der Dusche – steht es auf einem sicheren Abstand in einer wasserdichten Hülle. Wir haben automatische Backups aktiviert und prüfen regelmäßig, ob sie auch wirklich laufen. Wir haben Backup-Codes für alle wichtigen Accounts ausgedruckt und sicher verwahrt. Und wir haben eine Hausratversicherung mit Elektronik-Zusatz abgeschlossen, die zumindest die gröbsten Schäden abdeckt. Ist das übertrieben? Vielleicht. Aber nach einmal Totalverlust will man das kein zweites Mal erleben.

Abschließend noch ein Wort zur Prävention. Die beste Rettung ist die, die man nicht braucht. Einfache Verhaltensregeln können das Risiko drastisch senken: Smartphone nicht in der Nähe von Wasser benutzen, nicht in die Gesäßtasche stecken, beim Fotografieren am Wasser eine Handschlaufe benutzen, in Risikosituationen eine wasserdichte Hülle verwenden. Und ganz wichtig: Sich bewusst machen, dass ein Smartphone trotz aller Technik kein unzerstörbares Gerät ist. Es ist und bleibt ein empfindliches Stück Elektronik, das mit Respekt und Vorsicht behandelt werden sollte.

Praktische Hilfe: Notfallplan und Checkliste

Smartphone-Wasserschaden – 6 Steps Sofortmaßnahmen

  1. Gerät sofort aus dem Wasser holen und ausschalten (nicht wieder einschalten!)
  2. Akku entfernen, falls möglich (bei fest verbauten Akkus überspringen)
  3. SIM-Karte und Speicherkarte entnehmen und separat trocknen
  4. Gerät mit fusselfreiem Tuch abtupfen, besonders Anschlüsse und Öffnungen
  5. Gerät aufrecht mit Anschlüssen nach unten hinstellen (Wasser soll ablaufen)
  6. Innerhalb von 2 Stunden zu Fachbetrieb bringen (keine Eigenversuche mit Reis oder Föhn!)

Musterbrief zur Schadenmeldung (Versicherung)

Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit melde ich einen Wasserschaden an meinem Smartphone [Modell] vom [Datum]. Die Fotos und die Kaufquittung liegen im Anhang. Ich bitte um Prüfung und schriftliche Rückmeldung innerhalb von 14 Tagen. Mit freundlichen Grüßen, [Name]

(Musterformulierung – bitte an den individuellen Fall anpassen.)

Übersicht: Rettungsversuche und ihre Wirksamkeit

Methode Wirksamkeit Wichtiger Hinweis
Reis-Trick Sehr gering Kann Reisstaub in Anschlüsse treiben, bringt wenig¹
Föhn/Heizung Kontraproduktiv Hitze kann Schäden verschlimmern, Wasser tiefer treiben²
Silikat-Beutel Gering bis mittel Besser als Reis, aber auch begrenzt wirksam³
Professionelle Reinigung Mittel bis hoch Beste Option, Erfolgsrate 30-70% je nach Schaden
Sofortiges Ausschalten Sehr wichtig Verhindert Kurzschlüsse, erhöht Rettungschancen deutlich

¹ Wissenschaftliche Tests zeigen kaum Effekt, beliebter Mythos.
² Herstellerwarnung: Hitze kann Akku und Elektronik beschädigen.
³ Nur für oberflächliche Feuchtigkeit, kommt nicht ins Innere.
⁴ Abhängig von Art des Wassers und Reaktionszeit.
Wichtigste Einzelmaßnahme laut Experten.

Häufige Fragen aus der Community

Viele Leser:innen haben uns gefragt: Zahlt die Handyversicherung bei selbstverschuldeten Wasserschäden?

Das hängt stark vom jeweiligen Vertrag ab. Viele Handyversicherungen schließen selbstverschuldete Schäden oder „grob fahrlässiges Verhalten" aus. Ein Smartphone, das man über offenem Wasser benutzt oder in die Toilette fallen lässt, fällt häufig in diese Kategorie. Manche Policen decken nur „unvorhersehbare Ereignisse" ab – etwa wenn jemand anderes versehentlich Wasser über das Gerät schüttet. Es lohnt sich, vor Abschluss einer Versicherung genau nachzufragen, welche Szenarien abgedeckt sind. Laut GDV empfiehlt es sich, mehrere Angebote zu vergleichen und auf versteckte Ausschlüsse zu achten (Quelle: gdv.de, Stand: 2025).

(Angaben können je nach Versicherer und Tarif erheblich abweichen.)

Eine weitere häufige Frage: Wie lange sollte man warten, bevor man das Gerät wieder einschaltet?

Die Faustregel lautet: mindestens 48 bis 72 Stunden, am besten aber noch länger. Allerdings ist bloßes Warten nicht ausreichend – das Wasser muss aktiv entfernt werden, sonst beginnt die Korrosion. Am besten bringt man das Gerät innerhalb der ersten zwei Stunden zu einem Fachbetrieb, der es öffnen, reinigen und professionell trocknen kann. Selbst wenn das Gerät nach ein paar Tagen wieder funktioniert, können im Inneren Schäden entstanden sein, die sich erst später bemerkbar machen – zum Beispiel Korrosion an den Kontakten oder Defekte am Akku.

(Zeitangaben können je nach Schwere des Wasserschadens variieren.)

Und schließlich: Was ist besser – Reparatur oder Neukauf?

Das hängt vom Wert des Geräts, dem Alter und den Reparaturkosten ab. Eine professionelle Reinigung und Trocknung kostet häufig zwischen 50 und 150 Euro. Wenn das Gerät danach funktioniert, ist das deutlich günstiger als ein Neukauf. Allerdings gibt es keine Erfolgsgarantie. Bei älteren Geräten (über drei Jahre) oder wenn bereits andere Defekte vorliegen, kann ein Neukauf wirtschaftlich sinnvoller sein. Aus ökologischer Sicht ist eine Reparatur fast immer vorzuziehen, da die Produktion neuer Smartphones erhebliche Ressourcen verbraucht. Der NABU empfiehlt, Geräte so lange wie möglich zu nutzen und defekte Geräte zu reparieren statt zu ersetzen (Quelle: nabu.de, Stand: 2025).

Kann man das Smartphone auch selbst öffnen und trocknen?

Theoretisch ja, praktisch ist es riskant. Moderne Smartphones sind so konstruiert, dass man spezielle Werkzeuge und Kenntnisse braucht, um sie zu öffnen, ohne etwas zu beschädigen. Die Klebeverbindungen sind sehr stark, und es gibt empfindliche Flachbandkabel, die leicht reißen können. Wer keine Erfahrung hat, macht häufig mehr kaputt als vorher. Dazu kommt, dass man destilliertes Wasser oder hochprozentigen Isopropanol-Alkohol braucht, um die Kontakte zu reinigen – normales Leitungswasser würde neue Ablagerungen hinterlassen. Für Laien ist der Gang zum Fachbetrieb die sicherere Option.

Greift die Herstellergarantie bei Wasserschäden?

In den allermeisten Fällen: nein. Herstellergarantien decken in der Regel nur Material- und Verarbeitungsfehler ab, die bereits beim Kauf vorhanden waren. Wasserschäden entstehen durch äußere Einwirkung und fallen daher nicht unter die Garantie – selbst bei Geräten mit IP-Zertifizierung. Einige Hersteller bieten kostenpflichtige Serviceprogramme an (zum Beispiel AppleCare+), die auch Unfallschäden abdecken. Diese kosten jedoch zusätzlich und haben eigene Bedingungen. Wer ein teures Gerät kauft, sollte prüfen, ob sich ein solches Programm lohnt.


Unser Fazit nach diesem teuren Missgeschick: Ein Moment der Unachtsamkeit kann ein teures Gerät ruinieren – und es passiert schneller, als man denkt. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Sofortmaßnahmen und professioneller Hilfe lässt sich manches Gerät noch retten. Die beste Strategie bleibt aber Prävention: bewusster Umgang, regelmäßige Backups und im Zweifel eine gute Schutzhülle. Und wenn das Handy dann doch mal baden geht: nicht in Panik geraten, sondern ruhig und systematisch handeln. Das erhöht die Chancen deutlich.